Fremde Hände
-In einer entlegenen ruhigen Gartenecke abseits aller Blicke nehme ich auf der kleinen Decke platz, sitze mit meinem Hintern auf dem Boden und weiß nicht recht wohin mit meinen aufgeregten Gedanken.
"Gibt es bei dir etwas, das ich beachten sollte?"
Mit einem verlegenen Flüstern erwiedere ich:
"Es könnte sein, das ich geil werde."
"Das wäre nicht das Verkehrteste" kommt leicht erfreut aus seinem Mund.
Er setzt sich auf ein kleines Kissen hinter mich und nimmt mich zwischen seine Beine.
Lansam und vorsichtig streicheln seine Hände über meinen schwarzen Body.
Dann knetet er meine Brüste und testet wie weit ich es zulasse. Seine Hand umschließt mein Handgelenk und bringt meinen Arm auf die Rückenseite.
Kratzige, rauhe Seile halten meine Hände, die ich erwartungsvoll verschlingen lasse.
Mit langsamen Bewegungen wird das Seil über meine Haut geführt und raubtierartig festgezogen.
Was für ein Gefühl!
Die Aufregung und die plötzliche Enge der Umwickelungen jagd mir das Adrenalin durch die Adern.
Mir entweichen kleine stöhnende Laute.
Je weiter das Knotenbild auf meinem Körper entsteht, desto mehr werden meine Atemzüge lauter und tiefer. Ich zittere, zittere durch diesen Rausch der Erregung, die dieser Fremde so meisterlich hervorruft.
Das Kratzen der Seile jagd mir eine Gänsehaut ein und gleichzeitig spüre ich, wie jede Pore meines Körpers nach mehr schreit.
Nach mehr! ?
Ja, nach was?
...nach Genuss,
...nach Geborgenheit,
...nach Sicherheit,
...nach Risiko.
Mein Kopf fühlt sich so schwer an und legt sich an seine starke Halsbeuge.
Mein Gesicht ruht an seiner warmen Wange und meine Sinne nehmen seinen betörenden Geruch war.
Hmmmmm.
Von ganz alleine öffne ich den Mund und erforsche mit meiner Zunge seine schwitzende Haut, lecke über seinen Kiefer und realisiere, daß ich erregt bin.
Ich spüre wie sich sein Kopf zu mir neigt und seine Lippen die meinen berühren. Unsere Zungen treffen sich zu einem Tanz, ein Tanz im Kokon der Empfindungen.
Ist das schön- der Mann kann küssen!
Ich fühle mich verschnürt wie eine Salami, augeliefert und doch so gefühlvoll sicher gehalten.
Ein Knotengeflecht entsteht fortwärend auf meinem Rücken und seine energiereiche Hand ruht dabei, für einen Moment, auf meinem Bauch.
Meine Körpertemperatur steigt weiter und
Feuchtigkeit entsteht auf der Hautoberfläche. Winzige Tröpfchen glitzern in der untergehenden Sonne und blenden mich, sodaß ich die, für einen Blinzelmoment geöffneten Augen, wieder schließe.
Seine Hand gleitet zwischen meine Beine und streichelt den Stoff über meiner Knospe.
Ich zerre an den Seilen, bin gefangen zwischen dem Gedanken zu fliehen oder zu bleiben. Erregt und willig genieße ich die Berührungen.
Es trennt uns der hauchdünne Stoff vor dem fleischlichen Zugriff.
Einen gefühlten Wimpernschlag später werden meine Füße zusammengebunden, angewinkelt und hochgezogen.
Wie ein erlegtes Tier, daß ins Lager getragen werden kann, liege ich vor ihm.
Bereit, verpackt und verschnürt.
Ein lautes Klatschen von Haut auf Haut ist zu hören, es ist seine Hand die meine Arschbacken trifft.
Mein Körper reagiert mit einem Zittern.
Gefühlt versinke ich gerade mit der Abendsonne in die Erde und doch lässt er mich nicht entschwinden.
Ich ruhe ganz zufrieden in mir und genieße, genieße und träume in den Empfindungen die mich durchströmen.
Seile werden hin und hergezogen und reiben vibrierend über meine aufs höchste sensibilisierte Haut.
Plötzlich, ein ruckartiges Herrausreißen der Endknoten.
Ich schnappe aufgeregt nach Luft-gierig nach mehr von diesem brennenden Gefühl, daß meine Synapsen befeuert.
Ruhige, wandernde Seile legen sich um meinen Hals- ein Spiel mit den Gedanken beginnt.
Enge- die Schlaufe zieht sich zu und das Atmen wird unterbunden.
Ganz in seiner Hand und seinem Tun ausgeliefert zähle ich die Herzschläge und
warte auf die Erlösung.
Atmen, atmen....atmen.
Halbzeitteufel, Juni 2023