Mehr als ein paar cm2 - Erotik neu (?) entdecken

Ganz tolles Thema @*******s_bw

Ich habe schon recht früh gemerkt, dass mir reiner Sex im Grunde nichts bringt, und ich habe mich hinterher auch selten gut gefühlt, kam mir eher benutzt vor, und aus dem Alter bin ich schon länger raus.

Und der Orgasmus steht bei mir auch nicht an oberster Stelle und Ziel, sondern der ganze Mensch mit allem drum und dran, dass ich Vertrauen zu diesem Mensch habe, mich auf ihn freue, und wir uns mit allen Sinnen lustvoll wahrnehmen, fühlen, uns Zeit lassen und natürlich auch lachen, offen miteinander reden können und nicht nur über Sex, dass beide sich rundum wohlfühlen, gerne in Kontakt bleiben und wenn möglich wiedersehen

Für mich kommt heute nur emotionaler Sex mit einem tollen Menschen in Betracht, wenn ich da eine faszinierende Verbindung und Wellenlänge zwischen uns spüre .....

Mir geht es ähnlich.
Ich brauche keinen Orgasmus für guten Sex.
Ich versuche in letzter etwas mehr die Person als Person wahrzunehmen, statt als Körper mit dem ich Sex habe.
Das bedeutet aber, dass es um Annahme der ganzen Person geht, samt den Schwächen und Makeln.
Wenn ich mich wirklich fallen lassen möchte, wirklich mit der Person interagieren möchte, muss ich mich sehr öffnen und verletzbar machen.
Und das ist schwierig.

Für mich ist der Sex auch mehr als nur schnell zum Höhepunkt zu kommen.

Wie ich finde passen aus einem anderen Thread die paar Zeilen, die ich geschrieben habe auch ganz gut zu diesem Thema; daher zitiere ich mich mal selbst:

Ich danke dir für diesen Beitrag und die wundervolle Beschreibung, die sehr deutlich mein eigenes Empfinden ausdrückt....

Geht mir auch so. Orgasmus ist mir egal, auch wenn ich ihn genieße. Es geht und ging mir immer nur um die Mensch-zu-Mensch-Verbindung. Beziehungen brauche ich auch nicht, auch wenn ich sie ebenfalls genieße.

Verbindung ist innerlich, und die muss ich spüren. Das gemeinsame Schwingen. Diese Verbindung muss lediglich während der Begegnung spürbar sein. Aber nur mit ihr machen Lust und Orgasmen Spaß, alles andere spricht eher für innere Abspaltung, also keinem tiefen orgiastischen Fühlen.

Ich empfinde ganz ähnlich. Auch ich empfinde eine sexuelle Begegnung nur dann als erfüllend, wenn sich auch außerhalb der Körpermitte eine Begegnung abspielt. Das ist zum einen das miteinander reden (denn das Aussehen des anderen kann ich nicht wahrnehmen, also muss ich die Person hören), und rein körperlich auch die sonstige Erfahrung mit Berührungen, Küssen, dem Erleben, wie auf bestimmte Aktionen reagiert wird oder welche vom Gegenüber auch an mir ausgeführt werden und mich zum Reagieren bringen. Eine reine Reduktion auf den Genitalbereich konnte ich noch nie wirklich genießen, selbst bei "Hochdruck" nicht.

Sex ohne Nähe, Berührung aller Sinne, intime Verbundenheit sei es auch nur temporär, sind für mich essenziell.
Schnell einen runterholen und flott gevögelt mögen entspannende Wirkung haben. Befriedigen tut mich das nicht.
Hautkontakt, körperliche und geistige Nähe, die intime Nähe des Aufbaus einer erotischen Spannung und der Entspannung nehmen mich komplett mit und verschaffen mir das Gefühl vollumfänglicher Zufriedenheit. Dafür bedarf es Zeit, Vertrauen und Zuneigung. Eine eher seltene Kombination.

Nun werter Albatros,
Dein Text bestätigt meine eigenen Erfahrungen,
allerdings eher umgekehrt:
Früher war der "oberflächliche", rein sexuelle Kontakt
mit Männern meine sichere Bank für KnallOrgasmen,
wenn die Kombination aus mentaler und körperlicher
Erregung paßte.
Große Gefühle und Schmetterlinge im Bauch
kamen selten vor, es waren durch die Bank
ONS mit Verheirateten, welche MICH
ausprobieren wollten, keiner von denen war
bi oder hätte das je zugegeben,
"für mich bist Du eine Frau...", aber natürlich,
blase weiter Schatz*lacht...
Kamen Gefühle ins Spiel, gar echte körperliche
Nähe, litt scheinbar die Virilität des Mannes
darunter, als ob es ihn innerlich zerriß, ein
androgynes Wesen zu mögen, welches eben
weder Frau noch Mann ist...das tat mir
wiederum weh: für Sex gut genug, für Gefühle jedoch nicht.
Mit meiner Partnerin teile ich tiefe Gefühle,
intensive Nähe und Körperlichkeit, jedoch
führt das immer seltener zu Sexualität, uns fehlt beiden die erotische Energie, das Alter und die körperlichen Modifikationen fordern scheinbar einen
hohen Preis...
Ich kann leider immer nur ExtremZustände erleben:
entweder gute Orgasmen, dafür wenig mentale und körperliche Nähe
oder Nähe,
dafür keine oder ganz miese Orgasmen.

Letztendlich verzichte ich lieber
auf den Orgasmus, als daß ich einen schlechten
erleide, die Nähe ist mir wichtiger...
Verdammter Sex, macht mir häufig mehr Probleme als Spaß*zwinker und feix...
Glück auf!
Sophya Z. Zoe la louve

Jep und mein "Reden"... 😇

Ich finde den Bezug zur Fläche, die mögliche Steigerung und die Spielerei mit einer "mathematischen Darstellung" sehr interessant.
Wenn man einfach mal beim reinen "Orgasmus-Sex" von den wenigen cm2 Haut ausgehen würde und die werden dann beim - ich nenne es mal "zärtlichen Sex" - zu m2 Haut, wie potenziert sich das "Fühlfeld" dann wohl, wenn das Gehirn, die mentale und seelische Ebene noch dazu kommt?
Geht es da vielleicht in m3, m4 oder gar m5, was dann ganz andere Ebenen der Fülle "darstellt"?
Ich weiß, dass das rein fiktiv ist aber mir verbildlicht das die Thematik und die jeweilige "Ficktiefe" (verzeiht mir das Wortspiel 😅) schon irgendwie sehr... 💁‍♀️🧚🏻‍♀️