Generation konformer Un (schwach)sinn

Die vielleicht treffendsten Analysen über sich aufbauenden gesamtgesellschaftlichen Druck, bestimmte vorgegebene Synomyne zu verwenden und andere zu vermeiden - und welche Konsequenzen daraus folgten - hat bereits vor vielen Jahrzehnten in dem Buch "LTI" der Schriftsteller und Hochschulprofessor Victor Klemperer dargelegt.

Dieses Buch ist eine leider wieder sehr aktuelle Bilanz von zufälligen oder zielgerichteten Entwicklungen. Ganz im Gegensatz zu den Studien, die mit viel Steuerzahlergeld finanziert werden, aber deren Ergebnisse bereits vor Beginn schon feststehen.

Jenseits von faktischem Zwang zu Sprach- und Schreibver- und -geboten, empfinde ich es als wünschenswert, dass in den Grenzen der Verständlichkeit sich alle so ausdrücken dürfen, wie sie wollen, ohne dass ihnen Nachteile daraus erwachsen.

Sehr gut!

Ich find es immer wieder faszinierend, dass mir Menschen, die deutlich älter und/oder männlich sind, vorschreiben wollen, bei was ich mich dich angesprochen fühlen muss nur damit sie keine neuen Formulierungen lernen müssen. Newsflash: Ich fühle mich NICHT angesprochen, und es ist mir wurscht obs unbequem ist oder nicht, und ganz gewiss lass ich mir das nicht vorschreiben. 😤

Frauen* sind 50% der Gesellschaft, und das muss Sprache einfach wiedergeben. Mach ein *, ein : oder ein _, nimm die Verlaufsform (und Studi-bude geht auch, mit etwas Kreativität findet sich viel griffiges) um alle einzubeziehen die in bunter Vielfalt zwischen den Geschlechtern tänzeln und gut is.

Für alle die nicht kapieren (wollen) was dieser ganze Gender "Quatsch" doch soll empfehle ich, sich folgende Doku anzusehen:

Vllt öffnet das ja dem ein oder anderen die Augen! Es geht nicht nur darum Frauen mehr in die neue Spracbe mit einzubeziehen, sondern auch Menschen die keinem Geschlecht zugeordnet werden wollen oder können!

Gerade auf Joy hätte ich hier so viel Offenheit erwartet, dass man nicht plötzlich im 21. Jahrhundert Angst davor hat, dass sich Sprache wie seit eh und je verändert und man auch generell alle Geschlechtern und generell allen Menschen gegenüber offen ist!

Ich glaube, wer sich NICHT angesprochen fühlt, nur weil ein dösiges Sternchen fehlt, hat ein ganz anderes Problem. Und das sage ich jetzt als Frau!

Die Verwendung des Sternchens ist schlicht und ergreifend falsch (siehe auch Duden)!

Aber im Kern geht es den Machern, den Entwicklern dieser komplett unsinnigen Schreibweise ja gar nicht darum, etwas für Menschen zu tun, die sich ausgegrenzt fühlen könnten, sondern einzig und allein darum, andere zu schulmeistern (eine Art Erziehungscharakter aufzubauen) - getreu dem Motto: Entweder ihr schreibt wie WIR das wollen, oder ihr seid böse, weil ihr unsere Mitmenschen ausgrenzt. Was für ein Stuss.

Denn wenn es die Gender-Gaga-Sternchen-Weltverbesserer wirklich - und ich meine jetzt WIRKLICH - ernst meinen würden, dann gäbe es z. B. auch:

"Querdenker*innen", "Coronaleugner*innen" und "Impfskeptiker*innen". (Nur mal so als Beispiel.)

Schon mal drüber nachgedacht? Aber die gibt's nicht, weil es die nicht geben DARF! Weil "DIE" nicht dazugehören dürfen! Die ganze Nummer ist also (wieder einmal) zutiefst "unehrlich" und kann daher "weg"!

Ich schreibe nicht extra falsch, nur damit einige notorische Weltverbesserer ihr Erfolgserlebnis haben, oder ihr eigenes schlechtes Gewissen ein bisschen aufpolieren müssen. Lasst euch doch einfach mal in den Arm nehmen. Das ist viel schöner als Gender-Gaga-Sternchen. Ihr werdet sehen.

In diesem Sinne allen "Schreibern" einen schönen Abend noch (und damit meine ich jetzt wirklich ALLE - egal welchen Geschlechts und welcher sexuellen Ausrichtung).

Man kann auch ohne Sternchen glücklich sein. Versucht es mal.

Was mich viel mehr stört, ist diese inflationäre Duzerei.

Ich will nicht von meinem Vorstandsvorsitzenden geduzt werden. Und schon gar nicht will ich ihn duzen. Ich will ihn auch nicht mit Vornamen anreden. Der ist nicht mein Freund. Und er wird es auch nie werden, weil die Unternehmenskultur zwischen Arbeitgeber uns Arbeitnehmer nicht auf Freundschaft am Arbeitsplatz aufgebaut ist, sondern auf Söldnertum. Du tust, was wir wollen und bekommst dafür dein Gehalt. Darüber hinaus braucht man auf nichts hoffen, denn wenn man nicht mehr gebraucht wird, soll man gehen. Zum Wohl der Aktionäre. Natürlich kann der direkte Vorgesetzte, der viel näher an einem dran ist, auch zum Freund werden. Dann ist das okay.

Aber nur, weil man in anderen Sprachen das tut, ist das für mein Gefühl nicht stimmig. Ich finde es gut, dass die deutsche Sprache diese Unterscheidung hat. Mein "Du" soll man sich verdienen.

Ich will deshalb auch nicht von Unternehmen XY geduzt werden, wo ich nicht einmal Kunde bin. Das dient, genau wie die dusselige Frage nach dem Vornamen bei Starbucks, nur der Einlullerei, um mehr Kohle dort zu lassen. Wen interessiert denn wirklich, wie der Name ist, wenn man das jeden fragt? Nach 3 Leuten hat man den ersten schon wieder vergessen. Das ist wie wahllos hier Leute zum ficken suchen. Dann interessiert man sich auch nicht für den Menschen, sondern für ein anderes Ziel. In der Wirtschaft / Werbung ist es Umsatz bzw. Gewinn bei dem anderen Beispiel ein Loch, wo man seinen Schwanz reinstecken kann.

Ich finde das alles verlogen. Kommt natürlich auch - ohne Vorsatz - aus den USA, wo auch die Überschwenglichkeit ausgedrückter Gefühle für uns total gekünstelt wirkt. Schließlich interessiert niemand eine wahrheitsgemäße Antwort auf die Frage: "How are you?". Im Gegenteil, sie würde den Fragesteller verwirren und abschrecken.

Nichtsdestotrotz finde ich es richtig, dass man sich hier duzt, wie auch im Club. Schließlich wollen wir uns über Themen austauschen, wo es nicht passen würde, das formelle und manchmal etwas steifere "Sie" zu verwenden. Aber ich hoffe auch, dass ich meinen Vorstandsvorsitzenden nicht im Club treffe.

Einen früheren habe ich beim Betriebssport erlebt. Der war gut drauf und hat Wert darauf gelegt, im Sport der "Wolfgang" zu sein, der hinterher ein Bier mit einem trinkt, und er hat sich verbeten, dass die jungen Spieler mit Rücksicht auf seinen Rang extra schlecht gespielt haben, um ihn gewinnen zu lassen. Am nächsten Morgen wollte er aber wieder der Herr xxx und Vorstandsvorsitzender sein. Das fand ich richtig so. Alleine schon, dass er sich die Zeit genommen hat, relativ regelmäßig dabei zu sein, fand ich gut.

@*******_man

Interessant, aber am Thema vorbei.

Mich erinnert diese Diskussion an meine letzte Zeitreise mit meiner Zeitmaschine wo ich an einem Dienstag vor 65.718 Jahren genau hier wo ich lebe einem Ereignis in einer Höhle beiwohnen durfte.

Es rannte ein früher Homo Sapiens mit einer soeben erstmals entzündeten Fackel in eine Höhle und zeigt den anderen was man damit alles machen kann.
Dann riefen zwei alte noch weiter hinten inder Höhle: " nee nee nee, das hammwer noch nie so gemacht, pack weg das Teufelszeug."

Konservative Bremser der ureigens immer progressiven Menschheit hat es seit Menschheitsgedenken immer gegeben. Wie stark diese aufs Bremspedal des kulturellen (und technischen) Fortschritts traten, war durchaus in der Geschichte unterschiedlich, aber letztendlich geht der Kampf immer verloren.
Deshalb mache ich mir auch keinerlei Gedanken. Das Gendern, wird die neue Norm werden, das ist gott sei dank nicht mehr aufzuhalten und überfällig.

Dagegen kann man sich wie bei einer Wurzelbehandlung wehren, dann tut es aber nur noch mehr weh, oder sich damit abfinden, dann sieht die Welt bald wieder entspannt aus.

Ich kann nur sagen: wer keine Probleme hat, der (auch die und das, ach ja, welchen Artikel ordnet man jetzt jemand zu, der [schon wieder] 'divers' ist?) macht sich welche.

Unsere Gesellschaft kommt mir vor wie ein Baum, dem es gut geht, und dessen Krone deshalb 'ins Kraut' geschossen ist. Überall neue Triebe mit Blättern - nur keine Früchte mehr. Weil niemand mehr da ist, der die Auswüchse zurückschneidet.

OMG was sind wir froh, dass wir in Deutschland aktuell keine anderen Probleme mehr haben. DANKE für eure Erleuchtung, wo unsere wirklichen Sorgen liegen.
Wir sind zutiefst beruhigt, dass es doch noch viele Menschen gibt, die sich immens und hochgradig für das gemeine Wohl engagieren - auch wenn es nur um ein paar Sternchen und Bäcker innen geht.
Deutschland dichtet und denkt halt doch gerne. Mit was sollte man sich auch sonst die staatliche verordnete viele freie Zeit vertreiben. Vielleicht hülfe aber Denken bei anderen Themen auch mal etwas weiter.
Da wären noch so Kleinigkeiten wie zerstörte Bildungskarrieren von Hunderttausenden Schulkindern und -kinderinnen durch Schulschließungen ohne Sinn und Verstand. Und
die exorbitante Zunahme depressiver Erkrankungen und psychischer Leiden seit einem Jahr soll uns auch nicht weiter belasten. Ach was, was schert uns der Zusammenbruch des Einzelhandels, wozu gibt es schließlich Amazon.
Und überhaupt, was für eine Zumutung, sich eine eigene Meinung bilden zu sollen, ob das, was wir seit einem Jahr erleben, alles so richtig ist.
Solange unsere Politiker und -innen ihre Sternchen und diversen Wortschöpfungen richtig setzen, können die doch auch sonst nichts falsch machen .....
Wir freuen uns jedenfalls sehr, dass wir wenigstens korrekt gegendert und ohne die leidigen bäh-Wörter einer mehr als traurigen Zukunft entgegen sehen dürfen.

Was war eigentlich falsch daran, zu sagen "Sie ist (ein) Arzt"? Erst die Unterscheidung in Arzt und Ärztin ließ ein Problem entstehen.

Mittlerweile sieht sich der Duden befleißigt 5.000 Berufsbezeichnungen zu ändern und in weiblicher Form zu ergänzen. Künftig heißt es bei Arzt "Ein Mann, der... "

Da ist man im Englischen, was wegen der Globalisierung so oft als Vorbild genommen wird, pragmatischer. Es blieb immer bei einem Wort mit Verwendung des geschlechtlichen Pronomen.

Auch wenn ein Substantiv grammatikalisch männlich ist, muss es sich nicht zwingend auf eine männliche Person beziehen. Aber mit dieser damals als notwendig erachteten Angleichung haben wir die jetzige Diskussion - mit langer Verzögerung - ins Rollen gebracht.

Wie war das bei der Bundeswehr: Den kurzen Ausflug in die Bezeichnung "Frau Majorin" hat man wieder zurück genommen. Es heißt wieder "Frau Major". Warum auch nicht.

Dafür haben wir an anderer Stelle unser seltenst genutztes Partizip Präsens hervorgekramt, substantivieren das und sagen statt Studenten (und Studentinnen, s.o.) nun Studierende. Toll!

Es gibt dann nicht mehr die Prostituierte sondern die Prostituierende. Wen das glücklich macht...

Aber was machen wir mit dem vom TE gemeinten User? Der wurde ja gern ins Deutsche übernommen und "Die User" als Frau versteht kein Mensch richtig, weil da immer Plural angenommen wird. Also "Die Userin", wo das Englisch gequält wird. Müsste das nicht folgerichtig künftig "Usernde" heißen?

Wer es jedem Recht machen will, kann nur scheitern.

Übrigens, gerade mal im Duden nachgeschlagen:

Welches grammatikalische Geschlecht hat das eingedeutschte Wort "Gender"?

Neutrum! Das Gender.
Erklärt als die Geschlechtsidentität.

Spannend. Ein neues eingedeutschtes Wort bekommt ein sachliches Geschlecht, obwohl es ein weibliches deutsches Wort ersetzt. Und das, wo es für alle Geschlechter dienen soll. Ist das gut, ein Skandal, oder egal.

Mir ist es egal. Aber, wenn es egal ist, ist dann nicht das ganze Thema eigentlich egal?

ich schreibe / spreche so wie ich es seit Ewigkeiten kenne und nicht anders.

Mein Sprachschatz verändert sich regelmäßig. Im Sinne einer Erweiterung...

Ich interessiere mich immer für neue Worte, aber auch alte, nicht mehr gebräuchliche, interessieren mich. Auch Jugendsprache ist spannend ... (ohne, dass ich sie aktiv benutze)

Wer nur so wie immer spricht und schreibt, bleibt stehen. Die Grenzen unserer Sprache sind die Grenzen unserer (intellektuellen) Welt...

Und wenn man in einer Diskussion zum Thema/sache nichts gehaltvolles mehr beitragen kann, kommt der WHATABOUTISMUS um die Ecke und wird hervorgeholt um die eigene Position zu untermauern. Schon tausendmal gelesen und genauso oft darüber geschmunzelt

Nachdem ich nun bis hierher gelesen habe ist mir klar warum diese Diskussion ausgerechnet in der Gruppe "BIZARRE Spiele" geführt wird

Auch ich habe jeden Beitrag gelesen und gelacht. Aber, der Beitrag von tommicato ist deutlich der, bei dem ich Zwerchfellprobleme bekam. Wunderbar.

Etwas zur Ruhe gekommen, denke ich jetzt mal intensiv darüber nach, ob ich dabei beinahe von dem Stuhl oder von der 'Stuhlin' gefallen wäre, schließlich ist es eine Frau, die darauf sitzt. Mit 64 Jahren habe ich schon einiges erlebt und ja, auch Sprachveränderung wahr genommen. So durfte ich von meinem Sohn lernen, dass seine Schwester keine Schlampe ist, wenn sie ihr Zimmer nicht aufräumte. Schlampen sind Frauen, die für Geld mit fremden Männern schlafen. Ja, Sprache verändert sich! Aber bitte nicht verordnet. Bitte.

bei dem schei... trete ich gerne aus der Gruppe aus......

Fortschritt, oder was sich als solcher ausgibt, ist das Ergebnis von evolutionärer bzw. revolutionärer Umgestaltung aufgrund von Aufeinanderftreffen unterschiedlicher Konstellationen, die um die selbe Sache ringen. Typischerweise gewinnt das, was in der Auseinandersetzung überlegen ist - warum auch immer.
Bei technologischen Innovationen (ob die Evolution von Organismen oder die Erfindung besserer Techniken) setzt sich immer das Effektivere gegen das Ineffiziente durch. Es kann eine Zeit dauern, aber verhindern lässt es sich nur so lange, wie die Resourcen für das Ineffektive noch ausreichen. Dann heißt es: Anpassen oder weichen.

Wo Resourcen im Überfluss vorhanden sind, gibt es diesen Zwang nicht.
In der Natur finden wir die schönsten Pflanzen und Tiere dort, wo der Evolutionsdruck am geringsten ist. Diese Spielereien kann sich die Natur dort "leisten".
Auch in menschlichen Gemeinschaften können nur dort, wo Resourcen im Überfluss vorhanden sind, sich in erdachten Problemchen gebadet, wohlgefühlt - und nicht zuletzt viel Intellekt darauf verwendet werden, wie frau/man damit eine gut dotierte staatliche Stelle ergattern kann, auf der zwar nix geschaffen, aber viel verbraucht wird.

Einer Arbeiterin oder prekär Angestellten nützen Sternchen und Unterstriche oder was auch immer sehr wenig, wenn es um die tägliche Existenz geht. Eine Quote bei DAX-Vorständen oder in Parlamenten hilft nicht bei der Bewältigung von Haushalt mit Kindern und immer größeren Bewegungsverboten, um betagte Verwandte mit zu versorgen.

Birgit Breuel wird überwiegend gelobt, was für eine tolle Frau sie ist. Die vielen hochqualifizierten und oft gutverdienenden Frauen, die sie abgewickeln lassen hat, werden meist "vergessen", denn für sehr viele war es ein Weg in Dauerumschulungen zu immer geringer qualifizierten Gelegenheitsjobs.

Was bleibt, wenn das ganze Bild betrachtet wird?
Wo es genug Resourcen gibt (und sei es dadurch, dass diese denen entzogen werden, die sie erarbeitet haben) können ideologische Bevormundung mittels äußerlichen Konformitätszwang eine zeitlang die Staatsraison ausmachen. Die Vergangenheit zeigte jedoch immer wieder, dass entweder diese extreme Form aufgegeben wurde oder das System selbst sich überlebte.
Dennoch: Jede Zeit, ob gut oder schlecht, hinterlässt Spuren. In der Geschichte, der Kultur, Architektur und der Sprache.

Okay, meine Gedanken vom Tisch gewischt, ohne drauf einzugehen... Habe ich verstanden.

Aber mal zurück zum EP. Was ist der tiefe Inhalt? Lediglich die Bitte, der Ansicht des TE zu folgen. Er will ja gar keine Diskussion, hat weder dazu aufgefordert noch eine Frage gestellt. Er will offensichtlich nur Mitstreiter motivieren, es ihm gleich zu tun.

Dann lege ich mich wieder hin, denn nach dem EP hätte man den Thread einrahmen und schließen können