Gedichte

Nix verstehen.
Z.

Da ich die letzten Beitäge nicht verstehe, aber immer gerne dazu lerne, um was geht es denn eigentlich genau?

Liebe Kirschrot,

wir "brauchen" solche Threads, weil anscheinend viele von uns Gedichte lieben. Und sie stehen ja auch in Büchern .

Ich finde Urheberrecht sehr wichtig, aber anscheinend habe ich es noch nicht verstanden, wenn die Quellenangaben nicht reichen. Und warum dürfen die YouTube-Videos auch bei neueren Autoren sein, ein abgetipptes Gedicht mit Quellenangabe aber nicht?

Bitte um Aufklärung!

Wenn ich mich kurz einmischen darf:

Autoren, die länger als 70 Jahre tot sind, dürfen in der Regel zitiert werden; bei den jüngeren greift das Urheberrecht. In manchen Fällen, wenn ein Verlag die Rechte an einem Gedicht hat, können da noch mal weitere Jahre dazu kommen.

Es ist eine total verzwickte Geschichte, mit der viele Anwälte viel Geld verdienen können - Stichwort "Abmahnung". Das kennt man von Kochrezepten, Kochrezeptbildern und ähnlichen Abzockmaschen.

Wenn man im Zweifel ist, sollte man mit dem Schlimmsten rechnen, nämlich damit, dass ein Anwalt um die Ecke kommt, eine Urheberrechtsverletzung nachweist und dann richtig Knete verlangt.

Der Joyclub ist damit überfordert, ALLES nachzuprüfen, deshalb werden die Regeln sehr strikt eingehalten. Verständlicherweise. Auch wenn es im speziellen Fall sehr schade ist, denn das Gedicht von Dietrich Bonhoeffer ist wirklich sehr berührend.

Ich empfehle zu diesem Gedicht, auf Youtube nach "Von guten Mächten wunderbar geborgen" zu suchen. Da sind auch wirklich hörenswerte Vertonungen dabei.

Viel zum Youtube-Urheberrecht findet man hier: https://www.youtube.com/yt/copyright/de/

Und zu den Joyclub-Regeln hier:
http://www.joyclub.de/hilfe/grundregel_fuer_inhalte.html



Den Gedichte-Thread finde ich sehr schön; aber das Problem der Urheberrechtsverletzungen ist nicht von der Hand zu weisen. Es wäre schön, wenn wir den Thread weiterführen könnten.

Nachtrag: Eventuell wäre es kein Problem, mit der vollständigen Quellenangabe zu zitieren (hab ich oben bei Heinrich Heine auch falsch gemacht).

Bei Büchern also mit Autor, Herausgeber, Verlag, Ort, Erscheinungsjahr, Seite.
Bei Internetquellen mit vollständiger URL, aufgerufen am... um .... Uhr.



Außerdem sollten wir dazu schreiben, wieso das Gedicht uns so berührt, also in einen größeren Gesamtzusammenhang einbetten.


Aber dazu müsste sich Kirschrot nochmal äußern....

Danke dir für die Erläuterungen, das kann ich nur unterschreiben und hier hast du schon den richtigen Hinweis gepostet, warum die reine Quellenangabe in Joy nicht ausreichend ist, und es trotzdem einen Regelverstoß darstellt:

http://www.joyclub.de/hilfe/grundregel_fuer_inhalte.html

Viel besser kann ich es auch nicht erklären.

Rückenwind und Kirschrot für eure Erläuterungen. Ich fasse mal zusammen, was ich daraus und aus der "Grundregel für Inhalte" gelernt habe. Autoren, die schon länger als 70 Jahre tot sind, dürfen meist zitiert werden, außer wenn ein Verlag trotzdem die Rechte daran hat. Ein Indiz dafür, dass das nicht der Fall ist, könnte sein, dass das Gedicht an vielen verschiedenen Stellen veröffentlicht ist, auch in Anthologien.

Lasst uns also hier die älteren Schätze heben!

Ich persönlich bin kein Fan der YouTube-Videos, sondern lese Gedichte lieber als sie mir anzuhören. Für diejenigen, denen es ebenso geht, nochmal die Quelle zu dem von mir zitierten Bonhoeffer-Gedicht "Von guten Mächten": Evangelisches Gesangbuch, Ausgabe von 1994, Nr. 65.
Bonhoeffer erreicht übrigens dieses Jahr die "kritische Altersgrenze", seine Ermordung jährt sich am 09. April zum 70. Mal.

fast richtig - dazu müssen diese Kriterien erfüllt sein

"Die Poesie ist das Leben, gesehen in Reinheit und gefaßt in den Zauber der Sprache." (Jakob Grimm)

Dieser Satz, der mir sehr gut gefällt, ist der Gedichtsammlung "Der ewige Brunnen" von Ludwig Reiners vorangestellt. Und er bringt sehr gut auf den Punkt, worum es bei Gedichten geht. Deshalb wird es schwierig werden, sie in eigenen Text einzubetten, denn sie sprechen ja für sich.

Zum neuen Jahr noch ein altes Fundstück für euch:


"Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen;
mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen;
der Augenblick ist mein, und nehm' ich den in acht,
so ist der mein, der jahr und Ewigkeit gemacht."

(Andreas Gryphius, zitiert nach Der ewige Brunnen, hrsg. von Ludwig Reiners, München, 21. Auflage, 2003, S.962)

Ich sehe es aus den gegebenen Gründen auch als schwierig an. Leider.



Das soeben zitierte Gedicht ist wunderbar; vor allem zeigt es mal wieder, dass "Erkenntnisse", von denen man glaubt, sie jetzt neu erfunden zu haben, schon so alt wie die Menschheit sind.

Und dass wir sie heute nur vergessen haben.

"...
Nicht ist es gut,
Seellos von sterblichen
Gedanken zu sein. Doch gut
Ist ein Gespräch und zu sagen
Des Herzens Meinung, zu hören viel
Von Tagen der Lieb,
Und Taten welche geschehen.
..."

Das ist ein Ausschnitt aus Hölderlins langem Gedicht Andenken. Meine Schwester hat es auf die Dankkarten gesetzt, die sie nach dem Tod ihres Mannes im Frühjahr verschickt hat (danach habe ich auch zitiert), und es treibt mir jedes Mal wieder die Tränen in die Augen, wenn ich es sehe, weil es in so schönen Worten beschreibt, in welcher Haltung wir meinen Schwager im Gedächtnis behalten wollen. Und Hölderlin hat ihm sehr viel bedeutet.