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Bondage-Themenstammtische - Frage und Erfahrungsaustausch

******ngr Mann
3.911 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Bondage-Themenstammtische - Frage und Erfahrungsaustausch
Die klassischen Stammtische kennt ja sicher jeder, der länger als eine Woche in irgendeinem BDSM-Szeneaspekt unterwegs ist.

Man findet da ja nun viel:
Vom 50+ Personen Gruppenstammtisch über den regionalen allgemeinen Stammtisch zum kleinen "elitären" SM-Stammtisch zu dem man nur auf Empfehlung kommt bis zum SM-Themenstammtisch mit Moderation.

Was ich sehr selten lese sind Bondage-Themenstammtische.

Es gibt Fesseltreffs, das Bondage-Picknick multipel über das Jahr an diversen Standorten, offene Treffen wo gefesselt wird oder auch nicht, aber wirkliche Themenstammtische sind doch recht selten.

Bei den Fesseltreffs geht es, meiner Erfahrung nach, zumeist darum sich, ja, zu treffen und zu fesseln. Dabei wird zwar auch lose geredet aber nicht unbedingt immer themenbezogen. Zudem das Wort "Themenbezogen" auch sehr variabel und interpretativ ist, wenn es zu einem Treff kein wirkliches Thema gibt - warum sollte es das auch?

Was mich interessiert ist:
Hat jemand einmal Erfahrung mit wirklichen Bondage-Themenstammtischen gemacht auf denen über bestimmte Aspekte dediziert geredet wird?

Diese Aspekte können viele sein. Nicht unbedingt technische Aspekte. Mich interessiert eher das worum es eigentlich beim Bondage geht:

• Emotionen
• die Bedeutung des Bondage im Leben der Anwesenden --> Grundsatzphilosophie und Einstellung

Aber auch gewisse Aspekte wie (Beispielhaft):

• welche Ryus gibt es und warum wird möglicherweise etwas favorisiert?
• was sollen bestimmte Begriffe und wie werden sie verstanden - gerade japanische Begriffserläuterungen

Es gibt manche Anbieter, die solche Treffen durchaus anbieten. Mir scheint jedoch, dass diese, nennen wir sie mal, "philosophischen Zirkel" auf der Karte eher rar gesäht sind.

Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Gibt es Beispiele solcher regelmäßiger Events?
Und für die, die damit keine Berührung hatten: Würde so etwas euch überhaupt interessieren? Könnte man sich vielleicht gar vorstellen an so einem Ort Partner zu finden, ergebend daraus, dass ähnliche Einstellungen schon auf so einem Stammtisch erkennbar werden könnten?
In Hamburg
gibt es das Peer Rope Hamburg, was dem wohl am nächsten kommt.

Peer Rope Hamburg
********ndam Mann
1.068 Beiträge
und..
..in Berlin die Fessel=Zeit
Oben wird gefesselt und unten geredet... was gerade anliegt.
Gerade die Punkte Emotionalität und Austausch zu anderen Techniken und/oder Materialien ist immer wieder Thema.
****Gun Mann
654 Beiträge
Reden, sich treffen, miteinander ins Gespräch kommen, sich gegenseitig etwas zeigen, voneinander lernen.

So ist das Grundprinzip des BTR.

Leider verziehen sich viele, in Ecken und Schotten sich ab, was such gut, auf den Picknicks, zu sehen ist.

Ich finde es sehr Schade, denn dadurch lebt die Szene ja nun mal auch, aber mehr wie ein Angebot, kann ich den Leuten nicht machen.

Leider
*******ips Frau
2.815 Beiträge
Beim B4F (Bondage for Fun) in Hamburg, der monatlich stattfindet, gibt es manchmal Themen, aber mehr praktischer Natur, da der Fun im Vordergrund steht. So gab es schon mal eine Escapechallenge für Bunnys oder ein Weihnachtsfesseln mit z.B. Lichterketten und anderer Deko.

An philosophischen Themen wäre ich eher weniger intetessiert, ich finde, dazu kann man sich im JC hervorragend austauschen. Da nutze ich die Zeit, wenn ich mal zum Stammi komme, wirklich eher für Praktisches und gequatscht wird nebenher oder sich ausgetauscht und gegenseitig unterstützt.
*********libu Mann
435 Beiträge
Über was man alles philosophieren kann...
In der Stadt Flussaufwärts von Frankfurt am Main,
ist an jedem 2. Donnerstag im Monat der “Knotenpunkt“.

Ist wahrscheinlich wie mit jedem Stammtisch,
kommt drauf an wer da ist, was erwartet wird,
und wer kommt...

Geschadet hat es bisher nicht vielen.
LG mm
*******ope Mann
350 Beiträge
Bei unserem Stammtisch...
...im Secret56 bieten die Inhaber und Kursleiter immer wieder neues an.

Nebst den gängigen Kursen die Modular aufgebaut sind bieten Sie auch Osadas- Ryus an.
In den Kursen gibt es immer einen theoretischen Teil wo auch die Geschichte von Shibari und dem jeweiligen Thema Platz hat.

Emotionen haben einen sehr sehr hohen Stellenwert.
Es wird in der Theorie erklärt und in der Praxis umgesetzt in den Kursen. (Yukimura Einfluss und Thema Muganawa usw.)

Es gibt Thementreffen für Seilbehandlung, Model und Fotografie oder ab und zu auswärtige Rigger die Vorträge halten usw.

Ich bin vollauf zufrieden und lerne jedes mal etwas neues.
"No Kinky Shame Fest" performance 24.09.2022. FetLife model: @Lili_doll
FetLife pics: @R1ntr4h
FetLife location: @FetCountryHouse
Ropes: @DeliteBlue

Viseu, Portugal 2022
Copyright by the artists
*******lue Mann
1.394 Beiträge
Greig McArthur und die Shibari/Kinbaku Gruppe München machen in München offene Fesseltreffs, die der Kommunikation dienen und wo man auch als Single hin gehen kann um zu reden und Leute zu treffen. Es gibt allerdings weder Tische noch Stühle aber wer etwas trinken will bekommt gegen eine Spende auch Wein oder *bier*. Wer das thematische sucht kann dann auch dann auch am RopeLab teilnehmen wo erfahrene Rigger in das jeweilige Thema einführen und sehr informativ diskutiert wird. Beim Rope&Relax wie auch bei den Nawakais kommt es auch spontan zu Unterweisungen oder Probefesseln. Es ist also sehr community orientiert.
******his Mann
121 Beiträge
Seilschaften der aktiv Stammtisch im Secret56
Wie Renegade_86 geschrieben hat gibt es bei uns den Dojo Betrieb. Entstanden ist das aus dem Aktiv-Stammtisch der Seilschaften im Jahr 2007. Ein Stammtisch für alle Fessel-Interessierten, egal welche Art des Fesselns, welcher Ryu usw. man für sich wählt. Wichtig ist uns der Austausch miteinander. Regelmässig bilden sich kleine Grüppchen die etwas testen. Gute Beispiele dafür sind das Trommel-Höschen oder die Pinguin-Füsse.

Für die ganz frischen Einsteiger gibt es eine Einführungsrunde von ca. 1.5 bis 2 h mit dem ersten Knoten und den ersten Schritten. Denn uns ist es wichtig, dass die ersten Schritte, wenn immer möglich unter fachkundigen Augen stattfinden. Zudem bringen wir den Einsteigern bei, dass nicht nur die Knoten sondern auch die Emotionen zählen.

Die Seilschaften sind der bunte Punkt im Programm ohne benötigte Vorkenntnisse und ohne Regeln, solange es safe ist! Wir sind immer rund 30 Personen vom frischen Einsteiger bis zum alten Hasen. Im Dojo-Betrieb und bei den Workshops oder Trainings gelten dann die entsprechenden Themen oder Inhalte.
******his Mann
121 Beiträge
Nachtrag
Aktiv Stammtisch - weil wir Wert darauf legen, dass auch wirklich gefesselt wird. Weil über das Fesseln zu schreiben oder reden ist immer mal wieder toll. Aber richtig fesseln macht mehr Spass.
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
******his:
Aktiv Stammtisch - weil wir Wert darauf legen, dass auch wirklich gefesselt wird. Weil über das Fesseln zu schreiben oder reden ist immer mal wieder toll. Aber richtig fesseln macht mehr Spass.

Das ist wohl am Ende richtig.
Niemand will nur quasseln.

Mir ging es aber wirklich um "Mindset-Stammtische". Dafür gibt es irgendwie kein richtiges Wort.

Auf allzu vielen Treffen werden viele Einsteigerrunden geboten, es wird auch lose miteinander geredet, aber genauso schnell in aktiven Fesselungen versunken. Das ist gut, richtig und wichtig. Es ging bei meiner Frage nicht darum an diesen Treffen etwas zu ändern oder diesbezüglich Wertungen vorzunehmen.

So Fragen wie "was macht Bondage eigentlich aus?", oder auch konkretere Themen wie "was macht Naka aus?", "warum Semenawa?", dergleiche Themen werden da, meiner Erfahrung nach, gerne mal angekratzt aber am Ende ist man ja nicht zum "sinnieren" da.

Eben diese sinnierenden Treffen, die ja durchaus auch Anreize bieten und neue Perspektiven Eröffnen können, interessierten mich da.

Vielen Dank für die Antworten bis hierhin!
**********hen70 Frau
14.400 Beiträge
Mir ging es aber wirklich um "Mindset-Stammtische". Dafür gibt es irgendwie kein richtiges Wort.
...
So Fragen wie "was macht Bondage eigentlich aus?", oder auch konkretere Themen wie "was macht Naka aus?", "warum Semenawa?", dergleiche Themen werden da, meiner Erfahrung nach, gerne mal angekratzt aber am Ende ist man ja nicht zum "sinnieren" da.

Das habe ich auf (längeren) Workshops gefunden. Aber z.B. auch auf der BoundCon oder auch bei anderer Gelegenheit, zu der sich viele Bondage-Begeisterte zusammengefunden haben.

Ich fürchte um dafür einen regelmäßigen Stammtisch zu haben, finden sich nicht genug Leute, die entsprechend weitgefächtert und zusätzlich noch mitteilungsfreudig sind. Zumal "nur" reden für viele wohl auch nicht reizvoll genug ist, an solchen Treffen teilzunehmen.
**********t0976 Mann
271 Beiträge
Shibari Art Fürth, wir veranstalten den Stammtisch zweimal im Monat.

In erster Linie sind wir ein aktiver Stammtisch, der die Plattform bieten möchte, einen schönen Abend zu verbringen. Gerade für Suspension hat nicht jeder die Voraussetzungen daheim, wir bieten hierfür 5 Punkte, die meist vollständig besetzt sind.

Von harten Kern stimmt man sich immer ab, wer sich um die Neuankömmlinge kümmert, da wir hier häufig Interessenten haben, die nur eine grobe Vorstellung haben, was ihnen gefallen könnte. Hier machen wir Einführungen, zeigen die Basisknoten, geben Informationen über Risiken und ein wenig über die Geschichte selbst.
Gerade die Anfänger sind meist sehr interessiert zu sehen, welch unterschiedliche Level dort alles vor Ort sind.

Wir nehmen uns einmal im Quartel (ungefähr) einem Thema an, auf das wir intensiv eingehen, meist aber in kleiner Gruppe und melden dies vorab in der Ausschreibung an. Das kann einmal verschiedene Arten vom Tsuri sein, Bodymovement, dann mal Seilpflege oder auch einen HipHarness, um Lücken zu schließen oder neue Varianten zu sehen.

Es kann auch immer jemand der Stammgäste da sein, der gerade ein abtrünniges Bunny und damit für den Abend keine Beschäftigung hat. Sie nehmen sich meist spontan dann Themen an, über die philosophiert wird.

Somit, ja, wir haben durchaus einen Kern der Kommunikation, aber auch aktive Elemente. Aber das einzige was fest ist, sind die Termine, was dann dort passiert, hängt größtenteils von den Teilnehmern ab.
Da wir fast nur positives Feedback und viele Wiederkehrer empfangen dürfen, ist der Weg wohl weitestgehend ausgerichtet, wie wir unsere Teilnehmer abholen.
Bei mir in Regensburg ist es so, dass wir uns zweimal pro Monat für drei Stunden ein Yoga Studio mit einem einzelnen Raum (Größe ca. 60 qm) mieten.

Wir sind da maximal 15 Leute, damit es nicht zu eng wird. Man ist sich während des Fesselns nahe genug um sich gut austauschen zu können und der Raum ist sehr leise und angenehm. Es gibt in der Regel keine festen Paare und jeder fesselt, mit wem er an dem Tag gerade Lust hat.

Nach den drei Stunden gehen wir dann gemeinsam in ein anliegendes Restaurant oder eine Bar, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Zitat von *****nti:

So Fragen wie "was macht Bondage eigentlich aus?", oder auch konkretere Themen wie "was macht Naka aus?", "warum Semenawa?", dergleiche Themen werden da, meiner Erfahrung nach, gerne mal angekratzt aber am Ende ist man ja nicht zum "sinnieren" da.

Eben diese sinnierenden Treffen, die ja durchaus auch Anreize bieten und neue Perspektiven Eröffnen können, interessierten mich da.

Das ist ein wunderbarer Ansatz! Auch das Hinterfragen und Reflektieren über das "warum" fessle ich, Positionierung, Seilkommunikation, Ki... ach das ganze breite Kinbakupaket wo nicht jeder schon alles wissen kann.
Im Aktiv-Stammtisch kann ich das nur andeuten, meine Erfahrung und sichtweise geben. Aber da wollen die Beginner üben und die Könner zeigen. Was ja ok ist.
Auf Mediaplattformen ist Philosophieren eher untauglich. Zuviel Eitelkeiten (sch)reiben schnell aneinander.

Somit begrüße ich die Idee sowas in die Stammtischwelt zu integrieren.
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
**********hen70:
Ich fürchte um dafür einen regelmäßigen Stammtisch zu haben, finden sich nicht genug Leute, die entsprechend weitgefächtert und zusätzlich noch mitteilungsfreudig sind. Zumal "nur" reden für viele wohl auch nicht reizvoll genug ist, an solchen Treffen teilzunehmen.

Und genau das ist was mich im Bondagebereich, verglichen mit der sonstigen BDSM-Szene immer wieder verwundert.
Teilweise gibt es hier sogar ein Paradox:

Es gibt Menschen, die gehen regelmässig auf absolut verbale SM-Stammtische.
Da wird dann, entweder themenbezogen oder "frei Schnauze" über alles mögliche geredet und sinniert. Das können unendlich viele Themen sein. Wer mag welche Floggerart, ab wann ist etwas "too much", was ist "konsensuales Verhalten" und wann ist es das selbst bei TPE nicht mehr, etc. pp.
Bei diesen Stammtischen passiert nichts aktives. Da findet absolut null play statt. Und das ist okay und wird angenommen.

Wenn es um Bondage geht, dann höre und lese ich öfter, teils von denselben Menschen, die solche SM-Stammtische besuchen, dass das zu langweilig ist, da man ja "etwas machen" möchte.

Das ist völlig okay. Ich bitte das nicht als Wertung zu verstehen. Nicht jeder hat Lust und/oder Zeit zu reinen Gesprächsrunden zu fahren. Und gerade die, die sowieso noch zu allgemeinen BDSM-Stammtischen fahren haben dann möglicherweise keine Lust noch zusätzlich zu einem reinen Bondage-Stammtisch zu gurken auf dem auch "nur" gesprochen wird.

Ich stelle nur fest, dass es eine relativ breite Akzeptanz für allgemeine BDSM-Stammtische gibt, bei denen das Argument "aber nur reden ist langweilig" so gut wie nie aufkommt, während Bondage-Stammtische genau mit diesem Argument abgelehnt werden.

Die Gründe interessieren mich schlicht, denn weniger Gründe für Bondage-Themengespräche kontra allgemeine BDSM-Themenstammtische gibt es ja nicht.
Es ist ja nicht so, dass es nicht genug gäbe worüber man sprechen, sich austauschen, könnte ohne man für zwei Stunden ein Seil anzufassen.
Das zeigen ja schon die letzten Diskussionen hier in der Gruppe (Bunny anfassen, wann ist etwas konsensual, etc.).

An der einen oder anderen Stelle könnten solche Themengespräche auch Pfade zu Workshops, oder sagen wir lieber "Lehrpfaden" eröffnen, die Bondage-Paare sonst kaum alleine finden würden.

Was meine ich damit?
Wenn man sich das Thema Bondage anschaut, dann wird man schnell mit japanischen Begriffen erschlagen, durch die man sich erst einmal wuseln muss. Wenn man, wie ich, zumeist viel zu obsessiv mit Dingen umgeht, dann bastelt man sich über die Zeit selbst zusammen und recherchiert. Jemand der bei neuen und so breit gefächterten Themen eher zurückhaltendes - deshalb aber nichts destotrotz interessiertes - mag da vielleicht bei einigen Diskussionen von Fachtermini erschlagen werden.

Noch schlimmer für Workshopanbieter:
Derjenige guckt vielleicht in das Workshop-Portfolio eines Anbieters und liest dort Workshop-Titel und Beschreibungen bei denen er gar nicht sicher ist ob das etwas für ihn wäre. Und selbst wenn die Beschreibung anteased geht man ja nicht zu einem (beispielsweise) vierstündigen Semenawa Workshop und bespricht dann erst einmal zwei der vier Stunden was Semenawa genau ist, was das Mindset dahinter definiert, was das für Rigger und Bunny genau bedeutet und welche Möglichkeiten es öffnet. Es ist ein Workshop, keine Mind-Factory. Da will man etwas direkt lernen und fesseln.

Vielleicht würde jemand, der nach der Workshopbeschreibung noch unsicher ist viel eher angeteased und angesprochen wenn er über jenes Mindset vorher mal sprach, weil das Thema bei einem solchen Themenstammtisch war?
Ist so etwas vorstellbar?
**********t0976 Mann
271 Beiträge
*****nti:
Ich stelle nur fest, dass es eine relativ breite Akzeptanz für allgemeine BDSM-Stammtische gibt, bei denen das Argument "aber nur reden ist langweilig" so gut wie nie aufkommt, während Bondage-Stammtische genau mit diesem Argument abgelehnt werden.

Das mag daran liegen, dass die Welt auf allgemeine BDSM Stammtische größer ist, mehrere unterschiedliche Richtungen aufeinander treffen und ein reger Austausch dort stattfindet.
Bei Bondage Stammtischen sind die Richtungen enger, obwohl es innerhalb auch breit gefächert sein kann.

Zu dem Stammtischleitung, die vor uns diesen geführt hat, sagte ich mal:"Ich brauche den Stammtisch nicht zum fesseln, das kann ich mit meinem Bunny auch daheim (vor allem haben wir dort keine begrenzte Zeit). Für mich ist der Stammi für die Begegnungen und ich komme dort auch vorbei, wenn mein Bunny keine Zeit hat und unterhalte mich den ganzen Abend gerne auch angeregt.
Wir sind sehr dankbar über Gäste, die auch die Unterhaltung suchen, da wir trotz aller Aktivität auch den Dialog dort schätzen.
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
**********t0976:
Bei Bondage Stammtischen sind die Richtungen enger, obwohl es innerhalb auch breit gefächert sein kann.

Wie man an vielen Diskussionen hier ja durchaus sieht. *zwinker*

Und eben. Du schreibst es: Es ist eigentlich breiter gefächert. Breiter gefächert als es erscheint. Wenn jemand auf einem SM-Stammtisch sagt er möge Bondage kann das für mich als Zuhörer nahezu alles bedeuten.

Natürlich unterhält man sich gerne viel über Technik.
Ich rede darüber im Lernprozess natürlich auch. Wirklich interessant ist aber eigentlich das Mindset.
******his Mann
121 Beiträge
eigentlich geht es doch um das eigene Lernen
Ich bin der Ansicht, dass Fesselstammtische einen gewissen Austausch sicher begünstigen. Die Lernkurve sowie der persönliche Profit beim Fesselstammtisch ist meiner Meinung nach jedoch je nach eigenem Level massiv unterschiedlich.


Für Einsteiger und Personen mit Basis Level bietet ein Fesselstammtisch die meisten Vorteile: wie kontrolliertes Umfeld zum Üben, Unterstützung bei den Basics, die Möglichkeit Unsicherheiten zu lösen durch erfragen von Hilfe, sowie der Ausbau des Netzwerks.


Für fortgeschrittene Personen fokussiert sich dies mehr auf den Austausch sei es über neu gelerntes oder den einen oder anderen Tipp oder Trick. Zudem findet die fortgeschrittene Person die Möglichkeit sich in einem geschützten Rahmen auszuleben, insbesondere wenn kein fester Partner da ist. Ich denke jedoch nicht, dass dies wirklich hilft neues zu lernen, sondern höchstens Interesse an neuem zu wecken. Allerdings kann hier auch der Austausch und das Üben das Erlernte festigen. Insbesondere weil man am Stammtisch die Möglichkeit hat mal etwas zu testen bei dem man froh ist wenn zur Not helfende Hände gleich daneben stehen. Ein Service, den wir im Secret anbieten und der immer mal wieder gerne genutzt wird.


Sicher mag es das eine oder andere spannende Gespräch geben und ja bei uns wird immer mal wieder gemeinsam irgendwas getestet. Aber für mein persönliches Weiterkommen nehme ich bewusst Workshops und Privatlektionen. Denn ich möchte es gezielt von dieser oder jener Person lehren und nicht das Hören, was ein Workshop-Teilnehmer bei XY dem erzählt hat, welcher mir nun darüber Auskunft gibt.


Das Lernen mit persönlicher Präsenz, sei es in Workshops oder Privatlektionen sind für mich ein wesentlicher Bestandteil sowohl beim selber Lernen wie auch beim Unterrichten. Mit dem Besuch der Stunden ist es nicht getan, es erfolgt eine Nachbereitung je nach Thema mit Repetition und Vertiefung, allenfalls Rückfragen und ein Austausch mit dem Lehrer. Wie viel Aufwand jemand für das Fesseln betreibt ist jedem selbst überlassen. Aber sich vertieft mit dem Hintergrund, Wesen und Spirit eines Stils vertraut machen will, der sollte dies so Nahe an der Quelle wie möglich machen. Ich kann dir vieles über Osada Ryu oder über Yukimura Ryu erzählen, aber wenig über den Stil von Naka Akira, Nicolas Yoroi, Bob Ropemarks oder Teshin San. Dies obwohl ich entsprechende Workshops besucht habe, waren dies zu kurz als dass ich mir da eine qualifizierte Meinung bilden konnte. Es würde also für ein oberflächliches Gespräch reichen, doch ist es wirklich das was du willst?


Jeder muss selbst wissen wie tief sein Weg in eine Richtung gehen soll. Da ist jeder frei. Während einige alles selbst und unbeeinflusst von anderen selbst entwickeln wollen, kleben auf der anderen Seite gewisse fanatisch an den Aussagen und Lehren eines einzelnen. Mir persönlich sind beide Extreme suspekt, daher rate ich meist einen Mittelweg zu gehen.
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Mir ging es um Mindset, nicht um das "über Technik reden".

Ein Stammtisch ersetzt keinen Workshop und keine Private Tuition.
Wie sollte das auch gehen?

Darum ging es bei meinen Fragen auch nie.

Es ging hier absolut gar nicht um technischen Wissenserwerb und praktisches Fesseltraining, sondern um den Background dahinter und, wie ich schon schrieb, Mindset.

Das passende Mindset kann man sich auch verbocken, wenn man vier mal im Monat auf Workshops geht und dazu noch zwei Privates oben drauf setzt.

Technik <-> Mindset

Es gibt genug Rigger da draußen, die technisch absolut super sind und dennoch nicht den Eindruck erwecken als wüssten sie worum es beim Bondage geht, warum sie das überhaupt tun. Ja, das klingt nun sehr arrogant. Damit meine ich aber gar nicht, dass es eine universelle Wahrheit, ein "darum, und genau darum geht es" gibt. Ich meine damit, dass sie selbst schon nicht wissen was sie da tun - für sich - und was das Bondage für sie eigentlich ausmacht, ausser dem Spiel mit dem Seil.

Die ganzen Hinweise zum technischen Lernen waren von dir alle richtig, leider aber an dem vorbei worum es mir ging.
*******ope Mann
350 Beiträge
Das was du meinst so glaube ich nennt man in der Kampfkunst Mudo(koreanisch) oder Budo (japanisch) für den Weg des Kriegers.
Die geistige Haltung zu mir, meinem Gegenüber und der Sache.
Die Philosophie auf deinem Weg.

Nun wenn ich daran denke woher Shibari kommt und für was es benutzt wurde, so hoffe ich doch sehr, dass dies heute bei den meisten Rigger nicht mehr der Hauptgrund sein sollte😉

Ich denke dies ist sehr individuell die Philosophie hinter dem Seilen.
Die 9 Gates von Osada Steve sind wohl gut geieignet für ein Mindset. Yukimuras Lehre ebenso.
Die Vertiefung dessen wird wohl in den Kyus besprochen.

Aber was möchtest du denn genau an einem Stammtisch besprechen?
Im der Kampfkunst kann dir jeder Meister erklären was Gi/Ki ist und bedeutet. Jedoch erfährst du das aber nicht über deinen Kopf, sondern nur wenn du es selber erlebst und spührst.

Ich erachte so ein Stammtisch mit Mindset über die Philosophie des Bondage als schwierig weil es keine einheitliche Lehre als solches gibt im Gegensatz zu den Kampfkünsten.
Die Erfahrung und verschiedene Ansichten könnten jedoch sehr spannend sein.
******his Mann
121 Beiträge
Zitat von *****nti:
Mir ging es um Mindset, nicht um das "über Technik reden"...

... Es ging hier absolut gar nicht um technischen Wissenserwerb und praktisches Fesseltraining, sondern um den Background dahinter und, wie ich schon schrieb, Mindset.

Wenn ich unterrichte, dann gehören zu der Technik auch das Mindset. Insbesondere bei den Privatlektionen, weil diese fokussierter ablaufen können, aber auch in unseren Trainings und Workshops widmen wir uns auch dem Mindset.

Als wir zum Beispiel das Thema: "Sprengbondage" also sich selbst auflösende Fesselungen im geführten Training hatten, gehörte dazu, dass wir über die Herkunft der Fesselung gesprochen haben, deren Sinn und Zweck erörtert haben und natürlich auch die entsprechende Haltung hinter der Fesselung thematisiert haben. Zudem wie es sein sollte auch die Abgrenzung zu anderen Stilen und Mindsets.

Ich würde dir gefühlt nur die Hälfte des notwendigen beibringen, wenn ich dir das Fesseln des TK's nur rein technisch erklären würde und nicht noch die Idee und Philosophie dahinter, wie dies in unserem Fall im Osada Ryu gemeint ist. Und es ebenfalls nicht unterlassen zu sagen, dass dies eine Art ist jemanden zu fesseln, nämlich meine. Die zwei jedoch ihre Art und Weise finden sollen.
**********hen70 Frau
14.400 Beiträge
Ich kann dir vieles über Osada Ryu oder über Yukimura Ryu erzählen, aber wenig über den Stil von Naka Akira, Nicolas Yoroi, Bob Ropemarks oder Teshin San. Dies obwohl ich entsprechende Workshops besucht habe, waren dies zu kurz als dass ich mir da eine qualifizierte Meinung bilden konnte. Es würde also für ein oberflächliches Gespräch reichen, doch ist es wirklich das was du willst?
Das ist genau ein ganz wichtiger Punkt für mich. Wie will mir bei einem Bondagestammtisch jemand etwas über Semenawa oder bestimmte Stilrichtungen erzählen, wenn das gar nicht zu seinen Schwerpunkten gehört.
Da stehen dann zwei Einäugige und tauschen sich zu ihrem Blickwinkel aus?
Genau DAS macht es für mich sehr viel schwieriger als "allgemeine" BDSM-Stammtische. Es gibt sehr viel mehr BDSMler, die Erfahrung mit etwas oder intensives Interesse an etwas haben.
Wenn ich aber Informationen zu Stilrichtungen haben will, die nicht dem der eigenen Fesselschule entsprechen, dann wird ein Austausch innerhalb der Schule oft sehr oberflächlich bleiben. Da muss ich dann andere Gelegenheiten nutzen und z.B. diese anderen Schulen oder deren Instruktoren besuchen. Das wird ein lokaler Stammtisch aber kaum bieten können.

Ich hab als Anfänger mal einen Bondage-Stammtisch besucht, bei dem dann von vielen Teilnehmern "nur geredet" wurde - allerdings eher über den letzten Urlaub und noch nicht mal über Bondage. Und meine Erwartung war da auch eher "aktiv" was zu machen - zum Glück fanden sich auch dafür einige zusammen. Und ganz ehrlich kenne ich viele BDSM-Stammtische, bei denen dann viel über Gott und die Welt geredet wird, aber überhaupt nicht über BDSM. Wenn mir die Menschen da dann nicht schon wichtig sind, dann kann ich auf solche Treffen echt verzichten, weil das nicht der Austausch ist, den ich mir da erhoffen würde.
*******e222 Frau
8.572 Beiträge
Zitat von **********hen70:
Ich hab als Anfänger mal einen Bondage-Stammtisch besucht, bei dem dann von vielen Teilnehmern "nur geredet" wurde - allerdings eher über den letzten Urlaub und noch nicht mal über Bondage. Und meine Erwartung war da auch eher "aktiv" was zu machen - zum Glück fanden sich auch dafür einige zusammen. Und ganz ehrlich kenne ich viele BDSM-Stammtische, bei denen dann viel über Gott und die Welt geredet wird, aber überhaupt nicht über BDSM. Wenn mir die Menschen da dann nicht schon wichtig sind, dann kann ich auf solche Treffen echt verzichten, weil das nicht der Austausch ist, den ich mir da erhoffen würde.

Meine Erfahrung ist auch, dass auf Stammtischen, egal ob BDSM allgemein oder Bondage Stammtisch, mehr über "Gott und die Welt" als über BDSM oder Bondage gesprochen wird. Wenn es kein ausgeschriebener Play-Stammtisch ist, erwarte ich dort keine Aktivitäten mit Peitschen oder Seilen. Mir ist dann klar, dass dort "nur geredet" wird.

Manchmal ist das schön unter Gleichgesinnten einfach nur abzuschalten und über den letzten Urlaub oder den Tag auf der Arbeit zu reden. Ich möchte mich auf BDSM oder Bondage Stammtischen jedoch lieber mehr über Schwerpunktthemen unterhalten.
****cts Paar
1.393 Beiträge
Gruppen-Mod 
Themenstammtische
Im Eingangsbeitrag ging es doch um Themenstammtische oder?

Wo zum Beispiel, so hab' ich (Mrs Aspects) es verstanden, von vornherein ein Thema festgesetzt wird, evtl. einer, der sich im jeweiligen Bereich auskennt und/oder dazu recherchiert hat, etwas dazu erzählt und sich daran ein Austausch/Diskussion anschließt.

Lernen sehe ich als Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern, sich auch verschiedene Meinungen anzuhören, zu reflektieren und das, was zu einem passt zu adaptieren.

So habe ich den TE verstanden
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