„Zitat von **********hcore:
„Bi Vortäuschen?!
Hallo zusammen
Wir haben die letzte Zeit hier Erfahrungen gesammelt bei denen wir uns fragen, ob WIR eine falsche Wahrnehmung haben oder das Gegenüber.
Folgende Situation: Uns schreiben immer wieder Herren an, die Vorgeben "Bi" zu sein. Wenn es jedoch an das Nachfragen geht kommt raus, dass sie zwar ficken würden aber sich niemals ficken lassen würden. Das selbe beim Blowjob: Blasen lassen ja, aktiv Blasen nein. Wobei es hier teilweise auch "Zugeständnisse" gibt.
Für uns wirkt es sehr danach, als wollen diese Herren nur an unsere SIE ran kommen.
Aber wie seht ihr das?
Ist Sex unter Männern (aktiv UND passiv) tatsächlich so ein großes NoGo?
Wir sind auf eure Meinung gespannt
Viele Grüße
Mr und Mrs Frenchcore
Er schreibt - wie immer:
a) Eure Wahrnehmung ist korrekt.
b) Ja, bi ist verschieden definiert. Ich selbst habe es ein paarmal mit meiner Ex ausprobiert gehabt, mich von einem Mann ficken zu lassen, es bei unserem langjährigen bi-Hausfreund aber als unangenehm und teils sogar schmerzhaft empfunden. Anders war's bei einem (leider zu selten getroffenen) XL mit echten 20/5. Mir scheint, es kommt auf die Form des Schwanzes im steifen Zustand an - bei mir zumindest.
Hinzukommt, dass, wenn ich mich mit einem Dildo selbst gefickt habe, immer wieder (bzw. zumeist) "Beifracht" mitkam. Das empfand ich als grauslich.
Inzwischen hat sich das dank der wunderbaren nächsten/aktuellen Frau an meiner Seite geändert. Über fast 3 Jahre hinweg, wenn sie meinen Arsch mit ihren Fingern und/oder Dildo verwöhnt hat (sie mag das sehr), war ich unsicher, wenn sie Finger/Dildo rausgezogen hat, ob da nicht was drauf ist ...
Ich kann mir vorstellen, dass es vielen Männern ähnlich geht.
Hinzu kommt ein anderer Aspekt - und ich formulier das bewusst in tantrisch üblichen Begriffen, weil die bei uns emotional neutral konnotiert sind: Die Frau lässt den Lingam in ihre Yoni ein. Die Penetration ist ein Eindringen. Auch in wohl manchem Wortwechsel beim Sex ist zu hören: "Fick mich." "Ich fick Dich jetzt." Das ist Ausdruck von Aktivität. Natürlich geht das auch andersrum, dass Mann liegt und Frau sich den Lingam geradezu aktiv holt.
Warum ich das schreibe? Weil darin vielleicht ein - ganz tief verborgenes und daher nicht aktiv wahrgenommenes, reflektiertes - Thema liegen kann: Wenn Mann sich ficken lässt, ist er "endgültig weibisch". Und viele Männer haben ja aus dem Grund schon ein Kern-Thema bzw. steht das hinter der Homophobie vieler Männer: Geschlechliche Berührung mit einem anderen Mann = schwul = kein Mann mehr.
Heute genieße und möchte ich genau auch auf diesen Teil von bi nicht mehr verzichten.
Wenn bi nur dann als bi definiert wird, wenn blasen aktiv/passiv als auch ficken aktiv/passiv erfolgt, dann mag ich das erweitern und formulieren: Nur der ist wirklich bi, der auch auch einen Mann mit Zunge küsst.
Ich für mich oder wir für uns meinen jedoch, dass all diese Kategorisierungen letztlich am Thema vorbeigehen und nur Folge von gewünschter (weil tief im Inneren sogar benötigter) Schubladisierung, weil Orientierung ist.
Wir für uns sehen bi in vielfältiger Form und akzeptieren das. Ergänzend stellen wir im Vorfeld klar, was wir unter bi verstehen und was für uns MUSS- und was für uns KANN-Kriterien sind. Kommittet sich der Mann dazu klar und eindeutig, dann ist ja alles gut.
Und wir für uns fordern dieses Kommittment auch klar und eindeutig ein.
c) Auf einer anderen österreichischen Plattform sind wir mit einem Profil ebenfalls vertreten. Daraus bezogen meine Ex und ich früher unsere Spielkandidaten. Es waren wenige und von denen waren die allermeisten durchaus ok.
Gleichzeitig gibt es halt eine Reihe von Männern, die Plattformen wie diese hier (oder auch einen Swingerclub-Besuch) verwechseln mit einem kostenlosen oder kostengünstige(re)n Puff-Besuch. Ja, solche schwanzgesteuerten, emotional mangelhaft ausgestatteten Typen gibt es. Dass diese keine Männer sind, ist für mich klar, denn ein Mann zeichnet sich für mich/für uns aus durch den Grundwert, mit Menschen respektvoll umzugehen (und als Zeichen für Respekt dient gleich mal das sinnerfassende Lesen eines Profiles und das darauf Eingehen).
Respektlosigkeit (und in deren Folge regelrechte Egomanie) zeigt sich folglich dann, wenn ein hetero-Mann uns anschreibt, der laut Profil weder bi ist noch auf unseren Profiltext eingeht.
Ja, meine frühere und meine nachfolgende Lebenspartnerin und ich haben die Erfahrung von "bi-Faking" gemacht. Doch die Zeit für solche "Zweibeiner mit Wurmfortsatz" (Mann definiert sich für mich/uns sehr klar anders - mit allgemeingültig anwendbaren positiven Werte und Charakter) habe ich schon seit Jahren minimiert durch ein (vielleicht übermäßig) ausführliches Profil, durch klare Kommunikation und klare Information, dass es um reinen und erstmal ausschließlichen bi-Sex geht (bei dem unsere Sie immer und ausnahmslos anwesend sein wird, jedoch, wenngleich in süßem Darunter/Darüber für keinerlei Berührung oder Einforderung von Aktivität zur Verfügung steht - außer sie entscheidet das autonom anders).
Durch diese vielleicht auch als streng empfundene Klarheit hat sich der Zeitaufwand deutlich reduziert und jene Männer, wo es zu einem date kam, waren in jenem Ausmaß und in jener Form bi, wie wir sie im Vorfeld gewünscht/definiert hatten.
PS: Ja, wir finden noch immer gerne im Besonderen jene 2-3 zu uns passenden bi-Paare für eine erotische Dauerfreundschaft im Großraum St. Pölten/Österreich - wo beide gerne küssen und wo der Mann anal sowohl aktiv als auch passiv bi ist ("Voll-Kontakt-bi"
).
Euch allen, die Ihr Euch geile, erfüllende bi-Begegnungen wünscht, wünschen wir genau das. Dass wir alle noch viele Jahre/Jahrzehnte lang in einem warmen und sicheren Zuhause Sex in der von uns gewünschten Form erleben/genießen können. Oder dass wir gemeinsam jene Umstände herbeiführen, die uns das ermöglichen, denn Lust, Sex, bi und anderes mehr darf zu einem guten, geglückten Leben dazugehören. Dauerhaft.
Genau das ist es ja auch. Wir wollen gar nicht definieren wann wer wie Bi, Schwul oder Hetero ist. Für uns gehört eben zu "Bi Aktivitäten" das "volle Programm"... Sowohl bei ihm als auch bei ihr... Wenn das andere anders definieren ist das vollkommen ok... ABER wenn man klar die "Müssens" und "Kanns" kommuniziert und jedesmal die Nummer kommt "Ja wenne willst kannste n bisschen nuckeln (OTon 🤦♀️🤦♀️) und ich steck ihn dir auch rein aber ich bin ja nicht schwul" frag ich mich echt was mit dem Weltbild dieser Menschen nicht stimmt
Ich finds ganz schlimm dass grad unter Männern diesen Thema noch so tabuisiert wird...
Ich bin das erste Mal vor ca 10 Jahren im Joy gewesen und als ich jetzt zurück kam musste ich echt einfach mal schlucken... Das Klientel hat sich massiv verändert... Leider zum negativen. Das finde ich sehr schade, hatte ich nämlich durchaus eine sehr schöne und entspannte Zeit damals (natürlich, den ein oder anderen Vollhonk gabs damals auch).
Aber wie du schon sagst, immer mehr "Männer" sehen das hier als ne billige Art aufgestautes los zu werden