Der Lektüre-Dealer: Marktkoloss oder kleiner Buchladen?

mal Laden (groß oder klein, egal), mal Internet, mal Flohmarkt, mal Telefonhäuschen

Da ich jetzt bald Buchhändler-Azubi in einem Buchladen bin, natürlich in einem kleinen Laden hihi

Generell aber kommt's drauf an, was ich brauche. Bei manchen Buchläden gibt's englische Bücher nur nach langer Wartezeit oder überteuert (keine Buchpreisbindung für englische Bücher und so).

Ganz unterschiedlich, über Flohmarkt bis zum größeren Buchladen ist alles dabei

Auch ich kaufe mal online, mal in einem großen Laden, mal in einer kleinen Buchhandlung, mal auf dem Flohmarkt oder auch privat, je nachdem was ich gerade brauche/suche.

Da ich inzwischen über den Kindle lese, bestelle zum großen Teil online, ich bin sehr selten in Städten und Läden unterwegs, wenn, dann komme ich aber an keiner Buchhandlung vorbei und muss einfach mal reinstechen, leider hat mein Lieblingsladen, obwohl ich regelmässig dort gekauft habe kürzlich zugemacht, ein Fachgeschäft, Lebenshilfe und Entwicklung, dort hab ich alles gekauft, was mit wollte und gemerkt, was gerade meine Themen sind. Ganz andere Sachen, als die, die ich über online-Empfehlungen finde, die ich auch gerne mal verfolge um zu etwas Neuem zu kommen, meine zweite Lieblingsbuchhandlung befindet sich in Timmendorfer Strand, wann immer ich dort hinkomme, ist das mein erster Weg, da sie wegen des Tourismus auch Sonntags geöffnet hat, komme ich da immer dran, und da geht immer was mit. Aber tatsächlich lese ich inzwischen überwiegend elektronisch obwohl ich mir mit dem Gedanken anfangs schwer getan hab - nein es geht sogar noch weiter - muss ich ja beschämend gestehen, habe ich heute ein "normales" Buch in der Hand passiert es mir auf den ersten paar Seiten, das ichs antippe um umzublättern, bis ich mich dann wieder dran gewöhnt habe

Ich kaufe wieder vermehrt in einer kleinen Buchhandlung, seitdem ich entdeckt habe, dass sie mich dort in bestimmten Bereichen hervorragend beraten. Diese Möglichkeit möchte ich mir unbedingt erhalten.

Außerdem bestelle ich dort sogar Bücher, die ich in einem großen Online-Laden ausgesucht habe, per Mail bei meiner Buchhandlung. Am nächsten Morgen ist das Buch da! Das heißt, es ist sogar noch schneller da, als wenn ich auf den Paketboten warte ... und dann muss ich nicht mehr auf ihn warten, sondern hole die Bücher einfach dann ab, wenn es mir passt.

Bei mir ist das auch sehr unterschiedlich.

Ich stöbere gern in dem kleinen Laden bei mir im Dorf, aber der hat eben besch* Öffnungszeiten. Daher verschlägt es mich auch oft in die größeren Ketten, auch wenn ich die weniger "sympathisch" finde.
Online kaufe ich eigentlich gar keine Bücher, dafür rette ich viele vor der Mülltonne aus den Regalen von Bekannten

kaufe meine Bücher am liebsten in einem "Zauberladen" über 2 Etagen sind fast alle Bücher zum halben Preis zu haben., in Regensburg. Verlage, wie Dtv, oder auch andere.
Oder wenn ich in München bin, beim Hugendubel mit Kaffee, da kann ich den ganzen Tag schmökern, das ist wie Urlaub für mich

Ich kaufe auf jeden Fall nicht bei Amazon, aus Prinzip nicht. Bei einer Firma, die so mit ihren Mitarbeitern umgeht, möchte ich gar kein Kunde sein.

Auf Kundenbewertungen gebe ich generell nichts, am Wahrheitsgehalt dieser Kommentare darf gezweifelt werden. Bei Büchern kommt es ohnehin viel mehr auf den persönlichen Geschmack an, da bringt das eh nicht so viel.

Ich kaufe eigentlich fast alles bei Hugendubel, da fällt man in München einfach an jeder Ecke drüber. Wenn ich Zeit habe, gehe ich stöbern (denn unter einer halben Stunde kommt man da niemals wieder raus), wenn ich gezielt was brauche, bestelle ich online, lasse es in eine Filiale schicken und hole das dann nur schnell ab.

Früher war ich auch gerne bei Weltbild, aber die haben inzwischen hier leider keine Filialen mehr.

In der Buchhandlung bei mir im Ort. Dort kann ich stöbern, es gibt zu vielen Büchern, den Lieblingsbüchern der Verkäuferinnen und Stammkunden handgeschriebene Rezessionen und so mit sehr persönlich Buchempfehlungen. Und wenn ich etwas möchte, das sie nicht da haben, bestellen sie mir das für den nächsten Tag.
Super Service, breites Wissen und immer ein Lächeln.
Außerdem regelmäßig dort: Lesungen von spannenden Autoren.

Sorry, darauf muss ich kurz eingehen, ich bin selbst seit 26 Jahren im Einzelhandel tätig, nur weil Hugendubels nicht groß genug sind um durch die Medien zu gehen, brauchst du nicht zu glauben, dass es den Mitarbeitern dort besser geht - ich bin zwar nicht in der Buchbranche tätig, aber das ist branchenübergreifend so, solange Geiz geil bleibt und ne Jeans zu 29,99 als teuer eingestuft wird, wird sich da nichts ändern, egal wo man kauft.

Die Male, in denen ich bei Hugendubel zu Bücher kaufen war. kann ich an einer Hand abzählen. Als der Laden hier in Frankfurt Stadtmitte aufgemacht hat - schlossen nacheinander mindestens 5 Buchhandlungen. Ich gehe gerne mal in kleine Buchhandlungen , die mich mit ihrem Ambiente "reinziehen" - ich bestelle mir aber auch immer mal wieder bestimmtes bei Amazon, auch der Kindle wird gefüttert, und hier steht mittlerweile ein ganzer Wäschekorb voll ungelesener Bücher - die ich auf dem Flohmarkt oder in den sog. "offenen Bücherschränken" ergattert habe.
Ob ich jemals dazu kommen alles zu lesen - steht in den Sternen.... ich habe mich vor 4 Jahren zum letzten Umzug von all meinen eigenen Büchern getrennt und behalte wirklich nur noch die , die ich unbedingt haben muß. Ansonsten gibts bei mir sog. Wanderbücher, die dürfen von Freundin zu Freundin zu Freundin - von Hand zu Hand wandern - und ganz viele Menschen beglücken.

Schlechter ist wohl kaum mehr möglich.

Die Arbeitsbedingungen im Handel und im Versand sind generell nicht berauschend, das ist bekannt, Mängel gibt es leider überall. Aber Amazon ist in Sachen Ausbeutung von Mitarbeitern schon oberste Liga. Sowas kann ich einfach nicht unterstützen und werde diesen Konzern auch weiterhin meiden. Immerhin das kann man als Verbraucher tun. Einkaufen muss man schließlich irgendwo. Die Zustände bei Amazon sind an Respektlosigkeit kaum noch zu toppen und mir tut wirklich jeder leid, der sich genötigt sieht, dort zu arbeiten, weil ihm – warum auch immer – nichts anderes übrig bleibt, als dieser Firma seine Würde zu verkaufen.

Und ja, den meisten ist das tatsächlich total egal, Hauptsache kurz vor Mitternacht bestellt und am nächsten Morgen schon versandkostenfrei geliefert. Ist das denn wirklich nötig? Ich finde, nein! Nicht alles, was möglich ist, muss ich zwangsläufig nutzen, vor allem nicht für den Preis, den andere dafür zahlen.

Vor ungefähr einem Jahr habe ich ein wunderbares Buchcafé entdeckt. Der Laden hat ein kleines feines Sortiment, halb deutsch, halb englisch, und wenn ich etwas Bestimmtes brauche, dann wird es über Nacht bestellt. Und man kann beim Stöbern einen Kaffee oder Tee aus biologischem Anbau trinken und alle Kaffee- oder Teesorten auch käuflich erwerben. Seitdem kaufe ich fast alle Bücher dort, aber ich gehöre auch zu den Junkies, die nicht an Buchhandlungen vorbeigehen können, und allzu oft nehme ich trotz bester gegenteiliger Vorsätze etwas mit. Besonders "gefährlich" sind für mich Bahnhofsbuchhandlungen, obwohl ich sonst auf Reisen meinen E-Book-Reader sehr schätze .

Im Internet kaufe ich im Antiquariat ein, weil's preiswerter ist.
Ansonsten bestelle ich Bücher in dem kleinen Buchhandel vor Ort; hier haben eh schon viel zu viele kleine gute Fachgeschäfte geschlossen.
Das bestellte Buch ist auch am kommenden Tag da, und da geh' ich eben mal 10 min zu Fuß.

Zeruleiv

Hallo zusammen,

ein interessantes Thema, mein Chef wäre vermutlich extrem überrascht.
Ich arbeite als Buchhändlerin in einer kleinen Buchhandlung, die freundlich gesagt, ziemlich kruschtig und altbacken ist. Aber auch irgendwie kultig. Mein Chef ist ein Mensch, der perfekt im vergraulen von Kunden ist, die nicht seinem literarischen Anspruch entsprechen. Sehr speziell.

Und doch zeichnet sich der Trend ab, dass vermehrt Kunden mit Infos aus dem Netz kommen, Ausdrucken von Amazon oder buch.de und bei uns bestellen, obwohl sie deswegen nochmals aufkreuzen müssen, was Zeit und Geld kostet.

Die persönliche Bindung ist immens. Ich kenne meine Menschen, weiß wer sie sind, was sie möchten.

In 30 Berufsjahren habe ich quer durch Deutschland gearbeitet. In großen Familienbetrieben, Ketten, Klitschen. Alles hat seine Berechtigung und ich persönlich bin ein Fan von Amazons Datenbank, kaufe meine antiquarischen Raritäten bei Online-Antiquariaten.

Einzelhandel ist per se ein mieser Knochenjob mit ungünstigen Arbeitszeiten und vor allem in kleinen Betrieben mit Bezahlung, die durchaus nur dem gesetzlichen Mindestlohn entspricht. Meine kaputten Füße, Hüfen habe ich mir ehrlich erarbeitet und pssssttttt ... die Krampfadern mühsam erstanden. In großen Buchhandlungen bewältigt frau gern mal anderthalb, zwei Tonnen Wareneingang am Tag. Bücherkisten sind bis zu 20 kg schwer. Alles wuppt man tagtäglich durch den Laden.

Insofern ist Amazon kein so arger Ausreißer. Ich habe schon oft Chefs erlebt, die Kollegen im offenen Laden ungespitzt in den Boden brüllen, egal wie viele Kunden Drumherum stehen. Kein Urlaubs-Weihnachtsgeld, unbezahlte Überstunden usw. Aus dem Urlaub geholt, trotz Krankschreibung arbeiten. Gang und Gäbe.

In diesem Sinne...

Isabelle

Buchhändlerin ist ja einTraumjob.
Für mich immer gewesen. Fast ohne Chance, da trotz Germanistikstudium unterzukommen.
Arbeite aber nun auch ganz was anderes.
Ich informiere mich bei amazon.de und kaufe vor Ort in einer kleinen Buchhandlung ein; hier ist der Einzelhandel eh' fast ausgestorben.
Und dann gibt es noch die Lieblingsbuchhandlung in D., mit einem ganz speziellen Sortiment, einer Leseecke , nett eingerichtet mit alten Regalen und Antiquitäten und einem guten Service.
Ich hoffe, diese Buchhandlung kann sich noch lange halten.

Zeruleiv

Mich überrascht schon fast, dass sich so viele Leute auf Onlinerezensionen verlassen. Wenn ich unentschlossen bin und durch Bücher stöbern möchte, ist mein Gedanke nie, im Internet nach neuen Büchern zu suchen, sondern eher ne Jacke überzuziehen und in den Laden zu gehen - da kann ich von vorne bis hinten durch die Bücher springen und die verschiedenen Schreibstile selbst beurteilen. Für mich immer die bessere Option.

Das Online-Angebot spar viel Zeit. Wer so wenig Zeit zum Lesen hat wie ich, ist froh, wenn er wenigstens bei der Bücherwahl Zeit sparen kann.

ich hab sehr oft sehr viel angenehmere Lesezeit
wenn ich von meiner Buchhandlung Bücher als für mich gut zu lesen bekomme
oder spontan beim Flohmarkt oder im Bücherschrank welche mit nehme

Für mich gehört die Bücherwahl ja durchaus zum Lesen dazu. Ich schmökere mindestens so gerne in Bücherläden wie ich Bücher lese. Und ich komme selten mit nur einem Buch aus der Buchhandlung