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Grisham, John - Die Berufung

*******ase Mann
797 Beiträge
Themenersteller 
Grisham, John - Die Berufung
Nun ist es da, das neue Werk von John Grisham - lang ersehnt und von den Marketingstrategen des Heyne-Verlages reißerisch mit Vorschußlorbeeren versehen.

Nur leider wird aus dem vollmundig angekündigten "Sein packendster Roman seit Jahren" ganz schnell viel heiße Luft. Selbst der Verlag scheint nicht wirklich überzeugt von Grisham zu sein, denn wie sonst liesse sich erklären, dass die Inhaltsbeschreibung des Einbandes so dermaßen irreführend und andere Erwartungen weckend die Story anreißt, dass man sich als leser immer wieder fragen muss, ob wohl auch der richtige Einband um das Buch liegt.

Lt. Klappentext steht im Mittelpunkt von "Die Berufung" Jeanette Baker, die einen Chemiemulti angeklagt hat, am Krebstod ihres Mannes und ihres Sohnes schuld zu sein, weil er jahrelang das Trinkwasser ihres Ortes mit Abwässern vergiftet hat. Sie bekommt Recht und Krane Chemical wird zu einer Strefe von über 40 Millionen Euro verurteilt. Doch der Konzern geht in Revision und eine Intrige ungeheuerlichen Ausmaßes nimmt ihren Anfang.

Soweit die vollmundigen Ankündigungen des Klappentextes. In Wirklichkeit jedoch spielt Jeanette Baker keine wesentliche Rolle mehr im Verlauf der Handlung - sie wird ein paar mal noch erwähnt, doch das wars. Vielmehr beschreibt Grisham, auf welch perfide Art und Weise der Chemieriese mit Hilfe von Geld und Spezialisten alles dran setzt, die Berufungsverhandlung zu gewinnen....und verschafft dem leser einen erschreckenden und frustrierenden Einblick in das amerikanische Justizsystem, bei dem Richter vom Volk gewählt und nicht ernannt werden. Und gewählt wird in Amerika nicht die- oder derjenige mit der größten Kompetenz, sondern die- oder derjenige mit dem besten und schmutzigsten Wahlkampf - so Grisham's Botschaft. Dass diese Botschaft ziemlich nahe an der Wahrheit in den USA liegt, ist dabei unbestritten.

Leider versäumt es John Grisham, aus diesem Thema etwas zu machen. Vielmehr schreibt er ähnlich wie in seinem schriftstellerisch eher umstrittenen Tatsachenroman "Der Gefangene" über einen zu Unrecht in der Todeszelle einsitzenden ehemaligen Football-Profis auch in "Die Berufung" eher im Stile einer Chronik. Und das ist eher langatmig, umständlich und manches mal ziemlich verworren.

Zu sehr verzettelt Grisham sich in Nebenhandlungen, beschreibt die Hauptcharaktere zu klischeehaft und zu früh ist der Ausgang der berufsverhandlung erahnbar.

Es ist schade mitzuverfolgen, wie der Stern des großen amerikanischen Thrillerautors, der Meilensteine wie "Die Firma" oder "Die Jury" geschrieben hat, langsam aber sicher untergeht. Lediglich mit seinen jenseits des Thrillergenres liegenden Werken wie "Der Coach", "Das Fest" oder "Touch Down" lässt er seine Klasse teilweise aufblitzen.

Für Grisham-Fans ist "Die Berufung" sicherlich ein Muss - und das Thema an sich fesselt. Allen anderen sei empfohlen, erst mal in das Buch reinzulesen (kann man ja in vielen Buchhandlungen) bzw. auf die günstigere Taschenbuchausgabe zu warten.
Stimme dir da zu
ich habe mir gleich die englische Originalausgabe gekauft als sie rauskam, und bin immer innerhalb der ersten 80 Seiten oder so. Das Buch verstaubt fröhlich vor sich hin und ich kann mich nicht aufraffen es nochmal in die Hand zu nehmen ... kein Vergleich zu seinen früheren Werken!
*******aan Mann
84 Beiträge
da muß ich mich anschliesen , bin auch kein Grisham Fan .........
Ich bin eigentlich Grisham-Fan
deshalb ist die Enttäuschung ja so groß *snief*
*******aan Mann
84 Beiträge
Als S. King Fan wurde ich auch schon ein paar mal entäuscht .
Das Leben geht weiter ............. *ja*
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