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BDSM
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Andere Länder, andere Sitten?

*********eBond Paar
227 Beiträge
Themenersteller 
Andere Länder, andere Sitten?
Kennt jemand von euch Studien, Berichte, etc. aus anderen Ländern, wie es dort um die Neigung und das Interesse am Bondage steht? Ist die Lust am Fesseln vielleicht nur gesellschaftlich oder geographisch bedingt? "Leiden" wir in Mitteleuropa schon zu lange an einer zu großen persönlichen Freiheit und sehnen uns nach Einschränkung? Wird Bondage in autoritären Staaten ebenso wie bei uns ausgelebt oder ist dort eher kein Thema oder wird sogar geächtet? Betrifft es vielleicht eher das weibliche Geschlecht, welches vermehrt in gesellschaftlich bedeutende Position gelenkt wird und nach einem Ausgleich sucht? Oder ist es nur eine unbewusste Rückbesinnung auf die Enge und Geborgenheit im Mutterleib? Wie würden wir Außerirdischen erklären, warum eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen zumindest gedanklich mit einer Einschränkung der persönlichen Freiheit hantiert und dies noch als bereichernd empfindet?
****Joe Mann
412 Beiträge
Also in anderen Länder gibt's es als Vereine....
Wird freiher mit umgegangen.
Wenn Stadtfest ist haben die dann genauso ihren Stand.
Also weeeesentlich freier
*******dDay Frau
4.796 Beiträge
Zitat von ****Joe:
Also in anderen Länder gibt's es als Vereine....
Wird freiher mit umgegangen.
Wenn Stadtfest ist haben die dann genauso ihren Stand.
Also weeeesentlich freier

Magst Du noch konkretisieren, von welchen Ländern Du hier berichtest?
****Joe Mann
412 Beiträge
Schweiz Dänemark....zum Beispiel
****y2 Mann
174 Beiträge
Ein interessantes Thema. Die Epigenetic ist eine recht neue Wissenschaft und gibt eventuell eine Antwort auf die Frage. Solche Prägungen entstehen von der Geburt bis in die Pubertät, Länderunabhängig. Ob so eine Leidenschaft in jedem Land ausgelebt wird, das glaub ich nicht.
****Joe Mann
412 Beiträge
Österreich hat BDSM Vereine
*********ienna Mann
563 Beiträge
Zitat von ****y2:
Ein interessantes Thema. Die Epigenetic ist eine recht neue Wissenschaft und gibt eventuell eine Antwort auf die Frage. Solche Prägungen entstehen von der Geburt bis in die Pubertät, Länderunabhängig. Ob so eine Leidenschaft in jedem Land ausgelebt wird, das glaub ich nicht.

Wenn die Ausbildung einer Leidenschaft genetisch und Zellen bildend bedingt wäre, würde die Epigenetikforschung eventuell Antworten finden. *zwinker*
So neu ist die Forschung nicht, gab es schon im WW2 nur das darf man nicht so laut sagen ...
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Gruppen-Mod 
Deutschland hat ebenfalls BDSM-Vereine.
Es ist ja nun nicht so, dass diese hier verboten wären.
Ich kenne Clubs, die lokale Vereine betreiben und größere Vereine wie den SMart Rhein-Ruhr eV..

Generell würde ich meinen, dass man in westlichen Industrienationen (Erste Welt) genügend Freiheiten hat um solche Neigungen ausleben zu können, während man in anderen Ländern in der Bedürfnispyramide an ganz anderer Stelle steht.

Das bedeutet nicht, dass Menschen dort keine Neigungen haben. Die Möglichkeit diese Auszuleben, bzw. schon die Möglichkeit sich geistig damit auseinanderzusetzen ist nur nicht in dem Maße gegeben.

Man muss also erst einmal definieren was mit "andere Länder" gemeint ist. Länder, in denen Menschen im Wohlstand Leben (bitte keine Diskussion darüber was Wohlstand ist. Nur so viel: Selbst der ärmste Mensch in Deutschland hat, bezogen auf die menschliche Bedürfnispyramide nach Maslow, einen besseren Stand als in den meisten anderen Ländern der Welt), die also an Individualbedürfnissen oder gar der Selbstverwirklichung teilhaben haben dort sicher mehr "Luft" um sich mit dem dedizierten Ausleben von Kinks wie Bondage auseinanderzusetzen.

Ohne wissenschaftliche Studien müssten wir uns hier auf die puren Aussagen von Menschen aus anderen Ländern verlassen. Jemand aus Kenia, Kolumbien, Mexiko, Kanada, Brasilien oder Südafrika wird hier aber vermutlich weniger antworten. Dafür aber eventuell Menschen aus anderen europäischen oder gar Nordamerikanischen Ländern. Bei beiden habe ich so große Unterschiede nun bisher nicht feststellen können, seien es Menschen aus Frankreich, den USA, Dänemark oder Österreich gewesen.
*******bre Frau
1.190 Beiträge
Zitat von *********eBond:
Andere Länder, andere Sitten?
Kennt jemand von euch Studien, Berichte, etc. aus anderen Ländern, wie es dort um die Neigung und das Interesse am Bondage steht? Ist die Lust am Fesseln vielleicht nur gesellschaftlich oder geographisch bedingt? "Leiden" wir in Mitteleuropa schon zu lange an einer zu großen persönlichen Freiheit und sehnen uns nach Einschränkung? Wird Bondage in autoritären Staaten ebenso wie bei uns ausgelebt oder ist dort eher kein Thema oder wird sogar geächtet? Betrifft es vielleicht eher das weibliche Geschlecht, welches vermehrt in gesellschaftlich bedeutende Position gelenkt wird und nach einem Ausgleich sucht? Oder ist es nur eine unbewusste Rückbesinnung auf die Enge und Geborgenheit im Mutterleib? Wie würden wir Außerirdischen erklären, warum eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen zumindest gedanklich mit einer Einschränkung der persönlichen Freiheit hantiert und dies noch als bereichernd empfindet?
Kleiner Hinweis: wir Frauen wurden nicht in Führungspositionen gelenkt, sondern haben uns unsere Rechte hart erkämpft und sind teilweise noch dabei….
Und wer mir unterstellen will, dass ich Probleme mit meiner persönlichen Freiheit oder gar den Möglichkeiten habe, die mir eine offene demokratische Gesellschaft bietet und mich deshalb als schwaches Weib wahlweise gerne in Fesseln legen lassen, von einem ganzen Kerl unterwerfen oder in den Mutterschoß zurückkrabbeln möchte, begibt sich auf eine argumentativ ganz schiefe Ebene.
Merkste selber, ne?
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zudem ich außerirdischen gar nicht erklären muss, warum irgendjemand sich gedanklich mit der Einschränkung der persönlichen Freiheit auseinandersetzt, denn das passiert de facto nicht.

Selbst das konsensuale-nonkonsensuale ist, wie man es schon liest, konsensual.
Eine wirkliche Freiheitseinschränkung findet nicht statt. Ausnahmen mögen konsensuale-nonkonsensuale Tunnelspiele bilden, aber selbst da ist ein "Stopp" immer noch ein Stopp. Das Recht auf ein Stopp kann faktisch nicht abgegeben werden.

Selbst wenn man ein Szenario begönne, bei dem der passive Part wie ein Sklave über ein ganzes Wochenende in einer Hütte im Wald gehalten wird muss ein "Stopp" ein Stopp zur Folge haben, ansonsten verlassen wir sogar den konsensual-nonkonsensualen Rahmen.

Natürlich gibt es dort Edgeplay, bei dem man sich die Frage stellen kann inwiefern ein Stopp noch möglich ist. Wenn beispielsweise der konsensuale-konsons-Rahmen gesteckt ist und sie in einer Fesselung geknebelt und mit verbundenen Augen dort fixiert ist, dann kann sie schwerlich Stopp sagen. Das ist aber ein Umstand, der idR. (hoffentlich) keine Ewigkeit anhält. Das ist endlich. Und das passiert hoffentlich auch nur wohlüberlegt, obschon es auch dabei passieren kann, dass emotional etwas schief geht. Dann wäre man wahrlich in einem Tunnelspiel, dem man jedoch prinzipiell zustimmte.

Ganz grundsätzlich gibt niemand irgendwelche Freiheiten auf.
BDSM, im speziellen hier Bondage, auszuleben ist eher ein Bestandteil von Freiheit. Ohne persönliche Freiheit kann kein BDSM stattfinden, weil man sich dazu entscheiden können muss.

Dem Rest mit der Lenkung von Frauen in Führungspositionen:
Grober Unsinn und alles das was @*******bre sagt.

Zudem man vielleicht beim Bondage noch einmal stark gewisse Neigungsausprägungen differenzieren muss.
Es gibt genügend Menschen, die sich nach der Fixierung sehnen. Absolut. Das ist Bestandteil dessen.

Genügend anderen geht es beim Gefühl des fesselns nicht primär darum am Ende fixiert zu sein, was damit das Endprodukt darstellen würde (gefesselt, fertig).
Diesen Menschen geht es um den Akt der Fesselung. Es geht ihnen um die tiefe Umarmung durch einen anderen Menschen, unterstützt mit Seilen. Es vermittelt ihnen nicht das Gefühl der hilslosen Auslieferung - auch wenn das bei bestimmten Fesselarten wiederum spannend sein kann -, sondern der wohligen Geborgenheit.

Bondage kann rau und schmutzig sein.
Bondage kann aber auch wohlig geborgen und beinahe kuschelig sein.
Und Bondage kann schmerzend, schamauslösend und exponierend sein.

Kaum jemand, der Bondage als Kink teilt, fixiert sich dabei auf eine bestimmte Ausrichtung.
Mal darf es so sein, dann mal wieder anders. Jemand der Semenawa liebt mag das vielleicht nicht am laufendem Band. Vielleicht kann es auch mal liebevoll und "kuschelig" sein.
Und schon ändern sich die Fragestellungen komplett.

Deshalb ist die Frage nahezu nicht zu beantworten. Zumindest nicht pauschal. Wie so vieles nicht pauschal zu beantworten wäre. In Schubladen lässt sich das de facto nicht sortieren. Es gibt keine klare Antwort auf diese Frage, weil es nicht die eine Motivation gibt, da es auch nicht das eine Bondage gibt, so wie es auch nicht das eine D/s oder das eine SM gibt, so wie es nicht nur weibliche Passive gibt, welche wiederum nicht immer Frauen in Führungspositionen sind, die in ihrer Freizeit gerne den devoten Ausgleich suchen, was zudem schon ein sehr starkes patriarchales Narrativ transportiert.

Ich glaube jeder Mensch braucht von Alltagsstress Ausgleich und sucht sich seine Mechanismen. Deshalb ist aber noch nicht jeder Mensch devot. Und die Diskussion ob BDSM, bzw. hier im speziellen Bondage, ein Mittel zum Zweck für Alltagsstressausgleich ist lassen wir mal ganz außen vor. Das wird und wurde zuletzt in anderen Gruppen sehr kontrovers diskutiert.

Eine Devotion hat mit der Arbeitsplatzsituation, bzw. der sozialen und/oder beruflichen Stellung in der Gesellschaft nicht viel zutun. Das Stereotyp der "gegen ihre Natur (was schon Blödsinn ist) in Führungspositionen gedrängten Frau, die ihre natürliche Position in der Sexualität erneut zu finden gedenkt (Blödsinn²)" ist ebenso Schundromanunfug wie das Bild des "soliden Managertypen mit viel Geld und dem Sportwagen, der beruflich alles schafft und deshalb selbstverständlich auch im sexuellen der Superdom ist".

Warum unterstellt man eigentlich beruflich erfolgreichen Männern stets Dominanz, während man beruflich erfolgreichen Frauen Submission unterstellt? Warum nicht anders herum? Das gibt es ebenfalls und das nicht selten. Wir sind nur noch immer in gesellschaftlichen Rollen vom "starken Mann" und der "schwachen Frau" gefangen. Diese Frage ist, ohne etwas unterstellen zu wollen, Zeugnis davon. Zum Glück löst sich das so langsam.
Versuchung
*********enrot Frau
390 Beiträge
Hallo sehr viele Fragen hast du da, und natürlich kann ich diese auch nicht wirklich beantworten, dazu müsste man tatsächlich erstens die Länder definieren, Begriffe definieren, Grundanahmen überprüfen ec...
Von den psychologischen Annahmen die du ansprichst halte ich nicht viel und was das ganze mit epigenetic zu tun haben sollte wie bei manchen anklingt ähm. Nee echt nicht...

Generell ist die Sexuallkultur etwas das sich aus verschiedenen Wurzeln speist wie alle Kulturen die wir Menschen auspraegen.
Beim Bondage handelt es sich um eine recht junge Kultur. Shibari entwickelte sich in den 60gern in Japanischen Sex Clubs aus verschiedenen Wurzeln, ebenso gab es in den USA in dieser Zeit einen massiven Schub der Bdsm Kultur...
So weit dürften wir uns einig sein das es hier Zeitliche Entwicklungen gegeben hat die parallel verliefen und heute in einer Weltweiten Kultur zusammenfliesen... Egal ob auf Insagam, Fetlife oder auf Internationalen Treffen es gibt Codes und ein Grundverstandniss über die eigene Kultur.
Eine Sache schätzen wir aber offenbar völlig falsch ein und zwar unsere eigene Rolle in diesem Kosmos.
Wir sind eines der Liberalsten Länder überhaupt, die Dichte von Veranstaltungen, Angeboten und Möglichkeiten sich zu treffen ist nirgends sonst so groß wie bei uns.
Ja wir sind die Vereinsmeier und das kann ja auch mal richtig sexy sein. *zwinker*
Es würde sich lohnen mal die Geschichte der Entwicklung der Bdsm Kultur in Deutschland zu schreiben... Gern mit Parallelen zur Generellen Gesellschaftlichen Entwicklung...
Inklusive kritischer Betrachtung unserer Dunklen Kapitel...
Doppelmoral, Heimlichtuerei, Konservatismuss, Ausschluss und Verfolgung Anderes denkender... Gesellschaftlicher Aufbruch, parallelen und Unterschiede in Ost und Westdeutschland... Vereinigung und Nachholsymtome... Die neusten Kapitel hatten wohl auch Titel wie Sexpositivitat und Digitalisierung.

Die Freiheit der Gedanken in Zeiten des Internets erreicht auch Menschen in autoritären Ländern da bin ich mir sicher... Auf welchen Kulturellen Boden er dort fällt ist wirklich etwas das man ganz Konkret betrachtet sollte und ja man sollte nicht Schritt Drei vor Schritt eins erwarten... Wenn erstmal Grundbedürfnisse dran sind ist das nur logisch.
Zum Beispiel könnte man fragen, wie geht es den Bondage Kollegen in Russland derzeit. Als wie subversiv und geselschaftszersetzend wird ihr tun gedeutet? Müssen sie mit Repression rechnen oder werden sie als seltsame Nische ignoriert?

Also das mit der Motivation sich fesseln lassen zu wollen hat meiner Meinung nach nix mit dem Geschlecht zu tun, nix mit der Gesellschaftlichen Rolle die jemand inne hat und es ist in dem Sinne ja auch keine Freiheitseinschrankung wie ein Autoritärer Staat ihn betreibt... Im Gegenteil, es ist Ausdruck von Freiheit und Selbstermachigung... Auch wenn das paradox klingt und von Außen anders gedeutet werden kann.
Das Modell gibt der Riggerin, dem Rigger die Erlaubnis und Macht dieses Spiel zu spielen für einen kurzen Zeitraum... Grundlage dafür ist Vertrauen. Man muss echt nicht mehr reindeuten als es ist.
Inwiefern ich allerdings die Möglichkeit habe es konkret umzusetzen hängt dann wohl doch sehr am äußeren Umständen.

Wie tief dieses Bedürfnis nach "um fangen" werden zurück reicht ist interessant (der körperliche Effekt der Entspannung welcher Eintritt hat aber tatsächlich biologische Ursachen sonst würde Pucken nicht funktionieren) und ob es in der Kindheit bereits Anreize gegeben hat in Form einer akzeptieren Spielerei wie Indianer Spiele oder Polizei und Festnahme einen gedanklichen Hintergrund aufzubauen sicher interessant... Vielleicht können einen da die Verkaufszahlen von Spielzeugherstellern zu bestimmten Themen mehr Hinweise geben als es eine offene Befragung täte.
Generell haben wir ja einen extrem eurozentristischen Blick wenn wir hier schreiben.
Ich habe nicht die geringste Ahnung wie die derzeitige Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent aussieht oder in mittleren Osten oder Südamerika... Da kommt ja auch so schon kaum etwas bei uns im Mainstream an... Ich wueßte nicht so recht wie ich mich dazu informieren könnte. Hat jemand Ideen?
********Tian Mann
8.816 Beiträge
Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch, ganz egal welches Geschlecht er hat, sich von Bondage Fesseln faszinieren lässt.
Gut, wenn man gefoltert wird/wurde ist dies nicht gerade ein Anschub dafür.
Als ich meine Neigung zum Fesseln entdeckte besuchte ich in dieser Zeit eine Freikirche.(Bitte hier auch keine Diskussionen darüber, es geht nur darum um mein Gefühlchaos zu erklären) Da war mein Gefühlchaos natürlich perfekt, ich verschwieg vor der Kirche alles, aber "dem lieben Gott" kann man es eben nicht verheimlichen, so fragte ich ihn ob, es gut für mich ist oder er es mir wegnehmen sollte. Ich nehme an, dass er es dabei liess, weil es mir gefällt & gut tut. *nixweiss*
Wie gesagt, Gewalt & Co liegt mir fern, aber es fasziniert wie vor daran, wie, wo & womit man fesseln kann.
Als Switcher fasziniert es mich immer wieder, dass ich mich auch fesseln lassen möchte/könnte.
Was andere Ländern betrifft, asiatische(ausser Japan) wie Süd- und Mittelamerikanische, will ich jetzt aus Respekt, da ich nichts über sie weiss, nichts sagen. Es kann bestimmt sein, dass in diesen Machenschaften(also Diktatoren) einige Menschen gibt die, dies "geil" finden, aber ich verzichte auf solche Spektualiktionen, habe auch nicht vor darauf einzugehen.
Gefesselt, wenn aus reinem Spass, wird sowieso überall irgendwie *zwinker*
Zitat von *********eBond:
Betrifft es vielleicht eher das weibliche Geschlecht, welches vermehrt in gesellschaftlich bedeutende Position gelenkt wird und nach einem Ausgleich sucht? … Wie würden wir Außerirdischen erklären, warum eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen zumindest gedanklich mit einer Einschränkung der persönlichen Freiheit hantiert und dies noch als bereichernd empfindet?

Bitte 5 Euro in das Phrasenschwein. *muede*

Ich weiß gar nicht, wie oft ich das Klischee "erfolgreiche Frau im Job = super devote Sklavin privat" schon gehört oder gelesen habe. Niemand ist devot, weil er oder sie einen Ausgleich braucht. Submission ist in der Regel schon als Neigung angelegt, bevor die aktive Teilnahme an Sexualität startet. Dazu gibt es aussagekräftige Studien.

Zum Punkt "Einschränkung der persönlichen Freiheit": Das Ausleben von Phantasien, Ideen und Neigungen – gerade auch im Bereich BDSM – ist für mich genau der Ausdruck meiner persönlichen Freiheit und keine Einschränkung.
********_Ich Paar
273 Beiträge
Einige Beiträge weichen vom Thema ab... Welches in seiner Art eine interessante Fragestellung ist...

Es gibt in der Sprache viele Merkmale, die unser Sein und unsere Wahrnehmung prägen. So gibt es z.b. Sprachen ohne ein Wort für Ich, andere ohne eine Zukunftszeitform. Es ist entscheidend und prägend in welchem Kulturkreis man aufgewächst und mit welcher Sprache... Das beeinflusst unsere Werte und unser denken.

Ich vermute, das ist hier die Eingangsfrage... Ich hab dazu keine Ahnung, finde das Thema aber spannend.
******oko Paar
83 Beiträge
Ich habe nur ein paar Erlebnisberichte aus Japan, Mexiko, Singapur und Taiwan.

Ein Bekannter aus Singapur reist regelmässig nach Japan, um sich mit Shibari und anderen kinky Themen zu befassen. Er fühle sich in Japan regelrecht befreit, weil es dort so viele Events, Locations und Aktivitäten gibt im Verhältnis zu Singapur. Dort ist die rigide Politik ein Hemmschuh und offenes Ausleben von SM oder anderen alternativen Sexformen sei quasi unmöglich.

Ein Bekannter aus Mexiko, den ich in Japan getroffen habe, sagte, er sei froh, wie offen man in Japan und anderswo mit Shibari umgehe und wie viele Möglichkeiten man zum lernen und praktizieren in Japan habe. Als ich ihn gefragt habe, ob die Menschen in Mexiko keinen SM machen würden, meinte er: "Doch, aber sie denken, sie kommen dafür in die Hölle!"

Dort spielt anscheinend die katholische Sexualmoral eine grosse Rolle.

Im Japan gibt es Bemühungen der Politik, Stripclubs zu schliessen, und Shibari ist eine Underground-Praktik, von der normale Menschen sich fernhalten. Es gibt also gesellschaftliche Tabus, mit denen das Thema noch behaftet ist, auch wenn es eine vielfältige und bunte Szene mit hoher Professionalisierung gibt, generell im SM - Bereich.

In Taiwan herrschte lange das Bild vor, dass SM potentiell gefährlich und etwas dunkles, böses sei. Ein Vorfall, bei dem eine SM-Session schrecklich schiefgelaufen ist (es gab Tote) hat grosse mediale Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt, so dass das SM lange sehr negativ behaftet war. Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass man in der trotzdem existierenden Szene kaum jüngere Menschen gefunden hat (also in den 20ern), weil da die Berührungsängste so gross waren. Das ändert sich erst langsam, weil sich eine neue Generation an Shibari-Lehrenden gebildet hat, die diese Vorbehalte langsam aufzulösen beginnt.

Es sind also verschiedene religiöse, politische und soziale Faktoren, die das Bild von Shibari prägen und die Art und Weise, wie es gelebt wird, beeinflussen.
****17 Frau
381 Beiträge
Vor vier Jahren gab es beim Bondage Picknick round the world Berichte von Freiluft Fesseltreffs aus Brasilien, Argentinien und Mexiko. Die Fotos zeigten jedoch nur sehr kleine Grüppchen. (Wenn ich da so ans Bondage Picknick in Karlsruhe mit über 200 Teilnehmenden denke...)
In Paraguay gibt es BDSM Seiten für die Hauptstadt Asuncion. Da ich dort immer viel mit Behörden zu tun hatte und gut drei Autostunden östlich wohnte, hab ich es in den zehn Monaten leider nicht geschafft das auszuprobieren. Dafür hat der 7 jährige Nachbarjunge die Nanny seiner Schwester an den Dachpfosten am Eingang gefesselt, und sie habe sich nicht gewehrt, erzählte er mir später.
Aber es stimmt, so Angebotsstark wie bei uns ist es wohl selten.
*******nceX Mann
156 Beiträge
Filmtipp: "Kinbaku", ein Film über die japanische Szene. https://www.imdb.com/video/vi2658010137/?playlistId=tt1596572&ref_=tt_ov_vi, CM für einen Link.

Und in Frankreich gibt es Bondage- und Burlesque-Shows auf einem familienfreundlichen Rock'n'Roll- und Jive-Festival.
*******ssey Paar
15 Beiträge
Zitat von *********enrot:

Zum Beispiel könnte man fragen, wie geht es den Bondage Kollegen in Russland derzeit. Als wie subversiv und geselschaftszersetzend wird ihr tun gedeutet? Müssen sie mit Repression rechnen oder werden sie als seltsame Nische ignoriert?

Der Kollege Mosafir ist dort doch recht aktiv und Anfang November fand wieder einmal das „Moskau RopeFest“ statt, für das er rührig Werbung betrieb. Eine aktive und zugleich öffentliche Szene gibt es dort also wohl auch aktuell.

B.
*********Seil Paar
620 Beiträge
Zitat von *********eBond:
Wird Bondage in autoritären Staaten ebenso wie bei uns ausgelebt oder ist dort eher kein Thema oder wird sogar geächtet?

In autoritären Staaten wie z.B. den USA gilt alles was mit BDSM zu tun hat als sexuelle Praktik und wird entsprechend der puritanisch-doppelmoralischen Rechtsprechung (je nach Bundesstaat überwiegend) mit Prostitution auf eine Stufe gestellt.
Deshalb findet man in solchen Ländern dann häufig keine öffentlichen Clubs oder (nur sehr wenige, halb)öffentliche Partys, sondern das Ganze findet überwiegend im Schutze privater Initiativen/Partys oder geschickt getarnter Vereine statt, die z.T. dann auch nur über persönliche Empfehlungen für neue Gäste überhaupt zugänglich sind.
*******dev Frau
19.364 Beiträge
Zitat von *********Seil:
In autoritären Staaten wie z.B. den USA

*gruebel*
*********Fires Paar
375 Beiträge
Interessantes Thema...

Man glaubt es kaum: aber sogar in Kambodscha sind BDSM und Bondage nicht gänzlich unbekannt. Man muss vielleicht ein bisschen mehr suchen und wissen wo, aber es kommt auch dort vor... 😉
*******ge59 Mann
325 Beiträge
Zum Thema Dominanz und Unterwerfung im sexuellen Kontext aus der sehr fundamentalen Perspektive (tiefenpsychologie, biologie) gibt es ein paar sehr gute Studien, allerdings sind die immer mit Probanden einer bestimmten Kultur, der, der die Studienleierinnen bzw. -Leiter entstammen. Ein schönes Beispiel ist der Artikel von Joyal et al. "What exactly is an unusualsexual phantasy" (hab die genaue Literaturstelle gerade nicht hier, kann man aber goigeln), der an einer besonders großen Stichprobe in Quebec durchgeführt wurde. Man ahnt bei der Lektüre, dass es um sehr allgemein verbreitete Disposirionen geht! Die einzige wirklich international übergreifende Studie, die ich kenne ist in dem Buch "A billion wicked thoughts" dargestellt (von Ogas und noch jemand...). Wirklich lesenswert! Mein Eindruck nach dieser (und viel weiterer) Lektüre: unsere inneren Antriebe für das was wir hier treiben, sind sehr universell. Kulturell variabel sind lediglich die inneren Tabuschranken und äußeren Möglichkeiten, all diese wunderbaren Dinge auszuleben.
****17 Frau
381 Beiträge
https://thepowermoves.com/a-billion-wicked-thoughts/
Review
"A Billion Wicked Thoughts" ist eine Fundgrube an datenbasierten Informationen über sexuelle Vorlieben. Was mir am besten gefallen hat, ist, dass es eine datenbasierte Perspektive bietet, die auf Suchmaschinenanfragen basiert, die Sie nirgendwo anders bekommen können."

Ehrlich gesagt ist da für mich nicht wirklich Neues dabei. (Die Biologie und Hormone steuern eben mehr als uns lieb ist)
Vielleicht ein paar interessante Details, aber ihr könnt ja selbst schauen...
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