Mir ging bzw. geht es exakt wie julia72. Bis ich etwa Mitte zwanzig war, hab ich alles regelrecht verschlungen, was von ihm kam. Mit dem Dunklen Turm veränderte es sich damals. Das erste, "Schwarz" habe ich noch mit großer Neugier gelesen, aber kam nicht so wirklich damit zurecht. Das zweite, "Drei", habe ich als Fanpflicht ebenfalls gelesen, war aber eher ein zähes Ringen für mich. "Tot", das dritte Buch, das ich nur noch aus einer Art Pflicht des Sammlers gekauft habe, habe ich nach wenigen Seiten beiseite gelegt. Das war damals noch, als die Bücher gerade erst nacheinander in Deutschland erschienen.
Dann, im Herbst 2006, habe ich zufällig in der Buchhandlung eine Sammelausgabe des mittlerweile vollsständigen Zyklus gesehen, reingelesen, weil ich wissen wollte, wie es rund fünfzehn Jahre später auf mich wirkt - und war sofort reingezogen in die Geschichte. Habe alle in einem Rutsch über den Winter gelesen, beginnend mit meinen alten drei und dann ab "Glas" mit den neuen, und im Anschluss noch die ersten drei der der Neuausgabe. In denen hatte King zwar nur wenige Sätze geändert, was aber nicht nur etwas mit Marketingtrick zu tun hatte, sondern tatsächlich das ganze Werk zu einem Zyklus verbindet. Ich war und bin begeistert, es hat mich sehr inspiriert. Ich finde es auch faszinierend, wie King seinem gesamten literarischen Schaffen darin ein eigenes Denkmal gesetzt hat (nicht, dass er es nötig hätte...)
Dennoch habe ich seitdem nur "Die Arena" neu gelesen, die Bücher, die seit meiner echten Fanzeit erschienen waren, ziehen mich weiterhin nicht. Von den alten aber vor einiger Zeit mal wieder "Das Gefecht" in der ungekürzten Fassung gelesen.
Außer dem Dunklen Turm waren meine Lieblingsbücher von King:
• Friedhof der Kuscheltiere (habe ich in einer Nacht allein zu Hause durchgelesen und war danach auch vor Grusel durch den Wind)
• Es
• Das letzte Gefecht
Was mir gar nicht gefallen hatte war "Langoliers", und damit fing seinerzeit auch meine Abkehr von King an.