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Stefan Heikens - Feldpostbriefe und Familiengeschichten

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****EY Mann
647 Beiträge
Themenersteller 
Anders, soweit ich das verstanden habe, ist es mit Briefen in der Nachkriegszeit. da gibt es, so gesehen, "das Feld" ja nicht mehr.

Den Ansatz finde ich jetzt gerade sehr interessant, denn das sehe ich schon wieder anders! In meiner Wahrnehmung ist für diese Soldaten der Krieg eben noch nicht vorbei, und sie gingen nahtlos vom Krieg in die Gefangenschaft. Tatsächlich soll das nächste Buch ja gerade solche Briefe enthalten...

Aber deswegen frage ich ja hier, ich brauche einfach mal einen frischen Blick von aussen, ich bin nach drei Büchern etwas betriebsblind geworden...

Und vielen lieben Dank für das Kompliment bezüglich des Covers, habe ich ebenfalls selbst gemacht! Ich bin hier quasi mein eigener Ein Mann-Verlag... *smile*
*******ias Frau
4.377 Beiträge
@ Bonney
****EY:
Den Ansatz finde ich jetzt gerade sehr interessant, denn das sehe ich schon wieder anders! In meiner Wahrnehmung ist für diese Soldaten der Krieg eben noch nicht vorbei, und sie gingen nahtlos vom Krieg in die Gefangenschaft. Tatsächlich soll das nächste Buch ja gerade solche Briefe enthalten...

Gut, dass Du das ansprichst. *g*

Schriftwechsel aus der Nachkriegszeit habe ich auch. Da hatte Opa die letzte Kriegsgefangenschaft (Jugoslawien - Deutschland - Russland - England) schon hinter sich. Wenn ich an die Nachkriegszeit denke, dann denke ich auch an ganz andere Themen als an Opas Kriegsgefangenschaften. Freiheit ist eine schwierige Übung - nach so vielen Jahren das andere Extrem. Insofern teile ich Deine Meinung, dass Nachkriegszeit nicht passt. Nicht für die Soldaten.

****EY:
Aber immer noch die Frage, kann ich Briefe, die nicht von Soldaten sind, wirklich unter Feldpost laufen lassen? Oder gibt es eine elegantere Lösung?
Dazu habe ich schon alles gesagt und dem nichts mehr hinzu zu fügen. *zwinker*

Viel Erfolg noch bei Deinen weiteren Überlegungen!
Du bekommst das schon hin.
Das Cover Deines ersten Buchs ist wirklich ansprechend. *g*

LG!
Galinthias
*****ida Frau
17.817 Beiträge
ist
die Kriegsgefangenschaft Teil des Krieges oder des Nach-Krieges?
Interessante Frage.

(die mich sofort zur berühmten Frage von Frau Wolf bringt: 'wann der Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg?' so gesehen könnte frau das auch erweitern um die Frage: wann endet der Nachkrieg.)

Für mich war das immer klar (s.o.) denn der Begriff Nachkrieg bezieht eindeutig auch die Kriegsgefangenschaft ein. Denn sie hatte auch Auswirkungen auf das Leben der Menschen, die eben nicht in solchen Lagern waren.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen enden mit den Kapitulationsschreiben. Mit den Friedensverträgen.
Dass der Krieg Auswirkungen bis weit in die Zeit nach seinem offiziellen Ende hat, ist unbestritten.
Dass es Menschen gibt, die auch Jahrzehnte nach Kriegsende noch schwer traumatisiert sind, auch.
Gleichwohl haben sich Begriffe etabliert, die eine gewisse zeitliche Rahmensetzung vorgeben.
Und die Briefe nach Mai 1945 sind nun mal nicht mehr aus dem Krieg. Sie stehen in engem Zusammenhang damit, sind direkte Auswirkungen dessen, doch sie sind keine Post von Soldaten, die im aktiven Einsatz sind.

Dann eventuell den längeren Begriff, der den Vorzug hat, der genauere zu sein: Briefe aus Gefangenenlagern.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Kriegsgefangenschaft ist aber nicht nur ein Phänomen der Nachkriegszeit, manche Soldaten gerieten gleich 1939 in Gefangenschaft. Sie dauerte nur in vielen Fällen über den Krieg hinaus.
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****EY Mann
647 Beiträge
Themenersteller 
Sehe ich ähnlich wie Doro, zumal es auch eine Menge Feldpost gibt von Soldaten die in der Verwaltungsabteilung sitzen, Zahlmeister sind, etc., die also nicht auf dem Schlachtfeld selbst stehen, aber trotzdem Angehörige der Wehrmacht sind! Meine Unterscheidung ist da wie gesagt simpel, sind es Soldaten ist es Feldpost, sind es Zivilisten ist es eben was anderes...

Da kommt mir gerade ein Gedanke: Wie wäre "Zivile Briefe"? "Zivilpost"? Oder irgendwas ähnliches? Wie klingt das für Euch?
*****ida Frau
17.817 Beiträge
****EY:
Da kommt mir gerade ein Gedanke: Wie wäre "Zivile Briefe"? "Zivilpost"? Oder irgendwas ähnliches? Wie klingt das für Euch?

first thought: zivile Briefe klingt, als seien die handzahm und anständig.
Mit Zivilpost könnte ich als unbedarfte Leserin rein gar nix anfangen; höchstens wenn dann eine Erklärung folgte. Aber genau um die scheinst du dich drücken zu wollen, du suchst den einen, schlagenden Begriff. Was ich sehr gut verstehen kann.
Vielleicht fällt der Schwarm-Intelligenz noch was ein. daumendrück
*****ida Frau
17.817 Beiträge
aus der Reihe
"Reden hilft" *gg*

ich erzähle gestern im Freundeskreis von dieser Diskussion hier und deinem Projekt @****EY, da erfahre ich von Bundeswehrsoldaten, dass deren Briefe, die sie z.B. von Manövern schreiben, auch Feldpost heißen.
Also entgegen meiner Annahme nicht nur Briefe aus dem Einsatz in einem Krisen- oder Kriegsgebiet, sondern auch aus einem nicht-kriegerischen Einsatz (oder zur Übung).
Mit anderen Worten: Jeder Brief eines Soldaten heißt Feldpost.
So gesehen wären also auch die Briefe aus den Kriegsgefangenenlagern, seien sie vor oder nach Mai 1945, Feldpost.
Und damit quasi auch die von den Zivilpersonen an die gefangenen Soldaten.
Führte mich dann wieder zu der Unterscheidung: Feldpost vor 1945 und Feldpost nach 1945 (oder eben: Feldpost - Nachkriegsjahre).
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****EY Mann
647 Beiträge
Themenersteller 
Sag ich ja, Feldpost ist quasi alles von den Soldaten, egal in welchem Truppenteil, welchem Einsatzgebiet und aus welcher Zeit! Ich habe nach Deinem Posting aber einfach mal das naheliegendste gemacht und die Bedeutung des Wortes Feldpost gegoogelt. Fragt mich nicht, wieso ich Idiot da nicht vorher drauf gekommen bin, ich sagte ja schon: betriebsblind! *schiefguck*

Es scheint so zu sein dass der Begriff Feldpost wirklich auf beiden Seiten gilt, auch wenn ich das dummerweise nur auf die Soldatenseite bezogen hatte, und eine Unterscheidung der Absender schon auf dem Buchrücken haben wollte! Aber wo es keine Unterscheidung gibt sollte man wohl auch keine künstliche schaffen, also bleibt es wohl einfach bei der Feldpostreihe, und ich werde lediglich im Untertitel drauf hinweisen von welcher Seite aus geschrieben wurde...
*****ida Frau
17.817 Beiträge
*bravo*
ich sach's ja: Schwarmintelligenz.
freut mich sehr, dass das für dich jetzt mehr Klarheit gebracht hat.
und ich hab auch dazu gelernt - ich liiiebe solche Threads!

VIEL ERFOLG *vielglueck*
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****EY Mann
647 Beiträge
Themenersteller 
und ich hab auch dazu gelernt - ich liiiebe solche Threads!

Das freut mich, ich finde sowas auch immer extrem hilfreich! Ich befürchtete nur schon langsam dass ich bald anfange zu nerven... *zwinker*
*****ida Frau
17.817 Beiträge
****EY:
Ich befürchtete nur schon langsam dass ich bald anfange zu nerven...

nicht dein Problem, sondern derer, die sich genervt fühlen wollen! *gg*
*****011 Frau
2.467 Beiträge
@****EY: Always happy to help. Und viel Erfolg mit deinem interessanten Projekt.
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****EY Mann
647 Beiträge
Themenersteller 
@ Doro
Vielen Dank... Der Thread war mir jetzt schon eine große Hilfe, und ich danke EUCH für die Denkanstösse... *g*
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****EY Mann
647 Beiträge
Themenersteller 
Es gibt ein kleines Update...
...da gerade der vierte Band erschienen ist... *g*

https://www.amazon.de/Gelebt-habe-ich-diesen-Tagen/dp/3743181398
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****EY Mann
647 Beiträge
Themenersteller 
Ich weiß...
...ich habe viel zu lange nichts mehr von mir hören lassen, das tut mir leid! Aber vieles ist passiert: Ich habe mit Hochdruck an der Geschichte meines Onkels gearbeitet, und endlich ist sie fertig! Er wird sie jetzt selbst lesen, wenn er es gerade psychisch schafft, um eventuelle Fehler zu korrigieren, und dann wird es endlich veröffentlicht. Außerdem war ich im Radio, und habe gerade ein neues Buch herausgebracht, hier mal die Links falls es Euch interessiert:

Radiointerview:


Das neue Buch:
https://www.amazon.de/Das-Sc … ageb%C3%BCcher/dp/3743190478

Und hier eine Leseprobe aus dem neuen Buch:

Mittwoch, den 1. September 1943
„…Seit heute früh 5.30 Uhr wird Granate mit Granate vergolten…“. So sagte der Führer in seiner großen Rede am 1. September 1939. Diese Worte bezogen sich auf das ehemalige Polen. Vier Jahre sind seither vergangen und aus dem kleinen Grenzstreit von damals entwickelte sich ein Weltenbrand im gleichen Ausmaße wie der Weltkrieg.
Polen fiel in achtzehn Tagen. Unvorstellbar kurz war diese Zeit. Der Welt blieb für einen Augenblick die Sprache weg über die Schlagkraft unserer Wehrmacht. Der Führer bot England und Frankreich die Friedenshand. Die wurde lächelnd zurückgewiesen. Weiter tobte der Krieg. In kühnen Landungsunternehmen wurden Dänemark und Norwegen besetzt. England bekam erstmalig den starken Arm der deutschen Luftwaffe zu spüren. Dann wechselte der Kriegsschauplatz über zum Westen. Frankreich - eine Festlandmacht, die sich des stärksten und bestausgerüsteten Landheeres rühmte. Fünf Wochen dauerte der Kampf, dann war es überrannt, vernichtet und zerstampft. Und immer mehr Staaten fanden sich bereit gegen uns und für England zu kämpfen. Jugoslawien, Griechenland und damit auch Kreta. Was sich auch immer entgegenstellte, es wurde zu Boden geschlagen. Da, als man nun glaubte England alleine gegenüber zu stehen, erhob sich im Osten unser alter Gegner Rußland. Dunkel lag über diesem Land. Nichts wußte man von ihm. Aber wir sollten zu spüren bekommen, wem wir gegenübertraten. Hart und immer härter wurde der Kampf; beinahe unmenschlich muß man sagen, wenn man an Stalingrad denkt. Der Bolschewismus hatte in 25 Jahren aus Menschen Tiere gemacht…
So ungefähr ist das Bild, wenn man zurückdenkt und sich die Ereignisse dieser vier Jahre durch den Kopf gehen lässt. Noch immer steht unsere Ostfront, hält stand und schlägt jeden Angriff blutig zurück. Sie wird solange stehen und kämpfen, bis vielleicht einmal der Tag kommt, wo der Russe zusammenbricht und (wie der Führer sagt): „…dann Gnade Gott, England, dann bist Du allein…!
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