Nacht. Sturm und Regen auf der Ostsee. Position 60sm vor Bornholm, 40sm vor der Ostseeküste Polen. Ein U-Beschlag der Rollfockanlage (25 Jahre alt) bricht, somit das Vorstag und kurze Zeit später kommt der Mast runter. Hängt halb auf dem Schiff und halb im Wasser.
Crew 2 Mann. Skipper und ein Koch mit keinerlei Segelerfahrung.
Der Koch hat große Angst.
Was tun?
Ich habe dem Koch zur Beschäftigung zwei Seenotraketen gegeben. In der Zwischenzeit den Bolzenschneider geholt und alle Leinen und Nirodrähte abgeschnitten.
Nicht den Motor gestartet.
Dann zu zweit den Mast mit Segel über Bord. Der Mast hat auf dem Deck etwas gesägt, der Rumpf blieb unbeschädigt.
2x rot geschossen. Dann dem Koch erzählt das Hilfe kommt, der wurde dann ruhiger.
Alle Leinen klariert, Motor gestartet und Swinemünde angelaufen.
Unterwegs UKW Hilfsantenne montiert.
Mastfuß gedichtet.
Immer den Koch eingebunden und anschließend die Sachlage erklärt.
Gut gegessen und nach 2 Tagen in Swinemünde gesund angekommen.
Schaden der Versicherung gemeldet. Not-Reparaturen durchgeführt.
Nach zweit weiteren Tagen weiter Richtung Fehmarn motort.
Das Schiff segelt heute noch mit neuem Rigg.
Resümee: Bolzenschneider der die Nirodrähte und Fallen schneiden kann ist absolut notwendig. Handsäge dauert zu lange.
Keine Scheu den Mast und Segel in der Ostsee zu versenken. Die Gefahr, dass der Mast den Rumpf beschädigt, ist sehr hoch.
UKW Notantenne gehört ebenfalls an Bord.