Bondage - wie kann der Einstieg gelingen...?!
Nachdem in einem anderen Beitrag wieder einmal das Thema „wer lernt was wie von wem“ aufgekommen ist ( Bondage: Das Komische Verhalten fesselnder Perverser ) dachte ich, dass es nicht schaden könnte, sich dem Thema „empfehlenswerter Einstieg in das Thema Bondage“ mit einem eigenständigen Beitrag zu widmen. Bondage erfreut sich ständig steigender Beliebtheit. Auch wir standen vor zwei Jahren mit zig Fragezeichen im Gesicht ganz am Anfang.
Bondage ist faszinierend, sieht auf Bildern klasse aus, verspricht jede Menge Spaß, ist voll mit Emotionen und fordert alle Beteiligten. Eine emotionale und ergreifende Bodenfesselung, eine beeindruckende Suspension, wunderschön mit Seilen verzierte Körper oder in und mit Seilen tiefenentspannte Menschen - einmal gesehen oder gar erlebt verfällt man dem "Seilvirus" nur zu schnell und dann steht man als Beginner vor der Frage: wo und wie kann ich das lernen, was gilt es zu beachten - wie fange ich "richtig" damit an?
Viel gibt es (auch hier im Joy) darüber zu lesen und zu lernen ( Bondage ) und schnell steht man vor dem Problem, aus der Vielzahl der verfügbaren Informationen ( z. B. Bondage: Anatomie, Nerven, Sicherheit ) diejenigen zu erhaschen, die für einen passen. Video-Tutorials, Performance-Videos, Tüdel-/Fessel- oder Stammtischtreffen genauso wie Workshop-Ausschreibungen, Einsteiger- und/oder Fortgeschrittenen-Lehrgänge, offene Trainings genauso wie festgelegte Ryus oder Lehrerangebote, das überfordert einen Lernhungrigen schnell, zumal man zu diesem Zeitpunkt gut von schlecht, richtig von falsch, zu teuer von 'Schnäppchen' gerade nicht unterscheiden kann. Von qualitativen Fragen und deren Bewertung zu diesem Zeitpunkt einmal ganz abgesehen.
Bei diesen und einer Vielzahl weiterer Fragestellungen ist guter Rat einfach teuer. Jeder Lehrer ist sowieso ‚der Beste‘ und be- und vertreibt etwas überspitzt formuliert oft ‚das einzig wahre Bondage‘. Was der eine Guru als Non-Plus-Ultra so unterrichtet, darüber schüttelt der andere verständnislos den Kopf. Eine offizielle allgemeingültige ISO-Zertifizierung für fähige Bondage-Lehrer gibt es meines Wissens nach aber genauso wenig wie amtlich anerkannte Lerninhalte für den ‚Waffenschein im Umgang mit Seilen‘ (für ähnlich gefährliche Tätigkeiten wie beispielsweise Bergführer gibt es die sehr wohl – und ja, Osada-Ryu und Yukimura-Ryu beispielsweise bieten das für ihre Form des Bondage).
Wir haben nach dem anfänglichen Internet-Sammeln im Trial-and-Error-Verfahren, mit dem "Ausprobieren" einiger Lehrer und mit Fesseltreffs und Stammtischen unseren für uns passenden Weg gefunden. Ein Einsteiger-Workshop zum Kennen- und Erlernen der Grundlagen bei einem der seit Jahren etablierten "anerkannten Workshop-Anbieter", Besuche von Folge-Workshops, "Schnupper-"-Themenworkshops auf Messen oder anderen Gelegenheiten sowie die überregionalen Angebote der ‚aus Joy bekannten und berühmt-berüchtigten reisenden Top-Rigger‘ haben uns dabei geholfen, den für uns passenden Weg zu finden. Hierbei hätten wir uns einiges ersparen können, manches war überflüssig, ganz vieles aber war richtig gut und hat uns weiter gebracht. Und ja, gutes Wissen gibt es bis auf wenige Ausnahmen auch nur für gutes Geld – wobei aber leider nicht jeder, der gutes Geld genommen hat, gutes Wissen geliefert hat….. aber das ist ein anderes Thema.
Mein Wunsch ist es, ohne die Nennung konkreter Namen oder persönliche Empfehlungen einzelner Meister hier die Tipps einzustellen, die Anfänger anbieterunabhängig dabei unterstützen können, einen informativen und sicheren Einstieg ins Thema Bondage zu finden. Klar gibt es ‚den einen richtigen Weg des Einstiegs‘ nicht – und viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Zu viele Arten des Bondage, zu individuelle Wünsche der einzelnen Interessenten – das ist zu facettenreich, um mit ‚einer passenden Einleitung für alles‘ abgedeckt werden zu können.
Dennoch halte ich es gerade am Anfang für hilfreich, einmal zu sehen, welche Wege andere in ihrer Anfangszeit beschritten haben, was sich bei ihnen bewährt hat und was vielleicht nicht ganz so gut war. Am Ende des Tages muss jeder selbst für sich entscheiden, welchen Weg er beschreitet und wie weit er ihn geht – solange er sicher und einvernehmlich ist.
Welchen Einstieg habt ihr gewählt? Was hat euch geholfen und weitergebracht – was bedarf keiner Wiederholung?
DE-Er