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Achtung, jetzt kommt...

*******Feh Frau
1.354 Beiträge
Themenersteller 
Achtung, jetzt kommt...
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Ich habe derzeit ein Fotoprojekt laufen.
Nachzuverfolgen unter artoffeh(dot)blogspot(dot)de

Der letzte Fototermin lässt mich nicht so richtig los und deswegen möchte ich gern meinen letzten Blogeintrag hier zur Diskussion stellen.
Die Fragen, die mich bewegen.
Und gern eure Meinungen dazu hören.

Für die Zukunft alles Gute

8 m²
Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, ein Schrank, Toilette und Waschbecken.
Die Tür immer abgeschlossen.
Im Schnitt für 23 Stunden.

Wer denkt, dass man seine Emotionen völlig außen vor lassen kann,
wenn man ein Gefängnis betritt - Der irrt!

Ich möchte nicht wissen, warum die Insassen/innen dort sind.
Es würde mich befangen machen.
So erfahre ich für das Projekt lediglich das Alter und die Haftdauer.

Interessant ist die, trotz des Ortes wo man sich befindet,
angenehme Atmosphäre die entsteht.
Es wird höflich, freundlich und offen auf mich zugegangen.
Es wird gescherzt. Bei den Frauen noch mehr wie bei den Männern.
Manche Bäckereifachverkäuferin
könnte sich von dieser Freundlichkeit eine Scheibe abschneiden.

Doch diesmal hat mich mein Fotoaufenthalt grübeln lassen.

Zwei Frauen.
Freundlich und durchaus sympathisch.
Mitte 30.
Würde man sie auf der Straße sehen, würde man denken
unauffällige, nette Nachbarin von nebenan.
Und dann kommt bei der Haftdauer - Lebenslang.
Und man weiss: Mord!

Mitte 30.
Das Leben vor sich.
Was muss passiert sein, dass man den einzigen Ausweg in Mord sieht?

Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch 2 Seiten in sich trägt.
Eine Helle und eine Dunkle.
Eine Gute und eine Böse.
Auch ich kenne Menschen, denen ich nicht für die Zukunft alles Gute wünsche.
Sondern eher, dass sie am eigenen Leib zu spüren bekommen,
was sie anderen Menschen antun.
Doch den Tod wünsche ich ihnen nicht.

Sind diese Menschen dann einfach nicht böse genug zu mir gewesen
oder bin ich zu gut um solche Gedanken zu haben?

Was wäre gewesen wenn ich ein anderes Elternhaus
oder einen anderen Freundeskreis gehabt hätte?
Würde ich dann anders denken und zu so einer Tat fähig sein?

Sind es nicht gerade auch die äußeren Umstände,
die uns zu dem machen was und wer wir sind?

Es mögen philosophische Gedanken sein, doch sie lassen mich derzeit nicht los....

Lebenslang.
8 m²
23 Stunden eingeschlossen ....
Es ist schön...
das du dir da Gedanken machst. Das ist mal was anderes als das typische "einsperren und Schlüssel wegwerfen" Gehabe. Allerdings solltest du, so glaube ich, dir doch mal zu deinem Fallbeispiel konkretere Infos beschaffen. Ok Mord deutet erst mal auf niedere Beweggründe hin. Habgier, Eifersucht, Hinterlist. Aber auch ein Mord kann durchaus eine Affekthandlung sein.
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen das ich "einfach so" bzw geplant jemanden umbringen kann. Das würde mich ja erst mal zu einem "guten" Menschen machen.
Jetzt schnappt sich irgendeiner mein Kind und vergnügt sich, ich drehe frei und leg den Typen um. Dann bin ich zwar ein Mörder, aber bin ich deswegen auch ein schlechter Mensch?
Und letztlich muss man ja nich unbedingt verzweifelt sein um in der Mitte seines Lebens seine Freiheit für einen Mord zu opfern. Da gibt's ja noch die Habgier, die Eifersucht, sicherlich wird es auch den einen oder anderen auf dieser Welt geben der einfach Leute umbringt weil er anderen gern beim sterben zusieht. Und ich glaube die Liste ließe sich noch elendig lang fortsetzen.
Unterm Strich wird es aber wohl darauf hinauslaufen das du wenn du wirklich zufriedenstellende Antworten haben willst nicht umhin kommen wirst die Betroffenen persönlich zu befragen. Weil hier wirst du kaum von einem verurteilten Mörder eine Auskunft bekommen. Und auch wenn lebenslänglich in Deutschland eigentlich nur 25 Jahre sind, wird wohl kaum einer hier schreien und sich outen das er wegen Mord 25 Jahre abgesessen hat und seine Beweggründe hier im Forum ausdiskutieren.

Liebe Grüße
Stefan
*******Feh Frau
1.354 Beiträge
Themenersteller 
Stefan,
ich bin weder Anwalt noch Richter.

Und für meine Fragestellung interessiert es nicht aus welchen Gründen die beiden Frauen ihre Tat begangen haben.
Es geht um die allgemeinen Moralvorstellungen, die man hat.

Was wäre gewesen wenn ich ein anderes Elternhaus
oder einen anderen Freundeskreis gehabt hätte?
Würde ich dann anders denken und zu so einer Tat fähig sein?

Sind es nicht gerade auch die äußeren Umstände,
die uns zu dem machen was und wer wir sind?



Doch um kurz auf Deinen Post einzugehen...
die Liste derer, die einfach nur jemanden sterben sehen wollen, ist gering.
Diese Menschen sind, Göttin sei dank, in der Minderheit.

Was das Beispiel Kind angeht, eine kleine Episode aus meinem Elternhaus.
Mein Vater hat mal gesagt, wer sich an seiner Tochter (mir) vergeht,
den bringt er um. Meine Mutter hatte nur ein Argument dagegen zu setzen.
Nämlich: Du hast noch ein zweites Kind.

Soviel zur Wertevermittlung.
Ich denke jeder kann die Emotionen meines Vaters verstehen.
Doch da ist dann der Gegenpol. Meine Mutter.
Für das eine Kind lebenslänglich riskieren und das andere damit im Stich lassen?

Somit habe ich meine Moralvorstellungen durchaus anerzogen bekommen.
Mir wurde vermittelt was Gut und Böse bedeutet.
Doch was wäre, wenn ich dies nicht vermittelt bekommen hätte?
Wo würde ich dann heute stehen?
Ich finde
dass es eine Rolle spielt in welcher Beziehung wir zu den Menschen stehen. Sprechen wir über Straftäter, die uns völlig fremd sind, sind wir dazu geneigt, allgemein zu verurteuilen.
Lernen wir einen solchen Menschen kennen oder kennen ihn bereits.... gehen unsere Gedanken andere Wege. Vielleicht fangen wir erst dann an, uns Gedanken über diesen Menschen zu machen.
*******Feh Frau
1.354 Beiträge
Themenersteller 
Irgendwie...
... spreche ich scheinbar undeutlich *nachdenk*

Ich habe mit den Menschen im Gefängnis maximal 5 Minuten zu tun.
Ich erkläre worum es geht, mache Fotos und gehe zum nächsten.

Ich weiss über diese Menschen nichts.
Lediglich das Geschlecht, Alter und die Haftdauer.
Ich kenne sie nicht.
Und ja... ich habe auch keine Ambitionen sie kennen zu lernen.
Daher kommen meine Gedanken aus völlig anderer Richtung.

Ich frage mich, ob es mit der eigenen Erziehung, dem Elternhaus,
dem Freundeskreis und sonstigem Umfeld zusammen hängen kann,
dass man so wird wie man ist.

Manchmal fällt mir auf, wenn ich etwas sage, dass ich just in dem Moment wie meine Mutter klinge. Dabei wollte man doch nie so werden wie seine Eltern *zwinker*

Deswegen die Fragen ... wenn mein Elternhaus nicht so intakt wäre ...
hätte ich dann andere Wertvorstellungen??
...
Nein, du sprichst nicht undeutlich. Dennoch stellt sich die Frage, wie berührbar du bist? Oder auch andere. Brauchen wir wirklich immer Wochen, Monate, Jahre um das uns Menschen berühren können? Gerade wenn wir eher auf “ungewöhnlichen” Wegen Menschen begegnen, oder “ungewöhnlichen” Menschen begegnen, können diese uns so sehr ins Nachdenken bringen.
Ich denke, wir Menschen bringen viele Eigenschaften mit, wenn wir geboren werden. Irgendetwas haben wir dann schon. Wie weit das dann in und mit uns wächst hängt meistens mit dem Elternhaus, der Umgebung in der wir aufwachsen, uns sozialisieren zusammen.
Und ja, Töchter werden ihren Mütter oft sehr ähnlich. Hätte mir das jemand vor Jahren gesagt, dem hätte ich wohl die Augen ausgekratzt. Jetzt sehe ich es, habe mich damit angefreundet... ich glaub, inzwischen mag ich es sogar. Ich sehe es an mir, und ich erkenne es an meiner heranwachsenden Tochter. Die Erkenntnis behalte ich für mich und schmunzele vor mich hin (will ich doch nicht, dass Sie mir die Augen auskratzt). *smile* Irgendwie ist es für mich als Mutter auch schön zu wissen, dass sie so viel mitnehmen wird von mir.
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