Das Unbewusste - Hilfe bei der Selbstfindung?
Alarm: Hier wird es etwas psychologisch. Wem es nicht gefällt, einfach weiterklicken.Thema Unbewusstes, Träume, Archetypen usw., und das Ganze im Zusammenhang mit dem Bewusstwerden der eigenen Identität, männliche und weibliche Bestandteile der Persönlichkeit. Das ist durchaus interessant in Bezug auf die Bandbreite von Hetero über alle Grade der Bisexualität bis zur Homosexualität.
Ich habe lange nicht verstanden, was es bedeutet, dass ich als ganz kleiner Junge von meiner Hochzeit geträumt habe, und zwar war ich die Braut!!! Meine Identität war von klein an männlich. Der Traum hat mich später in der Erinnerung, als ich älter war, etwas verstört.
Nach C.G. Jung kann die Anima (weiblich, bei Frauen der Animus, männlich) als Stellvertreter der potentiellen weiblichen (männlichen) Anteile im Ich gedeutet werden. Es ist sinnvoll, sich damit auseinander zu setzen, was diese Anima z.B. in Träumen bedeutet. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit dieser Info des Umbewussten wird die Spannung aufgelöst, und man kommt ein Stück näher an sein wirkliches Ich heran. Z.B. was "fehlt" mir an weiblichen Eigenschaften, was vermisse ich unbewusst?
Ich denke, es kann sehr hilfreich und auch entspannend sein, wenn man erkennt, welche gegen-geschlechtlichen Attribute in einem selbst am wirken sind. Oft hat man diese Aspekte verdrängt oder war sich ihrer nicht einmal bewusst. Wenn man sie erkennt und annimmt, kann es eine Befreiung sein.
Dabei muss sich die Frage nach der sexuellen Identität gar nicht in der Form stellen, wie sie meist diskutiert wird. Ich bin ich - aber wer bin ich? Als Mann habe ich weibliche Bestandteile, eine Frau männliche.
Seit mir das für mich bewusst ist, kann ich es besser einordnen, dass ich zwar romantisch und in Sachen Liebe männlich mit Faszination für Frauen bin, aber es eben auch liebe, als Mann einen Man sexuell zu befriedigen und von ihm befriedigt zu werden, warum ich genau wie meinen Schwanz und meinen Samenerguss auch gern den eines anderen Mannes mag.
Ich habe es lange Zeit für Unsinn gesehen, was die Psychologie an Träumen herumdeutet. Seit ich weiß, dass in Träumen mein Unbewusstes unkontrolliert am Werk ist, ohne vom Bewusstsein in Schranken gehalten zu werden, sehe ich doch einen Sinn darin.