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Worin blättert ihr im Moment XI

Liebe wird oft überbewertet ...
von Christiane Rösinger.

Bin gespannt, ob mich dieses Buch zu neuen An- oder Einsichten bringt.

Aus dem Klappentext:
"Nur drei Prozent aller Säugetiere leben monogam in einer festen Beziehung - warum muss dann ausgerechnet der Mensch dazugehören? Christiane Rösingers angewandte Paarforschung kommt zum Ergebnis, dass es wohl besser ist, wenn wir alleine leben. Eine hintergründige, komische und vor allem liebevolle Abrechnung mit der Liebe."

Klingt doch ganz interessant.

Bei mir staubt so manches Buch im Regal herum und jetzt habe ich Zeit einige davon zu lesen.
*****h76 Frau
2.283 Beiträge
Nach langem zögern und gedenk meines schwachen Magens *wuerg2* Jonathan Safran Foer Tiere essen
Wenn du danach ein paar vegane Rezepte haben möchtest, wende dich ruhig vertrauensvoll an mich *zwinker*

Hier auch ein Kurzbericht mit Interview zu "Tiere essen"...


M. Borrmann / Trümmerkind
Nachkriegswirren in Hamburg, und dazu ein bitter kalter Winter. Der 14 jährige Hanno Dietz unterstützt seine Mutter und seine kleine Schwester in dem er alles was sich auf dem Schwarzmarkt wieder verkaufen lässt aus Ruinen klaut. Dabei findet er einen kleinen Jungen, er nimmt in mit und fortan gehört Joost, wie die Mutter von Hanno ihn nennt, zur Familie. Keiner weiß wo er herkommt.
Jahre später ist Joost Architekt, und auf Restaurierungen alter Gebäude spezialisiert. Als er den Auftrag bekommt ein Gut in der Uckermark zu restaurieren lernt er Anna Meerbaum kennen, deren Familie von dort stammt.
Sie ist in Sachen Familienforschung unterwegs, denn ihre Mutter erzählt kaum etwas von dem Leben auf dem Gut vor dem Krieg und von der Flucht vor den Russen.
Die Nachforschungen der beiden bringt Licht ins Dunkel der "Trümmermorde" die in Hamburg nach dem Krieg stattfanden und nie aufgeklärt wurden, und auch Licht in die jeweilige Familiengeschichte.

Eine Familiengeschichte, ein bisschen ein Krimi, und eine starke Erzählerin, die mit wenigen Worten sehr eindringliche Szenen bescheibt.

Ich habe es jedenfalls ziemlich in einem Rutsch gelesen und es hat mich sehr beindruckt.
*******OfMe Frau
2.641 Beiträge
Anäis Goutier: Keusch
Ritualmorde in Paris und eine Liebesgeschichte zwischen dem Chef-Ermittler und der Profilerin - flüssig zu lesen, durchaus spannend, auch wenn der Schwerpunkt sich manchmal zu sehr auf die Liebesgeschichte verlagert (dafür anregende Erotik-Szenen). Was irritiert: Die Autorin hat offensichtlich einen Faible für die High Society und ergeht sich immer wieder in ausschweifenden Erkärungen von Wohnungseinrichtungen und Kleidungsstilen - das nervt!
*****_Lu Frau
6.617 Beiträge
Der Club der Traumtänzer
Der Club der Traumtänzer von Andreas Izquierdo

Klappentext:
"Gabor Schöning sieht gut aus, ist erfolgreich, und die Frauen liegen ihm zu Füßen: Die Welt ist für ihn wie ein großer Süßwarenladen. Außerdem ist Gabor ein Mistkerl. Er schreckt vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen. Doch dann fährt er mit dem Auto die Direktorin einer Sonderschule an. Und die kennt sich mit Schwererzieh-baren wie ihm bestens aus. Als Wiedergutmachung soll Gabor fünf Sonderschülern Tango beibringen. Das Problem ist nur, dass alle Schüler einen IQ unter 85 und eigentlich keinen Bock auf Tanzen haben. Die Sache gerät außer Kontrolle: Die Kids stellen sein Leben auf den Kopf, sein ärgster Konkurrent wittert die große Chance, ihn aus der Firma zu drängen, und zu allem Überfluss verliebt er sich in eine Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen liegt.
Als eines der Tangokids schwer erkrankt, setzt Gabor alles auf eine Karte – er wird diesen Jungen retten, egal, was er dabei aufs Spiel setzt."

Trivialliteratur. Eine rührende Geschichte in einem netten Schreibstil. Moderner Robin Hood mit Tiefgang.
Robert Harris Imperium
Ciceros Reden gegen Verres
• Mann, war das langweilig, damals im Latein-Unterricht, öde Stunden zogen sich endlos dahin ...

Und heute?
Robert Haaris beschreibt das Leben des römischen Philosophen, Politikers und Anwalt während der Endphase der römischen Republik in drei hinreißende Romane mit Thrillerqualität. Im ersten Band, indem sich Ciceros durch einen aufsehenerregenden Prozess gegen Senator Verres, der als Statthalter Roms in der Provinz Sizilien - korrupt, gierig, mordlüstern - Terror und Schrecken verbreitet hatte, wohl kalkulierend, dass ihn als Vertreter der Aristokratie in Rom niemand für seine Verbrechen zur Rechenschaft ziehen würde. Bis sich der bis dahin unbekannte Cicero des Falles annimmt und zugleich im Verlauf des Prozesses die römische Gesellschaft jener Zeit aufmischt.

Das alles spannend beschrieben - und auf Schritt und Tritt kommen dem Leser Assoziationen zum heutigen Politikklamauk, zum Populismus der Popularen bis hin zu Mauscheleien der sog. Eliten in den Sinn. Damals wie heute. Und dass sich dabei Harris sehr nahe an die antiken literarischen Vorgaben hielt - was man freilich heute von den meisten historischen Romanen nicht mehr erwarten darf - kann man erkennen, wenn man sich die alten Texte des Lateinunterrichtes noch mal vornimmt. Das geriet plötzlich zu einem besonderen Vergnügen. Es stimmt alles, was Harris spannend in Szene setzt.

Ich freue mich schon auf die Lektüre der beiden weiteren Bände "Titan" und "Dictator", die das Leben des Marcus Tullius Cicero erzählen - aus der Sicht übrigens seines Sekretärs Tiro. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz in so manchen skurrilen Geschehnissen jener Zeit, etwas was meinem Lateinunterricht damals leider fehlte. So spannend kann römische Geschichte sein, wenn nur einer kenntnisreich diese zu erzählen weiß.
Nachricht von Dir - Guillaume Musso
Wenn Du ein Buch in der Bücherei aus der Ecke der "Belletristik" mit dem Namen "Nachricht von Dir" mitnimmst und ganz im Glauben bist, sowas aus der romantischen Ecke a la Nora Roberts / Nicholas Evans / Nicholas Sparks erwischt zu haben, um in der Wanne an langen kalten Winterabenden zu schmökern, dann beim Lesen aber denkst, dass die Wanne zufriert ..... dann hast Du dieses Buch erwischt.

Eine Mischung aus Liebesroman und Krimi - teilweise blutig von den Fingerspitzen bis an die Ellenbogen und doch wildromantisch mit unverhofften Wendungen......


und am Ende doch etwas enttäuschend, da einer der Nebenprotagonisten absolut nicht mehr bedacht wird....

Also ich glaube ich werde mir von G. Musso nochmal was holen und dann ein endgültiges Urteil abgeben... momentan stehe ich auf dem Punkt ihm eine zweite Chance zu geben.
der G-Punkt *zwinker*
nachdem ich meines ausgeliehen und nicht wieder bekam, erhielt ich es jetzt wieder und schmöker gern herum

denn
weibliche ejakulation & der G-Punkt
von Deborah Sundahl
wie steht es so schön auf der Rückseite
.. ist ein offenes, positives und praxisnahes Buch, das Ihnen
*zahlreiche Übungen ...
*die alte und heilige Geschichte ...
*aufzeigt ...

ich finde es lesenswert und förderlich für gemeinsame Erkundungen
Nemesis: Roman von Philip Roth
Eine schreckliche Epidemie bedroht im brütend heißen Sommer von 1944 die Einwohner von Newark: Polio. Der Sportlehrer Bucky Cantor kümmert sich hingebungsvoll um seine Schüler. Nach Ausbruch der Krankheit versucht er, in einer von Angst, Panik und Leid gezeichneten Situation die Ruhe zu bewahren, doch vergeblich. "Nemesis" ist die Geschichte eines jungen Mannes in Amerika mit besten Absichten, der einen aussichtslosen Kampf führt. In seinem neuen Meisterwerk zeichnet Roth mit bestechender Präzision und großer Einfühlungsgabe jeden Schritt von Cantors Weg in die persönliche Katastrophe.
.. Geht ziemlich an die Haut.. wenn man mit dem Protagonisten Bucky Cantor mitfiebert, wer jetzt angesteckt ist oder nicht. Dann wägt man ihn schon in Sicherheit in einem Camp, aber....

.. weiter will ich nichts verraten, packend, real und sehr bereichernd, was amerikanische Geschichte und Kulturen betrifft...
**********e_man Mann
147 Beiträge
Unendlicher Spaß von David Foster Wallace
Das Hauptwerk dieses zu früh von der Welt gegangenen Autors. Der König der Fußnote. Lange verschachtelte Sätze, absurder Humor und hohe literarische Kunst.
Ich lese dieses Mammutwerk zum dritten Mal und entdecke immer wieder Neues.
Wen nahezu 2000 Seiten nicht abschrecken, sollte es unbedingt lesen.
Für Wallace-Anfänger empfehle ich "Der Besen im System".
UNSCHULD von Jonathan Franzen
Die junge Pip Tyler weiß nicht, wer ihr Vater ist. Das ist keineswegs ihr einziges Problem: Sie hat Studienschulden, ihr Bürojob in Oakland ist eine Sackgasse, sie liebt einen verheirateten Mann, und ihre Mutter erdrückt sie mit Liebe und Geheimniskrämerei. Pip weiß weder, wo und wann sie geboren wurde, noch kennt sie den wirklichen Namen und Geburtstag ihrer Mutter. Als ihr eines Tages eine Deutsche beim «Sunlight Project» des Whistleblowers Andreas Wolf ein Praktikum anbietet, hofft sie, dass der ihr mit seinem Internet-Journalismus bei der Vatersuche helfen kann. Sie stellt ihre Mutter vor die Wahl: Entweder sie lüftet das Geheimnis ihrer Herkunft, oder Pip macht sich auf nach Bolivien, wo Andreas Wolf im Schutz einer paradiesischen Bergwelt sein Enthüllungswerk vollbringt. Und wenig später bricht sie auf.

Ins Buch bin ich mich erst noch am "Reinlesen". Ich finde es aber sehr flüssig und spannend geschrieben und die Protagonisten sind mir sehr sympathisch, gerade weil Sie "echt" wirken und die Charaktere gut"gezeichnet" sind... allen voran Pip ...
*****eiv Frau
13.178 Beiträge
@ alternative_man

Und was ist das Thema dieses Buches?

Zeruleiv
*******lle Frau
4.451 Beiträge
Marie Lu - Young Elites 1 - die Gemeinschaft der Dolche
Über Nacht verfärbten sich Adelinas wunderschöne schwarze Haare plötzlich silbern. Seit sie das mysteriöse Blutfieber überlebte, ist die Tochter eines reichen Kaufmanns gezeichnet und von der Gesellschaft verstoßen. Aber die Krankheit hat ihr nicht nur eine strahlende Zukunft genommen, sondern auch übernatürliche Kräfte verliehen. Und Adelina ist nicht die Einzige. Die Gemeinschaft der Dolche wird vom König gejagt und gefürchtet, denn mit ihren unerklärlichen Fähigkeiten sind sie imstande, ihn vom Thron zu stürzen. Doch dazu benötigen sie Adelinas Hilfe ...

X-Men meets Die rote Königin: Eingebettet in eine märchenhafte Welt, die an das Venedig der Renaissance erinnert, erzählt Spiegel-Bestsellerautorin Marie Lu die Geschichte von Adelina, einer sehr komplexen Heldin, die zunehmend von der rachgierigen Dunkelheit, die sie in sich trägt, übermannt wird. Ob ihre Liebe zu Prinz Enzo sie retten kann?

Ich war gespannt auf dieses Jugendbuch, zudem war es mein erstes von der Autorin, da ich die „Legend“-Reihe nie gelesen habe. Als ich es in der Hand hielt, musste ich bedauernd feststellen, dass ich und das Cover uns nicht verstehen. Es ist kein „Love-at-the-First-Sight“ Buch, da ich mit dem Mädchen auf dem Cover recht wenig anfangen kann (außerdem gibt es mir kaum Anhaltspunkte, in welche Richtung die Geschichte geht).Positiv überrascht war ich von der detaillierten Karte im Inneren des Buches, mit deren Hilfe man einen Einblick in die verschiedenen Schauplätze erhält.

Der Einstieg gelang mir gut.
Marie Lu hat einen klaren, aber keineswegs stumpfen Schreibstil. Sie geht nach dem Motto „weniger ist manchmal mehr vor“ und vermeidet blumige Umschreibungen oder zu genaue Landschaftsbebilderungen. Das ist auch keineswegs notwendig, musste ich feststellen. Ich hatte meinen Spaß mit den unterschiedlichen Charakteren und den Abenteuern, die sie bestritten haben.

Das Buch ist aus Adelinas Perspektive geschrieben im Präsens. Ergänzt wird die Ich-Perspektive durch kurze Abschnitte anderer Figuren, sodass der geneigte Leser einen kurzen Blick von außen auf die Szenerie erhält.

Adelina war mir sympathisch, obwohl sie keine typische Heldin ist. Aber gerade das a-typische macht ihren Charme wie ich finde aus. Sie offenbart im Laufe des Buches eine leichte Neigung zur Wut und zum Zorn, was den Weg zu einigen interessanten Wendungen eröffnet. Sie handelt dann und wann mal gegen die gängigen Moralvorstellungen und wird auch vor schwere Entscheidungen gestellt. Ich denke, das macht einen Großteil des Reizes an der Geschichte aus. In der Mitte hatte ich aber ein paar kleine Probleme mit den Charakteren. Ich hatte das Gefühl, dass sie manchmal blass erschienen, in den Hintergrund rücken. Einfach inkonsistent waren. Nicht nur Adelina, sondern auch die Dolche wie Raffaele oder Enzo. Am Ende des Buches ergaben ihre charakterlichen Schwankungen jedoch wieder Sinn.

Das Setting des Buches war ein Schmankerl für mich. Italienisches Flair, Gondeln, Masken, alles nicht zu opulent eingesetzt, sondern genau in der richtigen Dosierung. Da ich das Setting sehr mochte, fühlte ich mich auch in der Welt schnell zuhause.

Es gibt einige überraschende Twists in der Geschichte, die mich verwirrt zurückließen und die ich so bei einem Jugendbuch nicht erwartet hätte. Um ehrlich zu sein, empfand ich es als ziemlich erfrischend. Es drängt praktisch zum weiterlesen.

Alles in allem war ich positiv überrascht von den Charakteren einerseits, andererseits aber auch von den Plottwists, die mir sehr gefallen haben. Da lässt sich der ein oder andere Wackler verschmerzen. Ich vergebe für dieses Buch sehr gerne 4,5 Sterne und warte nun auf den nächsten Band, der hoffentlich ein wenig Klarheit bringt.
**********e_man Mann
147 Beiträge
@zeruleiv
Schwer zu sagen, ohne zu spoilern. Es geht um Tennis, Sucht und Entzug, den Konflikt zwischen arm und reich. Sehr collagenhaft geschrieben.
Ich tue mich schwer, den Inhalt zusammenzufassen. Es ist einfach zu abgefahren.
*****_Lu Frau
6.617 Beiträge
Ein Mann namens Ove
"Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, das richtige Werkzeug und was sonst noch wirklich zählt im Leben – witzig, rührend, grummelig, großartig.
Haben Sie auch einen Nachbarn wie Ove? Jeden Morgen macht er seine Kontrollrunde und schreibt Falschparker auf. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich ein großes Herz und eine berührende Geschichte. Seit Oves geliebte Frau Sonja gestorben ist und man ihn vorzeitig in Rente geschickt hat, sieht er keinen Sinn mehr im Leben und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben. Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet …"

Ein Mann namens Ove. Ein wunderbarer Roman. Eine besondere Geschichte, die sehr schön geschrieben ist.
Eine berührende Lebensgeschichte eines "Ekels", der auch nur ein Mensch ist. Ein Zitat aus dem Buch : "Liebe ist sonderbar, sie kommt so überraschend". Wer das Buch liest, erkennt darin, dass Liebe wirklich sonderbar sein kann und sooooo gut!
Die Verfilmung des Buches ist sehr nah am Buch und war für mich das Kino Highlight 2016.

*****011 Frau
2.467 Beiträge
Verrat uns doch bitte noch den Autor!
Der Resetbutton meines Lebens...
...kein Buch, sondern ein OnlineTagebuch.

Der Mann einer lieben Freundin ist an Krebs erkrankt und schreibt hier während der Behandlung sein "Gesundheitstagebuch", vielleicht interessiert das ja jemanden:

@********ilor/2017-der-reset-button-meines-lebens-teil-1" data-derefer-url="https://www.joyclub.de/link/41517902.html" rel="nofollow" target="_blank" class="derefer_link postlink">https://steemit.com/leben/@g … -button-meines-lebens-teil-1
*****_Lu Frau
6.617 Beiträge
Fredrik Backman
so was, hab ich den Autor vergessen *g*

Fredrik Backman - Ein Mann namens Ove
Eaters of the Dead
Von Michael Crichton. Auch in deutscher Übersetzung erschienen, unter den Namen "Schwarze Nebel" und "Die ihre Toten essen". Dieser historische Roman ist inzwischen über 30 Jahre alt, zehn Jahre älter als die große Welle von historischen Romanen, die mit "Der Medicus" startete.

In einem Nachwort, das 1992 geschrieben wurde, gibt Crichton interessante Einblicke in Hintergrund und Entstehungsgeschichte. Dieses später hinzugekommene Nachwort ist auch das einzig wirklich Faktische des Buchs, denn Einleitung, Fußnoten und Literaturverzeichnis (!) sind Teil des Romans, des Fiktiven. Gut, das sollte klar sein, wenn das Necronomicon im Literaturverzeichnis aufgeführt wird.

Chrichton wollte in Romanform eine mögliche historische Grundlage des Beowulf-Epos erzählen, quasi eine Wette mit einem Freund. Aber seine ersten Versuche stellten ihn nicht zufrieden. Da kam er auf einen genialen Trick: er plünderte hemmungslos ein tatsächlich existierendes historischen Dokument, den Bericht Ibn Fadlāns von der Reise der Gesandschaft des Kalifen von Bagdad zu den Wolgabulgaren.

Das darin enthaltende Kapitel, das eine Wikingerbestattung beschreibt, dient als Abzweigung ins Fiktive. Ibn Fadlāns Schreibstil imitierend, und mithilfe von Fußnoten, lässt Chrichton Ibn Fadlān (als 13. Krieger) mit einer Gruppe von Wikingern in deren Heimat aufbrechen, wo ein unheimlicher Gegner zu besiegen ist.

Mein Urteil: Sehr, sehr gut gemacht. Interessant und gut zu lesen.
@******iki
Hast du das Original gelesen, oder die deutsche Übersetzung.

Oft besteht da ja auch ein Unterschied....
Eaters of the Dead
@********lady

Oh ja! Wg. Unterschied. Obwohl Übersetzungen ja ein (meist) redliches, wenn auch unterbezahltes, Handwerk sind, habe ich meinen Teil an schlechten Übersetzungen gesehen. Deswegen lese ich original englischsprachige Bücher fast immer im Original -- das zudem meist billiger ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Auch hier habe ich das Original gelesen, ISBN 978-0-06-178263-3.
**********osity Mann
12.812 Beiträge
Danke für den Tipp, ich kenne einiges von Michael Crichton, aber der Titel ist mir wohl irgendwie entgangen.
*******OfMe Frau
2.641 Beiträge
Leigh Hopkinson: Two Decades Naked
Ein wunderbares Memoir über die Zeit der Autorin in Stripperin in Neuseeland und Australien (leider nur auf Englisch). Leigh Hopkinson fängt während der Highschool an zu strippen und hört zwei Jahrzehnte nicht mehr richtig damit auf. Immer wieder lässt sie sich von Glamour und schnellem Geld verführen, erlebt tolle Zeiten, droht aber auch immer wieder den Faden ihres Lebens zu verlieren. Vieles davon konnte ich nachfühlen (auch wenn ich nie Stripperin war, sondern Sexarbeiterin) und hat mich zum Nachdenken gebracht, vor allem über den ständigen Zwispalt in dieser Art von Profession.
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.979 Beiträge
Corina Bomann: Die Jasminschwestern
Klappentext:
Ein Unfall, ein Schock und eine große Frage: Als ihr Freund verletzt ins Koma fällt, flüchtet Melanie Sommer zu ihrer vietnamesischen Urgroßmutter Hanna. Als Hanna merkt, wie sehr die junge Frau mit ihrem Schicksal und der Liebe hadert, erzählt sie ihr zum ersten Mal aus ihrem Leben: Von der dramatischen Kindheit im exotischen Saigon, vom schillernden Berlin der Zwanzigerjahre und einer großen Liebe, von der schweren Zeit während des Krieges und dem Neuanfang als Hutdesignerin in Paris. Hanna hat viel verloren, aber auch unendlich viel gewonnen. Und Melanie erkennt, dass ihre schönste Zeit noch vor ihr liegt – egal, was das Schicksal noch für sie bereithält.

Auf den ersten Blick fällt das romantische, beinahe kitschige, Cover auf. Die Buchseiten sind von außen durchgehend mit Blüten bedruckt, was nicht oft auf Büchern zu finden ist.

Das Buch beschreibt eine Familiengeschichte, die in der Gegenwart und in der Vergangenheit spielt.
In der Gegenwart übernimmt die Fotografin Melanie die Hauptrolle. Ihr Verlobter erleidet einen Verkehrsunfall und liegt seitdem im Koma. Als Fotografin nimmt sie nun keine Aufträge mehr an, um bei ihrem Verlobten zu sein – falls er aufwacht. Dennoch fährt sie auf´s Land zu ihrer Großmutter und Urgroßmutter, die ein Modemuseum führen. Hier geschieht nun die erste Ungereimtheit: Melanie nimmt keine Aufträge an, um schnell bei ihrem Verlobten sein zu können, gleichzeitig fährt sie auf´s Land, was auch nicht um die Ecke gelegen ist und ist eine Zeitlang abwesend.
Traurig und mit dem Schicksal hadernd hält sie sich nun bei ihren Großmüttern auf, gleichzeitig flirtet sie, obwohl sie doch so traurig ist, mit dem Gärtner.

Um sie abzulenken und Hoffnung zu geben, erzählt ihre Urgroßmutter Hanna Melanie ihre eigene Lebensgeschichte. Sie wuchs in einem reichen Haushalt in Saigon auf, wo sie eine Spielgefährtin und Freundin hat, die von ihrer Familie, nach dem Tot der Mutter, als Hausmädchen aufgenommen wird. Dieses Mädchen heißt Tranh.
Nach dem Tot des Vaters muss Hanna mit Tranh und ihrer Mutter in ein Dorf ziehen und in sehr armen Verhältnissen bei der Großmutter leben. Die Freundschaft der beiden Mädchen hält an. Als ihre Mutter einen Schmied heiratet ist vorerst alles gut. Dann soll sie verheiratet werden und mit Tranh flieht Hanna.
Sie werden auf ein Schiff entführt. Hanna landet in einem Bordell in Hamburg, was aus Tranh wird, erfährt sie nicht.
Die Lebensgeschichte von Hanna bildet den zweiten Handlungsstrang des Buches und macht das Buch zu einem kleinen Lesevergnügen. Während Melanie mir in der Gegenwart immer unsympathischer wird, zieht mich die Lebensgeschichte von Hanna immer mehr in den Bann. Sie ist spannend und der Lesefluss wird für mich immer dann unterbrochen, wenn die Handlung in die Gegenwart verlegt wird. Was geschieht mit der zweiten Jasminschwester? Hat Tranh überlebt? Wie geling Hanna die Flucht aus dem Bordell? Wie wird sie die Modekönigin?
Das alles wird spannend und so schön erzählt. Sehr bildhaft kann ich mir ihr Leben im Berlin der 20er Jahre vorstellen und fiebere und leide mit ihrem weiteren Lebensweg mit.
Von mir aus hätte das Buch nur aus der Geschichte von Hanna bestehen können. Die Gegenwart, und damit Melanies Geschichte, wurden für mich uninteressant. Ob ihr Verlobter aufwacht (oder nicht) wurde für mich unwichtig, solange ihre Urgroßmutter nur weiter ihre eigene Geschichte erzählte.
Das Buch ist ideal für kalte Winterabende auf dem Sofa, die man eingekuschelt mit Tee oder Kaffee verbringen möchte und sich in eine schöne Lebensgeschichte einlesen möchte.
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