West Anne - Sag Luder zu mir
Taschenbuch: 345 Seiten Verlag: Droemer Knaur (Februar 2003)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426619342
ISBN-13: 978-3426619346
Preis:EUR 8,90
Leseprobe:Happen für zwischendurch
„Es sieht bestimmt gut aus, wenn ich Dir auf Deinen schwarzen Slip spritze.“
(Eindeutig einer meiner Favoriten, Sie haben’s erraten) Hallo! Bitte sagen Sie
jetzt nicht, das geht ja nie wieder raus! So spießig mäkeln könnse, wenn er sich
mit der Adogardine den Schniedel abwischt. Natürlich, wenn Sie irgendwas
ekelt oder befremdet, dann biegen Sie es verbal ab – so nach dem Motto: „Slip
ist heute tabu, wie wär's stattdessen auf meinem nackten Po?“ Aber Worte sind
zum Spielen da und Waschmaschinen zum Waschen, also legen wir mal die
urdeutsche Verklemmtheit ab und widmen und den kleinen Dingen zwischen
Morgendämmerung und Nachmittagssex.
Kleine Appetithappen ohne große Vorwarnung sind so schön wie ein
Nachmittag an der See, wenn man genau weiß, dass morgen auch noch ein freier
Tag ist.
„Ich muss immer wieder daran denken, wie Du ihn dir einfach nimmst und ihn
dir reinsteckst.“ Hmm, dachte ich das erstemal bei diesem Kommentar, gefalle
ich mir in dieser Rolle der Nehmenden? Ein Return half mir über die
Verlegenheit hinweg, die das Wort „reinstecken“ hinterließ (je älter ich werde,
desto mehr sehne ich mich nach gefühlvollen Umschreibungen, auch wenn ich
Eindeutigkeiten zu schätzen weiß); und ich schickte ein „wenn du lieb bist,
darfst du dich heute hinlegen, deine Hose aufknöpfen und dabei zusehen, wie
ich es ganz langsam mache.“ Aber ungewohnt war es schon, und das Spiel mit
den Offenheit ist immernoch eins, an dem wir glauben, uns die Zunge
verbrennen zu können.
Doch wen interessiert schon meine Biochemie? Ich wollte von anderen Frauen
und Männern wissen, wie Sie für die mündliche Zwischenprüfung sorgen.
Die einen lassen sich zärtlich-erotische Kosenamen geben, wie „Lutschbonbon“,
„Miststück“, „Liebesluder“, oder benennen ihren Liebsten mit Begriffen wie
„Muschiverführer“, „Loverboy“, „süßer, schmutziger Brustwarzensauger.“ Oh,
lá, lá. Sie hinterlegen sich geheime Briefchen im Portemonnaie oder in der
Unterwäsche, auf denen zarte Bekenntnisse („Denk ich an Dich, werden meine
Knie weich und meine Nippel hart“) oder lüsterne Phantasien verzeichnet sind,
wie „Cherie, meine kleine blühende Blume der Wollust, warte nur, bis ich dich
zu fassen kriege und deinen Saft lutschen werde“. Sie schicken sich Emails, in
denen sie ihren letzten Abend verklärt nachzeichnen oder davon träumen, was
alles passieren würde, wenn sie beide Fremde wären.......
Fazit: Herzlich, witzig - einfach nur gut!
Anne West redet über Sex, und das gerne und viel. Das Buch ist schön zu lesen und man muß ständig schmunzeln und sogar laut lachen. Und nebenbei lernt man noch was über "Schmutzige Wörter"und wie man seine Beziehung auf peppen kann.
10 von 10 Punkten
Schmuseluder
C’est la vie