Büchergeschichte(n) rund um den Globus!

Da kann ich dir „Roter Mohn“ von Alai empfehlen. Ein tibetischer Autor, der auf chinesisch publiziert, mit den für China üblichen Problemen für nicht-linientreue Autoren.
Das Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, zwischen dem Ende der chinesischen Kaiserzeit und vor der kommunistischen Machtergreifung, im chinesisch-tibetischen Grenzgebiet. Erzählt wird die Geschichte des Eindringens der modernen Welt in die tibetische Welt, die Auseinandersetzungen tibetischer Adelsfamilien, das Aufeinandertreffen der feudalen Gesellschft mit Kuomintag-Beamten und Revolutionären.
Erzählt wir die Geschichte vom zweiten (also nicht erbberechtigen) Sohn des Fürsten Maichi von dem „jeder weiß, dass er ein Idiot ist.“ Im Verlauf der Geschichte zeigt sich aber, dass er ein scharfsichtiger Beobachter ist, der erkennt, dass die alten Zeiten vorbei sind.
Das Buch entspricht weder dem politisch-korrekten romantischem Tibetbild des Westens noch der offiziellen chinesischen Staatsideologie, es zeigt ein Land im Umbruch, das vom Mittelalter nahtlos in die Moderne springen muss.
Trotz des eher ernsten Themas fehlt es dem Buch nicht an Humor. Es bietet einen anderen, ungewöhnlichen Einblick in die neuere tibetische Geschichte und ist mit Blick auf die laufende Tibet-Diskussion hochaktuell.

Mike

was ich ganz toll fand und wirklich auch sehr natürlich rüberkam war, die strecke mit der Sarah Wiener( sterneköchin mit herz)

Die Abenteuer der Sarah Wiener
eine bildstrecke über frankreich und das leckere essen.wunderbar und identisch umgesetzt.

ob es aber als buch schon zu kaufen gibt kann ich dir momentan nicht sagen.aber bei dem sender arte kann man sich dies bestellen.
viel spass.

Ganz spontan fallen mir zwei Bücher ein, die mir heuer sehr gut gefallen haben - allerdings leben beide Autoren mittlerweile in Großbritannien:

Panos KARNEZIS: Kleine Gemeinheiten (Griechenland)
Hier geht es um ein namenloses, kleines griechisches Dorf und das Alltagsleben da. Es sind einzelne Kurzgeschichten, die aber alle mehr oder weniger miteinander zu tun haben.

Hong YING: Die Chinesische Geliebte (China)
Julian Bell (der Sohn von Vanessa Bell und Neffe von Virginia Woolf) geht als Lehrer nach China und verliebt sich in eine verheiratete junge Chinesin, die eine ganz besondere Kunst beherrscht.

liebe Grüße,
Doris

Mir fällt doch noch einer ein:

Haruki Murakami (Japan)

Ich habe bisher "Die gefährliche Geliebte", "Naokos Lächeln" und "Tanz mit dem Schafsmann" gelesen, die beiden letzten allerdings auf englisch.

In Murakamis Romanen geht es meist um Jazz und Bars, entschwundene Geliebte und auch um den Tod.

Liebe Grüße,
Doris

Was mir zum Thema Weltreise noch eingefallen ist - und auch von mir gelesen wurde. Allerdings leben viele Autoren nicht (mehr) in ihren Heimatländern.

Nagib Machfouz - Ägypten: Die Midaq-Gasse und Zwischen den Palästen (Teil 1 der Kairo-Trilogie)

Orhan Pamuk - Türkei: da habe ich fast alle Bücher gelesen, die meisten spielen in Istanbul

Yassar Kemal - Türkei: Mehmed, mein Falke und Anatolischer Reis

Isabell Allende - Chile: Das Geisterhaus, Eva Luna, Porträt in Sepia

Jorge Louis Borges - Argentinien: Ich habe bisher nur ein Buch mit Essays und Literaturkritik von ihm gelesen

Gabriel Garcia Marquez - Kolumbien: Der General in seinem Labyrinth, Chronik eines angekündigten Todes

Jose Saramago - Portugal: Die Portugisiesche Reise (und The Double, aber das subbt noch)

Jhumpa Lahiri - Indien: Melancholie der Ankunft

Mohsin Hamid - Pakistan: Nachschmetterlinge

Anahita Firouz - Iran: Der Verborgene Garten

Azar Nafisi - Iran: Lolita lesen in Teheran

Ismail Kadare - Albanien: bei mir subben noch "Der General der toten Armee und Palast der Träume

Paul Bowles - Marokko: Himmel über der Wüste

Salman Rushdi - Indien: Des Mauren letzter Seufzer, Die Satanischen Verse, Der Boden unter ihren Füßen, Shalimar der Clown... und andere

Mianmian - China: LaLaLa

bestimmt fallen mir später noch mehr ein...

schönen Sonntag,
Doris

Lesetip!
„Der Chronist der Winde“ nichts für schwache Nerven!
Inhalt:
Eine magische Aura umweht den afrikanischen Straßenjungen Nelio: Noch nie hat jemand gewagt, ihn zu verprügeln. Vielleicht weil aus dem 10-Jährigen, dem sich die irdischen Abgründe viel zu früh erschlossen haben, eine greise Weisheit spricht. Jetzt aber liegt Nelio mit schweren Schusswunden auf dem Dach eines ärmlichen Theaters. Dort erzählt er -- zwischen kräftezehrenden Fieberschüben -- dem Bäckerjungen José Antonio Maria Vaz sein Leben. Das beginnt mit der Erinnerung an die Banditen, die sein Dorf niederbrannten, seine Schwester töteten und vor denen er geflüchtet ist, als sie ihn zwingen wollten, einen Verwandten zu erschießen. Und es endet bei den Straßenkindern in der Stadt, denen Nelio zu einem an Fairness und Reife geradezu übermenschlichen Anführer wurde: Gestohlen jedenfalls wird nicht unter seinem Regime; bestenfalls -- in der Villa eines verreisten Entwicklungshelfers -- der Kühlschrank leer gegessen.

Mankell lebt abwechselnd in Schweden und in Maputo (Mosambik), wo er als Theaterregisseur zum kulturellen Aufbau der Stadt und des Landes beiträgt. Als Autor hat er mehrere Bücher veröffentlicht, die seine afrikanischen Erfahrungen verarbeiten. Mankell hat deutsche Vorfahren. Er ist ein Ururenkel von Johann Hermann Mankell, der in Niederasphe, einem Ortsteil von Münchhausen, im hessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf geboren wurde und später nach Schweden auswanderte. Sein Großvater war der gleichnamige schwedische Komponist Henning Mankell. Er ist in dritter Ehe mit der zweiten Tochter von Ingmar Bergman verheiratet, der Theaterregisseurin Eva Bergman.

LG
Birgit

Der Autor ist zwar 1936 in Santa Cruz de Tenerife geboren, verbrachte dann aber einen großen Teil seiner Kinder- und Jugendzeit in Marokko. Nach seinem Studium in Madrid arbeitete er als Auslandskorrespondent in Afrika.

Er erzählt die Geschichte eines Tuareg. Früher waren die Tuareg, die "Söhne des Windes", die Herren der westlichen Sahara. Einer dieser letzten Nomaden ist Gacel Sayah. Unbeirrt hält er an der archaischen Lebensweise fest und verteidigt stolz die Überlieferungen seines Volkes gegen die Bedrohung, der modernen Zivilisation.
Als in seinem Zelt eines der heiligen Gesetze der Wüste, die Gastfreundschaft, brutal gebrochen wird, kann der Tuareg gar nicht anders, als an den Rechtsbrechern Rache zu nehmen. Doch diese Rache bedeutet zuletzt den Zerfall seiner Familie und.....
Aber das lest mal selber....

Wünsche euch viel Spass und spannende Unterhaltung.

Liebe Grüße, Olli

Die Krimis von Alexander MacCall Smith um Mma Ramotswe (Botswana).
Die Kinder der Regenmacher von Aniceti Kitereza (Tansania)
Shaka Zulu von Joshua Sinclair (Südafrika)
Grönland Saga von Jane Smiley (na klar: Grönland )

Nach dem Motto: "Ein paar hab' ich noch..."

Juan Manuel de Prada – Spanien: In den Winkeln der Lüfte – auf der Suche nach Ana Maria Martinez Saga

Almudena Grandes – Spanien: Lulu, Atlas der Liebe

Yael Hedaya – Israel: Zusammenstöße – Eine Liebesgeschichte (und ganz neu: Eden)

J. M. Coetzee – Südafrika: Schande, Warten auf die Barbaren (hat mich allerdings nicht so überzeugt...)

Andrea Camileri – Italien: Die Commissario Montalban-Reihe, und außerdem: Das launische Eiland, Der vertauschte Sohn (alle Sizilien)

(Carlo) Frutteri und (Franco) Lucentini – Italien: Die Sonntagsfrau (Turin), Das Geheimnis der Pineta (Toskana). Der Palio der toten Reiter (Siena), Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz (Venedig)

Brendan Behan – Irland: Borstal Boy

Joseph O’Connor – Irland: Inishowen Blues

James Joyce – Irland: Ulysses

Flan O’Brien: Auf Schwimmen-zwei-Vögel, Irischer Lebenslauf

Kieran Desai – Indien: Erbin des verlorenen Landes (Booker-Prize-Gewinnerin)

Sandor Marai – Ungarn: Glut, Die Nacht vor der Scheidung

Nadeem Aslam – Pakistan: Atlas für verschollene Geliebte

Elif Shafak – Türkei: Der Bastard von Istanbul

Natsuo Kirino – Japan: Die Umarmung des Todes

Frank McCourt – Irland: Die Asche meiner Mutter

Frank McCourt – USA/New York: Ein rundherum tolles Land, Tag und Nacht und auch im Sommer

Dorothy Parker – USA/New York: New Yorker Geschichten

Paul Auster – USA/New York: Die Manhattan Trilogie, Die Brooklyn-Revue

Siri Hustvedt – USA/Minnesota: Die Verzauberung der Lily Dahl

keine echten Romane, aber trotzdem lesenswert:

Stewart O’Nan – USA/Connecticut: Der Zirkusbrand (Eine wahre Geschichte)

Thomas Edward Lawrence – Arabien: Die Sieben Säulen der Weisheit (cih geb's zu, ich habe es nicht geschafft, es zu lesen)

Isabelle Eberhardt – Algerien: Sandmeere 1 (Tagwerke/Im heißen Schatten des Islam), Sandmeere 2 (Notizen von unterwegs/Vergessenssucher/Islamische Blätter)

Loung Ung – Kambodscha: Der weite Weg der Hoffnung

und ich weiß nicht, ob Du das Literaturschock-Forum kennst. Ich lese da nur mit, schreibe nicht selbst. Aber die haben ein Projekt "Wir lesen uns rund um die Welt" - mit vielen Autoren.... z. B. auch sehr viele afrikanische Autoren.

alles Liebe und eine gute Nacht
Doris