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"Hormonkater" nach der Session

Hattest du oder dein Fesselpartner als passiver Part nach der Session mal ein Down/Drop/Kater?

Dauerhafte Umfrage
****lux Mann
334 Beiträge
Themenersteller 
"Hormonkater" nach der Session
Hi ihr lieben Seilbegeisterten,

hattet ihr nach einer intensiven Fesselsession schon mal 1-2 Tage später so etwas wie einen "Kater" ?

Hintergrund: In den Jahren, die wir nun schon zusammen fesseln, ist es uns nach einer intensiven, aufregenden aber auch fordernden Session vielleicht 1-2 mal passiert, dass sie total happy nach Hause ist und auch noch am Folgetag richtig "high" war und dann auf einmal einen Stimmungseinbruch hatte... traurig, down und antriebslos, nichts zu machen...
Wir haben uns das so erklärt, dass die Hormonspeicher einfach leer waren, der Körper alles an Opiaten und Endorphinen rausgeballert hatte, was ging... und danach sich halt erholen musste.
Es ging dann auch nach ein paar Tagen wieder.

Habt das auch erlebt?
Kann jemand medizinisches Hintergrundwissen beisteuern?
Habt ihr darüber woanders schon gelesen?

Liebe Grüße, Polylux
*******dere Paar
86 Beiträge
Moin,
ich glaube, das wird unter anderem Subdrop genannt, wobei das in vielen Situationen, auch im Stino-Alltag auftreten kann. Andere Worte im Zusammenhang sind Runners-High, wenn Läufer einfach voll sind mit Dopamin, Adrenalin und Co und 2 Tage nach dem Wettkamp dann absolut Down sind. Kam hier auch schon vor, kann aber auch z.B. nach einem geilen Festival passieren.
Opiate sind übrigens Drogen, die extern zugeführt werden, so am Rande *zwinker*

LG
SapER
*******sch Paar
392 Beiträge
@****lux
Das Wirkprinzip einiger Antidepressiva ist die Wiederaufnahmehemmung.
Dabei werden Körper eigene Hormone, wie Serotonin zurückgehalten bis das Depot sozusagen überläuft.

Was euch da geschehen ist, ist nichts unnormales und eher ein Zeichen dafür, dass es ganz besonders schön war.

Keine Sorgen machen und wenn es wieder auftritt, dann ganz viel Wohlfühlzeit genießen.
*******ach8 Frau
36 Beiträge
Hallo Polylux,
ihr habt euch das schon richtig erklärt.
Endorphine sind Hormone, unter anderem gibt es sie auch als körpereigene Opiate. Diese kennt man aus der Medizin unter anderem als Schmerzmittel. Sie bewirken psychisch jedoch auch ein großes Wohlgefühl, Glück... Genau wie oben geschrieben: das Runners High.

Die körpereigenen Rezeptoren "gewöhnen" sich an den Spiegel - sinkt er wieder ab, wird das erstmal als "Mangel" gemeldet. Und auch das mit den Depots, wie du es geschrieben hast, kann man sich auch so vorstellen. Im Gehirn werden Dopamin, Serotonin, Oxytocin ausgeschüttet - bei Sessions in großen Mengen (auch bei anderen hoch emotionalen Tätigkeiten).

Dieses Wirkprinzip nutzen z. B. Drogen: Sie bewirken, dass Dopamin oder Serotonin in hohen Dosen im synaptischen Spalt landen. Hoher Antrieb: Dopamin, Glück, Zufriedenheit: Serotonin und Nähe, Verbundenheit: Oxytocin.
Sinkt dann der Spiegel, kommt es zum "Entzug". Die o.g. Emotionen und Antrieb gehen ins Minus.

Daher ist meiner Meinung nach AfterCare eben direkt nach der Session gut und richtig, aber wirklch brauchen tun es viele erst ein, zwei oder drei Tage nach intensiven / ersten Sessions.

Liebe Grüße von SoulBleach

P.S. ich hatte das auch schon. V.a. nach meiner aller ersten Session als vollkommene Anfängerin im Shibari. Nur wusste ich damals noch nichts davon und der Rigger war nicht zur Stelle. Daher meine Empfehlung an alle Neulinge: Nur mit Menschen aktiv werden, denen ihr das AfterCare zutraut oder selbst Methoden erlernen, die einen durch das Tief führen.
*********egen Frau
105 Beiträge
Ich empfehle hier die Artikel vom CompassionSadist auf Fetlife. Er ist ein amerikanischer, kinky Neurowissenschaftler und erklärt die Zusammenhänge laienverständlich und detailiert.

Er unterscheidt zwischen einem Endorphin-
und einem Serotonin-High.
Beide Hormonhochs führen auch zu einem Hormontief.
Endorphine werden in Szenen hauptsächlich durch Schmerz, Serotonin durch die D/s Dynamik ausgeschüttet.
Die Endorphine droppen früher als Serotonin, was dazu beitragen kann, dass der Endorphindrop vom Serotoninhigh überlagert wird und den Spielpartnern gar nicht auffällt.

Der Serotonindrop kann ( wenn ich mich richtig erinnere) noch mit bis zu 4 Tagen delay eintreffen, worauf beide Spielpartner eingestellt sein sollten.
*****alS
7.900 Beiträge
Zitat von *********egen:
Ich empfehle hier die Artikel vom CompassionSadist auf Fetlife. Er ist ein amerikanischer, kinky Neurowissenschaftler und erklärt die Zusammenhänge laienverständlich und detailiert.

Er ist allerdings auch latent Transfeindlich und hat ein sehr veraltetes Männer- und Frauenbild, dass er versucht neurologisch zu rechtfertigen. Also vielleicht nicht alles für bare Münze nehmen, was er sagt.
****Gun Mann
653 Beiträge
Das gibt es übrigens, nicht nur bei passiven Menschen, das kommt auch sehr oft bei aktiven Menschen vor.
*********egen Frau
105 Beiträge
Zitat von *****alS:
Zitat von *********egen:
Ich empfehle hier die Artikel vom CompassionSadist auf Fetlife. Er ist ein amerikanischer, kinky Neurowissenschaftler und erklärt die Zusammenhänge laienverständlich und detailiert.

Er ist allerdings auch latent Transfeindlich und hat ein sehr veraltetes Männer- und Frauenbild, dass er versucht neurologisch zu rechtfertigen. Also vielleicht nicht alles für bare Münze nehmen, was er sagt.

Vielen Dank für diese Anmerkung! *blume2*
*********nn82 Frau
6.569 Beiträge
Ich hatte vielleicht zwei / drei Mal einen "Bunny-Drop".
Der erste war einen Tag nach meiner ersten Suspension, die ungewohnt intensive Empfindungen hervorrief. Ich kannte das bis dahin auch nur von Spanking Sessions, also schrieb ich meinem Rigger, der mir bestätigte, dass sowas vorkommen kann.
Ein anderes Mal hatte ich es nach einem sehr intensiven Workshop Wochenende, das zu abrupt endete....

Hintergrundwissen kann ich leider nicht beisteuern, würde aber sagen, dass es ein ähnlicher Hormonabfall ist wie beim Drop nach dem *spank*
*********cess Frau
17 Beiträge
Ui... Es gibt einen Namen dafür?
Bei mir ist es ganz häufig so. Was vermutlich daran liegt für dieses besondere Leben einen anderen Partner zu haben, als im normalen Eheleben.
Je nach dem was wir gemacht haben, ist das Down unterschiedlich heftig.
Ich übe derzeit damit klar zu kommen. Nicht sehr einfach...
********itty Frau
112 Beiträge
Ich hatte solche Drops tatsächlich öfter - ausschließlich nach ShibariSessions.
Diese waren emotionaler (tiefe Traurigkeit) oder körperlicher Natur (ähnlich einem MagenDarmInfekt). Sie traten bereits kurz danach, am nächsten oder übernächsten Tag auf und können Tage andauern.

Deshalb schließe ich mich @*******ach8 an und appeliere an alle, der Aftercare besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen!!! Zumindest bei mir ist es dadurch möglich den Drop quasi vollständig abzufedern. Das erfordert eine entsprechend enge und tiefe Verbindung zum Rigger oder einen Partner der diesen Part übernehmen kann.

Kurzfristig ein schönes Erlebnis für tagelangen Ausnahmezustand ist es mir persönlich ebenso wenig wert wie ich Aussagen, dass das nunmal dazugehöre, nicht gelten lasse.

Sicherlich ist bei Neulingen ein besonderes Augenmerk darauf zu legen, aber auch Erfahrene gehen meiner Erfahrung nach erschreckend häufig viel zu sorglos damit um!
******ota Mann
5 Beiträge
Ich kenne solche Stimmungstiefs leider auch schon vom Fesseln.

Für mich ist besonders der Kontrast zwischen "geschnürrt und umsorgt sein" und "alleine zugause rumsitzen" das schwierige. Da kommt schnell ein Gefühl von Einsamkeit in mir auf.
Dafür habe ich noch keine andere Lösung gefunden, als viel zu schlafen.
Nach einer leichten Suspension hatte ich allerdings mal blaue Flecken an den Oberarmen. Diese zu sehen und im Alltag den leichten Schmerz zu spühren, hat mir die Zeit danach sehr versüßt.
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