Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Wilder Süden Events
5274 Mitglieder
zum Thema
Oscar Wilde - mal etwas anders
Von Oscar Wilde sind eher seine "allgemein verträglichen" Werke wie…
zum Thema
K A F F E E - Tasse, Becher, Schale?106
Schon Oscar Wilde konstatierte The only way to get rid of a…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Das Bildnis des Dorian Gray - Oscar Wilde

*******_be Frau
4.784 Beiträge
Themenersteller 
Das Bildnis des Dorian Gray - Oscar Wilde
Für den Maler Basil Hallward verkörpert Dorian Gray die unvergleichliche Muse, die ihm als Künstler zu voller Blüte verhilft und ihm Genialität einflößt. Lord Henry erscheint dieser anmutige Jüngling wie ein hohles Gefäß von vollendeter Form, das darauf wartet, geöffnet und von Leben erfüllt zu werden. Basil betet Dorian als den Inbegriff von Aufrichtigkeit, Tugend und vollendeter Schönheit an. Für Lord Henry ist er hauptsächlich ein sehr interessantes Experiment.
Von der Ausstrahlung seines jungen Freundes geblendet und ihm völlig ergeben, überschüttet Basil ihn mit einer Flut an Komplimenten. Scharfzüngig, mit herrlich extremen Aussagen und provozierenden Thesen, versetzt Lord Henry den noch schlummernden Geist Dorians mit seinen paradoxen Philosophien in Aufruhr. Basil, von Dorians scharlachroten Lippen, den goldenen Haarwellen und den weiten blauen Augen betört, versucht, seine einzigartige Schönheit in einem großen Kunstwerk zu verewigen. Lord Henry, von seiner Unwissenheit und Formbarkeit angetan, verhilft ihm mit messerscharfem Geist und hypnotischer Redegewandtheit zu einer zweifelhaften Bewußtheit.
Dorian Gray erschauert, als er sich auf dem fertiggestellten Gemälde erblickt, und in seinem Entzücken über sich selbst richtet er einen wahnwitzigen und folgenschweren Wunsch an das Universum: Möge er in Wirklichkeit immer so jung und schön bleiben wie auf diesem Porträt. Stattdessen solle das Bild für ihn altern. Sein Gebet wird auf mystische Weise erhört. Dorian, vergiftet durch den schlechten Einfluß von Lord Henry und eines Romans, den dieser ihm zu lesen gibt, gerät immer mehr zum Opfer seiner innersten Abgründe. Nach außen hin bleibt er makellos, doch sein Porträt, das er voller Furcht vor Entdeckung in einem verstaubten Zimmer auf dem Dachboden versteckt, offenbart ihm die Verfehlungen seiner Seele erbarmungslos und auf gräßlichste Weise.

Verschleiert, wie es zu Oscar Wildes Zeiten nur möglich war, schwingt das Thema der Homosexualität mit. Viel dreht sich um männliche Schönheit und Jugend, um die zweifelhafte Moral der Gesellschaft, um verborgene Sünden und geheimnisvolle Anziehungskräfte und um schwerwiegende Gefühle von Schuld.

Ich finde es spannend, wie Dorian sein schönes Aussehen behält, aber menschlich immer hässlicher und skrupelloser wird. Diese Veränderungen sind nicht in seinem Gesicht zu sehen, hinterlassen aber deutliche Spuren in seinem Bild, welches er vor allen anderen versteckt.

Ein auch heute noch sehr aktuelles Buch, der Wunsch nach ewiger Jugend und Schönheit ist auch in der heutigen Zeit für viele erstrebenswert.
ein zauberhaftes Buch
und mögen es alles diejenigen lesen, die der ewigen Jugend und Schönheit hinterherjagen.
Oscar Wilde hat die Kehrseite eines solchen Lebens in den letzten Zeilen äußerst dramatisch geschrieben und niemand sollte so enden, wie der schöne Dorian.

Das Buch ist vom Thema, der Erzählweise und der Botschaft immer hochaktuell.

LG donner
*****har Paar
41.020 Beiträge
Oscar Wilde
Was immer man von ihm persönlich und seinem Leben halten mag - er war ein großer Dichter, den man immer wieder mal lesen sollte.

Und dieses Buch ist schon etwas ganz Besonderes ...

(Der Antaghar)
Da war doch noch...
Neben Dorian gibt es aber doch noch jemanden, einen gewissen Lord Soundso ( sorry, mir ist ist einfach gerade sein Name entfallen.

Ein ältlicher Herr der besseren Gesellschaft dem ebenfalls eine gewisse Bosheit anhaftet und der weiß, dass er das Beste hinter sich hat - und der den schönen Dorian zum Beispiel auch zu so mancher Gemeinheit inspiriert.

Zum Beispiel zu dem hinterhältigen Verhalten, dass zum Selbstmord von Dorians erster Liebe führt, war von Dorian so ja nun auch nicht gewollt war - und was eigentlich erst der richtige Auftaktt zu Dorians späterer Skrupellosigkeit ist ( habe zumindest ich so verstanden )...

Natürlich kann man in den Raum werfen Dorian hätte den gemeinen Ratschlag ja nicht befolgen müssen - klar. Andererseits sollte man auch mal in den Raum stellen: Mögen Leute wie Dorian von Menschen wir dem gemeinen Lord verscgont bleiben. Denn dadurch werden sie in ihrer verzweifelten Suche nach ewiger Jugend etc. doch erst bestätigt!
Das Bildnis des Dorian Gray ist auch ganz besonders deswegen lesenswert, weil es eine Fülle von Lebensweisheiten enthält. Manche sind zwar ganz egoistisch aber keine ist "von der hand zu weisen".

habe leider mein Exemplar aktuell verliehen und kann daher insoweit nichts zitieren. ABer dieser Aspekt der enthaltenen Lebensweisheiten ist super.
Großartiges Buch - unglaublicher Autor. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich die vor einigen Jahren bei Eichborn erschienene unzensierte Fassung des Romans besorgen.Freut mich hier noch andere Wilde Anhänger zu finden.

LG Atlan
Ich habe das Buch drei mal gelesen und finde es immer noch unglaublich gut.
Im Grunde habt ihr bereits alles dazu zusammengetragen und ich kann weitestgehend nur noch zustimmen.

Auch lesenswert und dem Thema des Dorian Gray naheliegend finde ich von Oskar Wilde ,,Die Nachtigall und die Rose'' und ,,Das Sternenkind''.
Vorallem letzteres liegt dem Thema sehr nahe.

Obwohl für seine Zeit skandalös muss er ein interessantes Liebesleben geführt haben.
durch Film drauf gekommen
Dieses unglaubliche Buch ist mir erst spät in die Hände gefallen.
Nach einem Kinobesuch!
Im Film "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" kommt die Figur des Dorian Gray zu recht zweifelhaften Ehren.
Weckte aber mein Interesse danach zu suchen und zu lesen.

Die, meiner Meinung nach, treffendste Anmerkung zu diesem Buch ist von "James Joyce" und steht auf dem Einband meiner Diogenes-Ausgabe:

Zitat: Worin Dorian Grays Sünde bestand, sagt niemand und weiß auch niemand. Jeder, der sie erkennt, hat sie begangen...
Der Mensch kann das göttliche Herz nicht erreichen, es sei denn durch das Gefühl der Trennung und des Verlußtes, das man Sünde nennt.
Ich war damals auf den Film ,,Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen'' sehr gespannt, vorallem auch auf die Figur des Dorian Gray.
Denn ich kannte zwar das Buch, hatte dazu aber noch keine Verfilmung gesehen.
In der Verfilmung wird er als zwielichtiger dargestellt als im Buch.
Eigentlich ist er ja nicht böse.
Er wollte nur vieles ausprobieren, sich ausleben da er sich seiner Selbst bewusst war und ging dabei manchmal über Leichen.
Wenn ich da an Basil und Sibill Van denke.

Das Zitat finde ich sehr gut und so treffend!
Es brachte mich zum schmunzeln... *g*
und...
... ich fühlte mich ertappt! *rotwerd*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.