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Bunnyspace & Verstand

Bunnyspace & Verstand
Eine bessere Überschrift fiel mir nicht ein *g*
Hauptsächlich richtet sich die Frage an die Bunnys, aber auch die Rigger Perspektive kann nicht schaden *g*

Im letzten RopeTube zum Thema Konsens kamen wir auf das Thema Verantwortung zu sprechen.
Wer, wieviel, für wen etc.

Nun ist jedem von uns klar, das der Rigger mehr oder weniger die Verantwortung für sein Bunny trägt.
Ebenso klar ist aber wohl auch jedem, das das Bunny, die Verantwortung für sich, nicht mit der ersten Seil Berührung komplett vergisst.

Was aber passiert, wenn Bunny nun Super Meditativ im Ropespace ist?
Wie merkt ihr da, ob und was sich verändert. Rein auf die körperliche Ebene bezogen?
Ist der Verstand nie komplett aus?
Schaltet ihr den Verstand für einen kurzen „Bodycheck“ kurz ein?
Geschieht das mehr oder weniger automatisch?
Was für Tools nutzt ihr, um zwischen Space und Verstand zu Switchen?

Ich für mich konnte das nur insofern beantworten, als das es irgendwie automatisch/unbewusst geschieht, meinen Space nicht stört und tatsächlich einer Art Bodycheck gleicht.
Yoga in meinem Fall wahrscheinlich recht hilfreich ist, weil es dort auch viel um das Gespür für den eigenen Körper geht.
Meditation wie ich sie lerne ebenso unterstützt. Weil es darum geht, vom Kopf ins Fühlen zu kommen.
Ich teilweise Selbsthypnose nutze, um schneller und tiefer in den Medi Space zu kommen.

Ich bin gespannt, was das Thema hergibt.
Sehr sehr schönrs Thema, danke dafür, ich lese aufmerksam mit.
In meiner Fessellaufbahn habe ich die ein oder andere Erfahrung gemacht...unter anderem auch, daß ein Übungspartner einen kleinen emotionalen "Absturz" hatte.

Wir sind sehr gut befreundet und haben uns auch auf SM Basis schon ausprobiert. Dann haben wir auch zusammen gefesselt..es war einfach auf freundschaftlicher Basis.

Aufgrund seiner Trennung, die schon eine Weile her war, erfolgte während einer Fesselung, die schon von meiner Seite aus etwas emotionaler war, ein kleiner Ausbruch seiner Emotionen.

Alles kam heraus...die ganzen Gefühle. Da ich seine Story kannte und auch ihn gut einschätzen konnte, habe ich ohne in Hektik zu fallen, ihn erst einmal ganz lange in den Arm genommen...danach ohne Hektik ihn ab gefesselt.

Fesseln kann so viel "verursachen".... positiv wie negativ. Mit Unbekannten fessle ich daher nur in bestimmten Ausnahmen...eher gar nicht.
Profilbild
****ung
1.074 Beiträge
Nun als Rigger finde ich es manchmal schwierig die Reaktionen eines Bunny zu interpretieren solange er/sie/es sich im Bunnyspace befindet und möglicherweise kaum oder keine Reaktionen zeigt.

Wir können nur Reaktionen interpretieren und ohne Reaktionen wird das interpretieren schwierig.

Hier kann man nur vorsichtiger agieren und genauer hinsehen und abwarten bis man wieder Reaktionen wahr nimmt.

In solchen Situationen trägt meiner Meinung aber auch das Bunny eine Verantwortung für den Rigger. Sie sollte ihm ggf. zeigen oder erklären, das etwas nicht passt wenn etwas nicht passt.
Sehr interessantes und wichtiges Thema! *top*

Zitat von *******onne:
Was aber passiert, wenn Bunny nun Super Meditativ im Ropespace ist?
Wie merkt ihr da, ob und was sich verändert. Rein auf die körperliche Ebene bezogen?
Ist der Verstand nie komplett aus?
Schaltet ihr den Verstand für einen kurzen „Bodycheck“ kurz ein?

Ob es dafür ein "Patentrezept" gibt vermag ich nicht zu sagen.
Bei eingespielten Paaren stellt sich diese Frage in der Regel nicht, weil eben eingespielt, da weiß Jeder den Anderen zu lesen und zu verstehen, ohne dass dafür bewusst kommuniziert werden muss.

Mit einer neuen Spiel- oder Fesselpartnerin hingegen ist das nicht ganz so einfach.
Ich selbst handhabe das so, dass ich bei einer neuen Spiel- oder Fesselpartnerin das Verweilen im "Subspace" oder "Bunnyspace" nicht allzulange dulde.
Ich hole sie immer wieder zwischendrin mal kurz zurück um mich zu vergewissern, dass alles OK ist.

Das führt zu durchaus unterschiedlichen Reaktionen, nicht Alle haben dafür Verständnis, aber mein persönliches Verantwortungsgefühl für das Bunny ist mir in dem Moment wichtiger, als das Bedürfnis, unbedingt zu gefallen.
Mitunter höre ich hinterher "War schön, aber du hast mir einfach zu viel gequatscht und gefragt!"

Am Auffälligsten habe ich diese Diskrepanz bei meiner letzten Fesselpartnerin gespürt, weil sie von Anfang an volles Vertrauen in mich hatte und sich gern hätte völlig fallen lassen. Sie hat dann hinterher einige Male gefragt, warum ich das so mache, sie immer wieder "herunter hole" und obwohl ich es ihr erklärt haben hat sie einige Zeit gebraucht, um zu akzeptieren, dass auch ich Vertrauen in sie, ihre Belastbarkeit und ihre Reaktionen fassen muss, um diese Art der bewusst gesteuerten Kommunikation überflüssig zu machen.

Fazit: Das ist ein bisschen Arbeit auf beiden Seiten, bis man so weit ist, dass man sich dem völlig ungetrübten Vergnügen ungebremst hingeben kann.
Es gibt sicherlich Menschen (-Paar-Konstellationen), die schneller auf eine Wellenlänge kommen und Andere, bei denen es etwas länger dauert, aber so ganz von allein geht es sicher nicht.

Ich hatte auch schon mal Eine, bei der ich das nicht machen musste, weil die immer so eindeutig reagiert habt, dass ich wirklich immer das Gefühl hatte, genau zu wissen woran ich bin ... und es wurde auch hinterher stets von ihr so bestätigt, dass sie das Gefühl hätte, ich würde in ihr lesen wie in einem offenen Buch.
Komischerweise war auch dieses Buch von einem Tag auf den Anderen plötzlich zugeklappt. *oh*
Heißt für mich: Auch das ist keine Garantie dafür, immer alles richtig zu machen. *nixweiss*

Zitat von ****ung:
In solchen Situationen trägt meiner Meinung aber auch das Bunny eine Verantwortung für den Rigger. Sie sollte ihm ggf. zeigen oder erklären, das etwas nicht passt wenn etwas nicht passt.

Ja, sicherlich. Aber wenn ich beim Fesseln das Gefühl bekomme, dass das Bunny in eine Richtung "davon schwebt", in der sie dieser Verantwortung definitiv nicht mehr gerecht werden kann, dann komme ich in einen Interessenskonflikt.
Will ich ihr den Spaß gönnen oder will ich sie zurück holen und in die Verantwortung nehmen?

Und da bin ich der Meinung: Solange man sich noch nicht gut genug kennt, hole ich sie zurück und erst wenn ich das Gefühl habe, dass sie wirklich gut und sicher "fliegt", lasse ich sie auch gern mal unbekümmert weiter fliegen.

Das ist ein Lern-Prozess, durch den Beide durch müssen.
***nn Frau
452 Beiträge
Ich gehöre zu den Bunnys, die nur wenig Berührung mit dem Seil brauchen, um ins Bunnyland zu versinken.

Die schönsten Erlebnisse waren bisher mit meinen Lieblingsrigger @*****rux, da er mich kennt und einschätzen kann. Ich kann die Verantwortung komplett abgeben und mich einfach nur fallen lassen. Dazu gehört aber natürlich ein gewisses Eingespieltsein.

Bei anderen Riggern konnte ich niemals in dieser Tiefe abtauchen, da ich doch irgendwie noch auf mich achtgeben musste.

Dadurch war dann aber auch nicht diese emotionale Tiefe vorhanden. Das Ganzheitliche. Die Seele berühren.

Für das schönste und tiefste Absinken braucht es 100%iges Vertrauen und für mich eben auch die komplette Abgabe der Verantwortung.
*******bbaR Paar
380 Beiträge
Ich kann nur sagen, dass es eine reine Übungssache ist.
Meine Kommunikationsfähigkeit habe ich deutlich verbessern müssen, da der beste Rigger mit "Aua.", ohne weitere Angaben wohl eher wenig anfangen kann. *nixweiss*
Dabei haben mir Workshops übrigens sehr geholfen, wenn man gemeinsam neues lernt, drifte ich eher weniger ab und konnte meinen Körper noch besser erspüren und es besser mitteilen.

Mittlerweile kann ich auch im Bunnyspace auf Fragen reagieren ohne "rausgeholt" zu werden.
Liegt natürlich auch an der Beziehung zu meinem Herrn und Rigger, der mich inzwischen natürlich auch gut lesen kann.
**********eMann Mann
34 Beiträge
Du sprichst da tatsächlich ein "Problem" an, das mir auch schon öfter begegnet ist.... beim fesseln oder eben auch anderen "Tätigkeiten" kann es eben passieren, dass die passive Person den Augenblick verpasst um zu sagen "hier ist was nicht OK, verändere das und das" oder gar "hol mich hier schnell raus". Deshalb muss ich als Aktiver immer gut aufpassen. Denn es ist ja das größte Kompliment an mich, wenn der passive Part komplett abtaucht. Das soll sie ja auch, dafür bin ich ja da *ggg*
Das bedeutet für mich immer, die 100%ige Kontrolle zu bewahren und im Zweifel nachfragen oder, das ist auch schon passiert, trotz einem "mir geht es gut!" schnell die Regionen abfesseln, von denen ich denke dass von dort die Probleme ausgehen.
Noch mal um es zu verdeutlichen, weil bereits erkennbar ist, das es sich in eine Richtung entwickelt, die ich zu diesem Thema nicht haben möchte.

Es geht mir darum, wie ihr (Bunnys) im Seil Verstandesmäßig Handlungsfähig bleibt, ohne euch groß im Subspace stören zu lassen.
Was hat euch dabei am meisten geholfen?
Es ist also vor allem auch eine Frage an eher erfahrenere Bunnys.
Alles andere, wie schnell, wie tief und wie toll es ist im Space zu sein tut hier nichts zur Sache. Ebenso wenig wie Abstürze.
Das sind tolle Themen, aber in extra Threads.

Ich persönlich bin da übrigens ganz der Meinung wie @****ung in seinem letzten Absatz schreibt.
Ich sehe es definitiv als Verantwortung des Bunnys an, auf sich acht zu geben und das zu spiegeln.

Danke auch an @*******bbaR
Die Workshops habe ich im Eingangspost vergessen zu erwähnen und sind in meinen Augen für Bunnys genau so verpflichtend, wie für Rigger, zumindest wenn ich das häufiger machen will.

@*********Seil
Was meinst du mit nicht zu lange dulden oder rausholen?
Ich kann nur von mir sprechen. Ich bin Handlungsfähig ohne das man mich aus dem Space holen müsste. Kann für mich einen kurzen Scan durchführen und die Standardtools nutzen, die ich in Workshops lerne. Das geht meistens problemlos nonverbal, oder mit einer kurzen leisen Nachfrage.
***la Frau
55 Beiträge
Zitat von *******onne:

Es geht mir darum, wie ihr (Bunnys) im Seil Verstandesmäßig Handlungsfähig bleibt, ohne euch groß im Subspace stören zu lassen.
Was hat euch dabei am meisten geholfen?
Es ist also vor allem auch eine Frage an eher erfahrenere Bunnys.

Mir hat es geholfen, dass ich es als meine Verantwortung dem Rigger gegenüber betrachte, auf mich und meinen Körper zu achten und ggf. Rückmeldung zu geben.
Ich weiß nicht wie es anderen geht - bei mir sind die Signale anfangs teilweise so minimal (zb. wenn ein Seil auf den Nerv drückt) dass ich eine Weile gebraucht habe, sie richtig einzuordnen. Logischerweise ist sowas für Außenstehende erst deutlich später erkennbar, wenn überhaupt. Je früher ich etwas merke und Bescheid gebe, desto besser lässt es sich korrigieren, ohne dass gleich abgebrochen werden muss.

Wie das in der Umsetzung klappt... ich würde sagen, mit wachsender Erfahrung wird es einfacher. Dann kann sich eine Art automatischer Selbstcheck entwickeln, der einen nicht direkt in die Realität zurück holt, aber eben auch nie komplett abschaltet.

Es ist allerdings auch von der Art der Session abhängig. Wenn ich weiß, das keine Gefahr für meine 'Schwachstellen droht, zb weil kein Seil am Oberarm ist, dann kann ich mich auch weiter wegschießen lassen.

Was auch reinspielt ist, wie gut mein Fesselpartner und ich uns kennen. Wenn er weiß, wo meine Nerven empfindlich sind, welche Positionen für mich tendenziell gefährlicher sind, wird es für mich auch leichter.

Letztlich schalte ich eigentlich nie vollkommen aus, was aber garnicht heißt, dass ich nicht abschalten kann. Es ist eher so ein kleines Hintergrundprogramm, das je nach Bedarf mehr oder weniger wachsam bleibt. Gehört einfach dazu und stört mich auch nicht in meinem Flow.
*****ven Frau
46 Beiträge
Finde das Thema auch sehr spannend und wichtig. Konnte mir leider den 2. Teil des Consent-Tubes noch nicht anschauen, werd ich noch nachholen.

Für mich lässt sich die Frage aber nicht nur im Moment des eigentlichen Fesselns beantworten (iSv wie bleibe ich verstandsmässig handlungsfähig), sondern es gehört auch einiges an Vor- und Nachbearbeitung dazu. Daher schweife ich hier trotzdem ein wenig ab.

Wichtige Themen aus meiner Sicht:

Kommunikation: Ich erlebe immer wieder, dass Leute nicht wissen, wie sie kommunizieren sollen und was dabei hilft. Es bleibt oft beim: Wie war's für dich? - Diese Frage kann kaum ein Model (zumindest am Anfang) kritisch beantworten. Man will ja nicht verletzen, nörgeln etc.. Was mir daher hilft:
a) Mit 2-3 Tagen Abstand detailliertes Feedback abgeben. Das heisst: Das ganze nochmal genau durchgehen, reinspüren und kommunizieren. Mir hilft es, dies schriftlich zu machen, da habe ich Zeit, mich zu ordnen und genauer in mich reinzuhorchen. Diese Kommunikation hat mehrere Vorteile: 1. Lerne ich mich selbst immer besser kennen und kann somit auch vorgängig viel genauer sagen, was bei mir passieren könnte, wie das zu interpretieren ist etc. Ich nenne es mein "Manual" *ggg* 2. Der Rigger kann mich immer besser lesen, weil ich mich, meine Welt und meine Reaktionen erklären kann. 3. Man lernt, kritisches Feedback abzugeben - meiner Meinung nach das wichtigste überhaupt.
b) Exakte Fragen des/r Rigger*in. Ich empfehle jedem/r Rigger*in, direkt nach kritischem Feedback zu fragen. Das geschieht am besten mit gezielten Fragen wie: Wovon genau hättest du dir mehr gewünscht? Wovon weniger? An welchem Punkt bist du an eine Grenze gekommen? Wie hat sich das angefühlt? Gab es da eine innere Stimme in dir, die eigentlich abbrechen wollte? Hast du mit dir selbst geredet, und wenn ja, was hast du zu dir gesagt? - so ähnlich *zwinker* Auch jedes Model/Bunny kann sich darin üben, dies zu kommunizieren - auch ohne entsprechende Frage des Riggers.

Verantwortung: Die bleibt meiner Meinung nach immer geteilt. Ich verlange von keinem Rigger, dass er sie komplett übernimmt, wenn ich im sub/bunnyspace bin. Das heisst, ich behalte einen "Wächter" aktiv, den ich jederzeit aktivieren kann. Das gelingt mir nicht gut, wenn wir gleichzeitig noch heftig spielen, daher mache ich das anfangs nicht. Heisst für mich: Ich muss wissen, in welchen Situationen ich noch urteils- & handlungsfähig bin und darf mich anfangs nicht weiter driften lassen.
Was mir von Rigger-Seite hilft, sind kleine "Reminder"/Weckrufe an meinen "Wächter". Das kann was ganz Kleines sein und muss den Flow überhaupt nicht stören.. Eine Berührung, ein Kuss, ein kurzes Abtasten, Händedruck.. Irgendwas, was mein abdriftendes Bewusstsein daran erinnert, mal wieder kurz den Bodycheck zu machen.

Was auch vorkommt ist, dass ich mir nicht sicher bin.. Das klassische Dilemma von "ich will nicht runter, sollte aber". Gerade am Anfang brauchte ich hier stark die Unterstützung des Riggers. Was hier hilft:
1. Fragen eher so rum stellen, dass ein "ja" Abbruch bedeutet (z.B. "Magst du runtergelassen werden" statt "kannst du noch?"). Oft lässt sich darauf leichter antworten, weil Bunny/Model sich dann nicht "schuldig" fühlt, etwas abzubrechen.
2. eine zögerliche/unschlüssige Antwort deutet auf eine solche Unsicherheit hin. Gerade anfangs sollte dann der vorsichtige Weg gewählt und abgefesselt/gelockert werden (Motto: Lieber einmal eine Enttäuschung, weil ein Flow unterbrochen wurde, als einmal zu lange hängen und gesundheitliche Schäden in Kauf nehmen). Wenn man sich gut kennt, kann man ev. damit spielen.

Und da ihr die Workshops ansprecht: Oft erlebe ich die als "Rigger-orientiert", zumindest die Anfänger-Workshops, die ich begleitet habe. Gerade dort fände ich es sehr wichtig, dort auch jeweils einen "Model-Part" einzubauen.
*********mlein Frau
222 Beiträge
Ich trage immer meinen Teil der Verantwortung und lasse mich unterschiedlich tief ins Subspace sinken.
(Beim SM genauso)
Ich unterscheide ob es ein erfahrener oder unerfahrener Rigger ist. Ob es ein mir vertrauter Rigger ist und was gefesselt wird.

Im Laufe der Zeit hat sich ein (meist automatisches) hineinhören in meinen Körper entwickelt. Ich bewege dazu alles (Hände, Füße) kurz minimal und merke wenn was nicht stimmt.
*********agier Mann
403 Beiträge
Hmm, ich weiß nicht, ob ich jetzt hier als Rigger schreiben soll, da ich erst in der letzten Zeit wieder aktiv fessel. Aber was solls...

Ich habe immer wieder mit mir unbekannten bzw. neu kennengelernten Personen
gefesselt. Teilweise bis ins Hängebondage, teilweise nur Oberkörper- und Brustfesselungen.

Generell habe ich immer darauf hingewiesen, dass ich entscheide, wie weit ich
die jeweiige Person fessel. Dann die Basis Sachen, wie Getrunken, gegessen, Allergien, Krankheiten, Gelenke abgefragt. Dann langsam angefangen, bei Anfängern auch komplett mit Erklärungen und Hinweisen gearbeitet.
Profilbild
****ung
1.074 Beiträge
Ich mag noch mal einen etwas anderen Gedankengang einschlagen. Zaubersonne fragte wie man ggf. kommunizieren kann, ohne aus dem Bunnyspace aufzutauchen.

Ich kommuniziere mit vorher abgestimmten Griffkombinationen und nur für die wichtigste Frage: "geht es dir gut?"... Antwort ja=grün, bin mir nicht sicher= gelb und nein=rot. Die Antwort erfolgt ebenfalls als Griffkombination.

Die meisten meiner Fesselpartner empfinden diese Art der Kommunikation sehr hilfreich, weil sie dadurch nicht in ihrem Flow gestört werden, da sie nicht reden müssen, nicht überlegen was sie sagen sollen und auch nicht durch meine Worte gestört werden....
*******Call Frau
247 Beiträge
Danke für dieses sehr interessante Thema.

Ich möchte mich nicht als sehr erfahrenes Bunny bezeichnen.
Dafür erlebe ich, aus verschiedenen Gründen, dieses eigentlich unbeschreibliche Erlebnis zu selten.
Und zu meinen bisherigen Riggern hatte ich auch immer eine non-sexuelle Beziehung.

Rigger 1: hat beim Besten gelernt, ist technisch ein Ass, aber schafft es nicht eine emotionale Beziehung beim Fesseln aufzubauen. Da geht es nicht tief in den Space. Entsprechend war ich immer voll bei mir.

Rigger 2: 1x gefesselt. Er war extrem vorsichtig von wegen kennenlernen. Hat mich genervt da ich durch seine, sicherlich begründete Vorsicht, überhaupt nicht abtauchen konnte.

Mein Lieblingsrigger: hier konnte ich konkrete Erfahrungen machen. Ich fliege in meinem Space, aber verliere nie völlig den Kontakt zu meinen körperlichen Empfinden. Ein Unwohlsein in den Gliedmaßen dringt zu mir durch und ohne komplett aufzutauchen, kann ich ihm dieses deutlich machen.
Da er aber natürlich noch andere Bunnys hat, erschien er mir in letzter Zeit teils übervorsichtig. Ich verstehe das er die Verantwortung sehr ernst nimmt und kein Risiko eingehen möchte. Trotzdem bedauere ich, dass sich offensichtlich das gegenseitige Tragen der gemeinsamen Verantwortung bei uns, mangels Gelegenheit, noch nicht eingespielt hat.

Danke das ihr bisher meinem Geschwafel gefolgt seid 😂

Quintessenz: jedes Bunny reagiert anders. Ich schaffe es mich selber noch zu reflektieren. Habe aber auch schon andere Bunnys erlebt, welche wirklich komplett weg waren. Da hilft wirklich nur ein intensives, auch menschliches, kennenlernen.
Nur dann kann sich das gegenseitige Vertrauen in den anderen aufbauen, und die Verteilung oder das Tragen der Verantwortung regelt sich von selber.
*****_85 Frau
33 Beiträge
Ich empfinde es bei mir wie einen Automatismus : wenn etwas gar nicht (mehr) geht (nerv eingeklemmt, starkes kribbeln, eine Handlung geht gegen meine Linie) sage ich es unmissverständlich. Ich kann gar nicht anders. Anfängliche Probleme wie leichtes kribbeln oder ähnliches kommuniziere ich auch, damit mein Partner weiß, wie lange bestimmte Fesselpositionen noch gehen. Diese Art des sprechens und sich mitteilens stört meinen bunnyspace oder auch im sm meinen subspace gar nicht, weil ich mich eigeninitiativ mitteilen. Was mich eher rausbringt ist wenn ich ständig gefragt werde: geht das noch, wie geht's dir usw. Deswegen sage ich meinen Fesspartner- sie merke es auch recht schnell- dass ich mich in jedem Fall mitteile wenn etwas nicht in Ordnung ist. So funktioniert das bei mir. Allerdings ist es auch nicht mein Ziel möglichst tief in irgendeinen space abzudriften... Das sei noch nebenbei erwähnt *g*
*******sire Frau
44 Beiträge
Liebe Zaubersonne und alle anderen Forumsmitglieder,

dann möchte ich auch einmal meine 2cents dazu geben *g*

Grundsätzlich bin ich da bei Dir - so 100% bin ich nicht "weg", als dass ich ganz rudimentäre Körperfunktionen bzw Mankos nicht mehr spüre...

...vielleicht war aber bisher auch einfach nur noch nicht der richtige Rigger dabei *zwinker*

Nein, Spaß beiseite:
Es mag vllt auch Typ- und Charakter-abhängig sein, außerdem wie sehr man sich fallen lassen und hingeben kann - aber zu 100% bin ich NIE weggetreten.
Auch wenn man/frau als passiver Part sicherlich wunderbar abschalten und durch jede Lage mehr an Seil besser abtauchen kann.... seine innere Ruhe und Frieden findet... vielleicht gepaart mit erotischen Spannungen... und im besten Fall sogar in eine Art Trance-Zustand gerät...
Aber so extrem kann der Hormonrausch bei mir nicht sein, als dass ich essentielle und existenzielle Körperfunktionen nicht mehr spüre.
****17 Frau
381 Beiträge
Auch im schönsten Bunnyspace bleibt da ein Rest Kontrolle. Selbst im Schlaf (ausser eventuell kurze Tiefschlaf-Phasen) bekomme ich mit was um mich herum geschieht, vielleicht vom Wildcampen oder auch vom Segeln. Und es ist schön zu hören wenn Rigger sagen ich sei gut zu lesen. Denn abgesehen von der Sicherheit ist es für den aktiven Part einfach auch schön Rückmeldung zu bekommen. Ohne das ich bewusst den Kopf einschalten muss. Je mehr mir ein Rigger vertrauen kann dass ich ebenfalls Verantwortung übernehme und sich auf rechtzeitige Rückmeldung verlassen kann, umso schönere Sessions sind möglich. Zum Glück geht das irgendwie "automatisch", ohne die emotionale Ebene verlassen zu müssen. Und bei ernsteren Problemen (Nerv oder Kreislauf) bisher auch mit genügend Zeit zum beheben bzw. abfesseln. Entweder Handzeichen oder kurze Meldung, z.B. "radialis links!"
Sehe wichtiges Thema danke.

Als Rope-Model gebe ich mich nur völlug hin wenn ich meine*n Partner*in kenne und er*sie mich. Den Rope-Space erreiche ich dadurch nur ganz selten. Das finde ich schon schade, aber das ist für mich auch ok.

Als Rigger fessel ich bei mir unbekannten nur mit echt bequemen Fesselungen und hole mein Rope-Model auch eher einmal zu viel zurück wie einmal zu wenig. Die volle Verantwortung übernehmen ich dann auch nur bei Menschen die ich besser kenne und dadurch auch ihre Reaktionen.
Ich frage noch mal, weil ich es weiter oben schon getan habe.
Was heißt denn zurück holen?
Ich meine mit Händedruckcheck holt mich niemand zurück.
Und irgendwie habe ich bei zurück holen son Bild von wach rütteln und anschreien vor Augen.
******und Frau
4.516 Beiträge
Also für mich kommt es ganz darauf an, was der Rigger mit mir macht und wie tief ich tatsächlich im Bunny-Space bin. Grundsätzlich sollte ein Rigger bei mir fortgeschrittener sein und Körperreaktionen lesen können, da ich sehr schnell sehr tief abdrifte, je mehr Seillagen je fester an meinem Körper sind. Der Rigger sollte die Verantwortung tragen können, daß er weiß, was er macht und wo er Seil legen kann. Der Körper teilt schon mit, wenn an irgendeiner Stelle etwas ungünstig sitzt.

Wenn etwas ganz dramatisch schief läuft, dann holt mich der Schmerz soweit an die Oberfläche, daß ich zumindest Wortweise sagen kann, wo etwas nicht paßt, auch wenn ich im Bunnyspace so abgedriftet bin, daß ich wenn alles gut läuft nicht reden kann.

Das ist übrigens auch ein gutes Zeichen, wenn ich kein Wort mehr raus bringe und völlig weggedriftet bin, ist alles gut. Wenn nicht alles gut ist, bin ich sehr an der Oberfläche.

In der Suspension ist das nochmal ein wenig anders. Da gibt es trotz wegdriften und nicht reden können, wenn alles gut ist, dennoch einen kleinen Bewußtseinsfaden zum Körper, der mich immer wieder prüfen läßt, ob meine Hände und Arme noch gut sind.

Bei Semenawa bin ich nicht so tief abgedriftet, da überwiegt dann die Herausforderung an den Körper und der immerwährend Ausgleich der schmerzerzeugenden Punkte, die Körperarbeit. Da ist der Verstand bzw. das Bewußtsein nicht ganz ausgeschaltet, auch wenn der Körperausgleich eher unterbewußt erfolgt.

Wie gesagt, es kommt immer darauf an, was und wie gefesselt wird.
****17 Frau
381 Beiträge
Zurückholen: eine Konversation welche die unbedingt nötige übersteigt, z.B. mehrmals nachfragen hintereinander. Oder wenn ich beim Rigger Unsicherheit spüre.
@******und: sehr schön beschrieben, das fände ich für mich das ideale!
**********esign Mann
2.938 Beiträge
In meiner Zeit als Rigger habe ich schon so einige Bunnys kennen gelernt und betüdelt und dabei noch viel intensiver kennen gelernt, und einige "Anforderungen" unterscheiden sich zwischen den Bunnys, den Situationen und den Arten der Tüdeleien:
Mal bin ich einfach kuschelig, und bringe das Kuschelbunny relativ schnell "ins Seileland", wie wir den Bunnyspace immer genannt haben. Dabei versuche ich problematisch Techniken großzügig zu umgehen, und das klappt ganz gut.
Im "Workshopmodus" erwarte ich zu jedem Zeitpunkt vernünftige Rückmeldung, und bisher hat das auch immer bei den Bunnys geklappt, mit denen ich Workshops besucht habe.
Im "ich bin böse"-Modus geht es eben auch um Aua mit dem Seil, und wenn mir da ein Bunny in den "Kuschel-Space" abdriften würde, hätte ich definitiv etwas falsch gemacht. Da will ich Reaktionen, und das klappt auch immer gut, denn in diesem Modus kann ich nur vernünftig tüdeln, wenn mein Bunny mir (mit Reaktionen) "antwortet", und solange mein Bunny so sehr damit ausgelastet ist, zu fühlen und Gefühle auch zu zeigen, klappt die Kommunikation (meiner Erfahrung nach eben auch wenn "etwas komisch" ist).
****a78 Frau
58 Beiträge
Ich als Bunny sehe mich in erster Linie für meinen Körperzustand verantwortlich.
Das bedeutet, ich kommuniziere alles erstmal nonverbal, ungefiltert durch meinen Körper.
Auch wenn ich es noch nicht selbst einschätzen kann.

Wenn mir dann selbst etwas auffällt, was möglicherweise (!) nicht in ordnung ist ( Schmerzen, kribbeln,o.ä. ), versuche ich mich intuitiv im Seil umzulagern. Körperspannung verändern, entlasten.
Im allgemeinen genügt das. Ist der Schmerz gewollt, wird die Entlastung vom rigger unterbunden, ist sie nicht gewollt, wird die entlastung unterstützt.
Ich muss dazu meinen ropespace nicht mal verlassen.

Erst wenn ich merke das gar nichts geht, und nichts passiert, oder ich nicht feststellen kann was los ist, komme ich raus und fange an Kommunikation zu suchen.

Bisher hat dieser Weg immer gut funktioniert - selbst mit neuen Riggern.
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