Da ich direkt gefragt wurde,
was ein Model drüber denkt, schreibe ich nun doch auch hier was dazu:
Auch ohne die "klassischen" Modelmaße bin ich doch als Model tätig (nebenher, denn ich habe auch noch genügend anderes zu tun) und da auch durchaus gefragt (im Schnitt deutlich über 50 Shootings als Model - als Visa und Fotografin kommen auch noch einige dazu - pro Jahr, die zustande kommen, Anfragen sind es deutlich mehr - aber die Zeit halt...).
Für Bodypaintings hat sich die Gelegenheit leider erst zweimal ergeben, auch da aus Zeitgründen, aber das hat viel Spaß gemacht, auch wenn es bei einem schon recht kalt war (vereister Wasserfall im Winter mit Schnee, gepaintet wurde dort)
Zum Thema Behaarung: ich finde es schon wichtig, dass keine vorhanden sein sollte (sieht besser aus und man braucht weniger Farbe- ich habe da mal als Visa die Erfahrung mit Schokolade gemacht bei einem männlichen Model mit viel Körperbehaarung), außer man kann die Behaarung ins Motiv einbinden. Aber das lässt sich normalerweise ja vorher absprechen...
Rundungen und Körperfalten stören bei guten Paintern eigentlich weniger - ich habe schon Hammerbilder in der Richtung gesehen - und je nach Wettbewerb werden sogar Körper bevorzugt, die weniger "perfekt" sind, da die Painter damit viel besser ihr Können zeigen können.
Slips: nur wenn es unbedingt sein muss bzw. Vorschrift ist, denn ich finde die fast immer störend, auch wenn sie noch so gut bemalt sind oder gar ins Painting einbezogen werden, aber letzteres geht ja auch nicht bei allen Motiven wirklich.
Andere Kleidung geht je nach Painting auch, muss aber m.E. mit ins Motiv einbezogen werden: z.B. es ist nur ein Oberkörperpainting, bei dem das Oberteil gemalt, der Rest richtige Kleidung ist. Aber es gibt ja auch Möglichkeiten, das Painting auf dem nackten Körper (ohne Slip) aufzutragen und dann durch anderes Material, das dann ggf. die Genitalien oder auch sonstige Stellen verdeckt und zum Motiv passt/ gehört, zu ergänzen. Auch dafür habe ich schon tolle Beispiele gesehen.
Für mich hat ein Painting keine sexuellen Hintergründe, sondern rein künstlerische - egal welche Körperteile betroffen sind und trotz "Kribbeln" an manchen Stellen, das rein mechanisch eben da ist.
Ausdruck und Posing sind durchaus ein Kriterium. Allerdings kann man auch hier das Motiv auf die Fähigkeiten des Bemalten anpassen und viele können sich sicher auch gut in das reinversetzen, was sie darstellen und ggf. über sich hinauswachsen, denn das Painten nimmt ja einige Zeit in Anspruch, während der man sich mit dem Thema auseinandersetzen kann - was anderes hat man in der Zeit ja eh nicht zu tun
Fazit: ein guter kreativer Maler (Painter) kann auf jedem Untergrund (Körper) Kunstwerke zaubern, ein weniger begabter bzw. weniger vielseitiger braucht ein bestimmtes Material/ Leinwand (Körper) , um ein gutes Bild zu erstellen. Wobei natürlich immer Motiv und Untergrund (Körper) zusammenpassen müssen....
Übrigens gilt das für Fotografen ebenso: gute kreative Fotografen machen von jedem Menschen tolle Bilder - mit guter Visa erst recht.
lg Ute