In fremder Haut - Hanif Kureishi
Wer von uns hat nicht schon ein Mal einen älteren Menschen sagen gehört: ´Wenn ich nur nochmals jung sein könnte, aber mit meinem jetzigen Wissen, da würde ich alles richtig machen!´. Der Held des Romans bekommt genau diese zweite Chance: Adam ist ein anerkannter Schriftsteller, der sich mit seinen Altersgebrechen und dem Tot schon abgefunden hat. Auf einer Party bekommt er von einem jungen Schauspieler ein unglaubliches Angebot: sich für eine begrenzte Zeit oder für Immer einen jungen, gesunden Körper zu mieten. Ohne viel zu überlegen lässt er sich auf das Abenteuer ein, und lernt dabei die Wellt und sich selbst neu kennen...
Das was mir besonders gut am Buch gefallen hat, ist die folgende Überlegung des Autors: in wie fern beeinflusst unsere äußere Erscheinung unseres innere Ich. Ist das Leben gut aussehender Menschen leichter? Diese Fragen finde ich sehr interessant, vor allem da heutzutage Menschen oft nur auf das Äußere reduziert werden.
Das Buch ist in klaren, leicht verständlichen und unkomplizierten Sätzen geschrieben und lässt sich gut und schnell lesen.
Kleine Kostprobe/ ein paar Sätze die ich gut fand:
Ich brauchte nicht lange, um zu begreifen, dass es kaum etwas Lächerlicheres gibt als den Narzissmus der mittleren Jahre. Ich wusste, das Spiel war endgültig aus, als ich meine Lesebrille aufsetzen musste, um das Heft zu erkennen, über dem ich masturbierte.
Ich kannte Frauen - und nicht nur Schauspielerinnen - , die ganze Heerscharen von Trainern, Schlankheits- und Ernährungsberatern, Yogalerern, Masseuren und Kosmetikerinnen damit beschäftigten, sie täglich zu bearbeiten, als könnten Sehnsüchte und Ängste über den Körper geheilt werden.
Ihr Fleisch wurde faltig, bildete Rollen und war allmählich schlaff, seine Farbe veränderte sich, aber ich hatte sei nie begehrt, weil sie makellos war, sondern weil sie die war, die sie war.
Doch als Neukörper fand ich Gefallen an dem pornographischen Zirkus des harten Sex; an den Dingern, die mich an gewisse Tänze erinnerten, animalisch, ohne Worte. Ich bettelte darum, in Fleisch verwandelt zu werden, dass man mir die Augen verband, mich schlug, zerrte und all meine umherwirbelnden Ichs in einen einzigen Orgasmus hineinlutschte. "Einblicke vom Rande des Bewusstseins aus", hätte ich es genannt, wenn mir in dieser Zeit Worte etwas bedeutet hätten. Doch sie waren das Letzte, worauf es mir damals ankam.
Soviel von mir, viel spaß beim Lesen:)
lg Lenina
(Bitte um Nachsicht bei den Schreibfehlern, Deutsch ist nicht meine Muttersprache )