Andrea Camilleri
Der geraubte Himmel
Ach, wie liebe ich diesen Italiener (nein, nicht seine Comissario-Geschichten, ich hab derzeit überhaupt keine Lust auf Krimis) aber alles andere von ihm, dem Großmeister der sizilianischen Lebensart und dem Chronisten des Lebens dort.
Diesmal ist mir ein kleines feines rotes Buch aus dem Klaus Wagenbach über den Weg gelaufen. Wieder nähert sich Camilleri einem großen Künstler (sein Caravaggio-Buch "Die Farbe der Sonne" ist ebenfalls sehr empfehlenswert
in Form eines Briefwechsels. Diesmal ist es allerdings nicht Renoir selbst, der Briefe schreibt, sondern ein Notar, der von einer jungen, ihm unbekannten Frau zu Einzelheiten über Renoirs Besuch in Agrigent befragt wird.
Unterhaltsam, lehrreich, spannend und ein Lesevergnügen der besonderen Art, wie ich finde.
Der Verlag schreibt dazu:
Eine geheimnisvolle junge Frau schreibt an einen älteren Herrn, Michele Riotta, der seit langem als Notar in Agrigento lebt. In seiner Jugend hat er ein Buch über den impressionistischen Maler Auguste Renoir veröffentlicht, in dem er den Weg zu einem unbekannten Werk des Künstlers weist, das abgelegen in einer kalabresischen Dorfkirche von der Kunstwelt nie entdeckt worden ist. Die Briefe Riottas lassen ahnen, dass er noch anderes Wissen über Renoir zurückhäl (...) ... In seiner Liebe zu jener rätselhaften Dame verliert Riotta dagegen zunehmend die Kontrolle, und bald enden seine Briefe (...).
Allein aus den Briefen Riottas entwickelt Andrea Camilleri eine Liebesgeschichte und einen Kunst- Krimi, der natürlich, Camilleri enttäuscht seine Leser nicht eine verblüffende Wendung nimmt.