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"Soul-Sex" von Eva-Maria Zurhorst

Europa und Stier; (Europa mal oben)
********5_nw Mann
60 Beiträge
Themenersteller 
"Soul-Sex" von Eva-Maria Zurhorst
Bekannt geworden ist Eva-Maria Zurhorst mit dem Buch "Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest". Sicher hatte der provokante Titel auch einen gewissen Anteil am super Erfolg des Buches. Ich fand es auch spannend, aber mir kräuselte sich damals schon die Stirn, wenn ich las, wie die Autorin ihren Göttergatten mit sanftem Druck ins Boot holte.
Für mich wichtiger war dann der Folgeband "Liebe dich selbst und freu dich auf die höchste Krise"schon deswegen, weil ich auch gerade in einer Beziehungskrise steckte.

So, und dann stieß ich auf das neueste Werk von der Zurhorst: "Soul-Sex", und das kam so:

Eigentlich bin ich aus dem Alter, wo man sich mit „solchen“ Büchern beschäftigt, lange raus. Aber wie der Zufall es so wollte, hatten wir kürzlich in Chur ein paar Stunden bis zur Zugsabfahrt übrig, und meine Frau schlug vor, diese in der Stadtbibliothek zu verbringen. Gescheite Tageszeitungen gab es keine, also stöberte ich unter Neuerscheinungen – und schon hatte ich es in der Hand. Das dicke rot beschutzumschlagte Buch Soul-Sex von Eva-Maria Zurhorst.
Eben dieser Zufall sorgte auch dafür, dass ich das Buch nicht an einer Stelle wie diese aufschlug: „Wenn ich ehrlich bin, ist es für eine Frau einfach anstrengend, mit einem Mann zusammenzuleben. Manchmal kann ich das Männliche kaum aushalten.“ Dann hätte ich es vermutlich gleich wieder mit vernehmlichem Knall zugeklappt. Stattdessen traf ich auf Seite 46 auf diesen Satz: „Dat war äscht jeil. Meine Jüte, sowat hann isch noch nisch ärlebt.“ Das war der Kommentar des unbekannten Mannes mit dem Feinrippunterhemd, den die Autorin auf einem Seminar traf und mit dem sie Rücken an Rücken das Erlebnis ihres ersten „Ganzkörperorgasmus“, wie sie es nennt, hatte. Ich war geködert.

Natürlich wollte ich es wissen, was es mit diesem Soul-Sex auf sich hat, und stellte die sprachpuristische Frage, wieso das Ding nicht einfach Seelen-Sex heißen konnte, in den Hintergrund. Auf dem Weg zum Bahnhof wusste ich bereits, dass ich mir das Buch zuhause sofort beschaffen würde.

Nachdem die Autorin – freilich nicht als Erste - die beklagenswerte Situation in den Betten in die Jahre gekommener Ehen ausführlich dargestellt hat, beginnt sie nach Art amerikanischer Lebenshilfebücher den Leser, äh die Leserin mit einer länglichen Reihe von Versprechungen und In-Aussicht-Stellungen zu locken:

Soul-Sex ist kein Blümchensex. Soulsex ist sanft und entspannt, aber deshalb nicht weniger lustvoll und ekstatisch als herkömmlicher Sex. Soulsex ist so etwas wie ein Heilmittel. Er kann aus jahrelanger Routine befreien und Frische und echte Nähe ins Bett bringen und eine Ehe „selbst nach Jahrzehnten runderneuern“. Soulsex trägt durch Präsenz tiefer in den eigenen Körper hinein und durch diese Entspannung in etwas, was sich eher mit der Erfahrung von seelischem Einssein beschreiben lässt. In diesem Tenor geht das weiter bis Seite 38. Leider erinnerte mich das in fataler Weise an Software-Handbücher, wo es zu Anfang eines Kapitel heißt: „In diesem Kapitel werden Sie lernen, mit wenigen Mausklicks ganz wundersame Ergebnisse zu erzielen.“ Wenn Sie wissen, was ich meine.
Es wirkt sympathisch, wenn die Autorin nicht nur theoretisiert, sondern von sich selbst ausgeht und freimütig aus ihren jungen Jahren berichtet:
Ich versuchte mich in der Liebe, aber ich fand immer nur einen Teil von ihr. Wenn mir bei einem Mann warm uns Herz war und ich mich geborgen fühlte, konnte ich mir sicher sein, dass mir irgendwann die Leidenschaft abhanden kam...“ (40)
Sex und Liebe blieben ein ewiges Entweder-oder. Entweder liebte ich und fühlte mich eingesperrt oder ich hatte Angst, die Liebe und den Mann wieder zu verlieren. In solchen Fällen war ich aber meist voller Leidenschaft und Lust.“ (41)
En klares Bild ihres Liebesbegriffes ergibt das nicht, erst recht nicht, wenn sie im Nachklang zu dem geschilderten Erlebnis mit dem unbekannten Mann im Feinrippunterhemd feststellt: „Mein Ganzkörperorgasmus war eine urweibliche Erfahrung der Liebe gewesen – der vollkommenen Empfänglichkeit bei voller Präsenz.“ (51) Na ja, wenn sie Erich Fromm’s „Die Kunst des Liebens“ gelesen hat, so ist dessen Essenz wohl doch schon in Vergessenheit geraten.

Vermutlich gäbe es den Begriff Soulsex und auch dieses Buch nicht, wenn der Autorin nicht eines schönen Tages – wieder so ein Zufall – das Buch „Sexuelle Liebe auf göttliche Weise“ von einem gewissen Barry Long in die Hände gefallen wäre. Das scheint bei ihr der Urknall ihrer Metamorphose gewesen zu sein. Auf Seite 48 bringt sie ein erstes Zitat aus diesem Buch zur Explosion: „Das grundlegende Leiden der Frau, ihre emotionale Maßlosigkeit, ihre Depression, ihre Frustration .. sind auf das sexuelle Versagen des Mannes zurückzuführen, der während des Liebesaktes ihre feinsten und tiefsten Energien nicht zu sammeln und freizusetzen vermag.“(48)

Aha, der Schuldige ist also gleich zu Anfang ausgemacht, auch wenn die Autorin das abstreitet: „Diese Worte ... trafen mich ins Mark, doch ich schämte mich dafür, denn ich war keine Männerhasserin und wollte auch keine werden. Nichts lag mir ferner, als da draußen einen Schuldigen für meinen Sexfrust und meine Ratlosigkeit zu suchen, aber ich fand nun mal mein Erleben in diesen Worten wieder“. (49) Man darf gespannt sein, wie sie diesen Widerspruch auflöst. Noch heftigere Resonanz machte wohl ein anderer Satz von Barry Long: „Wo immer ihr Frauen spürt, dass von einem Mann begehrlicher Sex ausgeht und keine euch nährende Liebe, verweigert euch!“ (52)

Der Kern des Problems

Damit kommen wir dem Kern des Problems schon näher. Nicht der Mann als solcher ist der Feind, sondern sein Begehren. Und genau darauf legt Eva-Maria Zurhorst von nun an den Akzent. Etwa wenn sie schreibt: „Unser Sexleben war wie unterm Mikroskop: Ein Hauch zu viel Wollen und Machen von meinem Mann, und schon erstarrte etwas in mir, und ich war gefrustet.“(59)
Dieser Mann namens Wolfram, der später noch zum Co-Berater mutiert, musste als erstes zum Soulsex bekehrt werden. Und das war alles andere als einfach.
Schließlich legte ich das Buch von Barry Long mit ultimativem Blick auf den Nachttisch. ,Lies es jetzt endlich, oder wir haben ein Problem!’, stand auf meiner Stirn. ... Damit war der Krieg im Zurhorst’schen Bett erklärt.“(55)
Und zwar der totale Krieg. Sie „versuchte es auf allen Wegen: Schlaue Vorträge, beleidigtes Gejammer, Brüllen und Toben, Nörgeln und Zicken“. (55)
Da würde ich Frau Zurhorst gerne an ihr zweites „Liebe dich selbst...“-Buch erinnern, in dem es heißt: „Sind Sie wirklich bereit, den Menschen vor Ihrer Nase sein zu lassen und sich auf ihn einzulassen, so imprägniert und unerleuchtet er in Ihren Augen auch sein mag? Haben Sie wirklich eine neue mitfühlende Sicht auf all die Schmerzen, Blockaden und Ängste, die ihn hindern, sein Potential zu leben? Oder versuchen Sie immer noch, den anderen so zu drehen und zu basteln, bis er so reagiert, wie Sie es bräuchten, um sich nicht selbst bewegen zu müssen?*
Das hatte sie wohl mittlerweile vergessen, stattdessen las sie ihm die Leviten, nein, pardon, aus dem Buch von Barry Long vor, legte Musik auf und nahm ihn einfach in die Arme, schmiegte sich an ihn und gab sich dem Rhythmus der Musik hin. Zuckerbrot und Peitsche könnte man sagen, vor allem Letzteres. Und steter Tropfen höhlt den Stein.
Irgendwann entdeckte auch mein Mann diese sanfte, lustvolle Quelle in sich und reagierte darauf ebenso mit einem Glücksgefühl wie ich.“ (57)

Es ist in diesem Buch viel die Rede davon, was für „Tölpel“ Männer in Sachen Sex sind, was sie alles falsch machen und was sie lernen müssen.
Und die Frau? Die Frau muss dafür sorgen, dass er es lernt und sich verweigern, wenn er es nicht tut. Das Einzige, was Frau beim Mann falsch machen kann ist, sein Falsches zuzulassen und hinzunehmen. Hinsichtlich des Mannes ist nichts falsch zu machen, und für die Frau gibt es nichts zu lernen.
Wenn es im Bett nicht mehr läuft, suchen die frustrierten Partner Zuflucht in Schein- und Fantasiewelten und Ersatzbefriedigungen: Puff, Porno, Prinzen. Die Autorin schreibt ausführlich über Pornografie und lässt auch bei aller Distanz erkennen, dass sie Bescheid weiß. Dass sie dies beweisen muss, indem sie nun auch die Webadresse einer der wichtigsten Pornoplattformen zum Besten gibt, erscheint ein wenig fragwürdig, wie vorurteilslos und amoralisch sie mit dem Thema umgeht, verdient hingegen Respekt.

Fifty Shades lässt grüßen

Frauen haben in der Regel wenig oder kein Interesse an Pornografie, mit der berühmten Ausnahme: Fifty Shades of Grey. Warum gerade diese „Sadomaso-Schmonzette“ (Anne Haemig in SPIEGEL ONLINE) , die von US-Kritikern gar „Mommy Porn“ genannt wurde? Überrascht darf man feststellen, dass Eva-Maria Zurhorst eine wirklich plausible Erklärung hat, die zudem nahtlos in ihr Thema passt.
Da ist es nämlich wenig relevant, dass Grey ein moderner steinreicher Märchenprinz ist, sondern das Besondere an ihm ist, dass er präsent ist, total präsent.
In Shades of Grey wird aber nicht nur die weibliche Sehnsucht nach vollkommener männlicher Präsenz berührt, sondern auch etwas anderes, das Eckhart Tolle den „kollektiven weiblichen Schmerzkörper“ nennt.“ (92)

Doch zurück zu Soulsex. Was hat der damit zu tun? Vergessen? Dann muss ich es wiederholen: Das Thema Präsenz. Genauer: die fehlende Präsenz der Männer beim herkömmlichen Sex, die die Autorin für die Wurzel des Übels hält. Nun ist Präsenz ja kein Alltagsbegriff, viele Menschen benutzen ihn nie. Was die Autorin genau damit meint, kann sie wohl auch nicht beschreiben. So muss man damit vorlieb nehmen, was der Mann statt Präsenz mit ins Bett bringt: sein Wollen, sein Begehren, sein Machen, sein Drängen und – last not least – sein Abspritzenwollen. Und letztlich liegt genau da der Hase im Pfeffer.
Dass der Mann seinen Samen in eine Vagina verspritzen will, ist aber keine Fehlschaltung, sondern sein genetischer Auftrag. Männer sind von der Schöpfung so programmiert, dass sie im Sinne der Fortpflanzung ihren Samen in eine Frau spritzen, so direkt und unumständlich wie möglich. Weiter gibt es nichts tu tun, der Mann kann weiter ziehen und jagen, in den Krieg ziehen oder halt eine weitere Frau mit seinem Samen füllen. So brutal das klingt, nichts anderes ist vorgesehen.
Dass der Mann bei der geschwängerten Frau bleiben und für sie und den gemeinsamen Nachwuchs sorgen soll und will, ist eine kulturelle Errungenschaft, nicht Natur. Viele Männern haben sich von dem ursprünglichen Status noch kaum entfernt und rammeln immer noch wie ein Hengst in der Beschälstation, der auch keine weiteren Obliegenheiten hat.
Diese unterschiedliche Programmierung von Frau und Mann, die immer wieder zu Beziehungsschmerzen führt, könnte man auch als Ergebnis der Vertreibung aus dem Paradies sehen, und jede Generation muss erneut durch kulturelle Anstrengung und letztlich auch persönliche Entwicklung versuchen, diesen Abgrund zu überbrücken.
Genau das will Eva-Maria Zurhorst natürlich auch, wenn sie fordert, dass dem Mann dieser naturgegebene Trieb, sein Begehren und sein Wollen abtrainiert werden sollen und der Frau dazu auch jedes Mittel recht sein darf (ich erinnere: „beleidigtes Gejammer, Brüllen und Toben, Nörgeln und Zicken“), dann kann kein Friede zwischen den Geschlechtern entstehen, auch wenn Mann Wolfram dahingehend umgeformt werden konnte.
Besser wäre es, der Mann würde selber erkennen, dass seine ursprüngliche Programmierung mit einer Liebesbeziehung, wie wir sie heute verstehen, nicht in Einklang zu bringen ist. Und da wäre eine autogene Loslösung von diesem Abspritzen-Müssen ein bedeutsamer erster Schritt. Dazu will Frau Zurhorst ermuntern, wenn sie schreibt: „Soulsex zeigt, dass ein Samenerguss nur ein schnödes Vergnügen ist im Vergleich zu einem Orgasmus, der sich im ganzen Körper in wohligen Wellen ergießt“. (30) Woher kann sie das haben? Möglicherweise von David Deida, dessen Bücher ihr vor Jahren in die Hände fielen und mit denen sie zunächst nichts anfangen konnte.
Deida schreibt in seinem Buch „Der Weg des wahren Mannes“: „Sie werden die Ejakulation nicht freiwillig umgehen, bevor Sie nicht das weitaus größere Vergnügen erlebt haben, das jenseits von ihr liegt.“ und weiter: „Ein überlegener Mann kann sich manchmal entscheiden zu ejakulieren. Aber er trifft diese Entscheidung aus freien Stücken schon vor dem Sexualakt, nicht wenn es zu spät ist, im letzten unkontrollierbaren Moment.
Dass die Autorin mit Deida nicht so gut klar kommt, mag möglicherweise daran liegen, dass es ihm darum geht, das Begehren des Mannes, das bei ihm - anders als bei ihr - eine positive Konnotation hat, zu erhalten und nicht mit dem Ejakulat aus sich heraus zu schleudern. Denn, das weiß jeder Mann und jede Frau: Hat der Mann sich verspritzt, ist sein Feuer zunächst einmal erloschen und die Frau wartet auf „seine tiefsten Gaben“ (Deida), während er „geschwächt auf dem Ruhekissen des Nichtverlangens ruht.“

Ein Buch für Frauen, aber nicht für alle

Eva-Maria Zurhorst hat expressis verbis ihr Buch vorrangig für Frauen geschrieben, und mit Formulierungen wie „wir Frauen“ oder „für uns Frauen“ reibt sie dies dem Leser ständig unter die Nase. Aber sie hat es nicht für alle Frauen geschrieben, sondern für solche Frauen, die auf eine besondere Art ticken, die so ticken wie sie selber. Sie ist sich selbst das Fallbeispiel Nr. 1. Sie schreibt sozusagen pro domo und damit – mit Verlaub – aus einer Art Froschperspektive. Sie schreibt für die Frauen, die mit Sex, mit „herkömmlichem Sex“, wie sie ihn gerne nennt, so ihre Probleme haben, die eigentlich genug haben vom Sex oder ihm zumindest distanziert gegenüber stehen, letztlich also für Frauen, die nicht begehren und auch nicht (mehr) begehrt werden wollen.

Denen bietet sie ihre heilende Alternative unter dem Markenzeichen Soul-Sex an. Was das „soul“ darin ist, erklärt sie ausführlich, was „sex“ daran sein soll, bleibt vage und kaum greifbar. Es geht um „die feine weibliche Lust“, dieses ephemere gasförmige, auf jeden Fall nicht greifbare Phänomen, das durch die Tätigkeiten des Mannes, die wir gemeinhin mit dem Sex verbinden, nur gestört und verstört werden kann. Also muss der Mann lernen, sich darauf einzustellen, sein Verhalten ändern und „es“ ganz anders machen, am besten nichts.

Als ich das las, fiel mir ein älteres Buch ein mit einem Satz der Hamburger Psychotherapeutin Viola Frick-Bruder: „Viele Frauen ... suchen und rühmen den sensiblen, einfühlsamen Partner, weil der ihnen erspart, etwas von sich selbst zu erkennen zu geben. Sie brauchen den Traummann, der alles errät und alles schon weiß.“ Und wenn das noch nicht der Fall ist, dann muss er halt mithilfe der Ratschläge aus diesem Buch dahin gebracht werden.
Schlussendlich läuft es darauf hinaus, dass der Mann es einer Frau Recht machen soll, einer, die eigentlich gar keinen Sex will, wohl aber „diese feinen weiblichen Wonnen“ erleben möchte. Gilt eigentlich nicht mehr, dass, wenn zwei sich treffen wollen, optimalerweise beide aufeinander zugehen?

Wo sie Recht hat, hat sie Recht

Die Autorin hat schon Recht, wenn sie gleich zu Anfang sagt, Soulsex sei kein Blümchensex. Er ist viel weniger als das. Nach meiner persönlichen Auffassung ist Soul-Sex nicht das Angebot, das es braucht, um Männer vom ihrem Ejakulationszwang abzubringen oder meinetwegen zu „heilen“. „Der Weg des wahren Mannes“, den David Deida aufzeigt wiederum setzt viel zu weit oben an. Zwischen der real existierenden Abspriten-und-das wars-Sexualität und der untersten Stufe des von Deida beschriebenen Weges klafft eine große Lücke. Hier eine für viele Männer begehbare Brücke zu schlagen wäre ein Superjob für Wolfram Zurhorst gewesen, den die Autorin ja immer gerne ins Boot holen möchte. Aber mehr als den müden Rat
Die Erregung fahren Sie ganz einfach runter, indem Sie Ihren Penis nicht mehr wie selbstverständlich mit voller Intensität durch Reibung und Bewegung stimulieren, bis Sie heiß sind und er überkocht und ejakuliert.“ hat er leider nicht zu bieten. Das reicht nicht.

© Tilmann55


Eva-Maria Zurhorst: SoulSex – Die körperliche Liebe neu entdecken. Arkana, München 2014; ISBN 978-3-442-34163-4; 18,99 €

*E.-M. Zurhorst: Liebe dich selbst und freu dich auf die nächste Krise, Goldmann, München 2011, ISBN: 978-3-442-21969-8, S. 88/89
***an Frau
10.900 Beiträge
Genau!!!!
Doch zurück zu Soulsex. Was hat der damit zu tun? Vergessen? Dann muss ich es wiederholen: Das Thema Präsenz. Genauer: die fehlende Präsenz der Männer beim herkömmlichen Sex, die die Autorin für die Wurzel des Übels hält. Nun ist Präsenz ja kein Alltagsbegriff, viele Menschen benutzen ihn nie. Was die Autorin genau damit meint, kann sie wohl auch nicht beschreiben. So muss man damit vorlieb nehmen, was der Mann statt Präsenz mit ins Bett bringt: sein Wollen, sein Begehren, sein Machen, sein Drängen und – last not least – sein Abspritzenwollen. Und letztlich liegt genau da der Hase im Pfeffer.


Tilmann55_nw

Dein Beitrag ist schwer zu lesen weil die Passagen die copy und paste sind nicht in der vorgeschriebenen Zitateform gekennzeichnet sind. Daher weiß ich nie was sind Deine eigenen Worte und was ist eben zitiert.

So habe ich nur quergelesen und bin wahrscheinlich an dem für mich des Pudels Kern in Sachen Sex im Alter hängengeblieben. Wenn Paare nicht zusammen gealterte sind und sich Singles in diversen erotischen Portalen nach passenden Sexpartnern umsehen, so divergieren die Erwartungen wohl sehr. Es ist genauso wie es die Autorin beschreibt, für mich keine Option.

Um es mal hart zu auszudrücken, ich bin keine Sexarbeiterin für die Wünsche des Mannes.

Kuschelsex nein Danke
*****ida Frau
17.819 Beiträge
merci
******n55:
Ein Buch für Frauen, aber nicht für alle

Eva-Maria Zurhorst hat expressis verbis ihr Buch vorrangig für Frauen geschrieben, und mit Formulierungen wie „wir Frauen“ oder „für uns Frauen“ reibt sie dies dem Leser ständig unter die Nase. Aber sie hat es nicht für alle Frauen geschrieben, sondern für solche Frauen, die auf eine besondere Art ticken, die so ticken wie sie selber. Sie ist sich selbst das Fallbeispiel Nr. 1. Sie schreibt sozusagen pro domo und damit – mit Verlaub – aus einer Art Froschperspektive. Sie schreibt für die Frauen, die mit Sex, mit „herkömmlichem Sex“, wie sie ihn gerne nennt, so ihre Probleme haben, die eigentlich genug haben vom Sex oder ihm zumindest distanziert gegenüber stehen, letztlich also für Frauen, die nicht begehren und auch nicht (mehr) begehrt werden wollen.

*huch*

Danke! so eine ausführliche Rezi hab ich schon lang nicht mehr gelesen und dann zu einem Buch, das bei mir auf der Merkliste steht! jetzt kommt es höchstens noch als preisreduziertes Mängelexemplar zu mir *g*

danke auch für die vielen Querverweise. *gg*
*********NGLER Mann
108 Beiträge
@evian
Das Polarisieren könnte man(N) beliebig in anderer Richtung anwenden.

"Um es mal hart zu auszudrücken, ich bin (k)ein Sexarbeiter für die Wünsche der Frau."

Kuschelsex - JA, wenn es passt.

Und eine gewisse Bereitschaft zur Reziprozität dürfte wohl niemanden schaden ... *zwinker*
Europa und Stier; (Europa mal oben)
********5_nw Mann
60 Beiträge
Themenersteller 
@ Evian
Dein Beitrag ist schwer zu lesen weil die Passagen die copy und paste sind nicht in der vorgeschriebenen Zitateform gekennzeichnet sind. Daher weiß ich nie was sind Deine eigenen Worte und was ist eben zitiert.
Na ja, immerhin sind alle Zitate kursiv und in Anführungszeichen, so wird zumindest in der print-Welt zitiert. Dass es hier eine Zitat-Funktion gibt, hatte ich bisher übersehen, jetzt aber kapiert (s.o.).

Allerdings meine ich, wenn ich alle Zitate in diese Kästen gesetzt hätte, wäre der Text kaum noch fortlaufend zu lesen gewesen. Ist aber natürlich Geschmacksache.

Um es mal hart zu auszudrücken, ich bin keine Sexarbeiterin für die Wünsche des Mannes.
Natürlich nicht. Ich hatte aber den Eindruck, dass Frau Zurhorst die Männer zu Sexarbeitern für die Bedürfnisse der Frau erziehen will. Die von scharfZUeNGLER angemahnte Reziprozität ist dann wohl doch die bessere Wahl, denke ich.
***an Frau
10.900 Beiträge
scharfZUeNGLER

@***an

Das Polarisieren könnte man(N) beliebig in anderer Richtung anwenden
.

Na klar kann man(N) das, nur stand das ja nicht in dem Zitat. Und nur darauf habe ich aus meiner Sicht meine Meinung dazu geschrieben.

Tilmann55_nw

Allerdings meine ich, wenn ich alle Zitate in diese Kästen gesetzt hätte, wäre der Text kaum noch fortlaufend zu lesen gewesen. Ist aber natürlich Geschmacksache.

Die Zitatefunktion ist lt. Spielregeln des Joy vorgeschrieben und es darf auch nicht endlos zitiert werden, dass hat dann wieder was mit dem Urheberrecht zu tun. Aber das entscheiden dann die Mods hier. Ich wollte nur darauf hinweisen, bin halt mal ein *klugscheisser* gewesen*smile


Und das mit der "Sexarbeiterin" habe ich ja auch ausdrücklich in einer vielleicht zu scharfen Form angeführt. Das kann aber auch daran liegen, dass ich durch lange Joymitgliedschaft inzwischen in manchen Dingen völlig verkorkst bin. Aber das würde jetzt OT werden sich darüber auszulassen.
*****ida Frau
17.819 Beiträge
***an:
Das kann aber auch daran liegen, dass ich durch lange Joymitgliedschaft inzwischen in manchen Dingen völlig verkorkst bin. Aber das würde jetzt OT werden sich darüber auszulassen.

sind wir das nicht alle? lächel

eigentlich sollte irgendwo am Eingang eine Warnung angebracht werden: 'zu lange Joy-Mitgliedschaft und zu intensive Beschäftigung mit Forenthemen gefährdet Ihre geistige Gesundheit. Für Schäden wird keine Haftung übernommen.'
*grins*
Europa und Stier; (Europa mal oben)
********5_nw Mann
60 Beiträge
Themenersteller 
eigentlich sollte irgendwo am Eingang eine Warnung angebracht werden: 'zu lange Joy-Mitgliedschaft und zu intensive Beschäftigung mit Forenthemen gefährdet Ihre geistige Gesundheit.
Na, da hab eich es ja als Newbee gut und darf noch eine Weile mit geistiger Gesundheit rechnen. *zwinker*

Darüber zu diskutieren wäre hier OT, wie evian schon sagte. Aber doch gewiss an anderer Stelle einen Thread wert.
Um aber nochmal auf das Buch von der Zurhorst zurückzukommen: Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es hier im JC eine größere Zahl Frauen gibt, die sich Sex auf dem von der Autorin gezeichneten Level wünschen, wo der Mann nichts wollen darf und sich am besten reglos verhält. Oder liege ich da soooo falsch?
*******tte Mann
92 Beiträge
@Tilmann55
Sehr interessante und unglaublich gut geschriebene Rezension! Ich hab die Lektüre sehr genossen, Sie können sehr gut schreiben.

Diese unterschiedliche Programmierung von Frau und Mann, die immer wieder zu Beziehungsschmerzen führt, könnte man auch als Ergebnis der Vertreibung aus dem Paradies sehen, und jede Generation muss erneut durch kulturelle Anstrengung und letztlich auch persönliche Entwicklung versuchen, diesen Abgrund zu überbrücken.

Ich frage mich hierzu, ob Sie das Buch "Sex at Dawn" gelesen haben. Das Buch ist leider (noch) nicht ins Deutsche übersetzt worden aber es ist m.E. ein fantastisches Buch

Hier ein Gespräch mit einer der Autoren
http://www.welt.de/icon/arti … -Revolution-geht-weiter.html

Ich könnte Ihnen eine Kopie zur Verfügung stellen, falls Sie das Buch lesen möchten

Gruß
Danke !!!
für diese spannende und ausführliche Rezension. Auch bei mir stand "Soul-Sex" noch auf der "to-read-Liste" ... jetzt reicht es vielleicht noch zum Querlesen.

Schade ! Ich fand "Liebe Dich selbst...usw" sehr gut und habe mich trotz des provokanten Titels darüber hergemacht und in vielen Passagen (nicht in allen) wiedergefunden.

Den Erfolg diese Buches versucht Frau zur Horst seither weiter auszubauen und fortzusetzen, was ihr meiner Meinung nach nur bedingt gelingt. Auch die eigene Beziehung und Lebenssituation öffentlich zu machen und den Ehemann in "Sippenhaft" zu nehmen... naja wenn's (dem Geldbeutel) hilft. *zwinker*
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Danke für eine selten ausführliche, durchdachte und gut geschriebene Rezension mit viel Hintergrundwissen zum Thema. Allein deshalb habe ich sie überhaupt und auch gerne gelesen.
Solche Bücher stehen bei mir nicht auf der Leseliste, eine einzige Vokabel, ein einziger Gedankengang aus dem esoterischen Bereich und das wars.

Kurz und polemisch: Mir kommt es nach deiner Beschreibung vor, als hätte Madame einen normalen Mann mit der typischen Männererziehung abbekommen, der (seine) Gefühle als unwichtig, unmännlich ansieht. Statt den tausendundersten Thread über die "unsensiblen, gefühlstauben Männer" anzufangen (wenn sie denn im Joy wäre), schreibt sie ein Buch.
Kann man machen.

Außerdem sieht es für mich danach aus, als würde sie auf die positiv überhöhten Klischees ihres eigenen Geschlechtes hereinfallen.
*******ose Frau
793 Beiträge
Vielen Dank, Tilmann55, für diese ausführliche Rezension, die ich mit Vergnügen und vergnügt gelesen habe.

Deine Form des Zitierens finde ich durchaus ok. So habe ich es auch als "akademisch korrekt" gelernt. Die Joy-Zitatfunktion ist für mich kein Muss, sondern ich habe sie immer nur als Erleichterung angesehen, wenn ich innerhalb eines Threads jemand Anderen zitieren möchte. Hm... nun ja... vielleicht lag ich falsch...*nixweiss*

Jedenfalls mag ich es, wenn jemand differenziert auf etwas eingeht, und ich kann nachvollziehen, wie dich dieses Buch hin und her gerissen hat. Mal werde ich neugierig, es zu lesen, dann wieder denke ich: auf keinen Fall. Unter'm Strich wohl eher nicht - leider... denn der Titel gefällt mir sehr und hatte in mir durchaus hohe Erwartungen ausgelöst und mir ein sehr interessantes Buch versprochen.
***an Frau
10.900 Beiträge
Zitieren
Eigentlich könnte es mir ja egal sein, aber nun in jedem neuen Beitrag lesen zu müssen
Deine Form des Zitierens finde ich durchaus ok. So habe ich es auch als "akademisch korrekt" gelernt.

Wie korrekt die Zitierweise des TE ist, empfinde ich für mich nicht gerade korrekt.

Wir sind hier nicht in einem akademischen Zirkel und Joy schreibt hier vor wie zitiert werden muss. Wenn, wie der TE neu hier ist, und das nicht so genau weiß kann man doch, ohne dass das kritikwürdig von anderen ist auf die Spielregeln des Joy hinweisen.

Für mich war es schwer zu erkennen, was ist zitiert, auch wenn es kursiv gesetzt wurde, oder was ist der Eigenanteil des TE. Das ging für mich fließend über. Ich habe ja auch geschrieben, dass ich durch das für mich erschwerte Erkennen nur quergelesen habe.

Vielleich könnt das mal zu Kenntnis genommen werden und nicht weiter darauf rumgeritten werden. *g*
*******ose Frau
793 Beiträge
@ Evian

ok, hiermit zur Kenntnis genommen... nimm doch nicht alles so persönlich *frieden*
Europa und Stier; (Europa mal oben)
********5_nw Mann
60 Beiträge
Themenersteller 
Bin eigentlich kein erklärter Freund von Smileys,
aber der mit der Friedensflagge, der gefällt mir. Schließe mich dieser Aussage von magic_rose auch an, evian. Nach der von dir zitierten Vorschrift suche ich allerdings noch.
***an Frau
10.900 Beiträge
vielleicht hilft das ja
Tilmann55_nw

Nach der von dir zitierten Vorschrift suche ich allerdings noch.


http://www.joyclub.de/hilfe/spielregeln.html#regeln_fuer_inhalte



OT

irgendwie erinnert mich diese Diskussion an vergangene Ehezeiten *haumichwech*
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