Anders Fesseln

Ich finde die Überlegung sehr gut und bin - hab ich ja auch an anderer Stelle bereits gesagt - sehr interessiert an eher unkonventionellen Herangehensweisen und Themen in diesem Bereich.
Allerdings gebe ich zu Bedenken, dass wir stets als Prämisse angeben sollten, dass eine Arbeit im therapeutischen Sinne ausgebildeten Therapeuten vorbehalten ist!
Das halte ich insbesondere deshalb für erforderlich, weil die Schnittmenge mit „Selbsternannten“ immer wieder sehr eng ist.

BDSM allgemein, nicht nur Shibari, kann heilen, weil es tief in die Seele vordringt und so hinter verschlossene Türen schauen kann.

Kann aber ebenso verletzen oder alte Wunden aufreissen.

Insofern sehe ich das wie @********oice

Schönes Thema! ☺️
Praktiziere dies schon länger so.
Bin dabei. Wo geht's zur Gruppe? 😄👍

Also an sich kann man Shibari ja komplett individuell auf eine Person anpassen, daher ist es durchaus möglich jemanden mit körperlichen einschrenkungen zu fesseln.
Es gibt ja tausend verschiedene Möglichkeiten zb eignet sich das fishermansharness prima da man damit zb weniger über den Schultern hängt sondern das Gewicht über den gesamten Oberkörper verteilt werden kann 😋
Zudem kann man ja auch am Boden bleiben und hier wäre dann sogar noch mehr möglich. Das wichtige dabei ist nur das man von anfangen offen und arlich reden kann über die körperlichen Probleme und man sich langsam gemeinsam an das mögliche rantastet.
Und was den Schmerz angeht ist es bei jedem unterschiedlich.
Ich zb brauche den Schmerz und das sehr enge fesseln denn erst dadurch lasse ich los und mein Kopf geht aus und erst durch den Schmerz bringt mir das fesseln sehr lange etwas, aber da ist wie gesagt jeder unterschiedlich.
Du kannst zb einfach etwas breiter fesseln dadurch hast du mehr Fläche und bei Suspensions weniger Schmerz, ansonsten muss man einfach mit der Person verschiedene Haltungen ausprobieren. Hab zb Schulter Probleme und da hilft mir zb wenn ich mit der Vorderseite nach unten hänge sehr da sich das Gewicht auf dem gesamten Oberkörper verteilt und nicht wie wenn ich nur über die eine Seite hänge an einer Schulter sammelt ^^

Grundsätzlich bin ich da - wie bereits erwähnt - dabei.
Ich bin ausgebildeter Krankenpfleger mit viel Erfahrung im Bereich verschiedener Fachgruppen im weitesten Sinne in Verbindung mit Psychiatrie, habe auch meine Ausbildung im Fachkrankenhaus absolviert.
Insofern kann ich durchaus einen gewissen Einblick in das „Crossover“ Thema für mich reklamieren.
Ich sehe bei dem Thema eben die Grenze wenn - wie ich in letzter Zeit wieder vermehrt hören muss, dass Tops (Geschlecht ist hierbei tatsächlich unerheblich) der Ansicht sind, tatsächliche Therapie zu substituieren.
Da sehe ich eine klare Grenze.
Was den Bereich verschiedener Behinderungen oder körperlicher Einschränkungen und Besonderheiten angeht, ist definitiv in der derzeitigen Herangehensweise „Luft nach oben“, besonders was die Bereitschaft von Riggern betrifft, sich auch mit komplexeren Anforderungen an die Grundlagen auseinanderzusetzen.
Je komplexer die „Herausforderung“, um so klarer müssen Grundlagen vorhanden sein, auf deren Basis sich dann ein individueller, partnerzentrierter Ansatz entwickeln lässt, der dann wiederum als Weiterentwicklung der Grundlagen eine Basis für komplexere Erfordernisse bildet.
Das beginnt, endet aber noch lange nicht, bei der Frage, ob FesselpartnerInnen schlank sein müssen, was ja anscheinend immer wieder eine „urban Legend“ bietet, geht weiter über Verletzungen und endet bei schweren körperlichen und psychischen Einschränkungen, bei denen ich jedoch ganz klar sage:
Man MUSS seine Grenzen kennen und sehr genau wissen, wie Reaktionen aussehen können.
Panikattacken, psychogene Krampfanfälle oder -Lähmungen sind keine Spielwese, ebenso verweise ich auf die Basisrisiken wie die (leider immer wieder vorkommende!) Radialisparese, die eben kein Mythos ist, sondern wirklich unangenehme Beschwerden machen kann.
Insofern ist definitiv wünschenswert, dass da Bewegung und Diskussion entsteht.

Ach ja:
Dass Bondage - wie BDSM insgesamt - ab einem gewissen Punkt eine Verbindung schafft aber auch gleichzeitig voraussetzt, muss imho nicht groß erwähnt werden, ist jedoch hier besonders entscheidend.

Liebe Leute,
ich bin voll dabei und denke auch, dass das Thema nicht mehr aufzuhalten ist. So Viele machen die Erfahrung, wie heilsam es ist, gut gefesselt zu sein...
Seit 2019 gebe ich Kurse in Bondage - Shiatsu in Berlin und mit dem "oh Baby" Workshop haben wir, weiter oben fiel das Wort Laboratorium, einen Weg ausgetüftelt, mit einer Bondage in embryologische Entwicklungsräume zu kommen. Das Potential ist gewaltig und ein Austausch unter Interessierten wäre eine feine Sache!

Servus aus Ostbayern - Oberösterreich,
wir finden das Thema überaus spannend . Warum? Weil gutes BDSM, und somit auch Bondage, eben keine plumpe Gewalt ist, sondern ein intensives Sich-auf-einander-Einlassen. Sehr viel Nähe und Einfühlungsvermögen ist wohl Grundvoraussetzung für eine gute Session. Wäre schön, wenn sich bei uns in der Gegend so ein Kreis finden wurde.
Liebe Grüße
Sandy und Blackwolf

Hallo zusammen,
Bondage hat für mich immer etwas meditatives, zumindest sollte es das haben, damit es für mich das ist was mir Bondage gibt.
Für mich spielt Sex beim Bondage keine Rolle und ich trenne es erst einmal grundsätzlich. Aber es hat immer eine erotische Komponente, denn ich sehe es als Liebespaar auf Zeit. Ob das Bunny es dann als sexuell sieht, kommt vor, aber meine Intension ist es mehr das Bunny herunter zu fahren,so das sie in Idealfall vollkommen entspannt.
Das größte Lob an den Rigger sehe ich darin, wenn mein Bunny noch Tage später sagt, das sie die endschleunigung merkt.

Wie, was, wer hat da von mir geschrieben

Es ist beeindruckend…
Shiatsu und Yoga einerseits, evidenzbasierte Gedanken (Physiotherapie, Körpertherapie) andererseits…
Das kann spannend werden…

Klasse Thema und warum ne extra Gruppe?

ES ist doch auch Bondage/fesseln und kann doch in diesem Extra Tread hier weiter geführt werden, fände ich gut

WandererBW

Ich denke, es geht darum, dass man halt die Abgrenzung zwischen „Ich finde BDSM und Bondage ist ja schon Therapie“ und „Ich arbeite im / komme aus einem therapeutischen Beruf und setze mich auch mit mehr oder minder therapeutischen Effekten in Bondage/Shibari auseinander“ stellt.
Und die halte ich tatsächlich für wichtig.

@********ufly
Ich bin Physio und finde auch dahingehend das Thema sehr interessant.
Generell auch den Aspekt was bdsm mit körperlichen Einschränkungen angeht.

Zum Thema "Bondage und Behinderung" sind die Beiträge von Chris sehens- und lesenswert.
Z.B.: https://sexabled.de/2021/09/30/kann-bdsm-die-die-situation-von-behinderten-menschen-verbessern/
Oder:
https://sexabled.de/2021/06/24/bondage-die-liebe-zur-unfreiheit-durch-das-seil/

Chris ist auch hier im JC unter Sexabled zu finden.

Ich finde diesen Ansatz zwar grundsätzlich wichtig, es sollte jedoch auch z.B. die Möglichkeit geben, das MmB in der Szene insgesamt mehr Inklusion erfahren.
Ich hab auf der Passion vor Corona ein behindertes Pärchen begleitet, das war sehr spannend, insbesondere, weil der Veranstalter tatsächlich!!! mitgedacht und entsprechende Bereiche z.B. an den Bühnen eingerichtet hat.
Das war ein erstes Mal, dass ich so was ohne großes Tamtam erlebt habe, mehr, auch in der aktiven Szene, wäre wünschenswert.

Ich finde die Idee auch gut, eine Gruppe dafür zu gründen. Meditatives Shibari oder meditatives Fesseln wären doch gute Gruppennamen, um eine Abgrenzung zu anderen Spielarten zu schaffen. 👍

Da wäre ich auf Deine Beiträge gespannt… Aber ehrlich gesagt auch auf die Bilder dabei…

Wenn ich Nackenprobleme habe stelle ich mich schonmal an mein Selbstgebautes Sklavenfesselgestell an dessen Balken Haken statt Ösen sind und hänge meine Handgelenke dann mit den Manschetten dort links und rechts ein, vorher stelle ich meinen Handycountdown und verbinde mir die Augen, so bleibe ich dann ca. 30 Minuten stehen, tut gut

Mir hilft es "runter zu kommen" wenn ich gefesselt und geknebelt bin, mit verbundenen Augen, am liebsten noch mit Ohrstöpsel.

WandererBW