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Die Schweinegrippe versetzt die Menschen in Angst und Schrecken. Doch schaut man genauer hin, ist die "normale" Grippe gefährlicher.
Die Welt ist in Aufregung: Tägliche Schlagzeilen von Schweinegrippe -Todesfällen klingen besorgniserregend, Vergleiche mit der "Spanischen Grippe" aus den Jahren 1918/1919, bei der nach Schätzungen etwa 50 Millionen Menschen starben, lassen Horrorszenarien erwarten.
Wie die "Ärzte-Zeitung" mitteilte, haben sich seit Ausbruch der Schweinegrippe im April weltweit rund 440.000 Menschen mit dem H1N1-Virus infiziert, davon 40.000 in Deutschland, von denen die meisten bereits wieder geheilt sind. 6.640 Menschen sind weltweit bisher an den Folgen der Krankheit gestorben, darunter 14 Deutsche, von denen zwei keinerlei Vorerkrankungen hatten.
Doch vergleicht man das H1N1-Virus mit dem saisonalen Influenzavirus, so ist die Todesrate in Deutschland bei der "normalen Grippe", mit der sich jährlich rund ein Viertel der Bevölkerung ansteckt, um einiges höher und dies nicht nur in den Risikogruppen, sondern auch unter vorher völlig gesunden Menschen.
Wie der Virologe Professor Detlev Krüger kürzlich in der "Tagesschau" berichtete, sterben an dieser "normalen Grippe" jährlich bis zu 20.000 Deutsche - nach Recherchen der "Welt" waren es zu Zeiten der großen Grippewelle in den Jahren 1995/1996 sogar 31.000.
Geht man nun von einem Viertel Grippeerkrankter in Deutschland aus (in Zahlen: 20 Millionen), von denen 20.000 an der Infektion sterben, so sind das 0,1 Prozent aller Erkrankten.
Bei der Schweinegrippe hingegen sind bisher 14 Menschen von insgesamt rund 40.000 Infizierten gestorben, das sind 0,035 Prozent aller in Deutschland an Schweinegrippe Erkrankten - es sterben also drei mal mehr Menschen an der "normalen" Grippe als an der Schweinegrippe. Im Verhältnis zur Gesamtsterberate von jährlich 800.000 Menschen in Deutschland entspricht das einem Anteil von 0,00175 Prozent.
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin Professor Michael Kochen sagte der "Welt" auf Nachfragen, das Virus sei "bei weitem nicht so gefährlich, wie es in manchen panikartigen Verlautbarungen dargestellt werde".
Quelle: Web.de