wir bekamen immer
Bücherpakete aus der ehemaligen DDR, von Freunden. Das Buch, das mir auch heute noch am häufigsten einfällt, hiess "Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm zu Babel" und befasste sich eigentlich nur mit der Sprache und Wörtern. Ich habe ziemlich früh angefangen zu lesen, so mit 4 (ich habs mit meiner älteren Schwester zusammen gelernt) und das muss mir so mit 8 oder 9 in die Hände gefallen sein. Dürfte so das erste Buch ohne tatsächliche Handlung gewesen sein, das mich wirklich gefesselt hat.
Ansonsten hatte ich damals immer 4 oder 5 Bücher gleichzeitig um mich rumliegen (ich habe sie schneller gelesen als bekommen, daher musste ich sie immer mehrfach lesen), und immer, wenn ich an eine Stelle kam, bei der ich wusste, jetzt gehts nicht so doll weiter, bin ich eins weitergerückt und habe beim nächsten weitergelesen. Meine Eltern fanden das damals etwas abstrus, aber im Prinzip war es auch nichts anderes als Fernseh-Zappen.
Meine Kinderbücher finden leider keinen Platz im Bücher-Kabäuschen, und ich habe sie in Kisten gelagert, aber gelegentlich, wenn ich irgendwo was umräume, dann mache ich eine auf und blättere in "Tiger und Panther" oder "Das Fähnlein der sieben Verschleppten" (Abenteuerbücher von meinem Vater, aus den 60ern). Neulich fand ich meine Gunilla-Bücher, und stellte erstaunt fest, dass der letzte Band sogar eine gewisse sozialistische Gesellschaftskritik enthielt. Hatte ich als Kind garnicht gemerkt...aber jedenfalls ist es schön, nochmal kurz da einzutauchen. Zeitaufwändig, aber doch immer wieder erfrischend wie ein Kurzurlaub.