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Übergriff durch Hilfe

*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Übergriff durch Hilfe
Der Übergriff begleitet mich als Lernfeld schon geraume Zeit. Mit ihm Hand in Hand ging das Thema Achtsamkeit.

Kürzlich entdeckte ich durch den inspirierenden Austausch mit einem lieben Freund eine weitere Variante: Wie übergriffig Hilfe sein kann und, noch erhellender, warum will ich denn helfen?

Dass man mit Ratschlägen vorsichtig sein soll, hat vermutlich fast jeder schon mal gehört. Unwillkommene Ratschläge können Schläge sein.
Aber konkrete Hilfe, wenn jemand vor Deinen Augen leidet? Sozusagen im übertragenen Sinne psychisch ertrinkt und Du hast das Seil, das ihm raushelfen könnte?

Jemand steckt in Mustern, Verhaltensmustern allgemein oder in Beziehung beispielsweise, fest und leidet furchtbar. Es wiederholt sich dauernd. Du als Außenstehender hast es erkannt und möchtest helfen. Du hast diesen Menschen sehr gerne oder liebst ihn sogar.
Du fühlst mit dem anderen und vor allem: Du willst ihn glücklich sehen.
Klingt vertraut? Wie geht Ihr damit um?

Wenn der andere bereit ist anzuhören, was wir zu sagen haben, ist alles einfach. Wir sind für denjenigen da und dürfen Teil nehmen am Heilen oder Wachsen. Wir freuen uns und sind dankbar. Wir fühlen uns gebraucht und wertvoll als Helfende. ( schmeichelt dem Ego *zwinker* )

Wenn er aber nicht zuhören will? Er macht dicht, lehnt es ab über das Thema zu sprechen und geht auf Distanz? Wird beim Hilfsangebot schon ärgerlich?

So richtig deutlich wurde das Thema für mich durch einen Freund, der jegliche Hilfe ablehnt, weil sie ihn an die Übergriffe seiner Mutter erinnern. Die ihn liebt und immer helfen wollte. Gerade deshalb. Was hat sie hinterlassen? Einen Menschen, der sich nicht angenommen fühlt wie er ist.

Manchmal brauchen wir alle Hilfe. Schwäche und Hilfsbedürftigkeit kennen wir alle. Jeder geht anders damit um.

Kürzlich traf ich diesen Freund und er wirkte sehr traurig. Ich habe ihn noch nie so gesehen. Und ich wusste nicht: Darf ich es überhaupt ansprechen? Ich sah ihm zu, wie er sich und mich davon abzulenken versuchte. Sehr gerne hätte ich ihn in den Arm genommen.

Ich ließ es bleiben. Mir wurde aber bewusst wie sehr ich helfen wollte. Wie sehr ich ihn anders sehen wollte. Es belastete mich.

Später sprachen wir darüber. Ich komme gut zurecht mit meiner Traurigkeit, sagte er. Ich empfinde sie nicht als etwas Negatives. Sie gehört zu mir und sie geht auch wieder. Lass sie mir bitte und lass das helfen wollen....

Ich verstand wie weise er selbst damit umgehen kann und dass ich ihn für hilfsbedürftiger gehalten hatte, als er ist. Durch mein helfen wollen habe ich zudem auch ihm die Fähigkeit abgesprochen , es allein zu lösen...

Ich verstand, dass ich mit dem Glaubenssatz rumlaufe, dass glücklich sein gut ist und traurig sein oder leiden ist schlecht. Scheint normal. Nun habe ich aber inzwischen gelernt , dass wir durch leiden lernen. Masochisten stehen drauf. Also ist meine Einstellung sehr subjektiv und emotional. Ich vermeide leiden und traurig sein und möchte es auch bei den Menschen um mich weg haben.

Aber sie lernen dadurch. Nicht jedes Leid ist per se schädlich oder schlecht. Oder hat nur diesen Aspekt....
Sich dem Leid zu stellen , es auszuhalten und die Blockade dagegen aufzugeben, stärkt das Selbstbewusstsein. Es kann im BDSM ein Weg sein , ein Machtgefälle erfahrbar zu machen oder Hingabe in intensiver Form erlebbar.

Warum also will ich allen helfen nicht traurig zu sein und leide im Grunde zu häufig mit, statt nur mitzufühlen?
Ich fand ein Erlebnis aus der Kindheit. Meine verzweifelte weinende Mutter fürchtete wegen einer Erkrankung um ihre Schwangerschaft mit meiner Schwester. Ich war 3 Jahre alt. Meine Mutter weinend zu erleben war furchtbar. Kinder spüren da sehr stark mit. Ich versuchte sie zu trösten indem ich ihr meinen großen geliebten Teddy schenkte.

Wenn ich jetzt jemand traurig erlebe, möchte ich ihm jedes Mal wieder meinen Teddy schenken. Und habe Mühe mich zurück zu halten.

Ich habe jetzt gelernt, welchen Schaden zu große Mutterliebe anrichten kann. Dass ich meine Hilfe nur geben darf, wenn der andere dafür bereit ist.
Dass meine geliebten Menschen leiden dürfen, wenn das ihr Weg ist.

Ich habe verstanden, dass aus guter Absicht und Liebe dennoch ein Übergriff entstehen kann.

So kann scheinbar Gutes durchaus negative Folgen haben und scheinbar Schlechtes positive....

Wie erlebt Ihr das? Wird Euch oft geholfen ohne dass Ihr es wollt? Oder passiert es Euch eher, dass Ihr helfen wollt und damit aneckt?
Mischen sich andere ständig in Euer Leben oder fühlt Ihr Euch zum Therapeuten Eurer Lieben berufen?

Und vor allem: Warum?
******s_1 Mann
957 Beiträge
@*********rgara: darum verpacke ich „Pfeilspitzen“ der Ernüchterung gerne in Sarkasmus. Und wenn nachgefragt wird, wie ich dies meine, kann ich direkt sein, wenn es immer noch angebracht ist.

Im Alltag.

In eine coaching Situation wäre ich sehr behutsam, bis ich merke, dass Person sich im Kreise dreht.
Dann darf nach einiger Zeit des Aklimatisierens Direktheit folgen, ja muss sogar...
******s_1 Mann
957 Beiträge
Bezugnehmend, zur slagline:

Übergriffige Hilfe stellt ja in real keine Hilfe dar, denn erst wenn sie tatsächlich helfen würde, träge sie den Namen zurecht, sonst bleibt es bei dem Versuch.
******ron Mann
4.635 Beiträge
Liebe @*********rgara du eröffnest ein großes Thema, zu dem ich viel zu sagen habe.
Ich bin auch so ein Typ, der lieber seine Themen alleine angeht, oder sich die Menschen raus sucht, von denen ich mir helfen lassen.

Warum ist das so?
Die Antwort ist nicht ganz so einfach und komplex, aber ich versuche es mal in meinem Fall zu erklären.
Ich kenne meine Leute recht gut und erkenne oft das Ziel und seinen Lösungsansatz zu dem mich der Mensch, der mir ungefragt helfen will, hin führen will.
Leider ist oft weder das Ziel, für mich das was ich erreichen will und/oder der Lösungsansatz, den ich nutzen will oder kann. Ja hier geht es auch um können.
Bei einigen meiner Themen gibt es tatsächlich auch kein Ziel.
Da ist ein Mensch an meiner Seite, wohltuender und hilfreicher der nichts sagt einfach besser als einer, der meint er müsse mich aus meiner vermeintlichen Traurigkeit heraus führen und die Ursachen dafür analysieren.
Hier benenne ich mal das Thema bei mir:
Verlusst der Eltern, also den frühen Tod meines Vaters und die Abweisung und gefühlte 100% Ablehnung meiner Mutter. Den Tod meines ersten Kindes. Und den Tod meines Engels, meine Großmutter, die mir eine Mutter war.
Das habe ich akzeptiert und schon mehrere Jahrzehnte macht mich dass nicht traurig, sondern wenn überhaupt melancholisch.
Vor allem bei meiner Oma und meinem verstorben Kind ist es eher so, dass wenn diese Melancholie aufkommt, ich in dieser "Trauer" eher positive Gefühle habe und diese Augenblicke bewusst auslebe. Denn sie berühren mich immer noch.
Gerade meine Oma zeigt mir so auf diesem Weg wie unendlich ihre Liebe zu mir ist. Auch über ihren Tod hinaus. Das sind kurze und sehr seltene Momente, meist nur zwei drei Minuten lang und ich störe mich an jedem, der mich da raus holen will. Denn dann spüre ich sie wieder und ihre Liebe ist da.
Sie hatte bei mir viele Fehler gemacht. Nicht in grundsätzlichen Erziehungsfragen, Fehler für die ich sie lange Zeit auch gleichzeitig gehasst hatte ( so von 13 bis ca 21, also bis zum Tod meines ersten Kindes). Und diese Fehler haben dazu einen Teil beigetragen dass ich Spielsüchtig wurde und einen bestimmten "Leidensweg" eingeschlagen bin.
Dennoch oder gerade weil, ihre Liebe zu mir so groß und tief war, habe ich das überlebt und bin von diesem Weg abgekommen. Aber nicht durch ihre Hilfe. Jedoch hat diese Liebe von ihr auch dazu beigetragen dass ich später mich von meinem Leidensweg befreien konnte.
Ich hätte noch mehr zu sagen und auch zu so viel anderem was du da geschrieben hast, denn Du wirfst mehrere Themen von mir in einen Topf, aber jetzt fehlt mir die Zeit dazu.
Ich versuche mir morgen die Zeit dazu zu nehmen um ausführlicher darauf ein zu gehen.

Aber bevor ich nun fürs erste mich aus dem Dialog ziehe möchte ich sagen ja ich kenne "Übergriffe Hilfe". Aktiv wie passiv. Und ich denke, jeder der das Bedürfnis hat unaufgefordert zu helfen, sehnt sich unbewusst oder auch bewusst selbst nach Hilfe. In seltenen Fällen hat man sich da aber auch etwas angewöhnt und es ist so eine Art Automatismus entstanden und man hilft "automatisch"... Also selbstkonditioniert. Aber auch dann wünscht sich dieser Mensch Hilfe, denn er möchte nicht "automatisch" helfen...
****13 Mann
1.454 Beiträge
Dein Beitrag zu:
Blickwinkel & Lebenswege: Übergriff durch Hilfe
So hatte mir mein Yogalehrer ,
meine Wertsuche erklärt :


------------------------
Solange du dich bemühst, andere zu beeindrucken,
bist Du von Dir selbst nicht überzeugt.
Solange Du danach strebst, besser als andere zu sein,
zweifelst Du an Deinem eigenen Wert.
Solange Du versuchst, Dich größer zu machen, indem Du andere klein machst
, hegst Du Zweifel an Deiner Größe.

Wer in sich ruht, muss niemanden etwas beweisen.
Wer um seinen Wert weiß, braucht keine Bestätigung.
Wer seine Größe kennt, lässt den anderen Ihre.

Ich bin ich, und du bist du.
Ich bin nicht auf der Welt, um deine Erwartungen zu erfüllen,
und du bist nicht hier, um meine zu erfüllen.
Wenn wir übereinstimmen, ist es wunderbar.
Aber wenn nicht, dann ist da nichts zu machen!

Ich erkenne oft im Moment noch meinen Wert nicht und versuche dann anderen zu zeigen , wie toll ich bin .
Anstatt es so sein zu lassen und doch darf das sein !
LG
*******Cul Frau
87 Beiträge
Ich greife mal einen Aspekt aus dem Eingangspost heraus, der zweimal vorkommt.

Zitat von *********rgara:

[...]
Aber sie lernen dadurch. Nicht jedes Leid ist per se schädlich oder schlecht. Oder hat nur diesen Aspekt....
Sich dem Leid zu stellen , es auszuhalten und die Blockade dagegen aufzugeben, stärkt das Selbstbewusstsein. Es kann im BDSM ein Weg sein , ein Machtgefälle erfahrbar zu machen oder Hingabe in intensiver Form erlebbar.
[...]
Aber sie lernen dadurch. Nicht jedes Leid ist per se schädlich oder schlecht. Oder hat nur diesen Aspekt....
Sich dem Leid zu stellen , es auszuhalten und die Blockade dagegen aufzugeben, stärkt das Selbstbewusstsein. Es kann im BDSM ein Weg sein , ein Machtgefälle erfahrbar zu machen oder Hingabe in intensiver Form erlebbar.
[...]

Bei einer Bezugnahme von BDSM, Masochismus und Machtgefälle auf das Thema des Threads "Übergriff durch Hilfe" tue ich mir schwer. Es wird als eine Art der Kanalisation beschrieben Alltagsgefühle in eine Form zu bringen um etwas zu bewältigen, erlebbar zu machen. Jemand, der aber ein solches Bedürfnis hat kann das auch durch andere Tätigkeiten und Erlebnisse hinbekommen, Waldspaziergänge, Therapeutengespräche,... jemand der Themen bewältigen möchte, Hilfe sucht, macht das vielleicht auch durch anderes als BDSM und Sexualität.
Die Verknüpfung von psychischen Belastungen/ Situationen und BDSMigen Bedürfnissen ist für mich unpassend.

Die anderen Gedanken zum Thema finde ich sehr stimmig. Ohne Achtsamkeit werden ja auch Fragen gestellt, wie z.B. "Wie geht es dir?". Es ist gut gemeint, zwingt mich aber dazu, meine Situation bewerten zu sollen, um es rückmelden zu können. Gerade die halbgrauen Gefühlstage gehören eben dazu. Mich stören sie nicht, das Gegenüber will aber vermutlich hören, dass es mir gut geht, besser geht,... irgendwas positives. Wenn ich rückmelde, dass ich heute grummelig, zurückgezogen,... bin, kann das als Aufforderung zur Aufmunterung verstanden werden.
Da finde ich es manchmal schwer, mich vom anderen abzugrenzen - und eigentlich meinte er es ja nur gut.
******s_1 Mann
957 Beiträge
@*******Cul: was du der Frage: Wie gehts, entgegensetzt ist ja deine persönliche Sache. Damit kann auch wundervoll gespielt werden. Herrlich geradezu
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@*******Cul

Ich schrieb: Es KANN ein Weg sein im BDSM ...

Selbstverständlich ist es nicht der einzige. Das habe ich damit auch nicht sagen wollen.

Aber es ist einer und deshalb habe ich ihn erwähnt.

Es ist mir wichtig, dass alle Wege sein dürfen und keiner ausgeschlossen wird. Selbst wenn er nicht meiner ist und ihn vielleicht auch nicht verstehe oder mag.
******s_1 Mann
957 Beiträge
@*********rgara: persönliche Differenzen in seinem Leben sollten nie durch eine Methode „behoben“ werden in die jemand anders so eingewoben ist, dass es ohne diese zusätzliche Person nicht funktioniert.

Abhängigkeit vorprogrammiert.

Be your own Master.
******s_1 Mann
957 Beiträge
@*********rgara: Nachtrag: klar, durch BDSM kann man wachsen, unbestritten, ist aber wohl eher als side effect anzusehnen. Findest du nicht auch?
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@******s_1

Das ist hier bei dem Thema *offtopic*

*zumthema*
******s_1 Mann
957 Beiträge
@*********rgara: noooi, hängt mit zusammen.
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich möchte aber über Hilfe diskutieren und nicht über BDSM @******s_1
******s_1 Mann
957 Beiträge
Mit Bdsm hast du selbst angefangen @*********rgara ;D
********er84 Mann
6.475 Beiträge
gerade dieses Thema ungewollt Hilfe aufgedrängt zu bekommen kenne ich wohl durch meine Blindheit aus dem alltäglichem Leben gut genug.

Dieses Bild aus der Werbung wo die Oma an der Ampel an einer Bushaltestelle steht und sie bei grün von irgendwem rübergezogen wird so dass ihr der Bus vor der Nase wegfährt, das erlebe ich regelmäßig im realem. Es kommt erst der Handkontakt zu mir bevor auch nur die Frage nach "brauchen sie Hilfe" kommt. Wenn ich mich da nicht selbst so gut unter Kontrolle hätte und Situationen weniger gut / schnell einschätzen könnte, dann hätte ich sicher aus Reflex schon der ein oder anderen hilfsbereiten älteren Dame eine Schelle verpasst weil man sich bei einem unerwartetem zugreifen ja dann doch schon ein wenig erschreckt.

Auch ich gehöre wohl zu den Typen die gerne "helfen" aber ich habe auch gelernt, dass nicht helfen manchmal die beste Hilfe sein kann. Das aber kann und muss man eben immer ganz individuell Einschätzen.

Grundsätzlich mache ich das Angebot ein offenes Ohr zu haben und sollte sich dann ein Dialog ergeben versuche ich meinen Blickwinkel möglichst neutral zu vermitteln.

Mitleid zu haben bedeutet mit zu leiden

Mit Gefühl zu haben heißt mit jemandem zu fühlen

Beistand heißt jemandem bei seinen Gefühlen bei zu stehen

Ich weiß nicht wie ich es anders Beschreiben soll, aber, wenn ich mir das leid eines anderen zum eigenem Leiden mache, dann verliere ich die stärke für den anderen der halt / Beistand in seinen schweren Zeiten zu sein und riskiere das ich selbst unter dieser Last auf meinen Schultern, die nicht die meine ist, zerbreche.

Je enger aber die emotionale Verbindung zweier Menschen zu einander ist, je schwerer wird es sich selbst vor dem Leid des anderen zu schützen und man trägt gerne auch mal eine last aus leid eine weile für den anderen mit. doch gilt es dabei auf sich selbst zu achten und nicht zu viel Leid aus Liebe auf sich selbst zu laden, denn was nützt es meiner Liebe wenn ich unter der Last ihrer Leiden zerbreche.

Geteiltes Leid ist zwar sicherlich halbes Leid doch nicht alles muss immer mit jedem geteilt werden und manche Leiden muss man auch selbst (Er)tragen um hinterher mit lehren daraus gestärkt hervorzugehen.

Wer das Leid nicht kennt wird das Glück nicht erkennen, denn beides ist ein Teil des Lebens und kann wie Licht nicht ohne Dunkelheit sein.
********ntin Frau
3.879 Beiträge
Ich weis, es ist ein ernstes Thema, aber hier mal eine lustige Annekdote:

@********er84 und ich sind mal wieder mit der Deutschen Bahn unterwegs. Zwischenzeitlich werden wir kontrolliert und werden gefragt bis wohin wir fahren. Wir denken uns nichts dabei und teilen es mit.
An der dementsprechenden Haltestelle stehen wir bereits an der Tür und da Renee vor mir steht um die Türe zu öffnen, springt er auch mit einem Satz, den Blindenstock vorraus aus der Türe. Da steht der Schaffner auch schon bei uns und schaut ihn total schockiert an, greift im Affekt nach meinem Ellbogen und hilft mir aus dem Zug mit den Worten: Warten Sie junge Frau, ich helfe Ihnen aus dem Zug. *lol*

In dem Moment war ich erstmal geschockt.....
Heute kann ich darüber lachen.
Im Ernst, durch mein Leben mit Renee bekomme ich mit wie nervig ungebetene Hilfe sein kann. Ich bin ganz ehrlich, manchmal falle ich auch darein das ich ihm helfen will obwohl es eigentlich nicht notwendig ist. Sobald mir das auffällt höre ich auch auf damit, dann ist es meistens schon zu spät.
Ich kann verstehen das er genervt davon ist da ich ja nicht die Einzige bin die das macht.
Leider wird dadurch auch Hilfe die jedem angeboten werden würde negativ aufgenommen.

Mir passiert es zum Glück selten das ich ungebetene Hilfe bekomme, habe aber gemerkt das ich da schnell gereizt reagiere.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Wo die @********ntin jetzt gerade hier noch etwas aus ihrer Sicht zu dem Thema geschrieben hat ist mir noch etwas in den Sinn gekommen.

Egal ob es nun meine / unsere Lehrer auf den germanischen / Keltischen Wegen waren, ob es Schamanen, Druiden oder in Indien die Guru's, Baba's, Yogis oder Svami's waren jeder dieser "Weisen" lehrte uns das man niemandem Energien zukommen lassen sollte der/die nicht um diese Energien gebeten hat. Was wenn man eine hilfsbereite Seele hat / ist und Talente wie z.b. Reiki oder auch nur hohe Empathie garnicht so einfach ist diese Gabe nicht auch ungefragt zu nutzen. Hier ist es die Lehre der Selbstbeherrschung die diesen "Weisen" erst die Kontrolle über diese Fähigkeiten bringt.

die Worte der Erklärungen waren immer etwas anders aber im Grunde war es das physikalische Prinzip das sich Schwingungen (was ja Energie ist) gegenseitig hochschaukeln und Konstruktionen sogar zerstören können.

Wenn ich also ungefragt jemandem meine Hilfe aufdränge, strenge ich mich damit körperlich und oder geistig an, ich verbrauche also Energie die ich mit meiner Hilfe dann ungefragt an eine andere Person übertrage und somit das Risiko eingehe das die von mir ausgesannte Hilfe / Energie in der Person das negative verstärkt / hochschaukelt und an falscher Hilfe sind auch schon Freundschaften / Beziehungskonstruckte zerbrochen.
****13 Mann
1.454 Beiträge
Zitat von ********er84:
Wo die @********ntin jetzt gerade hier noch etwas aus ihrer Sicht zu dem Thema geschrieben hat ist mir noch etwas in den Sinn gekommen.

Egal ob es nun meine / unsere Lehrer auf den germanischen / Keltischen Wegen waren, ob es Schamanen, Druiden oder in Indien die Guru's, Baba's, Yogis oder Svami's waren jeder dieser "Weisen" lehrte uns das man niemandem Energien zukommen lassen sollte der/die nicht um diese Energien gebeten hat. Was wenn man eine hilfsbereite Seele hat / ist und Talente wie z.b. Reiki oder auch nur hohe Empathie garnicht so einfach ist diese Gabe nicht auch ungefragt zu nutzen. Hier ist es die Lehre der Selbstbeherrschung die diesen "Weisen" erst die Kontrolle über diese Fähigkeiten bringt.

die Worte der Erklärungen waren immer etwas anders aber im Grunde war es das physikalische Prinzip das sich Schwingungen (was ja Energie ist) gegenseitig hochschaukeln und Konstruktionen sogar zerstören können.

Wenn ich also ungefragt jemandem meine Hilfe aufdränge, strenge ich mich damit körperlich und oder geistig an, ich verbrauche also Energie die ich mit meiner Hilfe dann ungefragt an eine andere Person übertrage und somit das Risiko eingehe das die von mir ausgesannte Hilfe / Energie in der Person das negative verstärkt / hochschaukelt und an falscher Hilfe sind auch schon Freundschaften / Beziehungskonstruckte zerbrochen.
Diese Sichtweise habe ich begreife ich mehr und mehr , das funktioniert um so einfacher , wenn ich mich Wert fühle ohne etwas dafür zu tun .
Es widerspricht nur , was mir gepredigt wurde , nur gut zu sein , wenn ich helfe .
Dieser Widerspruch lähmt mich im Moment noch , lebendig befreit zu leben .
Auch als Helfersyndrom bekannt .
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Mir persönlich haben zum einen die unschönen Erfahrungen damit das man manchen Menschen auch einfach nicht helfen kann so wie mein eigenes Erleben mit unerwünschter Hilfe zu diesen "alten weisen Lehren" dabei geholfen meine Helfersyndromveranlagung in den Meisten Fällen doch mittlerweile ganz gut im griff zu haben.
Zu verstehen das für manche Menschen in manchen Situationen das keine Hilfe bekommen für sie der einzige Weg ist manche Dinge zu lernen oder zu verarbeiten.

Plump und etwas böse ausgedrückt, ist es manchen Menschen die beste Hilfe sie einfach mal auf die Nase fallen und sich selbst wieder aufrappeln zu lassen. Wer nämlich immer von einem anderem Hilfsbereitem Menschen nach einem Sturz auf seinem Lebensweg wieder auf die Beine gestellt wurde wird es schwer haben wenn wirklich mal keiner da ist der helfen will oder kann.

Wenn wir einem Kind beim laufen Lernen aus Hilfsbereitschaft und übertriebener Fürsorge ständig seine Gehversuche bei jedem Straucheln gleich durch Hilfe meinen sicherer zu machen damit ihm nichts passiert statt es auch mal hinfallen zu lassen wird dieses Kind es deutlich schwerer haben das sichere selbstständige laufen und nach einem Sturz wieder aufstehen zu erlernen als ein Kind dem weniger dieser Hilfe und keine übertriebene Fürsorge dafür aber mehr Aufmerksamkeit und Freiheit in der Entwicklung gegeben wurde.

Zu viel ist eben genauso ungut wie zu wenig Hilfsbereitschaft und dabei empfindet jeder das wann es zu viel oder zu wenig ist auch nochmal anders.

Hilfe anbieten hat für mich auch etwas mit acht auf den anderen geben zu tun und wenn ich achtsam auf die Signale meines Gegenübers bin lässt sich in den Meisten Fällen auch schnell und einfach erkennen ob und wie viel Hilfe erwünscht ist.

Eine Frage die man sich selber vielleicht einmal öfter stellen sollte bevor man ungefragt Hilfe anbietet / aufdrängt ist:

"Würde ich das an stelle dieser Person jetzt auf diese Art haben wollen bzw. wie währe es für mich wenn ...

alleine mit dieser Selbstfrage kann man oft schon erkennen das diese art von Hilfe in dieser Intensität da jetzt nicht so ganz passen währe.

Aus meiner Blinden Sicht:

Wenn sich die Hilfsbereiten Personen die mich am Arm irgendwo hinteren bevor sie etwas sagen einmal vorher überlegen würden wie es für sie währe wenn auf einmal unerwartet und unbemerkt eine Hand nach ihnen Greift und Anfang an ihnen zu ziehen, dann würde ich mir so manche nervende Situation sparen. Aber die Gesichter wenn ich diesen Menschen diese Frage stelle, die sind teilweise echt gut. Von verblüfft über fassungslos bis einsichtig oder Unverständnis war da schon alles bei.
*********rgara Frau
7.491 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Eine Frage die man sich selber vielleicht einmal öfter stellen sollte bevor man ungefragt Hilfe anbietet / aufdrängt ist:

"Würde ich das an stelle dieser Person jetzt auf diese Art haben wollen bzw. wie währe es für mich wenn ...

alleine mit dieser Selbstfrage kann man oft schon erkennen das diese art von Hilfe in dieser Intensität da jetzt nicht so ganz passen währe.

Funktioniert leider nicht ganz.
Menschen wollen nämlich nicht alle in derselben Situation dieselbe Hilfe oder auch nicht.

Wenn ich traurig bin und Kummer habe, sehne ich mich beispielsweise immer danach in den Arm genommen zu werden. Es gibt aber Menschen, die das dann gar nicht haben können. Die fühlen sich damit besser, wenn man sie in Ruhe lässt.

Ich selber bin nicht das Maß aller Dinge. Ich bin nicht geeignet als Anzeige, wann und wie ein anderer Hilfe annehmen kann.

Daher bemühe ich mich erst mal hineinzuspüren in den anderen. Was könnte ich denn helfen? Und dann zu erfragen, ob ich dem anderen damit helfen darf. Und selbst wenn ich richtig liege, kann es sein er möchte die Hilfe nicht von mir. Oder er fühlt sich bloß gestellt , nur weil ich ihm sage, dass ich wahr genommen habe, dass er Hilfe brauchen könnte....
********er84 Mann
6.475 Beiträge
ich habe ja auch nicht gesagt das es immer und in jedem Fall eine oder gar die richtige Antwort bringt wenn man sich diese Frage selbst einmal stellt bevor man den anderen Fragt ob er / sie Hilfe braucht.

Selbst das ungefragt in einen anderen Menschen hinein fühlen währe nach den alten Lehren ein ungefragter energetischer übergriff, denn du nutzt deine Empathie um etwas ungefragt über einen Menschen zu erfahren, der dir das unter umständen garnicht mitteilen möchte und aus deinen eigenen Gesammelten Erlebnisserfahrungen heraus trifft dann das Bewusstsein, welches zu meist vom Egoismus gesteuert wird (der egoistische wünsch zu helfen auch wenn Hilfe vielleicht garnicht erwünscht ist) die Entscheidung ob man fragt, was man Fragt und wie man etwas Fragt. Wobei wir zu diesem Zeitpunkt wo wir die Frage stellen ja auch schon wieder garnicht wissen können ob das gegenüber überhaupt gefragt werden will / Hilfe angeboten bekommen möchte.

Auch hier ein Beispiel aus meinem altag.

Ich gehe den wEg von meiner Wohnung zur U-Bahn X mal die Woche und laufe den auch noch wenn es sein muss rückwärts und ohne Blindenstock. Dennoch bekomme ich, wenn ich nicht flitze wie ne Rennsemmel, fast jedesmal auf unterschiedlich arten Hilfe Angeboten was ich eigentlich auch egal wie es kommt einfach wegstecke und dankend ablehne. Wenn es jetzt aber und so Tage gibt es wirklich, auf diesem 7 Minuten Fußweg der 4te hintereinander nicht sogar nur anquatscht sondern auch noch zu den nicht reden sondernAnfassen Typen zählt dann reagiere ich da auch schonmal etwas ungehalten drauf. Der 4. hat es genauso positiv gemeint wie der 1. aber irgendwann schlägt eben die unerwünscht empfangene positive Energie in das Gegenteil um.

Die einfache Frage ob man helfen kann sollte daher für niemanden ein Problem sein denn sie ist aus positivem heraus gestellt worden, doch als Fragender sollte man sich auch einfach bewusst sein das diese eine Frage, die eine Frage zu viel für jemanden ist.

Um mal etwas zu nehmen das hier im Westen auch ein wenig bekannt ist und seine Anerkennung gefunden hat:

Kein Reiki Großmeister würde sagen, komm her ich geb dir Reiki, das hilft oder dich gar dieses Wissen lehren wenn nicht du als Empfangender der bist, der diese Hilfe vom Großmeister erbittet.

Ebenso wie Hilfe nicht aufgedrängt erden sollte sollte man auch nicht erwarten das man Hilfe bekommt wenn man nicht danach Fragt.

Mit dem das wir alle irgendwann gelehrt bekommen haben das man immer auf alle anderen achten und helfen soll wenn Hilfe gebraucht wird sind Helfersyndrome genauso gefordert worden wie auf der anderen Seite auch das es so vielen schwer Fällt nach Hilfe zu Fragen, denn entweder bekomme ich sie ja eh ungefragt oder man will sich nicht eingestehen das man mal Hilfe Braucht weil man dann ja nicht mehr der Starke ist der sein / ihr Leben alleine geregelt bekommt was ja ebenfalls von der Gesellschaft erwartet wird.
******ron Mann
4.635 Beiträge
Wer entscheidet denn ob ich Hilfe brauche? Und dann kommt gleich noch die Frage hinter her: Für was?
Und der, der ungefragt helfen will, woher will der wissen, ob ich nicht schon wen anderen um Hilfe gebeten habe?

Nicht jeder kann mir bei meinen Problemen helfen. Da geht es dann auch um Fähigkeiten, so kann ich niemandem bei seiner Steuererklärung helfen. Sry, aber da bin ich nicht der geeignete. So gerne ich da auch helfen würde...

Ich finde ganz klar entscheidend für dieses Thema ist, das wer auch immer das macht, er über Grenzen geht. Man akzeptiert weder seine eigene Grenzen, noch die Grenzen des anderen und beschneidet sich selbst und denjenigen, dem man "vermeintlich" helfen will in seiner Freiheit selbst zu entscheiden.
*******nica Frau
6.198 Beiträge
Gutgemeinte, von aussen angedachte Hilfsangebote sind mir ein graus.

Mir war schon sehr früh bewusst, dass ich irgendwann für die Aufarbeitung meiner Themen Hilfe benötige, aber es konnte mir niemand helfen, bevor ich nicht selbst in der Lage war zu erkennen, dass ich Hilfe benötige. Erst damit war ich mir selbst bewusst und konnte somit gezielt mir eine helfende Person suchen und diese "Hilfe" annehmen. Alles andere hätte für mich sich nur angefühlt, als wolle man mich wie ein unmündiges Kind belehren, mit dem Grundtenor: "Du weißt ja nicht, was für dich gut ist." Aber letztlich kann nur ich selbst für mich herausfinden, was mir helfen kann, ggf durch Gespräche mit anderen, wenn ich es noch nicht konkret benennen kann, was ich benötige. Und dann ist es eben auch an mir, die entsprechende Hilfe mir zu holen oder einzufordern.

Auch habe ich es schon erlebt, dass es für das Umfeld oftmals unerträglich ist, wenn ich traurig bin, niedergeschlagen oder sonstiger vermeintlich schlechter Stimmung. Aber ich selbst habe für mich gelernt, auch diese Facetten anzunehmen und sein zu lassen, ihnen einen gewissen Raum zu geben und gleichzeitig auf mich selbst zu blicken und zu fragen, warum es so ist. Oftmals vergehen diese Momente "schneller" als man glauben mag.

Was dabei für mich ein wesentlicher Schritt war, war das Lernen eines bewussten Abschied nehmens. Dabei meine ich nicht mal den Abschied von einem Verstorbenen, sondern vielmehr von einzelnen Lebensabschnitten oder Momenten. Ich habe für mich gelernt, dass alles seine Zeit hat und durch das bwusste Verabschieden und den dadurch möglichen Blick nach vorn, wird es einfacher sich auf neues, manchmal unbekanntes einzulassen.

Ein wunderschönes Wort ist Wehmut .... es stecken zwei Wörter drin Weh und Mut.... Weh für den Schmerz, die Angst etwas loszulassen, was einem lieb geworden ist und gleichzeitig den Mut zu haben, es zurückzulassen und Neuem sich zuzuwenden.
******s_1 Mann
957 Beiträge
Du kannst Wehmut auch anders anschauen.

Den Mut zu haben, sich etwas zu widmen (zurück zu schauen) was weh tut...
*******nica Frau
6.198 Beiträge
Zitat von ******s_1:
Du kannst Wehmut auch anders anschauen.

Den Mut zu haben, sich etwas zu widmen (zurück zu schauen) was weh tut...

Dem stimme ich voll und ganz zu. Es gehört schon einiges dazu, sich bewusst zu entscheiden zurückzublicken und sich mit dem Auseinander zu setzen, was man erblickt
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