Querlesen!

Liebe Delia!

Ich hab's vor vielen Jahren gelernt und finde es überaus praktisch. Ich muss beruflich sehr viel lesen (bin Autor und Lektor) und bin froh, dass ich so schnell lesen kann.

Es ist leicht zu lernen und nur eine Sache der Übung. Ich lese damit wirklich alles, aber nicht Wort für Wort - der Sinn und die Aussage sind jedoch erfasst, ebenso wie die Handlung. Poetische Feinheiten entgehen mit dabei allerdings manchmal, weshalb ich machen Bücher ein zweites Mal "richtig", also Wort für Wort lese.

Darf ich es kurz mal zu erklären versuchen?

Du erinnerst Dich sicher an Dein Lernen des Lesens. Da haben wir alle mühevoll Buchstabe für Buchstabe gelesen und daraus ein Wort gebildet. Heute liest du keine einzelnen Buchstaben mehr, sondern erkennst immer sofort das komplette Wort.

Beim Querlesen mache ich es genauso, nur eine Stufe "höher": Ich lese nicht mehr Wort für Wort, sondern erfasse die ganze Zeile komplett. Somit muss ich nicht von links nach recht, von links nach rechts, von links nach rechts etc. lesen, sondern von oben nach unten. Verstehst Du? Auf die Art kann ich ein Buch mit z. B. drei- bis vierhundert Seiten komplett lesen, während meine Partnerin gerade mal etwa dreißig, vierzig Seiten gelesen hat (sie liest jedoch auch relativ langsam).

Die meisten Volkshochschulen bieten da Kurse an, es gibt auch Bücher zum Training, aber im Grunde kann man sich das auch selbst beibringen.

Liebe Grüße aus dem Antagharland!

Liebe Delia,

danke für diesen Denkanstoß, des Querlesens.
Ich freue mich darüber, dass so ein Thema angeschnitten wird.

Quer - und diagonal lesen, kann Zeit ersparen, weil man schnell den ganzen Textinhalt überfliegen kann.

Ja, das ist so eine Sache, die ich als Kind schon gerne getan habe.
Da muss ich zurückgreifen auf meine liebe Großmutter,
die das Lesen schon immer gerne gemocht hatte.

Durch sie bin ich eigentlich frühzeitig zum Lesen gekommen.
Ich bin immer neugierig gewesen und mich gefragt,
warum sie oft Bücher ect. in iher Freizeit, in der Hand hielt.
Sie erklärte mir, dass sie etwas liest.

Ich konnte damals noch nicht lesen, war ca erst 4-5 Jahre alt. Ja, daran kann ich mich noch erinnern!
Diese Neugierde, zu wissen, was meine Großmutter liest,was sie mit den Buchstaben machen will, das wollte ich immer mehr von ihr wissen. (Buchstaben - Wissen verschlingen)

Irgendwann, hat sie sich die Zeit genommen und sich die Mühe gemacht, um mir dann jeden Buchstaben zu lehren, zu zeigen zu malen, zu schreiben.
Wie man Buchstaben + Worte zusammenfügt,
Sätze aufbaut und dies alles zusammen einen Sinn ergibt.
(alles im kleinen Rahmen)

Mein Interesse wuchs immer weiter, ich wurde wissbegieriger,
wollte mehr wissen, mehr lesen und schreiben.

Und da mir die Buchstaben immer vor der Nase tanzten,
wollte ich ein anderes Experiment starten, ich habe dann "quer+diagonal" gelesen, was mir Rießenspass machte.

Bis ich in die Schule kam, konnte ich dies alles schon sehr gut.
Lesen und Schreiben.

Nur irgendwann langweilte es mich, im Unterricht,
weil es so langsam vorwärts ging.
Dann legte ich mein Lesebuch/Bücher, anders herum,
dass der Anfang "unten" war, also kopfüber lag.
Dann habe ich zwischendurch kopfüber gelesen, wenn es mir in der Schule zu langweilig war.Ich hab e ja schon alles vorher gelesen und wusste um was es ging.

Das hat dann einmal meine Sitz - Nachbarin in der Schule gesehn, dass ich "quer, diagonal und kopfüber las und sie fand das toll.
Ich habe gemerkt, und mich gefreut, dass ich endlich jemand gefunden habe, der diese Angewohnheit von mir, mit mir teilen kann.
Und dann haben sich noch, für nachmittags, ein paar Schulfreunde dazugesellt,und wir hatten "unsere Freizeitbeschäftigung" ....damals!
Und keinen PC +keinen TV !

Es war eine schöne Zeit und ich danke es noch heute meiner Großmutter, die mir diese Gabe geschenkt hat.
Vor allem ihre Zeit und ihre Güte, ihe Liebe!

Und jetzt, ist seit Jahrzehten, das Lesen und Schreiben,
mein Hobby geworden, meine Freizeitgestaltung (nicht immer)
gehört zu meiner Arbeit und ich kann es einsetzen wenn es notwendig ist.

Ach ja, das quer+diagonal lesen- hat mir auch einiges an Text lesen abgekürzt, wenn's schnell gehen muss.

Da fällt mir ein, dass ich noch diese alte Schrift von meiner Großmutter lernte, sie nannte sich - "Süttelinschrift"

Hat mir Spass gemacht!

Vorraussetzung ist, die Liebe zum Lesen und Scheiben muss vorhanden sein.
Und kann auch ein neues Hobby für viele werden


LG Tiefsinnige

Du schaffst das auch

Bald wirst Du über die Buchstaben fliegen lernen


LG Tiefsinnge

...na ,dann hast Du jetzt genug neue Inspiration für die nächste Zeit, um ein neues Hobby anzukurbeln.

Ich freu mich für Dich


LG
Tiefsinnige

(oder auch das hüpfende Komma ):

Wenn Du es so machst, gar nicht mehr jedes einzelne Wort zu lesen - dann aber trotzdem konzentriert dabei bleibst - dann kannst Du eigentlich schon querlesen.

Ein kleines Beispiel, wie das bei mir geht:

Wenn ich folgenden Satz lese:

"Maria ging über die Strasse und sah dabei, dass im gegenüberliegenden Schaufenster ein paar traumhafte rote Pumps zu einem Sonderpreis angeboten wurden - und konnte nicht anders: Sie musste den Laden einfach betreten."

Ich würde dann vermutlich nur die fetten Wörter aufnehmen:
Maria- Strasse - sah - Schaufenster - Pumps - Sonderpreis - Laden - betreten.

Das genügt mir, um zu wissen, was da steht. Auf diese Weise bist Du auf dem besten Weg, solange Deine Gedanken nicht abschweifen. Und eines Tages wirst Du plötzlich merken: Mensch, ich lese ja gar nicht mehr einzelne Wörter, sondern erfasse immer gleich eine ganze Zeile mit einem einzigen Blick.

Viel Glück und Erfolg damit und vor allem viel Lesefreude!

(Der Antaghar)

*lacht*... wo denn @*****har?

habe ich welche übersprungen beim Lesen

Ich würde viel darum geben meine Lieblingsbücher so langsam wie möglich zu lesen...

Bei Sachbücher oder im Job sieht das natürlich anders aus ...


Gruß in die Runde,
Noel

Du hast recht, bei Sachbüchen, Atlanten, usw.. lese ich quer usw. um Zeit zu sparen.

Auch ich,lese manchmal gerne 2x ein Buch, in aller Ruhe und Stille.

Einen Roman, ein gutes Buch, sollte man wirklich in Ruhe lesen.

Gruß an Noel

Du, ich hab auch keine gesehen.

Ich finde es nur immer so drollig, wenn man vom springenden Punkt redet oder schreibt (und da vorne hab ich es ja selber getan). Und dann ist es hin und wieder ein wenig auflockernd, höflich darauf hinzuweisen, dass es nicht nur springende Punkte, sondern eben auch hüpfende Kommas gibt (eigentlich heißt es ja, glaube ich, Kommata).

Sei herzlich gegrüsst!

Der Antaghar

Liebe Delia,

beim Querlesen, ist das so ungefähr, wie Eselsbrücken bauen.


Maria- Strasse - sah - Schaufenster - Pumps - Sonderpreis - Laden - betreten.


Damit kann man in kurzen präzisen Worte,
die Zeit etwas einkürzen, beschränken seine Richtung, Meinung, Beurteilung, uvm abgeben.

Ich z. B. lese gerne vorher auch die Klappentexte von Büchern.
Bevor ich eines kaufe, blättere ich einfach mal zwischen den Seiten "quer +diagonal", um mehr vom Inhalt des Buches zu erfahren und mich nicht nur auf den Klappentext zu verlassen.
Damit kann ich, für mich dann entscheiden, ob mir das Buch, vom Inhalt gefällt und ich es auch kaufen und in aller Ruhe lesen möchte.


Noch kurz ein kleiner Beitrag - Hinweis zur Eselsbrücke (wikipedia)

Ein Merkspruch (auch Eselsbrücke, Merkreim, Merkvers, Merkhilfe, Lernspruch, Lernhilfe oder selten Eselsleiter; auf Lateinisch pons asinorum / pons asini) ist eine Mnemotechnik zum Einprägen von Fakten (Memorieren).



Begriffsherkunft „Eselsbrücke“

Esel sind sehr wasserscheu und weigern sich beharrlich, auch kleinste Wasserläufe zu durchwaten, auch wenn sie diese physisch leicht bewältigen könnten („sturer Esel“), denn ein Esel kann durch die spiegelnde Wasseroberfläche nicht erkennen, wie tief der Bach ist. Daher baute man ihnen in Furten kleine Brücken, die sogenannten „Eselsbrücken“.

Analog dazu ist eine sprichwörtliche Eselsbrücke ein Umweg oder besonderer Aufwand, der dennoch schneller, oder überhaupt erst, zum Ziel führt.

Außerdem: Ein Esel geht auch nicht über jede Brücke, denn er ist besonders trittsicher und setzt seinen Huf nur auf den Untergrund, der ihm 100% geheuer erscheint. Nur eine Brücke, die ihm Sicherheit bietet, wird er überqueren. Somit steht die "Eselsbrücke" auch für die Sicherheit.



Apropo "Eselsbrücke"... wäre auch ein neues Thema wert!


herzlichen Gruß

Tiefsinnige

Danke für den netten Gruß

ich grüsse Dich herzlichst zurück!


lieben Gruß
Tiefsinnige

...ich erinner mich nicht, das irgendwann gelernt zu haben - ich war schon immer eine Schnelleserin - muss in der Familie liegen, meine Tochter "kann" das auch schon seit ihrem 7. Lebensjahr.

Inzwischen, weil ich auch beruflich viel lesen muss, lese ich allerdings bewußt quer - ich schaffe einfach mehr in der Zeit.

Wenn ich krank bin, lese ich gern mal schlichtes "Unterhaltungsfutter" - und das dann quer - so habe ich gestern im Bett zwischen Tee und Nickerchen drei Bücher gelesen...

Bei Büchern, die ich lese, weil ich die Sprache so unglaublich gut finde, und ich nicht einen Satz "verpassen" möchte, allerdings nicht. Da genieße ich es, richtig "lange" für ein Buch zu brauchen, besonders schöne Sätze zwei oder drei Mal durch das Hirn zu bewegen... Manchen Satz mal laut zu lesen...

einigermaßen. Allerdings wende ich das nur bei Büchern an, die so nebenbei mit gelesen werden oder bei endlos langen Ausarbeitungen dienstlicher Natur.
Viele Bücher lese ich Wort für Wort, um den Sinne komplett zu erfassen.
Und es gibt ja auch Autoren, deren Satzkonstruktionen und Wortspiele geradezu das genaue Lesen verlangen.
Wilhelm Busch gehört dazu, Harald Schmidt (Sex ist dem Genitiv sein Jacobsweg) und die beiden Autoren des Buches "Generation Doof".

LG donner

... bediene ich mich dieser Technik des lesens, oder wenn ich gerade ein Buch lese das mir eigentlich zu langweilig ist ich dann aber noch die Hoffnung habe das es besser werden könnte...

Bei einem guten Roman den ich genießen möchte nehme ich mir aber gerne die Zeit es langsam zu lesen.

Lg

Lota

Wenn es schnell gehen muss... ok. Aber wieso?

Wenn es langweilig ist lese ich nicht weiter, und sonst nehme ich mir Zeit für meine Bücher. Habe die Erfahrung gemacht das es dabei doch hin und wieder passiert das Einzelnheiten, mit unter entscheidende, verloren gehen.....

Der Penner

Bei manchen Büchern schon, weshalb ich sie auch - wenn sie mir interessant erscheinen - ein zweites Mal "richtig" lese.

Aber was sollte bei Unterhaltungsliteratur, Krimis etc. so wichtig sein, dass ich nicht auch mal die eine oder andere Einzelheit überlesen könnte?

So ist das mit dem Querlesen wohl auch zu verstehen: Etwas ist zwar keineswegs langweilig, man will es gern lesen - aber nicht jede Formulierung und nicht jeder Satz ist so immens wichtig, dass man ihn genau gelesen haben muss.

(Der Antaghar)

Querlesen ist m. E. schlampiges Lesen. Die Ergebnisse dieses Querlesens kann man
im Feuilletonteil der Zeitungen, in Konzeptionen von Unternehmensberatern, Wissenschaftsmanagern oder von anderen Nutznichtsten nachlesen. Es ist eine typische Modeerscheinung.
Es werden eine Unmenge von Lehrgängen auf diesem Gebiet angeboten, deren Inhalt sogar esoterischen Charakter haben. Es ist das verzweifelte Bemühen der Menschen mit den Fortschritt
mitzuhalten. Der Fortschritt besteht darin, dass aus quergelesenen Texten mit Hilfe der maschinellen Technik weitere Texte gebärt werden, die wiederum nur quergelesen werden, nur quer lesbar oder einfach unleserlich sind.
Ich lehne dieses (Querlesen) ab, wenn es sich um literarische Texte handelt. Das bedeutet nicht, dass ich ein Buch nicht selektiv lese.
Da ich beruflich dazu gezwungen bin, gebäre ich auch Texte aus quergelesenen Texten für Leute, die daraus wieder ähnliche Texte erzeugen.
Also lasst mich hier in Ruhe mit Querlesen.

Übrigens bemühe ich mich hier (JC), alles exakt zu lesen. Aber leider bleibt oft nur der gute Wille übrig. Und es tut mir wrklich leid, wenn ich jemandes Meinung falsch interpretiert habe, da sie nur quergelesen war.

Es sollte eher Lehrgänge geben, die verstehendes Lesen lehren.

Was haltet Ihr denn vom Querhören bei Hörbüchern. Geht das ?
Falls das nicht geht, bin ich für die Abschaffung von Büchern in Papier.

Also, erstmal hallo an alle hier - bin noch neu und die Vorstellung erfolgt noch im dafür vorgesehenen Thread;-)
Habe gerade dieses Thema entdeckt und muss doch mal was dazu sagen:
@**if - Querlesen ist in keinster Weise schlampiges Lesen, außer man beherrscht es nicht. Ich studiere seit fünf Jahren Germanistik - musste in jedem Semester mindestens vier wissenschaftliche Hausarbeiten schreiben - wie hätte ich da all die nötige Forschungsliteratur durchforsten können und die Arbeiten rechtzeitig abgeben könnnen, wenn ich nicht angefangen hätte zu lernen, wie man querliest - das ist unmöglich..
Und, ich hatte keine schlechte Noten..
Das soll jetzt nicht von oben herab wirken - ich will damit nur sagen, dass man querlesen kann und serwohl den Sinn eines literarischen Textes erfassen kann!