Zudem ich außerirdischen gar nicht erklären muss, warum irgendjemand sich gedanklich mit der Einschränkung der persönlichen Freiheit auseinandersetzt, denn das passiert de facto nicht.
Selbst das konsensuale-nonkonsensuale ist, wie man es schon liest, konsensual.
Eine wirkliche Freiheitseinschränkung findet nicht statt. Ausnahmen mögen konsensuale-nonkonsensuale Tunnelspiele bilden, aber selbst da ist ein "Stopp" immer noch ein Stopp. Das Recht auf ein Stopp kann faktisch nicht abgegeben werden.
Selbst wenn man ein Szenario begönne, bei dem der passive Part wie ein Sklave über ein ganzes Wochenende in einer Hütte im Wald gehalten wird muss ein "Stopp" ein Stopp zur Folge haben, ansonsten verlassen wir sogar den konsensual-nonkonsensualen Rahmen.
Natürlich gibt es dort Edgeplay, bei dem man sich die Frage stellen kann inwiefern ein Stopp noch möglich ist. Wenn beispielsweise der konsensuale-konsons-Rahmen gesteckt ist und sie in einer Fesselung geknebelt und mit verbundenen Augen dort fixiert ist, dann kann sie schwerlich Stopp sagen. Das ist aber ein Umstand, der idR. (hoffentlich) keine Ewigkeit anhält. Das ist endlich. Und das passiert hoffentlich auch nur wohlüberlegt, obschon es auch dabei passieren kann, dass emotional etwas schief geht. Dann wäre man wahrlich in einem Tunnelspiel, dem man jedoch prinzipiell zustimmte.
Ganz grundsätzlich gibt niemand irgendwelche Freiheiten auf.
BDSM, im speziellen hier Bondage, auszuleben ist eher ein Bestandteil von Freiheit. Ohne persönliche Freiheit kann kein BDSM stattfinden, weil man sich dazu entscheiden können muss.
Dem Rest mit der Lenkung von Frauen in Führungspositionen:
Grober Unsinn und alles das was
@*******bre sagt.
Zudem man vielleicht beim Bondage noch einmal stark gewisse Neigungsausprägungen differenzieren muss.
Es gibt genügend Menschen, die sich nach der Fixierung sehnen. Absolut. Das ist Bestandteil dessen.
Genügend anderen geht es beim Gefühl des fesselns nicht primär darum am Ende fixiert zu sein, was damit das Endprodukt darstellen würde (gefesselt, fertig).
Diesen Menschen geht es um den Akt der Fesselung. Es geht ihnen um die tiefe Umarmung durch einen anderen Menschen, unterstützt mit Seilen. Es vermittelt ihnen nicht das Gefühl der hilslosen Auslieferung - auch wenn das bei bestimmten Fesselarten wiederum spannend sein kann -, sondern der wohligen Geborgenheit.
Bondage kann rau und schmutzig sein.
Bondage kann aber auch wohlig geborgen und beinahe kuschelig sein.
Und Bondage kann schmerzend, schamauslösend und exponierend sein.
Kaum jemand, der Bondage als Kink teilt, fixiert sich dabei auf eine bestimmte Ausrichtung.
Mal darf es so sein, dann mal wieder anders. Jemand der Semenawa liebt mag das vielleicht nicht am laufendem Band. Vielleicht kann es auch mal liebevoll und "kuschelig" sein.
Und schon ändern sich die Fragestellungen komplett.
Deshalb ist die Frage nahezu nicht zu beantworten. Zumindest nicht pauschal. Wie so vieles nicht pauschal zu beantworten wäre. In Schubladen lässt sich das de facto nicht sortieren. Es gibt keine klare Antwort auf diese Frage, weil es nicht die eine Motivation gibt, da es auch nicht das eine Bondage gibt, so wie es auch nicht das eine D/s oder das eine SM gibt, so wie es nicht nur weibliche Passive gibt, welche wiederum nicht immer Frauen in Führungspositionen sind, die in ihrer Freizeit gerne den devoten Ausgleich suchen, was zudem schon ein sehr starkes patriarchales Narrativ transportiert.
Ich glaube jeder Mensch braucht von Alltagsstress Ausgleich und sucht sich seine Mechanismen. Deshalb ist aber noch nicht jeder Mensch devot. Und die Diskussion ob BDSM, bzw. hier im speziellen Bondage, ein Mittel zum Zweck für Alltagsstressausgleich ist lassen wir mal ganz außen vor. Das wird und wurde zuletzt in anderen Gruppen sehr kontrovers diskutiert.
Eine Devotion hat mit der Arbeitsplatzsituation, bzw. der sozialen und/oder beruflichen Stellung in der Gesellschaft nicht viel zutun. Das Stereotyp der "gegen ihre Natur (was schon Blödsinn ist) in Führungspositionen gedrängten Frau, die ihre natürliche Position in der Sexualität erneut zu finden gedenkt (Blödsinn²)" ist ebenso Schundromanunfug wie das Bild des "soliden Managertypen mit viel Geld und dem Sportwagen, der beruflich alles schafft und deshalb selbstverständlich auch im sexuellen der Superdom ist".
Warum unterstellt man eigentlich beruflich erfolgreichen Männern stets Dominanz, während man beruflich erfolgreichen Frauen Submission unterstellt? Warum nicht anders herum? Das gibt es ebenfalls und das nicht selten. Wir sind nur noch immer in gesellschaftlichen Rollen vom "starken Mann" und der "schwachen Frau" gefangen. Diese Frage ist, ohne etwas unterstellen zu wollen, Zeugnis davon. Zum Glück löst sich das so langsam.