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BDSM/Sex lebenslange Entwicklung oder besser Komfortzone ?

********bear Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
BDSM/Sex lebenslange Entwicklung oder besser Komfortzone ?
Ich war kurz auf dem Gedanken unter dem Thema eine Kontaktanzeige zu eröffnen ... finde nach etwas nachdenken aber das Thema zu spannend und freue mich lieber darauf, mit euch um das Thema zu diskutieren und eure Perspektive zu sehen. *holmes*

Ich habe in meinen Beziehungen ziemlich unterschiedliche Erfahrungen (insbesondere im Thema BDSM) gemacht. Gerade am Anfang ist das Thema spannend und sicher hat die ein oder andere Partnerin auch mal "mir zu liebe" etwas ausprobiert.

Da aber häufig irgendwann die Lust und Experimentierfreude in einer LTR nachlässt und es auch als eher devoter Part nicht immer leicht ist, neue Impulse zu setzen, kommt die Neugier auf neue Erfahrungen irgendwann u.u. zum erliegen.

Da ich mich gerade mit dem Thema der persönlichen Entwicklung auseinandersetze, steht auch das Thema Sexualität irgendwo mit auf dem Prüfstand.

In dem Zusammenhang habe ich einige Gedanken und Sichtweisen, die mich gerade beschäftigen und bei denen ich unheimlich gespannt bin, eure Perspektiven und Geschichten zu hören.

Was mich z.b. brennend interessiert:

Wie steht ihr zu dem Thema (Team Forschung oder Team Komfortzone, ich haben den Titel bewusst etwas provokativ gewählt *teufel* ) ?

Wie geht Ihr mit dem Thema innerhalb eurer Partnerschaft um (Viele Mitglieder im Joy leben ja z.b. eine offene Beziehung o.ä. ... ) ?

Haben sich eure Tabu´s schon einmal durch Neugier verschoben ?


Ich denke für mich, dass ich wahrscheinlich am Ende meines Lebens eher die Dinge bereue, die ich nicht ausprobiert habe. Aber ich habe auch schon erlebt, dass ich das Sexualleben (sei es aus Bequemlichkeit oder früherer Scham) mit auf die wesentlichen Trigger reduziert habe.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen und Meinungen zu dem Thema *tipp*
******ius Mann
109 Beiträge
Hi! Ich tendiere wohl eher zum Team Komfortzone. Ich weiß was mich befriedigt, ich weiß was meinen Partner befriedigt. Da müssen wir nicht ständig neue Reize setzen.
Es gibt ein paar Sachen, die wir beide interessant und gut fänden, aber das sind nur Sahnehäubchen.

Und ganz ehrlich - Sexualität hat keinen so großen Stellenwert für uns. Wenn wir freie Zeit haben, unternehmen wir meistens irgendwas, statt stundenlange Sessions zu initialisieren. ._.
****alf Mann
162 Beiträge
Guten Tag!
Ein Interessantes Thema, was du dort aufmachst, was sich aber leider nicht abschließend beantworten lässt.
Ich habe deine Fragen gerade erst gelesen und vielleicht noch nicht vollends durchreflektiert.

Aktuell als Single würde ich mich natürlich dem Team Forschung anschließen. Es gibt noch viel zu entdecken.
Auf der anderen Seite war ich schon in längeren Beziehungen, wo das Thema Sexualität leider ein wenig dem Alltag weichen musste. Du bist einfach nicht so der Forscher, wenn du oder der Partner abends völlig durch sind. Da bist du froh, wenn überhaupt regelmäßig die bekannten Knöpfe gedrückt werden (lassen), die gut tun.

Wenn es dann irgendwann Störgefühle gibt, sollte man handeln. Auch da ist relevant, wie sehr der Partner mitspielt. Sehen beide das Schwinden der gemeinsamen Sexualität als Problem, kann man sicherlich mit dem Besuch auf Partys oder Stammtischen oder Swingerclubs neue Impulse setzen. Offene Beziehungen bringen eine eigene Dynamik mit sich. Es sind halt plötzlich weitere Personen Bestandteil der Beziehung. Ich könnte mir das bestenfalls in sehr homöopathischen Dosen, wenn überhaupt, vorstellen. Da geht es ja nicht mehr nur um Sex, sondern auch um Vertrauen, Absprachen, Eifersucht usw. Aber das liegt auch daran, dass ich noch selber viel entdecken möchte.
Tabus können sich auf alle Fälle durch Informationen verschieben.

Natürlich kann man Dinge bereuen, die man nicht gemacht hat, aber man kann auch auf der positiven Seite festhalten, dass man dafür evtl etwas anderes hatte, was einem ja wichtiger war. Man muss halt immer abwägen. Und wenn du etwas auslebst, was vermeintlich toll ist, aber deinen Partner von dir treibt, dann muss man hart überlegen, ob es das wert ist.
********pono Mann
135 Beiträge
Warmes Moini @**l !!


Ein eindeutiges "sowohl als auch". Grundsätzlich finde ich eine konstante Sexualität wichtig. Austausch von Körperlichkeit und man sich gegenseitig geben kann, was der jeweils andere mag...
Auf Dauer würde mich das aber auch hart langweilen, wenn es keine Entwicklung in der Beziehung gibt. Da beschränke ich mich auch nicht auf die Sexualität. Es geht mir dabei auch nicht um neue Impulse, damit es nicht langweilig wird, sondern viel mehr um den Prozess des Kennenlernens.
Meine Partnerwahl der letzten Jahre - die nahe zu ausschliesslich über den Joy lief - hat gezeigt, dass ich mit jeder Partnerin bei mir neue "Baustellen" finde und ich auch eingeladen wurde, "Herausforderungen" aus der Vergangenheit mit anzugehen.
Gerade hier ist Sexualität einfach ein spannendes Feld um sich ein wenig um die Narben der Vergangenheit zu kümmern, wenn man reflektiert ans werk geht....
********bear Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für Eure Beiträge *top* . Das Thema ist sicher wesentlich komplexer, als es sich in einem überschaubaren Forenpost abbilden lässt. Ich hätte sicher noch 2 Seiten schreiben können, wäre aber wahrscheinlich darin geendet, dass keiner mehr mitliest.

2 Sätze die mir besonders aufgefallen sind:

"Und wenn du etwas auslebst, was vermeintlich toll ist, aber deinen Partner von dir treibt, dann muss man hart überlegen, ob es das wert ist."

"Gerade hier ist Sexualität einfach ein spannendes Feld um sich ein wenig um die Narben der Vergangenheit zu kümmern, wenn man reflektiert ans werk geht...."

Die Dynamik mit dem Partner, ist meistens der Größte Faktor dabei ... wobei ich festgestellt habe, das es oftmals einen Unterschied zwischen Tabu´s und Vorlieben gibt, d.h. Tabus können einen unheimlichen Reiz auslösen, aber benötigen auch ein ungeheures Maß an Empathie und Feingefühl um sich gemeinsam heranzutasten. Fehlende Vorlieben sind denke ich noch schwieriger, falls der Partner nicht irgendwann gefallen oder Neugier daran findet.

Ich bin auch noch nicht ganz sicher, wohin der Thread führt, habe aber schon einmal einige Interessante Gedanken aufgenommen *zwinker*
*******Soul Mann
22 Beiträge
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen:
Jeder hat einen unterschiedlich starken Drang zur Neugier, und jeder wird unterschiedlich schnell eifersüchtig. Diese beiden Faktoren bestimmen, wie weit man sich aus der Komfortzone heraus bewegen kann.
"Communication is key": Solange es für beide Partner fein/gut ist ("Okay" wäre mir persönlich zu riskant) kann jeder für sich oder beide zusammen die Komfortzone im jeweiligen Tempo verlassen.
*******dev Frau
19.382 Beiträge
Warum sollte die Eifersucht zwingend mitbestimmen, wie weit man aus der Komfortzone gehen kann?

Neugier/ Entwicklung/ usw heißt doch nicht zwingend, dass dies mit weiteren Partnern passieren muss?
*******dev Frau
19.382 Beiträge
Zitat von ********bear:
Da aber häufig irgendwann die Lust und Experimentierfreude in einer LTR nachlässt

Wieso speziell in einer LTR?
Dies kann dir immer und überall passieren.
Egal ob StiNo oder BDSM, egal ob Dom weiblich oder männlich ist...

Zitat von ********bear:
Team Forschung oder Team Komfortzone

Team Forschung

Wie geht Ihr mit dem Thema innerhalb eurer Partnerschaft um (Viele Mitglieder im Joy leben ja z.b. eine offene Beziehung o.ä. ... )?
Haben sich eure Tabus schon einmal durch Neugier verschoben?

Neugier, der Versuch, eine offene Beziehung zu leben. Es ging schief, deshalb bin ich wieder monogam unterwegs.

Aber es gab durchaus ein Tabu, was ich nach 14 Jahren aufgehoben habe, nachdem ich ein anderes Paar habe spielen sehen.

Andere Dinge habe ich zT aus Neugier, zT aus dem Gedanken heraus "dann hab ich es endlich hinter mir" ausprobiert, und sie wurden dann zum Tabu.

Zitat von ********bear:
dass ich das Sexualleben (sei es aus Bequemlichkeit oder früherer Scham) mit auf die wesentlichen Trigger reduziert habe


Also quasi die Missionarsstellung als Standard? *zwinker*

Wenn sich meine Sexualität auf so ein minimum reduzieren würde, würde sich meine Libido gleich mit verabschieden *wink*
Langeweile geht gar.

Ich brauche Abwechslung. Im Leben. Im Alltag. In der Freizeit. Und auch beim Sex/ BDSM.

Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass viele Männer nicht so viel Abwechslung brauchen und nicht so aktiv sind, wie ich. *grimasse*

Zitat von ********bear:
Tabus können einen unheimlichen Reiz auslösen,

Wie meinst du das, @********bear ?

Fehlende Vorlieben sind, denke ich, noch schwieriger, falls der Partner nicht irgendwann gefallen oder Neugier daran findet.

Das ist etwas, was ich unbedingt unterschreibe!

Und meiner Ansicht nach gibt es nicht nur Vorlieben und Tabus, ich sehe da als wichtige Punkte eher Tabus und Must-Haves!
Wenn das Must-Have des einen das Tabu des anderen ist, kann eine Beziehung für mich nicht befriedigend funktionieren.
Daher muss man sich da früh genug drüber unterhalten.



Ich schrieb oben bereits, dass ich mich dem Team Forschung zuordne.

Das bedeutet aber nicht, dass ich jedes Tabu erneut auf den Prüfstand stelle! Wenn ich einmal festgestellt habe, dass ich NS nie wieder trinken werde, versuche ich es nicht nach einem Jahr oder mit einem neuen Partner nochmal. *nene*

Jedoch kann ich zB (s.o.) nach 14 Jahren beschließen, dass ein neuer Partner den Rohrstock doch ganz vorsichtig bei mir ausprobieren darf.
Weil ich gesehen habe, wie man ihn auch einsetzen kann. Und ich das diesem Partner zutraue.

Und ansonsten probiere ich gerne neue Sachen aus, die ich noch nicht kenne. Darüber haben sich schon tolle neue Vorlieben herausgestellt.
********bear Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
@*******dev Whow ... das nenne ich mal umfangreich *top*

Also quasi die Missionarsstellung als Standard? *zwinker*

Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass viele Männer nicht so viel Abwechslung brauchen und nicht so aktiv sind, wie ich. *grimasse*


So schlimm ist es nicht *zwinker* , aber du weißt ja selbst, dass es auf der "passiven" Seite schwierige ist neue Impulse zu setzen und ich denke auch für Dom oder den Sexuell aktiveren Part ist es manchmal schwierig ein "neues Kaninchen" aus dem Hut zu zaubern ... aber das war sicher auch so ein wenig der Hintergrund für den Thread ... welche Erfahrungen und vielleicht auch die Frage nach dem Warum? .

Zitat von ********bear:
Tabus können einen unheimlichen Reiz auslösen,

Wie meinst du das, @********bear ?


Tabu´s sind meiner Erfahrung nach oftmals Grenzen, die einen gewissen Reiz auslösen, ausprobiert zu werden. Ich habe bspw. in jungen Jahren eine Partnerin gehabt, für die AV ein Tabu dargestellt hat, aber von sich aus diese Tabu aus Neugier überschritten hat ... Heute (damals war die Erfahrung und auch das Internet noch nicht so weit verbreitet) wäre das "Experiment" wie sie es damals beschrieben hat, sicher mit mehr Genuss ausgegangen, da wir ja mittlerweile so ziemlich alle wissen "wie" es geht und auf was zu achten ist.

Ich denke in unserer SM Szene ist der Teppich an Tabu´s und die Grenzerfahrungen die damit einhergehen noch viel breiter aufgestellt ... was natürlichnicht heißt, dass jedes Tabu ausprobiert werden muss.
*******dev Frau
19.382 Beiträge
Zitat von ********bear:
für die AV ein Tabu dargestellt hat, aber von sich aus diese Tabu aus Neugier überschritten hat

Ah, ok.

Ich habe auch schon andere Erfahrungen gemacht.

In der Kennenlern- Phase mit einem potentiellen neuen Dom (schreiben und telefonieren) hab ich ihm mein TABU!!! genannt: NS trinken.
Da sagte er: ach so.
Ja, das kann ich ja dann gut als Strafe einsetzen! *schock*
Ähm, NEIN?!

Und ähnliches habe ich öfter erlebt.
Dass nämlich potentielle neue Doms MEINE Tabus direkt als Herausforderung gesehen haben, die sie als erstes auf die Liste setzen wollten, sie bei mir durchzusetzen...


Deshalb meine Nachfrage!
*******Soul Mann
22 Beiträge
Zitat von *******dev:
Ja, das kann ich ja dann gut als Strafe einsetzen! *schock*
LOL! Aber sei froh, wusstest du direkt bescheid und konntest ihn absägen.

Zitat von *******dev:
Warum sollte die Eifersucht zwingend mitbestimmen, wie weit man aus der Komfortzone gehen kann?
So meinte ich das nicht.
In einer Beziehung werden die Partner oft unterschiedlich schnell eifersüchtig. Somit würde in einer gesunden Beziehung der schneller eifersüchtig werdende das Tempo bestimmen, in dem beide oder der andere ihren/seinen Horizont "mit anderen" erweitern können.
*******dev Frau
19.382 Beiträge
WENN man denn
Zitat von *******Soul:
ihren/seinen Horizont "mit anderen" erweitern
MÖCHTE!

Man kann doch auch miteinander neue Dinge ausprobieren und seinen Horizont erweitern, oder nicht? Und auch innerhalb der Beziehung kann man seine Komfortzone verlassen.
*******Soul Mann
22 Beiträge
Zitat von *******dev:
WENN man denn
Zitat von *******Soul:
ihren/seinen Horizont "mit anderen" erweitern
MÖCHTE!

Man kann doch auch miteinander neue Dinge ausprobieren und seinen Horizont erweitern, oder nicht? Und auch innerhalb der Beziehung kann man seine Komfortzone verlassen.

Absolut, ganz genau, 100% einverstanden.
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