Hallo,
es gab ja mehrere Fragen dazu. Eine war, wie sich fesseln mit Beziehung ändert. Ich (der Er und Rigger) habe meine Partnerin durchs fesseln kennen gelernt. Also erst gefesselt auf freundschaftlicher Basis und das beide alles Anfänger, dann erst Beziehung.
Ich möchte dazu für mich und für diese Antwort mal unterscheiden zwischen Shibari als Technik, Muster, Ryu-Lehre, Anatomiewissen, Sicherheit und so weiter und dem Kinbaku als den emotionalen Part, wie man mit Seilen kommuniziert und Emotionen weckt.
Insbesondere am Anfang fehlt Dir Erfahrung und auch die Erkenntnis um beides, es entwickelt sich und gehört auch zusammen wie Yin und Yang
Und man kann wahrscheinlich auch als Nicht-Paar oder eben relativ unbekanntes Gespann schöne Sessions erleben oder Fesselungen, die intensiv sind.
Für uns ist das auf einer partnerschaftlichen Ebene, einem intensiven Vertrauen, einer guten Kenntnis voneinander vor, während und auch nach dem fesseln ein sehr intensiver Weg.
Andersrum betrachtet wäre es eventuell auch merkwürdig, wenn fesseln mit dem eigenen Partner/der Partnerin genauso intensiv oder beliebig wäre wie mit jedem anderen Menschen.
Da wir das Glück haben, eine Lebens-, BDSM- und Fesselpartnerschaft mit der gleichen Person zu haben, werden die Erfahrungen mehr und auch intensiver. Auch wenn mal BVB etwas nicht gut war, ob physisch oder psychisch, kann man sich um so besser auffangen. Ob zuhause, bei Stammtischen oder auf Workshops wächst man mit jeder Fesselung auch ein Stück weit als Paar zusammen, und Sessions sind auf vielen Ebenen sehr intensiv.
Deswegen fesseln wir auch monogam und zusammen, vom Besuch einer Fesselschule zum lernen abgesehen.
Mir als Rigger war es allerdings auch zu Single-Zeiten nie wichtig, jedes Bunny zu fesseln, daß bei drei nicht auf dem Bambus ist
und heute stelle ich mir diese Frage gar nicht, weil ich nichts vermisse.
Und mit den Erfahrungen und der Sicht von heute sehe ich und wir es durchaus so, daß Sympathie und Vertrauen ein sehr wichtiger Faktor für tiefgreifende und emotionale Fesselungen und Sessions ist, zumindest hilft es ungemein, wenn man sich sehr gut kennt, nonverbal und auch mit Worten gut und offen kommunizieren kann und keine Gedanken an Unsicherheiten verschwenden muß. Sofern eine Kinbaku-Session und nicht Pattern basteln das Ziel ist.
Somit ist diese intensive und „neue“ Erfahrung, die Du beschreibst, durchaus nachvollziehbar für uns und etwas sehr schönes, was sich eigentlich noch intensivieren kann bis zum Selbstvergessen und zur Selbstaufgabe im und am Seil.
Also weiterhin viele schöne Momente für euch und liebe Grüße.