Er schreibt:
So habe ich es gemacht:
Zuerst habe ich mir ein Bonsai-Buch gekauft. In meinem Fall: Das BLV Bonsai Handbuch von Harry Tomlinson in Deutsch. Das war jetzt weniger hilfreich was das praktische Arbeiten mit Bonsais angeht, aber zumindest sind die versch. Bonsai-Bäume und Stilarten hinreichend in Bild und Text beschrieben.
Ich wusste also dann wie ein schöner Bonsai aussehen sollte. Hatte also ein Ziel.
Dann hab‘ ich mir nach und nach schon vorgefertigte Bonsais gekauft, aber auch Jungpflanzen, die ich dann selber gestaltet habe. An Werkzeug reicht am Anfang wirklich eine Bonsaischere, eine Konkavzange und eine Wurzelkralle.
Die Bonsaischeren haben den Vorteil, dass sie die Äste nicht quetschen und somit zu weniger unschönen Verletzungen führen, ansonsten ginge auch eine normale (kleine) Gartenschere für den Anfang. Zu dieser greife ich auch heute noch, wenn es mal schneller gehen soll. - An den starkwachsenden Arten, z.B. bei Linguster, Ficus, Ahorn, Buche usw.
Die Konkavzange ist für den korrekten Schnitt der Äste wichtig, damit die Schnittstelle schön und unauffällig verheilt. Wie die Äste konkret geschnitten werden steht dann in fast jedem Bonsai Buch, aber vor allen Dingen macht es dann die Übung.
Die Wurzelkralle brauchst du zum Entwirren der Wurzel beim Umtopfen. Die Wurzel selber kann dann wieder mit Schere und Zange geschnitten werden. Wie der Wurzelschnitt geht, steht auch im Buch. Auch youtube ist hier wirklich dein Freund.
Thema Bonsaierde halte ich persönlich für überbewertet, aber kann auch eine Wissenschaft für sich sein. Mit einer hochwertigen Erde klappt es auch ganz hervorragend. Ich nutze schon seit Jahren fast ausschließlich Fruhstorfer LD80 Premiumerde, sowohl für Indoor- als auch Outdoor. Diese hat einen sehr hohen Tonanteil, wichtig u.A. damit der Baum nicht so schnell austrocknet.
Als ungemein praktisch, aber zu Anfang bei kleinen Bonsais sicher nicht unbedingt notwendig, empfinde ich einen Bonsai Drehteller. Auf diesem kann das Bäumchen dann bei der Bearbeitung 360° gedreht werden, das macht die Sache viel leichter. Bei größeren Bonsais wird es dann schwieriger, einen passsenden Drehteller zu finden.
Ich platziere den Baum dann auf einem kleinen Tisch, so dass ich mich frei um ihn herum bewegen kann.
Dann heißt es Anfangen und lernen. Ich habe persönlich auch schon viel falsch gemacht, mir sind auch schon viele Bonsais eingegangen, aber das muss ja nicht bei dir so sein.
Mit der Zeit merkt man dann, welche Werkzeuge noch fehlen und so nach und nach habe ich mir dann die Dinge alle besorgt. Mittlerweile habe ich einen ganzen Werkzeugkoffer voll und ein Regal voll mit diversen Bonsaischalen, ebenso mit einigen Büchern.
Häufig lohnt sich auch ein Blick in Ebay Kleinanzeigen.
Einen schönen Lärche-Bonsai hatte ich damals von einem Gärtner gekauft, dem das Hobby zu zeitaufwändig wurde. Genauso kann man häufig diverse Anfänger-Sets von Privat, als auch vorgezogene Bonsais, als auch gebrauchte Schalen kaufen...ist ja neu alles nicht ganz so günstig.
Der letzte Hinweis noch:
Einen grünen Daumen solltest du schon haben. Wenn Zimmer/Gartenpflanzen bei dir schon eingehen sollten, dann wird es schwierig. Bonsai ist schon deutlich aufwändiger bezügl. Pflege. Top wäre auch eine oder mehrere Personen, die deine Bonsais gießen können, wenn du mal nicht da bist. Ist bei uns immer so ein Problem, wenn wir in den Urlaub wollen….
Hab' ich das jetzt alles geschrieben...? Naja, dir dann viel Glück und berichte doch mal.
