Ohne Motor in einen Hafen/Marina einlaufen?

Nachtrag: Unsere Dufour 412


Korcula: Charter Elan 34,
Vodice: Charter Bavaria 46
andere Marinas in Kroatien : Jeanneau 45DS und Jeanneau 64

Spanien: Moody 43

Frueher ging es natuerlich auch ohne Motoren. Aber..... damals waren es Haefen mit viel Platz und viel mehr als heute in den modernen (=meist sehr engen) Marina vorhanden ist. Jeder Quadratmeter Wasserflaeche kostet Geld und im Kapitalismus geht es um Gewinne und sonst nichts.

Wie will man in einen Mittelmeer Hafen/Marina roemisch-katholisch ohne Motor anlegen zwischen 2 Schiffen anlegen? Vor dem der das beherrscht ziehe ich den Hut tief hinuter bis zum Boden.

Enge der Marinas - Unser Nussschale (14x7m) liegt heute in einer Marina in der ich bei Windstille oder nur einen kleinen Lueftchen einhand in eine Bucht zwischen 2 Schiffen rueckwaerts hinein musste und der Abstand zu jedem Schiffe knapp ein Fenderduchmesser war. Die Fender hoben sich gegenseitig hoch und fielen zum Glueck alle wieder hinunter. Nach vorne habe ich einen toten Winkel von ca 3 m; in diesem Bereich kann ich die Enfernung nicht mehr zu genau schaetzen. Der Skipper des Schiffs dessen Heck ich mit meinem Steuerbordbug am naehesten kam, stellte sich aufs Heck um mir mit erhobenen Armen den noch freien Abstand anzuzeigen. Er begann mit gut 60 cm und ich hatte schon Angst mit dem Ruder an der Mooringleine meines Nachbarschiffs haengen zu bleiben. Dann schrumpfte der Abstand 50, 40 cm .... 30 cm .... Ich schwitzte und war schon bereit das Not-Gegenmanoever einzuleiten. Dann gingen die Arme des Skippers aus einander und ich hing immer noch nicht an der Mooringleine meines neuen Nachbarn....

Anlegen ohne Motor - ich habe sogar 2 - in einer modernen Marina?

Ausserdem sollte man die Energie bedenken die selbst in nur einem von leichtem Wind getrieben Schiff steckt bzw einer gewissen Restfahrt die man braucht um ohne Motor anzulegen. Oder gab es nur in meinen Traeumen verbogene Bugkoerbe und aehnliches?

@*********egler - ihr habt völlig recht, es ist ein grosser Unterschied ob ich unter Segeln an einer Pier längsseits gehe oder in eine enge Box muss.
Und ob ich einen Langkieler habe, der ohne Segel mit halben Wind noch zu manövrieren ist oder eine moderne Yacht mit schmalem Kiel, die treibt wie eine Seifenblase.
Hinzukriegen ist vieles, allerdings manchmal eben nur mit Gedankenschmalz und Aufwand. Gutes Ankergeschirr und dicke Fender sind dann hilfreich.
Ich spreche jetzt nicht von Manövern bei 2-3Bft, sondern wenn es wirklich weht.
Was "früher" angeht....zu Zeiten der segelnden Berufsschiffahrt waren die Rümpfe deutlich robuster, konnten einen ordentlichen Bums wegstecken und es gab Scheuerleisten, die den Namen verdienten.
Die meisten Skipper hatten ihr Handwerk von der Pike auf gelernt.

@*********sicht
Wie immer oder mindestens meistens kann ich dir nur Recht geben. Ihr seid halt doch gute alte Salzbuckel von denen man lernen kann.

Grömitz geht auch unter Segeln. Vielleicht nicht unbedingt am Wochenende im Juli und August. 😉

Und mit welchem Boot fahrt ihr dieses Manöver und wo ist euer Liegeplatz?

Ich meinte, zur Not, falls es unbedingt sein müsste, weil vor der Hafeneinfahrt der Motor ausfällt.
Grömitz hat zwischen Steg 5 und 6 ein großes Hafenbecken, unterhalb des Krans. Dort kann man gut einen Aufschießer fahren, die Segel Bergen und zur Not erstmal an den Kransteg oder einen Dalben gehen. Dann kommt Plan B.
Ich habe es bisher noch nicht machen müssen, bin diesen Sommer unter Groß UND Motor (als Gastlieger) rein, weil es für mich alleine draußen wegen plötzlichem Starkwind und Welle völlig unmöglich war, das Segel zu bergen, ohne Lazy-Jacks.
Ich segle 29 Fuß, einen gemäßigten Langkieler.
Bei vielen anderen Häfen würde ich das aus Platzmangel nicht machen, da hätte ich mir draußen Plan B überlegt. Aber da ich Grömitz sehr gut kenne, wusste ich, dass es da möglich ist. ⛵️