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"Durch BDSM habe ich gelernt, zu vertrauen"

*********on22 Mann
260 Beiträge
Themenersteller 
"Durch BDSM habe ich gelernt, zu vertrauen"
Ein interessanter Artikel über BDSM und Bondage:

https://www.rbb24.de/panorama/thema/wiegehtesuns/medusa-bdsm-szene-berlin-shibari-sexualitaet.html

Zitat:
"Ich habe Konsens, Gespräch und Absprachen gelernt. Wo sind meine Grenzen? Was möchte ich? Was möchte ich nicht? Das bietet einfach einen Raum, wenn man jemanden hat, der sich an die Absprachen hält, wo es eine gesunde Beziehung und Verbindung gibt. Der wichtigste und größte Teil, den ich durch BDSM gelernt habe, war zu vertrauen."

Video dazu gibt es auch, aber nur mit Registrierung und Altersfreigabe.
*******e93
695 Beiträge
Vielen Dank fürs teilen. Ds kann ich mir sehr gut vorstellen und für jemanden wie mich könnte das durchaus nützlich sein. BDSM besteht ja nicht nur aus Schmerz und Erniedrigung. Das Gefühl jemanden die Kontrolle zu übergeben und zu wissen, der andere ist zuverlässig, löst bestimmt eine Menge Hormone aus. Leider konnte ich das noch nicht in Erfahrung bringen.
****ev Mann
1 Beitrag
Irgendwie klingt es für mich ein wenig traurig, wenn man das erst dadurch lernt. Für mich klingt das nach einer Grundvoraussetzung für das ganze Leben. *nachdenk*
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Gruppen-Mod 
Grundsätzlich gibt es leider genug Menschen die aus diversen Gründen allgemeine Vertrauensprobleme haben. Das würde ich nicht shamen wollen. Die Hintergründe dafür können wirklich mannigfaltig sein. Familien können toxisch sein, schlechte Erfahrungen mit ehemaligen Partner:innen könnten aufgetreten sein. Ganz allgemeine Vertrauensbrüche innerhalb des engsten Freundeskreises können diese Fähigkeit zerrüttet haben.

Ich würde BDSM hier nur nicht auf ein Podest stellen wollen.
Natürlich kann man im BDSM-Rahmen, bzw. im Bondage-Rahmen - oder um es spezifischer für unsere Gruppe sagen zu wollen - solche Vertrauensbasen erneut schaffen und Vertrauen zu Menschen aufbauen lernen.

Das Gegenteil kann aber auch der Fall sein.
Es gab vor einigen Jahren nicht umsonst die Berichte über #meetoo im Bondage-Kontext.
Auch hier kann Vertrauen zerrüttet werden. Grundsätzliche tue ich mich schwer damit eine bestimmte Neigung, bzw. Subkultur zu glorofizieren oder zu romantisieren. Am Ende sind auch hier Menschen unterwegs und Menschen können sich mannigfaltig verhalten. Auch hier geht es um Beziehungen. Auch hier kann Missbrauchen, Vertrauensbruch, Fremdgehen, etc. geschehen.

Solche Berichte sind schön, weil sie Beispiele zeigen wie etwas glücklich und persönlich aufbauend passieren kann, bzw. zeigt es positive Einzelbeispiele.
Aber solche Einzelbeispiele wird man bei Stino-Personen vermutlich genauso finden.
Nicht jeder Mensch der unter allgemeinen Vertrauensproblemen leidet findet sein persönliches Seelenheil durch eine Bondage, bzw. BDSM-Neigung.

Damit möchte ich den Bericht nicht entwerten. Im Gegenteil!
Er ist nur das, was er auch aussagt: Ein Fall, ein Beispiel, erläutert durch eine Person.
Vielleicht bin ich auch durch diverse Gespräche über die letzten Jahre gebrand in denen mir viel zu oft eine zu harte und romantisierend-glorifizierende Trennung zwischen "Stinos" und "BDSMlern / Shibaristi" gemacht wird, bei der letztere als "besonders Sensibel, emotional, einfühlsam, im Vergleich zu..." dargestellt werden, so als wäre man eine ganz besondere Gattung Mensch und damit per se "irgendwas", verglichen mit allen die diese Neigung nicht teilen.

Gerade diese Vergleiche finde ich jedoch schwierig.
Wir sind nicht mehr von irgendwas, nicht emotionaler, sensibler, empathischer, bindungsstärker oder oder oder verglichen mit Menschen, die diese Neigung nicht teilen.
*********Seil Mann
1.583 Beiträge
Zitat von *********on22:
Durch BDSM habe ich gelernt, zu vertrauen

Ich würde es eventuell ein bisschen anders formulieren:
Durch BDSM habe ich gelernt, einen Konsens und ein Vertrauensverhältnis bewusster und kontrollierter aufzubauen und zu pflegen.

Vorher war das immer so eine Sache... mit der Erwartung, dass bestimmte Dinge (insbesondere sexuelle Absichten und ein Einverständnis dazu) nicht explizit ausgesprochen werden, sondern dass durch "Körpersprache" oder konkludentes Handlen ein stillschweigendes Einverständnis vorausgesetzt werden kann/soll... und wer "dumm fragt", der outet sich quasi als empathielos.
*******evil Mann
352 Beiträge
Ich denke es es überhaupt wichtig darüber aufzuklären, das es diese Gespräche und Konzepte zu (Meta-)Konsens, Grenzen, Gos und Nogos überhaupt gibt und diese auch als wichtig anerkannt werden.
Leider habe ich schon einige Geschichten von Subs gehört, die in ihren ersten unerfahrenen Schritten an Personen geraten sind, die genau das Gegenteil als "normal" und selbstverständlich im BDSM verkauft haben und dies zunächst zu einem gravierenden und anhaltenden Vertrauensverlust geführt hat, aus dem sie sich wieder erholen mussten.
Es gibt also, wie bereits gesagt, hier zwei Seiten der Medaille, aber es ist wichtig über die positiven Aspekte zu reden um dadurch auch aufzuklären.
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