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Sicherheits-Standards Veranstaltungen

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**********ibari
214 Beiträge
Themenersteller 
Sicherheits-Standards Veranstaltungen
Hallo zusammen *wink*

Wir haben letzte Woche eine Schulung veranstaltet, auf der es um Sicherheit ging.
Ursprünglich wollten wir bei uns im Haus eine Team-Interne Schulung abhalten, in der wir unser Team darin schulen, was potentielle Gefahrensituationen auf Veranstaltungen sind, wie man darauf reagiert, und außerdem ein Erste-Hilfe FreshUp abhalten.

Schnell haben wir gemerkt, dass dieses Thema eigentlich nicht nur Fushicho-Intern besprochen werden sollte, sondern idealerweise mit Veranstaltern von möglichst vielen Fesseltreffen.

Wir haben uns daher sehr gefreut auch Vertreter des RIGGOROS (Duisburg/ Königswinter) und Fesseltreffen Münster bei uns zu Gast gehabt zu haben.

Motivation für diese Schulung:
Auf vielen Fesseltreffen haben wir Situationen erlebt, in denen es zu Beinahe-Unfällen oder Unfällen kam und beistehende Personen gehemmt waren in die Situation einzugreifen. Die Gründe dafür sind immer gleich, nämlich das die beistehenden Menschen sich nicht sicher waren, ob sie kompetent genug sind, die Situation zu bewerten, ob nicht sicherlich jemand offiziell dafür zuständig sei einzugreifen, ob die Situation vielleicht objektiv gar nicht so gefährlich sei wie subjektiv vermutet.
Es ist also wichtig, Standards zu formulieren, was als gefährlich angesehen wird und was nicht. Damit Menschen sich handlungsfähig fühlen, weil sie sich in ihrer Wahrnehmung einer Gefahr legitimiert sehen.

Daher haben wir gemeinsam mit allen Teilnehmern erarbeitet, was wir als akute potentielle Gefahrensituation bewerten wollen, die ein Eingreifen IMMER erforderlich und berechtigt macht.

Zudem haben wir uns über Strukturen ausgetauscht. So gibt es auf unseren Veranstaltungen z.B. Spotter, die als Aufsichtspersonen beobachten, was andere fesseln und bei Beratungsbedarf zur Verfügung stehen oder bei potentiellen Gefahren eingreifen.

Wir haben einen Sicherheits-Briefing-Flyer erarbeitet, den Teilnehmer zu Beginn einer Veranstaltung ausgehändigt bekommen können.

Und wir haben uns geeinigt "MAYDAY" als Allgemeines Safeword auf unseren Veranstaltungen zu verwenden. Darauf werden wir im Flyer und in den Veranstaltungstexten hinweisen und leisten damit einen Beitrag zu mehr Sicherheit, wenn alle Teilnehmer wissen, dass durch Verwendung dieses Begriffs sofort jemand dazu kommen wird, der helfen kann.

Sinn dieses Postings:
• Wir möchten euch einladen auch auf euren Veranstaltungen mit euren Teams zu diskutieren, was ihr als Gefahrensituation wertet, was ihr für Standards setzen möchtet und was ihr tun könnt, um eure Veranstaltungen sicherer zu machen
• Denn: Miteinander in den Austausch zu gehen, erhöht die Sensibilität für mögliche Gefahren
• Wir möchten euch einladen, ein FreshUP in Erster-Hilfe zu machen, wenn ihr Veranstalter seid, um euch in Bezug auf Ohnmacht, Bewusstlosigkeit oder Herzstillstand sicher und handlungsfähig zu fühlen
• Wir möchten euch einladen, den Sicherheits-Briefing-Flyer auf euren Events zu nutzen
• Wir möchten euch einladen, euch anzuschließen, Mayday als allgemeines Safeword einzuführen und darauf explizit hinzuweisen
• Wir laden euch ein, zu ergänzen, zu erweitern, zu hinterfragen *g*

Voll-Bericht zur Schulung mit allen Ergebnissen:
https://www.fushicho.de/sich … andards-fuer-veranstaltungen

--> Dort ist auch der Flyer über Rechtsklick --> Download herunterladbar

Liebe Grüße!
****Gun Mann
658 Beiträge
Mayday, ist doch schon seit Jahren ein festes Safeword.

Sicherheitsstandards sind aber noch viel mehr zu beachten, gerade wenn es um Veranstaltungen geht. Rettungswege, Notausgänge, Löschmittel.
Wo geht es lang, was muss ich tun und wie muss ich was bedienen.

Vor jeden BTR, kontrolliere ich z.B. in der Fluchtweg auf ist. Ich hoffe, dass es nie dazu kommt, aber ich weiß er ist auf.
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**********ibari
214 Beiträge
Themenersteller 
Es stimmt, mayday ist ein bekanntes Safeword. Deshalb haben wir uns auch dazu entschieden, dieses zu wählen. Es macht aber nochmal einen Unterschied, ob ich als Veranstalter voraussetze, dass Mayday bekannt ist, oder explizit darauf hinweise, dass dies das allgemeine übergreifende safeword für alle ist.

Danke für die Ergänzungen zu Fluchtwegen.
Und durch deine Flyer die du seid Jahren machst hast du ganz viel dazu beigetragen und tust es weiter, aufzuklären und Standards zu setzen!
*********dust Mann
12 Beiträge
Wow, als Bondage-Newbie scheint mir das PDF sehr hilfeich zu sein!
Vor allem der detaillierte, konstruktive und gleizeitig respektvolle Umgang mit dem Rigger, wenn man einen (möglichen) Missstand feststellt ist sehr hilfreich beschrieben.
****Gun Mann
658 Beiträge
@**********ibari Die Heftchen drücke ich auch ganz konsequent jedem in die Hand der das erste mal auf einen BTR erscheint. Wenn nur eines der Heftchen, einer Person hilft, dann haben sich 1000 weggeworfene schon gelohnt.
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**********ibari
214 Beiträge
Themenersteller 
@****Gun Du bist absoluter Vorreiter gewesen! Du hast schon ganz früh begonnen, dir Gedanken zum Thema Sicherheit zu machen, und die Einsteiger-Info-Hefte zu verteilen und das finde ich wahnsinnig gut. Nur ist das leider nicht überall so und daher wollten wir den Stein einfach nochmal anstoßen. Vielleicht kommt die ein oder andere Community miteinander ins Gespräch wie sie mit Dingen umgehen wollen, ob/was sie verändern wollen.

An dich auf alle Fälle 4 Daumen hoch!
*******fly Frau
6.589 Beiträge
hatten wir nicht gerade erst einen ausführlichen, heissdiskutierten Thread zu dem Thema wodurch dann hier die Gruppe https://www.joyclub.de/groups/bondageeducator_d_a_ch/ entstand, damit ihr euch eben findet und verlinkt für solche Themen


also ich habe ein Deja vu *gruebel*
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**********ibari
214 Beiträge
Themenersteller 
@****ni
Mag sein (mir erschließt sich der Zusammenhang nur mäßig)
Aber der größeren Öffentlichkeit wollten wir das schon auch zur Verfügung stellen. Die educator-Gruppe ist ja doch sehr in sich geschlossen.
*******fly Frau
6.589 Beiträge
Zitat von **********ibari:
@****ni
Mag sein (mir erschließt sich der Zusammenhang nur mäßig)
Aber der größeren Öffentlichkeit wollten wir das schon auch zur Verfügung stellen. Die educator-Gruppe ist ja doch sehr in sich geschlossen.

absolut super wie ihr das macht, ehrlich ich dachte nur, dass sich der Aufruf an Workshop Leiter richtet...da ihr ja aber selber in der Gruppe seid habe ich es wohl falsch verstanden..klar sollte die breite Öffentlichkeit auch Zugang haben zu den Dingen, das war ja glaub auch das Ziel dieser gruppe aber *nixweiss*

wichtig und hilfreich ist es auf jeden Fall und wenn es so angeboten wird auch sehr umfassend
*****olf Mann
1.973 Beiträge
Hilfreich wäre auch die Spotter kenntlich zu machen, Schärpe, o.ä.
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**********ibari
214 Beiträge
Themenersteller 
@******oVR : ja in jedem Fall! Bei unseren kleinen Events reicht die persönliche Vorstellung. Von anderen Events kenne ich zB Seil-Anstecknadeln.
*********d_70 Frau
8.505 Beiträge
Wenn ihr bezüglich der Rettungswege, Löschmittel diskutiert, dann achtet auch darauf das die Rettungswege auch gut gekennzeichnet sind und die Löschmittel bzw. Feuerlöscher geprüft sind und der Sicherungsstift vorhanden ist *zwinker*
*****key Mann
236 Beiträge
Moin,

ich finde das Thema nicht nur für Veranstaltungen passend. In der SKGM als Gruppe in München finden Nawakai, RopeLab, Workshops usw statt. Da wir eigentlich immer in den gleichen Räumlichkeiten sind, habe ich das Thema für die SKGM gerade einmal aufgegriffen plus den Vorschlag, ein solches Handout auszuhängen.
Ich denke, das bietet auch einen Vorteil für den Inhaber des Studios, seine Räumlichkeiten als sicheren Raum (der er ja bei uns sowieso ist) zu kennzeichnen.
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**********ibari
214 Beiträge
Themenersteller 
Moin zurück (cool dass ihr im Süden auch Moin sagen könnt, sagt eine Exil-Norddeutsche ^^)

Ich finde es super, wenn ihr das als Impuls aufnehmt um einfach mal selber ins Gespräch zu kommen, wie eure eigenen Strukturen sind in Bezug auf sicheres/unsicheres Verhalten, wann greift ihr ein, wer greift ein, usw.

Und ich sehe das wie du, es kann auch für den Inhaber gut sein, wenn er sich als "Safe Space" kennzeichnet. Es darf nur eben nicht bei einer Worthülse bleiben sondern muss mit Inhalt gefüllt werden. Sonst ist das so wie mit den ganzen ISO Zertifikaten, die sich jede Firma an die Wand hängt, aber die eigentlich nichts aussagen (bzw nur, dass die Firma pünktlich zum AUDIT alles tiptop in Schuss hatte).

Falls ihr noch Ergänzungen oder anschließende Ideen habt: Ich freue mich, wenn ihr euch mitteilt.

Liebe Grüße!
*****key Mann
236 Beiträge
Zitat von **********ibari:
Moin zurück (cool dass ihr im Süden auch Moin sagen könnt, sagt eine Exil-Norddeutsche ^^)

Ich finde es super, wenn ihr das als Impuls aufnehmt um einfach mal selber ins Gespräch zu kommen, wie eure eigenen Strukturen sind in Bezug auf sicheres/unsicheres Verhalten, wann greift ihr ein, wer greift ein, usw.

Und ich sehe das wie du, es kann auch für den Inhaber gut sein, wenn er sich als "Safe Space" kennzeichnet. Es darf nur eben nicht bei einer Worthülse bleiben sondern muss mit Inhalt gefüllt werden. Sonst ist das so wie mit den ganzen ISO Zertifikaten, die sich jede Firma an die Wand hängt, aber die eigentlich nichts aussagen (bzw nur, dass die Firma pünktlich zum AUDIT alles tiptop in Schuss hatte).

Falls ihr noch Ergänzungen oder anschließende Ideen habt: Ich freue mich, wenn ihr euch mitteilt.

Liebe Grüße!

<offtopic>Nee, ich bin hier nur Zugereister und ich glaub der gemeine Einheimische findet hier "Moin" nicht so cool *lol* </offtopic>

Mal schauen was da rauskommt, ihr habt da hervorragende Arbeit geleistet und ich schau mal, ob ich die Infos von @****Gun auch finden kann. Natürlich würden wir uns gnadenlos die Informationen zusammenklauen und für uns passend gestalten. Wenn da was zusammenkommt, lass ich es euch gern wissen.
****Gun Mann
658 Beiträge
@*****key die wirst Du im Netz, so nicht finden, es sei den es schickt Dir einer solch ein Exemplar.
*********libu Mann
435 Beiträge
HeyHo liebe Fushichos und Mitschreiber,

ich besuche zwar keine Einsteiger Workshops mehr,
aber wenn mir vor einem Workshop jemand mit einer Scherbe um die Schulter eine Einweisung in Rettungswege, Feuerlöscher Benutzung… geben würde, wäre ich zumindest etwas …verwundert.

Das es bei einigen Veranstaltern Gesundheitsprobleme für Teilnehmer zu geben scheint, ist natürlich bedauerlich und durchaus eine Diskussionsanregung wert, aber bei solchen Inhaltspunkten finde ich die Kompetenz des eigenen Denkens (Teilnehmer wie auch Veranstalter) etwas arg in Frage gestellt.

Im Prinzip sind wir hier auf einem Niveau, dessen Inhalt mit Stichpunkten wie “Schnallt euch bitte im Kraftfahrzeug auf dem Weg zur Veranstalltung an“ ergänzt werden könnte.

Die Inhalte auf der Seite der Fuhichos, sind sehr löblich und auch durch die langjährige Erfahrung anscheinen auch notwendig, aber auf biegen und brechen nach weitern (teilweise entmündigenden) Punkten zu suchen… mh.

*g* GLG mm
*******fly Frau
6.589 Beiträge
ich denke es ist auch die Kultur welche Lehrer vorleben und an Schüler weitergeben..bei unserer "Fesselgemeinschaft" ist es zum Glück nicht notwendig, dass jemand sich speziell kennzeichnet um auf andere zuzugehen..wir helfen uns gegenseitig, da kann es sogar mal sein, dass ein erfahrener Rigger Hilfe bei einem Neuling sucht und dies ist voll ok, da fällt keinem ein Zacken aus der Krone..wenn es Aufpasser braucht dann finde ich ist am System etwas verkehrt, meine Meinung.

"speak up" ist eine Kultur welche gelebt wird und nicht durch Regeln entsteht. Regelwerke sind notwendig und hilfreich doch sie können manchmal auch dazu verleiten, dass intuitive Wahrnehmungen verschwiegen werden und Hirarchiegebilde entstehen die wenig hilfreich sind. Meine Erfahrung aus dem Bereich Notfall der mein Berufsalltag ist...ein Konzept oder eine Vorstellung wie man Sicherheit lebt, in seinem Fesselstudio, sollte jeder haben der seine Türen dafür öffnet, aber es lebt auch mit dem Publikum welches sich dort bewegt und wer das ist, nun das bestimmt ja jeder wieder selber. Meine Meinung dazu
****Gun Mann
658 Beiträge
@*********libu

Die Sache mit den Rettungswegen und wo was ist, dass ist auch eher was für den Veranstalter und nicht für den Gast, so sehe ich es zumindest. Denn viele machen sich da mal so gar keine Gedanken drum.

Wenn ich privat eine Party mache, dann ist vieles kein Problem, aber sobald ich dafür Geld nehme dann sollten dich einige Standard's gewahrt sein.
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**********ibari
214 Beiträge
Themenersteller 
Nur kurz:

Es ist nicht in unserem Interesse eine Angst Kultur zu leben. Niemand steht zu Beginn einer Veranstaltung mit einer Schärpe dort und hält einen Vortrag. Aber jeder der kommt, kriegt den sicherheits Briefing Flyer. Denn hier zeigt unsere Erfahrung einfach dass auch langjährig aktive Menschen teilweise nicht über mögliche Gefahren aufgeklärt sind.

Und wir wollen safe Space sein. Das heißt für uns, dass wir nicht nur an die Eigenverantwortlichkeit der Leute appellieren können sondern darüber hinaus Tools zur Verfügung stellen. ZB klar benannte Ansprechpartner, Safety Infos, öffentliche Schneidewerkzeuge und Spotter. Niemand ist gezwungen etwas davon zu nutzen.

Niemand bekommt bei uns Regelwerke auferlegt. Aber unser Team soll sich sicher und souverän fühlen dahingehend, in welche fesselsituationen eingegriffen werden muss (akute Gefahr). Und oft fühlt man sich dann eben doch nicht sicher, wenn man nicht einmal Team intern besprochen hat welche Situationen man warum als wie gefährlich einstuft.

Unsere Fragerunde zu Beginn hat klar gezeigt dass zumindest bei uns in nrw scheinbar viele Menschen schon auf Treffen waren auf denen Ihnen etwas nicht koscher vorkam sie aber nicht sicher waren was/ ob etwas zu tun sei. Hier kann ja schon helfen zu wissen dass es offizielle Ansprechpartner gibt.

Wir wollen überhaupt niemandem irgendwas auferlegen.
Wir wollen nur dazu einladen dich Gedanken zu machen ob und wenn ja welche Safety Vorkehrungen auf eigenen Events hilfreich sein könnten.

LG
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