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Worin blättert ihr im Moment XI

*****eiv Frau
13.192 Beiträge
Danke für die Vorstellung dieses Buches.
Aber es scheint doch gerade deswegen spannend, weil es vielleicht? erklärt, wie Lebensgeschichte die Menschen prägt.

Liebe Grüße
Zeruleiv
Philosophie Grundwissen von Siegfried KÖnig.
Gangster, Opfer, Detektive
von Jochen Schmidt

Inhaltsangabe:
Das Standartwerk zur Kriminalliteratur
DER SCHMIDT - 1150 Seiten faszinierende Krimi-Welt! Gangster, Opfer, Detektive ist ein unbedingtes Muss für jeden Freund großartiger Kriminalliteratur! Wer alles Wichtige über die Geschichte des Kriminalromans erfahren möchte, der kommt an diesem Werk einfach nicht vorbei.
Seit seiner Erstauflage im Jahr 1989 gilt dieses Buch als unübertroffenes Standardwerk, das durch profunde Sachkenntnis aller Typen des Kriminalromans besticht. In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich viel getan im Genre, ist der Kriminalroman gar zum Gesellschaftsroman unserer Zeit herangewachsen.
Nun hat Jochen Schmidt erneut Resümée gezogen und hat sein epochemachendes Werk auf den doppelten Umfang von stolzen 1150 großformatigen Seiten heranwachsen lassen!
Niemand hat sich je zuvor und auch nicht danach in solch lockerem, spritzigem Stil mit ausnahmslos jedem wichtigen Autor und jeder herausragenden Autorin der Kriminalliteratur beschäftigt und in durchaus amüsanten Essays internationale Schriftsteller und ihre Ermittler vorgestellt. Fesselnd und fundiert analysiert Schmidt und beweist dabei seine Fähigkeit, Wichtiges vom Unwichtigen zu trennen, und so erhält man mit jedem Kapitel dieses Werks durchaus auch das Urteil des versierten Kritikers.
Was Schmidt in Gangster, Opfer, Detektive vermittelt, geht weit über das Vermögen herkömmlicher Krimilexika hinaus. Von den Hartgesottenen Amerikanern , denen er sich aus besonderer Vorliebe ausführlich widmet, über die Snobs , die Sadisten und Killer bis hin zum Mord auf weichen Pfoten entgeht ihm keine Strömung und keine Mode, lässt er keinen Flecken der Erde kriminalliterarisch unentdeckt. Von Edgar Allan Poe bis Kinky Friedman, von Georges Simenon bis Patricia Cornwell, von Dorothy L. Sayers bis Jacques Berndorf Jochen Schmidt hat den weiten Kosmos der Kriminalliteratur bis in den hintersten Winkel erforscht.

Diesmal ist es mehr blättern als lesen. Lesen werde ich auf jeden Fall das Kapitel über die deutschsprachigen Autoren.

Das Buch schwirrte immer mal wieder durch meinen Kopf, und habe es heute in der Stadtbücherei ausgeliehen.
*****ida Frau
17.744 Beiträge
Elizabeth George: Bedenke was du tust
(A banquet of consequences)

Der 19. Band (!!) in der Inspector Lynley Reihe. Wahnsinn. Und immer noch begeistert mich Frau George mit ihrer Figurenführung, den Twists, den Einfällen, den weitgesponnenen Fällen, den intensiven psychologischen Introspektiven in die ProtagonistInnen. Auch wenn ich gleich vorweg sagen muss (Achtung, Spoiler!) dass mir das angedeutete Ende für Barbara Havers, sie könnte Spaß daran haben, sich gesellschaftlich konform zu kleiden, überhaupt nicht gefällt, war es wieder ein a.b.s.o.l.u.t.e.s. Lesevergnügen (das ich mir einmal mehr auf Englisch gegönnt habe).

Der Fall ist speziell und lässt mich auch einen Tag nach Ende des Buches noch nachdenklich zurück; was Menschen einander antun und warum und vor allem in Bereichen, die als geschützt gelten... puh, das ist schon harter Tobak.
Doch ich will nicht noch mehr spoilern, ich sag nur noch: Abhängigkeiten, psychiatrische Krankheitsbilder und Gift. Ein bisschen Feminismus dann noch on top. *g*

Verlagstext von Goldmann:
Barbara Havers folgt am liebsten ihrem Instinkt, Regeln und Vorschriften interessieren sie wenig. Nach ihren letzten Alleingängen hat sie aber keinen guten Stand bei ihrer Chefin Isabelle Ardery. Ein falscher Schritt und sie könnte strafversetzt werden. Mit Unterstützung von DI Thomas Lynley will sie ihrer Chefin beweisen, dass sie ein guter Detective ist. Da kommt es ihr gerade gelegen, dass sich in Cambridge ein mysteriöser Todesfall ereignet hat: Die Bestsellerautorin Clare Abbott wurde tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden. Aber war es überhaupt ein Mord? Clares Freundin und Lektorin Rory Statham glaubt jedenfalls nicht an einen natürlichen Tod. Auch Barbara hat das Gefühl, dass es im Verborgenen einen Gegenspieler gibt, der einem perfiden Plan folgt – ein Gefühl, das bestätigt wird, als sie Rory kurz darauf mit dem Tod ringend in ihrer Wohnung auffindet ...

*******hien Mann
370 Beiträge
Simon Beckett - Totenfang
Eigentlich wollte ich die englische Ausgabe "the restless dead" lesen, aber in der Not (lange Zugfahrt) habe ich mir dann doch die deutsche Ausgabe zugelegt.

Es ist ein klassischer Thriller mit Dr. David Hunter, forensischer Anthropologe, der nach den vielen Fällen mit der Polizei bei selbiger einen schlechten Ruf genießt und sich an an der Uni langweilt. Mit klassisch möchte ich betonen, dieses Buch ist ein "page-turner"!

Diesmal geht es in schlammiges Marschland (backwaters in Essex) mit schlechten Mobil-Empfang und aristrokratischen Wichtigtuern. Es wird eine stark verweste Leiche gefunden, womöglich der Adelssproß, der vor Wochen verschwand. Es bestehen Zweifel an Selbstmord und der Identität. Dann taucht auch noch ein Fuß auf und eine weitere Leiche. Dr. Hunter kommt selten zur Ruhe.

Zum Ende kam ich selten dazu, das Buch wegzulegen.
*******lle Frau
4.451 Beiträge
Thor Ansell - Pandemie - Science Thriller
Eine Krankheit verwandelt scheinbar harmlose Männer in Raubtiere. Alex, eine wissenschaftliche Assistentin, begleitet ihren Professor in eine abgelegene Forschungseinrichtung, um das Berlin-Syndrom zu studieren. Alex’ Leben ist eher bequem und ereignislos. Damit ist es jedoch schlagartig vorbei, als sie eine folgenschwere Entdeckung macht. Etwas Unheimliches ist mitten unter ihnen, die Isolation der Forschungseinrichtung wird zur tödlichen Falle. Während sich draußen die Berliner Krankheit rasend schnell ausbreitet, muss sich Alex ihren größten Ängsten stellen. Pandemie ist ein aufwendig recherchierter Wissenschaftsthriller. Emotional, actionreich und spannend bis zur letzten Seite.

Dem Schreibstil merkt man an, dass der Autor sonst Drehbücher schreibt. Es ist sehr bildhaft und sorgt für einiges an Kopfkino. Es ist aus der Sicht des Erzählers geschrieben. Dabei geht es teilweise wie einem Film-Thriller sehr rasant zu. Auf die Innenwelt der Charaktere wird nicht so genau eingegangen, aber durch die ganze Dynamik der Geschichte, bleibt dafür nicht so viel Zeit. Auffällig ist auch noch, dass anfangs öfters über die Personen in ihrem Nachnamen geschrieben wird, was meiner Meinung nach ja irgendwie eher eine Eigenart der Amerikaner ist. Daran gewöhnt man sich aber schnell.

Die Charaktere sind sehr vielfältig. Alex ist eine der Hauptfiguren. Sie ist eine Wissenschaftlerin und hat es manchmal unter den ganzen Doktortitel-tragenden Kollegen nicht so leicht. Trotzdem erkennt Professor Warnecke ihr Potential und wählt sie daher für ein geheimnisvolles Forschungsprojekt aus. Alex ist einem gleich sympatisch und sie beweist, dass sie einen guten Instinkt besitzt. Weiters hat sie das Herz definitv am rechten Fleck und versucht stets das Richtige zu tun. Dann gibt es natürliche noch viele andere Informatiker. Laura Hebel war mir anfangs nicht so sympatisch. Sie wirkte etwas arrogant und auch ihre Entscheidungen fand ich manchmal etwas extrem. Trotzdem erkennt man schlussendlich, dass sie sehr brilliant ist. Auch Daphne ist eine brilliante Wissenschaftlerin und durch ihr fortgeschrittenes Alter und die damit einhergehende Erfahrung hat sie wieder einen ganz anderen Blick auf die Dinge. Zudem wird sie zu einer guten Freundin von Alex.
Theiß war ein sehr sympatischer Informatiker und konnte dieses Gebiet gut vertreten. Riquel war irgendwie so ein typischer Politiker. Dann gibt es da natürlich noch Major Thomas Yilmaz. Er war mir auch bald sympatisch. Obwohl er vom Militär ist, zeigt er sehr viel Empathie und ist eigentlich innen ziemlich weich.
Dann gibt es dann natürlich auch noch Elisabeth. Sie sorgt für das leibliche Wohl und kümmert sich rührend um alle.

Die Thematik fand ich sehr spannend. Die Einrichtung der Forschungsanlage konnte man sich total gut vorstellen. Sie hat irgendwie was von einer supermodernen Stargate-Einrichtung (ohne Stargate versteht sich). Dann gibt es da natürlich auch noch einen tollen Supercomputer mit Namen Sherlock, was ich ziemlich passend finde. Es hatte ein bisschen was von Science-Fiction, auch wenn wir ja eigentlich nicht mehr so weit weg sind von neuralen Netzwerken. Die Auflösung, was hinter dieser mysteriösen Erkrankung steckt, fand ich sehr spannend und sehr komplex. Generell wurden viele Beispiele aus der Wissenschaft im Laufe der Erforschung der Erkrankung miteingebracht, was sehr interessant war.
Bald gab es neben der Forschung, aber auch noch einiges an Action und es entwickelte sich bald zu einer ziemlichen Horrorgeschichte. Es wurde gesamt immer dramatischer und die Ereignisse haben sich überschlagen.

Der Schluss war ziemlich düster, hat aber auch ein paar Hoffnungsschimmer. Zudem gab es ein Zitat von Rainer Maria Rilke, was wirklich überraschend gut zu dieser Situation passte.

Fazit:
Spannender Thriller, der für einiges an Kopfkino sorgt
Kopflos
von Frank Tallis

Inhaltsangabe;

Max Liebermann, der junge Psychoanalytiker aus dem Wien des frühen 20. Jahrhunderts, muss erneut seinem Freund, Inspektor Rheinhardt, bei einem ominösen Mordfall helfen. Ein Mönch wird enthauptet im Schatten einer Kirche, gleich neben einer der berühmten Pestsäulen gefunden. Sein Kopf ist mit übermenschlicher Gewalt vom Körper gerissen worden. Als ein weiterer Mord in derselben Manier begangen wird, macht das Gerücht um einen "Wiener Golem" die Runde. Liebermann glaubt nicht an solche Schreckgespenster. Bis er selbst zu ermitteln beginnt ...

Rin weiterer Fall um das Ermittlerduo Arzt )Liebermann) und Polizist (Reinhardt).

In dem Buch, das ich genauso leicht lesen kann wie die anderen Krimis von Tallis, geht es um bestialische Morde. Parallel zu den Morden geht es um Probleme in Liebermanns in seinem Beruf, um soziale und religiöse Probleme in ´dieser Zeit.
*******OfMe Frau
2.641 Beiträge
James Rhodes: Instrumental (Der Klang der Wut)
James Rhodes ist ein weltweit erfolgreicher Konzertpianist. Er ist ein leidenschaftlicher und jungenhaft cooler Musiker. Aber der Weg, der hinter ihm liegt, führte durch die Hölle. Über den Missbrauch in seiner Kindheit kann der aus England stammende Rhodes jahrzehntelang nicht sprechen. Er rettet sich in die Musik, lernt Klavier spielen – das hilft eine Weile, dann braucht er Drogen, Exzesse, das Gefühl von Schmerz. Die Erinnerung aber bleibt. Nach einem Suizidversuch landet er in der Psychiatrie und lernt dort zu erzählen. Er kehrt ans Klavier zurück, und diesmal bleibt er dran, wird süchtig nach der Musik. Seine Geschichte ist intensiv, rückhaltlos offen und ein Plädoyer für die klassische Musik.

Ein hartes Buch. So hart, dass ich es zwischendurch mehrfach zur Seite gelegt habe, weil ich eine Pause brauchte. Was am Ende des Buches zu einer Liebeserklärung an die klassische Musik und die heilende Wirkung von Kunst wird, ist am Anfang einfach die Geschichte eines Mißbrauchs und der psychischen Folgen. James Rhodes beschreibt, was der Mißbrauch als Kind mit ihm gemacht hat, in welche Verhaltensweisen er sich geflüchtet hat, und von seinen Abstürzen mit selbstzerstörerischem Verhalten, die sich bis weit in sein Erwachsenenalter ziehen. Dabei ist er nicht wehleidig, sondern selbstkritisch, beschreibt seine ständigen Versuche, sein Leben auf die Reihe zu bekommen, und die ebenso häufigen Abstürze, die nicht nur ihn, sondern auch alle Menschen in seiner Umgebung belasten. Persönlich hat mich das Buch berührt, weil ich einige der Denkstrukturen kenne (wenn auch natürlich nicht in dieser extremen Ausprägung). Beruflich, als Therapeutin, ist es für mich eines der ersten Bücher (das ich lese - es gibt bestimmt andere), das als Folge von Mißbrauch nicht nur Schmerz und Rückzug und Mißtrauen beschreibt, sondern auch ein sehr hohes Maß an Aggressivität gegen sich selbst und andere. Ob man sich dieses Buch antut oder nicht, muss jeder selbst entscheiden - lesenswert ist es auf jeden Fall (auch sprachlich)!
*****eiv Frau
13.192 Beiträge
@ AspectsOfMe

Danke, Danke, Danke für diesen Lesetipp!

Habe gerade einen stümperhaften Artikel in der "Brigitte" über Angststörungen gelesen.
Selbst die Koryphäen der Angstforschung wie Badelow setzen auf Konfrontationstherapie, kaum wird die Ursache auf Traumata zurückgeführt bzw. eine PTBS diagnostiziert, deren Ursachen verarbeitet werden müssen, was sicherlich nicht mit einer simplen Verhaltenstherapie geht.
Interessant an dem Buch finde ich auch, dass der Protagonist Trost? Heil? in der Musik findet.
Wie viele Künstler haben eine gebrochene Biographie, aus der oftmal ein kreativer Prozess entsteht. Der die Wunden nicht immer heilt.
Ingeborg Bachmann, Sylvia Plath, Niki de St. Phalle. Viele.

Liebe Grüße

Gerti
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.980 Beiträge
Nele Neuhaus: Im Wald
Klappentext:
Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen.
Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes.
Kurz darauf wird eine todkranke alte Frau in einem Hospiz ermordet. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit.
Die Ermittlungen führen Pia und ihn vierzig Jahre in die Vergangenheit, in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand.
Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt.
Es bleibt nicht bei zwei Toten. Liegt ein Fluch über dem Dorf?
Nele Neuhaus fängt die trügerische Dorfidylle Rupperthains ein, in der das Ermittlerduo in ihrem achten Fall ermittelt.
Der neue Bücher Bestseller der bekannten Krimi-Autorin schafft durch die Beschreibung von Originalschauplätzen und der Skizzierung des Dorflebens eine dichte Atmosphäre.
Die Verbrechen erschüttern diese Idylle und werden in diesem Buch zu Bodensteins persönlichstem Fall.
Mit dem Taunus-Krimi landet die deutsche Schriftstellerin erneut auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten.


Die Handlung ist auf den ersten Blick überschaubar. In dem Ort Ruppertshain brennt ein Wohnwagen ab, eine Leiche wird darin gefunden.
Ruppertshain ist der Ort, in dem Oliver von Bodenstein aufgewachsen ist. Er ermittelte gemeinsam mit seiner Kollegin Pia Sander vom K11 in den vergangenen Taunus Krimis.
Kurz darauf gibt es weitere Tote und Oliver von Bodenstein sieht einen Zusammenhang zu einem Vermisstenfall aus seiner Kindheit.
So weit so gut. Dies können Grundlagen für die zwei Handlungsstränge sein und auch für Spannung sorgen.
Könnten.
Tatsächlich tritt das Gegenteil ein. Obwohl dem Buch ein Glossar über die einzelnen Personen beigefügt ist, erhält man fast das Gefühl von den vielen Namen, Erlebnissen der Vergangenheit und wer mit wem verwandt ist, erschlagen zu werden. Nur aufgrund dessen muss das Buch konzentriert gelesen werden.

Die Grundidee des Buches ist sicherlich gut, trotzdem enttäuschte es mich. Definitiv ist es eines der schwächsten Bücher aus der Reihe. Ich hatte das Gefühl, dass es künstlich auf 553 Seiten gedehnt wurde.
Häufig wird auf das Vorgängerbuch mit seinen Kontrahenten verwiesen, was ungewohnt ist.
Im Grunde kann man das Buch folgend zusammenfassen:
Handlung 1 in der Gegenwart: Rätsel, sprich Morde, werden gelöst.
Handlung 2 aus der Vergangenheit: Wird gelöst
Ständige Selbstzweifel Oliver von Bodensteins: In der Menge überflüssig

Viele Seiten werden zusätzlich mit seinen ständigen Selbstzweifeln gefüllt. Dermaßen gefüllt, dass sie ein eigenes, kleines Büchlein füllen könnten. Warum sich diese so häufen, erschließt sich mir nicht wirklich, wobei ich wieder bei dem Thema bin: Das Buch wurde künstlich in die Länge gezogen.
Oder soll damit sehr deutlich sein immer währender Ausstieg angedeutet werden?
Durch diese ständigen Selbstzweifel kam ich aus dem Lesefluss heraus.
Irgendwann erreichte ich den Punkt, an dem mich das Buch nur noch langweilte und ich nur dabei blieb, um die Auflösung zu lesen. Das ist wirklich schade, denn die Vorgänger waren teilweise sehr gut geschrieben.
Schade um den größten Teil der Lesezeit.
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.980 Beiträge
Thomas Melle: Die Welt im Rücken
Klappentext:

Auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2016
«Wenn Sie bipolar sind, hat Ihr Leben keine Kontinuität mehr. Die Krankheit hat Ihre Vergangenheit zerschossen, und in noch stärkerem Maße bedroht sie Ihre Zukunft. Mit jeder manischen Episode wird Ihr Leben, wie Sie es kannten, weiter verunmöglicht. Die Person, die Sie zu sein und kennen glaubten, besitzt kein festes Fundament mehr. Sie können sich Ihrer selbst nicht mehr sicher sein. Und Sie wissen nicht mehr, wer Sie waren. Was sonst vielleicht als Gedanke kurz aufleuchtet, um sofort verworfen zu werden, wird im manischen Kurzschluss zur Tat. Jeder Mensch birgt wohl einen Abgrund in sich, in welchen er bisweilen einen Blick gewährt; eine Manie aber ist eine ganze Tour durch diesen Abgrund, und was Sie jahrelang von sich wussten, wird innerhalb kürzester Zeit ungültig. Sie fangen nicht bei null an, nein, Sie rutschen ins Minus, und nichts mehr ist mit Ihnen auf verlässliche Weise verbunden.»
Thomas Melle leidet seit vielen Jahren an der manisch-depressiven Erkrankung, auch bipolare Störung genannt. Nun erzählt er davon, erzählt von persönlichen Dramen und langsamer Besserung – und gibt einen außergewöhnlichen Einblick in das, was in einem Erkrankten so vorgeht. Die fesselnde Chronik eines zerrissenen Lebens, ein autobiografisch radikales Werk von höchster literarischer Kraft.

Von Thomas Melle las ich vor einiger Zeit „3000 Euro“, welches ebenfalls für den Deutschen Buchpreis nominiert war und fand das Buch vollkommen überbewertet. Sowohl inhaltlich als auch sprachlich.

Als er nun mit „Die Welt im Rücken“ wieder auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis stand, machte mich das Buch nicht neugierig. Zu dem Zeitpunkt hatte ich es noch nicht in den Händen gehalten. Als ich verstand, dass er über seine manisch-depressive Erkrankung schrieb, wurde ich nur ein klitzeklein wenig neugierig. Vor einigen Jahren war ich händeringend auf der Suche nach Büchern zu diesem Thema, um festzustellen:
• Es gibt nur wenige Bücher zu dem Thema
• Diese wurden meist von der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störung heraus gegeben und waren ein Sammelsurium schlechter Texte
• Wenn es Bücher gab, erschienen sie als BoD und waren schlecht geschrieben
• „Matze, Dein Papa hat ´ne Meise“ war OK, weckte aber nicht mein Bedürfnis wirklich mehr über das Thema lesen zu wollen.

Dann kam der Tag, an dem ich eine Leseprobe von „Die Welt im Rücken“ erhielt. Gleich der Prolog mit der Beschreibung der verlorenen Bibliothek und dem Sex mit Madonna faszinierten mich. Inhalt, angedeuteter Humor und die Sprache: Ich musste das Buch schnell haben. Das Buch über „Manie & Depression. Vom Krieg zweier Ungeheuer“

Ungeduldig las ich es quer und „peng, peng“ erwischten mich die sprachgewaltigen Sätze. Deren Energien erschlugen mich beinahe und sogen mich in den Bann.
Den obigen Satz werde ich in ähnlicher Form folgend noch häufiger nutzen.
Endlich begann ich das Buch von Seite 1 an zu lesen. Und war wieder von der Schonungslosigkeit und der Energie gepackt. Ich konnte es nicht an einem Stück lesen. Zu oft schweiften meine Gedanken in Erinnerungen ab und ich reflektierte. Dieser Prozess benötigte einige Wochen. Reflektieren, ohne in Selbstmitleid zu zerfallen, kostet Zeit und verbraucht Kraft. Da ich selber manisch-depressiv bin (der Göttin sei Dank habe ich keine Psychosen) ging die Kraft des Buches, die Kraft des Themas einfach nicht an mir vorbei.
Nun war diese Phase beendet und ich konnte das Buch endlich so lesen, wie ich ein Buch lese. Von Seite 1 bis zur letzten Seite.

Die Faszination wurde nicht weniger. Wie soll ich in Worte fassen, was diese Sprachgewalt von Thomas Melle hier ausmacht? Das Buch liegt weiterhin bei mir auf dem Schreibtisch. Gespickt mit vielen verschiedenen farbigen Post Its. Wäre es mein eigenes Buch, hätte ich Notizen über Notizen hinein geschrieben. Da es nur ausgeliehen ist, behalf ich mir mit diesen Mitteln. Auch beim dritten lesen bekam ich wieder das Gefühl: „Peng, dieser Satz knallt mir ins Gehirn.“ „Peng, dieser Satz brennt sich ein. „Peng, peng, dieser Satz strotzt vor Virtuosität“

Lese ich Sätze, in denen er die Depression mit dem Kampf gegen den Selbstmord beschreibt, so ziehe ich den Hut. Zwei Absätze, die alles beschreiben. Wofür andere ein halbes Buch benötigen würden.

Kann man ihm böse sein, wenn er schreibt „die Psychiatrie ist ein Sammelsurium von Fehlexemplaren, die….“? Nein, denn er beschreibt es treffend.

Hier schreibt jemand über eine Erkrankung, die irgendwo nicht greifbar ist. Auch nach lesen des Buches versteht man sie und das Handeln eines Manisch-Depressiven als solchen nicht besser.

Melle schreibt über sich: „Wenn Sie manisch-depressiv sind, hat Ihr Leben keine Kontinuität mehr.“ Über diese nicht vorhandene Kontinuität schreibt er halt.
Das könnten sicherlich einige. Doch wie macht er es, dass dieses Buch mich so in den Bann gezogen hatte. Und hat?
Zum einen, indem er nichts beschönigt und radikal offen schreibt. Er beschreibt die Abgründe genauso, wie die absurden Momente. Man kann sich darüber streiten, ob es nicht ausgereicht hätte, über eine manisch-depressive Phase zu schreiben, da sich theoretisch alles wiederholt.
Nein, es hätte nicht gereicht. Wenn er über seine Leben schreibt, welches durch die Erkrankung geprägt ist, gehören für mich alle seine drei Phasen dazu.

Genauso gehört für mich dazu, dass er auch ein wenig über seine Kindheit schreibt.

Mich fasziniert seine Schonungslosigkeit, wie er über sein Leben, welches inzwischen durch die Erkrankung geprägt ist, schreibt und dieses analysiert.
Natürlich bin ich auch fasziniert, weil Thomas Melle einfach schreiben kann und mich mit den „Peng, peng Momenten“ packt. Bei mir entsteht der Eindruck, dass er nicht monatelang über Sätze und Worte gebrütet hat, sondern einfach geschrieben hat.
Er kann schreiben. In einer Qualität, die der Hammer ist. Die mich beeindruckt und mich zweifeln ließ jemals selber wieder etwas zu schreiben.
Hätte er den Deutschen Buchpreis bekommen, ich hätte es mehr als OK gefunden.
Stattdessen scheint er der Leonardo di Caprio des Deutschen Buchpreises zu werden.

Ist es große Literatur? Ich weiß es nicht, da ich mir ein Urteil darüber nicht zutraue. Ich weiß, dass mich dieses Buch auch gepackt und fasziniert hätte, wenn ich nicht selber manisch-depressiv wäre. Im Gegenteil. Das wurde mir ja erst wieder beim ersten vollständigen Lesen richtig bewusst.
Für mich ist es leichter, schlechte Bücher zu beschreiben. Hier finde ich Ansatzpunkte. Doch wie ein, in meinen Augen, grandioses Buch beschreiben, ohne in Floskeln zu ergehen?
Ich habe es mit den obigen Zeilen versucht.

Auszug der letzten Seite:
„Die Welt im Rücken werde ich nicht aufgeben. Die Hoffnung heißt: nie wieder manisch werden. Aber es mag mich noch einmal umhauen und hinaustragen, dann als quallig knochenloses Etwas heranspülen. Ich werde mir die Knochen wieder erarbeiten.“
Dieser Absatz gibt Hoffnung.
Me 2
*********ld63 Frau
8.445 Beiträge
Deine Begeisterung...
... ist spürbar, liebe Artemisia_Arte!

Ich bin beeindruckt, wieder einmal, wie du den Inhalt und Gehalt dieses Buchs rübergebracht hast. Und es hat mich kein bißchen gestört - im Gegenteil - dass du emotional sehr berührt bist von diesem Buch.

Ich werde es auf jeden Fall lesen, schon allein, weil ich beruflich mit dem Thema zu tun habe, aber auch und vor allem, weil mich die Thematik persönlich sehr interessiert.

Es ist so wichtig, dass es über solche Themen gute Bücher gibt, die im Idealfall auf persönlichen Erfahrungen basieren. Wenn dann auch noch die sprachliche Qualität gut ist: *top*

*roseschenk* Into
*****eiv Frau
13.192 Beiträge
"Ich werde mir die Knochen wieder erarbeiten."

Welch ein Satz!

Danke Dir,

Zeruleiv
*****ida Frau
17.744 Beiträge
Jonathan Lethem
Du liebst mich, du liebst mich nicht.

Ein US-amerikanischer Autor, der sehr produktiv ist, mir allerdings - Gemeindebibliothek sei dank *anbet* - erst jetzt über den Weg lief. Und schon bin ich angefixxt und begeistert *ggg*

In diesem Buch geht es um Lucinda und Mathew, ihre Rockband, die noch keinen Namen hat und noch nie öffentlich performt, es geht um die Macht der Worte und die Verführung und ihre manigfaltigen Spielarten.
Sex und Rock 'n Roll, außer Alkohol keine Drogen, Worte, Texte, Sprache und was sie bewirken können; die Frage: wem gehört ein Songtext, dem Zitatelieferanten oder den AutorInnen? die Frage: was bleibt, wenn nichts bleibt? und: wie geradlinig muss ein Leben verlaufen?

Hab ich in einem Rutsch durchgelesen und bin jetzt gespannt, was ich noch so alles von ihm entdecken darf.
**********ag_ni Paar
60 Beiträge
Hab mich
...durch Nele Neuhaus "Im Wald" gequält.
Interessanter Plot, viiiieeeel zu langatmig und auch teilweise verwirrend

...dann am Wochenende Robert Harris "Konklave" gelesen.
Einblick in den Ablauf einer Papstwahl gespickt mit den Intrigen machtgeiler Kardinäle.
Nichts Neues, seichte Einschlaflektüre.

...und erhoffe mir jetzt mit Veit Etzold´s "Dark Web" in den kommenden Tagen bessere Kost.
Die ersten Seiten machen Appetit auf mehr!
*******hien Mann
370 Beiträge
Lügenland - Gudrun Lerchbaum
Das Buchcover zeigt einen Laternenmast mit Überwachungskamera im schönen Abendlicht - da schau ich dann doch mal nach, ob das was ist. Und ob, ein super Polit-Thriller.

Die Geschichte spielt in nicht allzuferner Zukunft in Österreich. Die Europäische Union ist zerfallen, die dt. Kanzlerin (nicht namentlich genannt) ist weit über 80 und Österreich wird von "Aufrechten" mit einem ebenfalls nicht namentlich genannten Kanzler beherrscht, kontrolliert und mit allen Mitteln unterjocht. Es läßt sich mit dem Wort Dystopie zusammenfassen.

"Die europäische Politik hat in der Flüchtlingsfrage versagt. Rechtspopulisten haben die Macht übernommen und Österreich zu einem hochtechnisierten Überwachungsstaat geformt, in dem niemand mehr frei ist. Ein Zustand, mit dem die Soldatin Mattea eigentlich ganz gut zurechtkommt. Als sie am Vorabend im Drogenrausch eine Freundin erschießt, muss sie fliehen. Plötzlich gehört Mattea zu den "Wertlosen", zu denen, die außerhalb der Gesellschaft stehen und sie wird erbarmungslos gejagt."

Das tolle an der Heldin, sie ist nicht perfekt. Jahrelang bei der Miliz ist sie eben nicht wirklich geschaffen für Dissidenz und die Widerstandsszene ist nicht ohne Makel. Diese Widersprüche halten die Spannung. Sehr oft sind Sprüche und die einfachen Wahrheiten der Aufrechten eingestreut, die wenig Freude hinterlassen. Ein klasse Buch.
*******lle Frau
4.451 Beiträge
Sarah J. Maas - Das Reich der sieben Höfe 1 - Dornen & Rosen
Sie hat ein Leben genommen. Jetzt muss sie mit ihrem Herz dafür bezahlen.

Die junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt. Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist nur eins: Sie muss einen Weg finden, um ihre Liebe zu retten. Oder ihre ganze Welt ist verloren.


In dem Auftaktroman Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen geht es um die junge Protagonistin Feyre, welche auf dem Kontinent Prythian südlich der Mauer im Land der Sterblichen wohnt. Nach dem Verlust ihrer Mutter und des Vermögens ihres Vaters ist sie gezwungen, zusammen mit ihren zwei Schwestern und ihrem Vater ein Leben in Abgeschiedenheit und Armut zu fristen. Feyre hat sich dabei als Ernährerin der Familie behauptet und sich dabei als begnadete Jägerin behauptet, wobei sie sich die Jagd selbst beigebracht hat. Eines Tages gerät sie während eines Jagdzugs in große Gefahr, bei welcher sie eine schicksalhafte Entscheidung trifft, welche sie in eine vollkommen neue Welt entführt. Diese neue Welt entpuppt sich nicht nur als das Reich der sieben Höfe, sondern sie entpuppt sich auch als eine wahnsinnig magische Welt mit unzähligen, magischen Kreaturen sowie neuen Gefahren. Ob sich Feyre in dieser für sie unbekannten Welt behaupten kann, welche von einem fürchterlichen Fluch bedroht wird und ob sie es schafft, zwischen all den Fae zu bestehen wird in diesem Auftaktroman offenbart.

Ohne eine wirklich Aufteilung des Romans ist das Buch inoffiziell doch in zwei unterschiedliche Teile gesplittet. Die Handlungen entwickeln sich in beiden Abschnitten komplett in eine andere Richtung, die Schwerpunkte sind anders gesetzt und die Beziehung der Protagonisten hat sich auf eine andere Ebene verlagert. Während in der ersten Hälfte des Buches vor allem die Entdeckung der neuen Umgebung fokussiert wird geht es in Teil zwei um die Festigung der neu entdeckten Beziehungen. Mir hat dabei diese Aufteilung sehr gut gefallen. Der Schnitt ist plausibel und wird durch ein einschneidendes Ereignis eingeleitet, welches die beiden Protagonisten Tamlin und Feyre auf eine sehr emotionale und intime Art und Weise miteinander in Verbindung bringt. Dabei steht stets die Entwicklung der Protagonisten im Fokus der Geschichte von Sarah J. Maas. Während Tamlin bis zum Ende des Buches undurchsichtig bleibt, aber immerhin vereinzelt ein paar Ansätze zeigt, wie man ihn einzuordnen hat und welche Motive ihn antreiben, ist man bei Feyre doch etwas sicherer unterwegs. Sie steht klar im Fokus der Geschichte, man erfährt ihre Beweggründe und Empfindungen von Beginn an und kann sich dadurch gut in sie hineinversetzen. Mir ist Feyre bis auf wenige Ausnahmen durchaus sympathisch geworden und konnte mich mit ihren Eigenheiten und ihren Motiven von sich überzeugen, auch wenn sie mir ab und zu doch gehörig auf die Nerven gegangen ist. Nichtsdestotrotz ist das nicht weiter schlimm, da dieses Verhalten doch irgendwie menschlich und niemand wirklich perfekt ist. Auch nicht die Hauptfigur dieser Märchenadaption. Neben diesen beiden tollen Protagonisten kann dieser Roman aber auchnoch mit zahlreichen wirklich toll skizzierten Nebencharakteren und interessanten Kreaturen aus dem Reich der Fae überzeugen.

Ein weiterer toller Aspekt von Das Reich der sieben Höfe ist der toll durchdachte Plot, welcher mich von der ersten Seite an von sich überzeugen konnte. Zugegeben, diese Geschichte weist ein paar Parallelen zur Märchenvorlage Die Schöne und das Biest auf, kann trotzdem genug Eigenständigkeit entwickeln um als eigenes Werk gut zu funktionieren, da die Geschichte sich im Verlauf der Handlung immer weiter von der Vorlage zu entfernen scheint. Die Story ist toll durchdacht, mit zahlreichen liebevollen Details versehen und mit dem einen oder anderen geschickt platzierten Cliffhanger ungemein spannend und unterhaltsam zu lesen.

Dornen und Rosen ist keine typische Lektüre für mich, da das Buch für meinen Geschmack vor allem ein weibliches Publikum ansprechen soll. Für mich hat diese Geschichte nichtsdestotrotz gut funktioniert und ich konnte mich wirklich gut unterhalten fühlen. Das Klischee, dass die Bücher von Sarah J. Maas nur für Frauen etwas sind, mag ich an dieser Stelle daher so nicht unterschreiben. Das Reich der sieben Höfe ist einfach unterhaltsam und konnte mich nahezu durchweg gut unterhalten. Zwar gab es die eine oder andere Länge zwischendurch kurz zu überwinden aber die sympathischen Charaktere und die abwechslungsreiche Welt mit all ihren Facetten hat mich stets wieder in die Geschichte zurückgeholt, weshalb ich diesen Roman Märchen- und Fantasyfans absolut empfehlen kann. Männer, lasst euch vom rosa-farbenen Cover nicht abhalten (hier sei lobend die Gestaltung erwähnt, da mir dieses mit dem durchsichtigen Schutzumschlag und dem zweiten Motiv wirklich gut gefällt und einige Kreativität gezeigt hat, obwohl viele dieses Cover vorab und vor allem die Person auf dem Cover kritisiert haben…), denn der Inhalt ist es allemal wert, einen vertiefenden Blick zu riskieren. Eine tolle, kurzweilige und spannende Lektüre, welche Lust auf die weiteren Romane der Reihe und vor allem auf die Welt Prythian gemacht hat.

Fazit zu Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen von Sarah J. Maas
Vielversprechender Auftakt einer ganz wundervollen Märchenadaption in einem magischen Setting gepaart mit liebevollen Charakteren. Eine klare Leseempfehlung.
*******2802 Frau
80 Beiträge
Ich lese zwei Bücher die einen zum Nachdenken bringen.

Das Erste heißt "Steh auf" von Boris Gründl der den Beweis angetreten ist, nach einem schweren Unfall nicht aufzugeben und sein Leben anders in die Hand zu nehmen und etwas daraus zu machen.

Das Zweite Buch das ich gerade ausgelesen hat ist von einem ganz ganz tollen Autor von dem ich nun das dritte Buch gelesen habe. Sein Name ist John Strelecky. Ich möchte kein Buch empfehlen, jedoch habe ich nach diesen drei Büchern angefangen mal eine andere Sichtweise auf mein Leben erhalten. Ich stelle meinem Leben nun andere Fragen.

Vielleicht schaut ihr mal ins Inhaltsverzeichnis und findet etwas für euch dabei.

Da ich mir den Rücken verrengt habe werde ich mal schauen ob welches Buch ich nun anfange zu lesen. Es liegen noch einige vor mir.
*****oth Mann
846 Beiträge
Aus der Dunkelkammer des Bösen von MARK BENECKE und LYDIA BENECKE

Aus dem Klappentext:
In der Dunkelkammer des Bösen rücken wir ganz nah heran an erstaunliche Verbrechen. Wir treffen auf Killer wie Dr. Holmes, den ersten bekannten Serienmörder der USA. 1893 baute dieser Gaskammer, Krematorium und Präparationstische, um Hunderte von Menschen zu foltern und zu töten.
Wir widmen uns Vergewaltigern, Nekrophilen, Sadisten, Sexualmördern und anderen Tätern. Wir schauen in ihr Innerstes und wir besuchen sie im Knast. Wir fragen uns: Wie entstehen „Monster“? Gibt es kaltblütige Killer wirklich, oder sind sie Opfer der Umstände? Müssen Täter pädophil sein, um sich an Kindern zu vergehen? Was steckt hinter den Fällen Fritzl und Kampusch, und waren das grausige Ausnahmen?

Bisher interessante Einblicke

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und als zweitbuch was Populärwissenschaftliches:

Der Quantenbeat des Lebens: Wie Quantenbiologie die Welt neu erklärt

Einfach nett erklärt, wie Quantenmechanik in der Biologie steckt.
*******hien Mann
370 Beiträge
TC Boyle - Die Terranauten
Es hat sich mal wieder gelohnt! Das Buch ist witzig, mit der üblichen Prise Erotik und sehr zum Lesen in Bus und Bahn geeignet, denn da lacht selten jemand.

Zwei Jahre darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von "Ecosphere 2" (siehe: Biosphere 2) verlassen. Egal, was passiert. Touristen drängen sich um das Megaterrarium, Fernsehteams filmen, als wäre es eine Realityshow. Eitelkeit, Missgunst, Rivalität - auch in der schönen neuen Welt bleibt der Mensch schließlich doch, was er ist. Und es kommt, wie es kommen muss: Der smarte Ramsay verliebt sich in die hübsche Dawn - und sie wird schwanger. Kann sie das Kind in der geschlossenen Sphäre austragen oder muss das Experiment abgebrochen werden?

Boyle haut manchmal mit Fachwissen um sich, aber dafür ist es amüsant verpackt. Es sind schließlich Wissenschaftler, die das harte Auswahlsystem überstanden haben und nun der harten Realität gegenüberstehen.
Der Plot spielt in den 90ern und da ist vom allgegenwertigen Internet und seinem Gehabe erst in Anklängen zu lesen. Da können Erwachsene Menschen beim Essen noch miteinander sprechen und wischen nicht auf irgendeinem Gerät herum.
**********f_MMF Mann
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4 3 2 1 von Paul Auster
Im englischen Original, schrumpft dabei von den über 1200 Seiten der deutschen Ausgabe auf nur noch rund 820. Schwere Kost als Hardcover, aber nach rund 100 dennoch gut zu lesen.

Buchkritik:

In seinem Roman "4321" beschreibt Paul Auster ein Leben in vier Variationen – wie es war und wie es hätte gewesen sein können. Souverän und kraftvoll. Ein grandioses Werk, das Paul Auster sich und uns zu seinem 70. Geburtstag schenkt.

In jedem dicken Buch, hat der Kulturhistoriker Robert Darnton einmal gesagt, steckt ein dünnes, das schreit, ich will hier raus. In Paul Austers neuem, backsteindicken Roman mit insgesamt 1264 Seiten stecken gleich mehrere Bücher, die man aber auf keinen Fall getrennt voneinander lesen möchte, weil sonst zu viel der beeindruckenden Imagination und Kunstfertigkeit des Autors verloren ginge.

Vier Leben beschreibt Auster, oder besser gesagt: ein Leben in vier Variationen – wie es war und wie es hätte gewesen sein können. Und man staunt beim Lesen ob der spielerischen Eleganz und peniblen Akkuratesse, mit der hier vier verschiedene Lebensmöglichkeiten und Lebenswirklichkeiten in üppiger und detaillierter Raffinesse ineinandererzählt werden. Das erfordert auch vom Leser einige Konzentration, die man allerdings mit einer gewissen Nonchalance paaren sollte - um sich nicht zu grämen, wenn man auf Seite 798 unsicher ist, ob der momentane Held nun der Princeton-Student oder der Columbia-Student ist – oder der, der keine Lust aufs College hat.

Eine Reise tief hinein in den Auster-Kosmos
Archibald Ferguson, das ist der Name des Protagonisten, wird am 3. März 1947 in New Jersey geboren – genau einen Monat nach seinem Autor (der in wenigen Tagen, am 3. Februar, seinen 70. Geburtstag feiert). Kurz lernen wir die Einwanderungsgeschichte seiner Großeltern kennen, begleiten den Jungen durch die Fünfzigerjahre und erleben mit ihm die Tumulte der Sechziger.

Die vier Fergusons wachsen – wie ihr Erfinder und Autor – in New Jersey auf, lieben Baseball, Filme und Literatur. Mal quält Archie sich, mal tost er altklug durch die Krisen, mal bleiben seine Mutter und sein Vater verheiratet, mal sind sie geschieden und neu liiert, mal haben sie Geld, mal keins, mal liebt Ferguson Amy und sie ihn, dann wieder bleibt sie seine leider unberührbare Stiefschwester. Mal ist Ferguson ein dezidiert Frauen zugeneigter Mann, mal unsicher in seiner sexuellen Orientierung, mal glücklich schwul.

Die Reise durch die hormonellen, psychischen, politischen oder lyrischen Qualen des Heranwachsenden, geschrieben in einer klaren, einfachen und erdnahen Sprache, hat ein Tempo, eine Dringlichkeit (manche Sätze ziehen sich über mehr als eine Seite),und eine Tiefe, die mitreißt – und die noch einmal weit hineinführt in den Auster-Kosmos: Manche Geschichten kennt man schon in anderen Versionen aus früheren Romanen, was einem das schöne Gefühl der Vertrautheit einflüstert.

Bildungsroman und Geschichtsbuch
Das Buch ist ein Bildungsroman: Immer lernt Ferguson, ist bildungshungrig, liest, schreibt oder übersetzt französische Lyrik. Auf angenehm gelassene Weise führt Auster uns vor, wie er der wurde, der er ist. Archie Ferguson liest Prosa, Lyrik, Geschichte, Philosophie. Meist ist er überdies politisch wach, ist mittendrin in der Studentenrevolte, den Rassenunruhen, den Protesten gegen den Vietnamkrieg, und so ist der Roman auch ein großartiges Geschichtsbuch über das studentische und politische Klima Amerikas in den Sechzigerjahren, über eine Gesellschaft in Aufruhr.

"4321", den Titel muss man "4 - 3 - 2 - 1" lesen beziehungsweise hinunterzählen: Drei Archies müssen sterben, damit einer übrig bleiben kann. Und am Ende gelingt Auster auch noch die Rondo-Form. Eine kleine Anekdote darüber, wie Fergusons Familie bei der Ankunft auf Ellis Island zu ihrem Namen kommt, wird am Anfang und 1240 Seiten später wieder erzählt – jetzt als die Idee, die Archie zu seinem neuen Roman inspiriert, eben den natürlich, den wir gerade gelesen haben.

Und so macht sich der letzte Archibald Ferguson auf den Weg nach Paris, um zu schreiben. Wo übrigens schon einer seiner Nebengänger gelebt und ein ganz anderes Buch verfasst hat. Das ist ein rasantes Spiel, in dem Auster souverän und kraftvoll die Bälle in mannigfaltige Richtungen wirft. Ein grandioses Werk, das er sich und uns zu seinem 70. Geburtstag schenkt.
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.980 Beiträge
Das ist nun eie ausführliche Inhalltsangabe.
Wodurch hat Dir das Buch denn gefallen oder beeindruckt?
"Zündels Abgang" (Markus Werner)
Einfach großartig das Buch, aber wie bringe ich das hier in der Besprechung 'rüber? Ich bin über diesen Titel gestolpert, weil er als Lieblingsbuch in einem Benutzerprofil (nicht hier) genannt war. So richtig war ich nicht überzeugt, nach kurzem Googeln und Wikipedia-Studium, aber dann brauchte ich Reiselektüre. Bevorzugt etwas, das gut genug ist, um mich von meiner Flugangst abzulenken.

Und dieses Buch war der Volltreffer. Ein sehr großer Teil meines Lobes beruht auf der sehr schönen Sprache, der trockene Sprachwitz, die stimmige Charakterisierung des Protagonisten. Die Handlung klingt wenig aufregend:

Studienrat Zündel führt ein eher langweiliges Leben, nimmt überrascht, und dann resigniert, zur Kenntnis, dass seine Ehe nicht so glücklich ist wie gedacht, als seine Frau ihm nahelegt, er solle doch mal alleine in den Urlaub fahren. Was dann schief geht, an alltäglichen Misslichkeiten.

Zurück zu Hause, die Frau ausgeflogen, wird seine Stimmung nicht besser, er fährt wieder weg, denkt an Selbstmord. Er findet einen Freund und eine Geliebte, beide nur für einen Tag und eine Nacht, aber der Kauf der Waffe für den Selbstmord geht grandios schief.

Wieder zuhause entschließt er sich trotz seines bemitleidenswerten Zustands, doch am ersten Schultag zum Dienst zu erscheinen. Allerdings nur um allen mal richtig seine Meinung zu sagen, was weniger gut ankommt. Und ihm einen Aufenthalt in der Psychiatie einbrockt.


Ein paar Zitate:

Eins bleibt sicher: Wer nicht bereit ist, stumm und spurlos durchs Leben zu huschen, ist ein geltungssüchtiger Schmutzfink. Ende. P. S. Auf die raffinierteste Weise wichtig macht sich der Schweigende.

Tatsachen spreizen die Schenkel und gewähren korrupten Sprachstücken Einlaß. Das Substantiv hat ein steifes Adjektiv und rammt die Wirklichkeit von hinten. Endlos, schamlos, trostlos paaren sich Sätze und Sachverhalte, und das Produkt dieser Unzucht heißt Zeitung.

Übrigens war er Schweizer wie du. Er glich dir sogar. Als ich dich heute mittag so verlassen an deinem Tischchen sitzen sah, erschrak ich, so sehr fühlte ich mich an Martin erinnert. – Zündel sagte: Für mich ist das ein wenig traurig. – Warum denn? fragte sie. – Du hast mich nicht meinetwegen, sondern seinetwegen gern. Ich bin nur Ersatz. – Das ist doch immer so, du dummer Pansoti, sagte Nounou und küßte ihn auf die Augen. Jedes Liebespaar besteht aus zwei Lückenbüßern! Liebe kann gar nichts anderes sein als die gegenseitige Bereitschaft, dem andern das Original zu ersetzen!

********0503 Mann
30 Beiträge
Patrick Rothfuss - Die Königsmörderchroniken
Ist schon ein paar Tage her... aber bitte *g*

Gelesen, schockiert, beunruhigt, Unglaubhaft, innere Schmerzen, Aufruhr, Frustration, Resignation alles Begriffe, die ich mit diesem Roman, dieser Romanreihe verbinde.
Ich bin extrem schockiert, wie man einen solchen Roman schreiben kann.
"Vielleicht habt ihr schon von mir gehört "
Allein diese Worte erzeugen seit einigen Tagen eine riesige Gänsehaut bei mir.
Da sitzen 3 Männer in einem Wirtshaus, der eine heißt Bast, der immer wieder ermuntert zum weiter reden, ab und zu gereizt über die behandelten Themen seine Meinung kundtut.
Ein Wirt, der die meiste Zeit unentwegt von seinem Leben erzählt, vielleicht habt ihr von ihm gehört, sein Name ist Kvothe. Der dritte im Bunde ist ein Chronist, der die Lebensgeschichte des Wirtes zu Papier bringt.
Kvothe berichtet, recht Detaillgetreu von seinen Erlebnissen in Kindheit/ Jugend, dabei fokussiert er sich, auf seine Höhepunkte und allen Erlebnissen, an die er sich noch gut erinnern kann bzw. die ihm für seine Lebensgeschichte wichtig sind.
Ich möchte euch hier keine Inhaltsangabe oder Teile der Handlung preisgeben. Es beunruhigt mich etwas, dass jede Widergabe der Handlung meinerseits den Worten von Patrick Rothfuss bzw. seiner Art es zu schreiben Nahe kämen. Ich würde schlicht und einfach sagen, dass es mir kaum zusteht ein solches "Meisterwerk", was es in meinen Augen ist groß nach zu erzählen.
Ich habe in den wenigen Tagen des Lesens die Bücher regelrecht verschlungen, habe in der Welt gelebt, mich an der Geschichte verloren. Jeden Moment der es mir verwehrte im Buch zu lesen, hat mich frustriert, sehnlichst habe ich die Minuten zwischen dem Lesen verbracht und mich wieder gefreut die Geschichte weiter zu verfolgen.
Keine Ahnung, wie oft ich mich beim lesen krümmen musste vor lachen, oder im nächsten Moment meine eigene Phantasie mit mir durchging, oder wie oft ich am liebsten die ein oder andere Person zusammen geschubst hätte, dass sie sich näher kommen. Wie oft ich fast selbst wegen manchen Dingen verzweifelt war usw. usw. usw.
Es gibt kaum etwas, was beim Lesen ausbleibt, Spannung, Abenteuer, Humor, Romanze, leichte Erotik, Erstaunen, Geheimnisse, Phantasiewesen, "Bösewichte", Politik, verschiedenste Charaktere und einen hinreißenden Protagonisten.
Normalerweise versucht ein Autor, den Leser dazu zu bringen, dass man den Protagonisten in großem Maße sympathisiert oder sich mit diesem Identifiziert, dies ist bei diesem Werk nicht so. Die überhebliche Art von Kvothe, gibt ihm einen eigenen festen Charakter, den man ebenso mögen aber auch kritisieren kann. In vielen negativen Rezessionen über das Werk wird besonders dieser Aspekt aufgefasst, dass Kvothe ein Überflieger ist und alles gleich meisterlich beherrscht. Nun stellt euch vor, ihr erzählt über euer eigenes Leben, seid ein wenig Selbstverliebt und auch im großen und ganzen von euch überzeugt, würdet ihr nicht auch jede einzelne Begebenheit eures Lebens so darstellen, dass ihr gut weg kommt? Jeder hat sich bei irgendwelchen Erzählungen über Ereignisse schonmal besser dargestellt, als es war. Dies muss man einfach beachten, Kvothe erzählt von sich selbst und somit hat er auch ein Recht zu übertreiben oder hervorzuheben, somit sind die negativen Kritiken in meinen Augen auch schon wieder Nichtig.
Die Geschichte an sich ist spannend, man freut sich einfach über jede weitere Seite, in der man dieser Folgen darf, das macht das Buch aus. Ich wusste gar nicht, dass mich ein Buch so erfreuen kann, denn über die Lesezeit, war ich allein wegen dem Buch/den Büchern einfach gut gelaunt, Unglaubhaft, aber wahr.
Ich habe ein Weilchen überlegt was ich hier genau schreiben sollte, aber bin letztendlich resigniert zu dem Entschluss gekommen, dass es einfach nicht möglich ist. Also tippe ich einfach vor mich her *ggg*
Auch die Nebencharaktere sind schön gestaltet. Sei es die Geheimnisvolle Auri, die guten Freunde Sam und Wil, der verrückte und seltsame Professor Elodin (ich liebe diesen Mann er spricht mir in so vielem aus der Seele und seine ganze Art fasziniert mich), die bezaubernde mit einigen Geheimnissen verwobene Denna, den seltsamen Ardem Tempi, die liebenswerte und auch strenge Kampflehrerin Vashet, die schöne Penthe oder auch die erotische FAE Felorian ( ob die Namensähnlichkeit was zu bedeuten hat *ggg* ). Oder auch den überheblichen Schnösel Ambrose. Viele viele weitere Personen streifen das Leben von Kvothe, manche etwas intensiver, manche nur für kurze Momente, andere immer mal wieder. All diese sind ein weiterer positiver Aspekt der gesamten Geschichte. Auch hier darf man nie vergessen, dass Kvothe diese Personen aus seiner Subjektiven Sichtweise beschreibt.

Also ich kann es nur jedem ans Herz legen, sich diese Geschichte einzuverleiben und vielleicht bin ich nicht der einzige, der so beeindruckt von diesen Romanen ist

Ich war sogar nach dem beenden des Romans kurz davor, einfach nochmal anzufangen.
Für mich war und ist es egal gewesen, wie alles endet, ob es überhaupt endet. Ich habe mich einfach stets auf das nächste gefreut und mich darin fangen lassen.
Ich hoffe, dass noch viele Nachfolger kommen werden und die Geschichte teilweise zu einer unendlichen Geschichte wird, die nicht endet. (mittlerweile hab ich x-mal als Hörbuch gehört, nebenbei /vorm Schlafen / Auto fahren usw usw.)
******der Mann
255 Beiträge
Raoul Schrott, Erste Erde. Epos, München: Hanser, 2016
im anfang war nichts · te kore · das vollkommene nichts · te kore · das nichts in dem nichts bestand · te whinwhia · te kore · ein nichts · te rawea · in dem nichts geschah
i noho a Io roto · i te aha o te ao
he pouri te ao · he wai katoa · kaore he ao · he marama
he maramatanga
(alles erstand aus dem nichts und das nichts mehrte sich aus dem nichts kam kraft · fülle · und lebendiger atem und Io war innen war tief und fern im atem des raums im dunkel des alls · überall war wasser doch nirgendwo glomm ein dämmern auf · weder ein horizont noch licht)

im anfang war nichts... dann entwickelt es sich, great!
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