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"Deutschlands sexuelle Tragödie"

**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
"Deutschlands sexuelle Tragödie"
Hallo liebe Bücherfreunde,

ich bin gestern im Netz über ein Buch gestolpert und frage mich nun, ob es lesenswert ist: "Deutschlands sexuelle Tragödie".
Darin warnen die Autoren Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher vor einer frühreifen, hypersexualisierten Jugend, die nicht mehr zu Partnerschaften fähig sei.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) will Einzelfälle nicht bezweifeln. Ein Massenphänomen sei das aber nicht.
Die jüngste repräsentative Umfrage zur Jugendsexualität in Deutschland hatte die Forscher sogar eher erleichtert. Nur 10 Prozent der Jungen und Mädchen gaben darin an, mit 14 oder früher erste sexuelle Erfahrungen gesammelt zu haben. Nachdem das Alter beim „ersten Mal“ bis in die 90er Jahre immer weiter sank, seien die Werte seit dem Jahr 2000 relativ konstant geblieben.

Bernd Siggelkow, Gründer des Kinderhilfswerks „Arche“, bietet sich ein völlig anderes Bild. Die „Arche“-Kinder kommen oft aus Familien, in denen die Mütter keine Arbeit haben und die Väter verschwunden sind. In 30 „wahren Geschichten“, in denen lediglich die Namen geändert sind, erzählt Siggelkow von Achtjährigen, die mit ihren Müttern Pornos anschauen oder von 14-Jährigen, die Liebhaber an ihre Mütter weiterreichen.
Viele Mütter vermittelten schon Zehnjährigen die Vorstellung, dass der Körper das wertvollste Kapital sei, kritisiert Siggelkow. Viel Sex werde so zum Maßstab für Erfolg im Leben. Dazu kämen die Sexseiten im Internet oder Porno-Filmchen fürs Handy. „Die Kinder können die vielen Sex-Infos gar nicht einordnen“, sagt Siggelkow. „Die Kluft zwischen körperlicher und geistig-psychischer Sexualreife wird immer größer“. Als Folgen fürchtet er mehr Gewalttaten und eine beziehungsunfähige Generation.


Bernd Siggelkow, Wolfgang Büscher: Deutschlands sexuelle Tragödie: Wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist, GerthMedien, 187 Seiten, 14,95 Euro

Hat bereits Jemand dieses Buch gelesen und kann berichten?
Ist das Buch realitätsnah oder eher nach dem Motto: "Sex im Buchtitel verkauft sich immer" geschrieben?

*les* = *nixweiss*
Also...
Ich hab das Buch nicht gelesen, aber die Reportage dazu gesehen und ein Interview mit den beiden Autoren.

Grundsätzlich erst mal: Das Arche-Projekt find ich cool und nicht verkehrt, ABER die Repotage war extrem einseitig.

Interviewt wurden 4 abgestumpfte Bengels anfang 20, die alles flach legen wollen, was bei einem freundlichen Hallo nicht schreiend wegrennt ("Ja, und nach den Drinks sind wir halt zu ihr - wozu denn sonst so viel Geld ausgegeben - und wie sie hieß, hatt´ ich nach 2 Minuten vergessen...) sowie zwei Mädels, die mit 15 / 16 Mami wurden.

Mit anderen Worten: Die Reportage bestätigte alle Klischees, ohne dabei wirklich umfassend und repräsentativ zu sein.

Und ich muss es einfach mal sagen: Mag sein, dass der Autor eine wichtige Problematik aufgezeigt hat. ABER er kam ziemlich unsympatisch und schwarzmalerisch rüber.
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Danke!
Danke Dany für die Antwort!
Damit scheint das Buch erstmal nicht lesenswert und ich werd es auch erstmal nicht kaufen.

Vielleicht gibt es ja doch noch Jemanden, der es gelesen hat?
****lon Mann
23 Beiträge
Wenn man bedenkt, womit dieser Mann wohl täglich in seiner Einrichtung konfrontiert wird, dann ist seine Schwarzmalerei bestimmt nachvollziehbar.

Was das Buch angeht: Die letzten Tage ist man mit Artikeln oder Fernsehbeiträgen dazu ja fast erschlagen worden, Sex geht halt immer und sich über die verkommene Jugend aufzuregen ist wohl auch so eine Art Grundbedürfniss für viele Menschen.
Was mir gut gefallen hat, war der Artikel, der mitgepostet wurde, denn da wurde mithilfe von Zahlenmaterial das Bild gleich mal gerade gerückt und gezeigt, dass es um ein Randphänomen geht.
In sozial deklassierten Schichten ist das allerdings sicher ein ernstzunehmendes Problem, nur brauche ich, um das wahrzunehmen keine 30 "wahren Geschichten", dass scheint mir ein bißchen voyeuristisch.
Wenn man bedenkt, womit dieser Mann wohl täglich in seiner Einrichtung konfrontiert wird, dann ist seine Schwarzmalerei bestimmt nachvollziehbar.

Ja, sicher!

Aber wie heißt es so schön, trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast. Die jungen Mamis und die sexbesessenen kleinen Jungs sind doch nichts Neues, das war in den Talkshows schon immer ein Thema und wenn ich mich mal bei uns im Ort umschaue, war es schon immer eine gängige Praktik, schwanger zu werden, um ja den Mann im Haus zu halten - unabhängig vom Alter, wohlgemerkt!

Und dass den Kids suggeriert wird, immer früher Sex zu haben, wäre normal, ist auch nicht erst seit gestern da.

Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mich früher bei der Bravo-Lektüre ( schäm...) auch wie der reinste Spätzünder gefühlt habe. Damals war ich 14 und weit und breit kein "passender" Mann in Sicht. Und damals kam mir auch der Gedanke, ob ich vielleicht zu unattrakiv oder zu anspruchsvoll wäre oder beides...

Und da kann ich dir @****lon nur zustimmen: Auf die Jugend zu schimpfen war schon bei Sokrates in Mode, Plato hat es natürlich promt übernommen und so weiter und so weiter.

In einem Punkt muss ich dem Autor aber recht geben: Sex als Ventil / Sex als Quelle für Selbstbewusstsein ist eindeutig der falsche Weg.

Und: SEX WIRD GNADENLOS überbewertet.
Und da kann man leider auch auf dieser Seite fündig werden. Wie viele Typen ( die Damen natürlich eingeschlossen ) beschweren sich, dass es mit dem Partner zu Hause nicht läuft, oder anders gesagt, nicht so oft / so lange / so experimentell läuft wie sie´s gerne hätten?

Und was bekommen sie zur Antwort: Such dir nen anderen / ne andere...

Demnächst wird es so ne nette Serie geben, auf Pro7 meine ich: Sex ist keine Lösung.

Na ja. Seien wir mal gespannt.
Also ich kenne das Buch mittlerweile, und muss sagen, das es wirklich so ist hier in Deutchland, hätte ich niemals gedacht. Da hat eine 12 Jährige mehr Männer gehabt als ich in drei Leben jemals zusammen bekommen würde.

Oder dieser 17 Jährige, der reisst fast jeden Tag eine andere auf!

Da die meisten aus Problembezirken kommen frage ich mich echt, was machen die Eltern? Sitzen diese genauso wie man dauernd liest vor dem Tv und trinke ihr Bier?

Ich kenne einige hartz4 Empfänger/innen, da geht es anders zu! Da wird geredet, Hausaufgaben zusammen gemacht.

Kopfschüttel!!!
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
@Dayana
Ist das Buch deiner Meinung nach lesenswert oder nicht?

Ich glaube, du bist bisher die Einzige, die es gelesen hat, also würd ich mich deine Meinung sehr freuen!

Danke schonmal,

Auri
*****itt Frau
1.352 Beiträge
Ich nehme mal an, es geht um diese Thematik http://www.polylog.tv/videothek/videocast/8512/?tag=sex
die auch schon hier http: Die Jugend und "Pornorap"
hier Jugend und Sex
und hier Jugend & Pornografie
diskutiert wurde.


Ich habe beruflich auch einen Einblick in diese Welt und kann daher behaupten, dass es eben keine Einzelfälle sind. Die Realität sieht wirklich so aus, natürlich nicht in der Mehrheit, sondern tatsächlich zumeist in den unteren sozialen Schichten. Aber oft ist es gravierender als man glauben mag.
Da gibt es Zwanzigjährige mit fünf Kindern, Vergewaltigungen unter Jugendlichen selbst oder an Kindern und sechzehnjährige Jungs, die ihre Freundin für 20 € und ein paar Gramm Drogen an Bauarbeiter verkaufen. So was kommt alle paar Wochen mal vor und ist immer wieder neu erschreckend; vieles hätte ich mir vorher auch nie vorstellen können.
Von daher finde ich so ein Buch gar nicht schlecht, vor allem, da es ja offenbar keinen allgemeinen Überblick darstellt, sondern den Einblick in 30 individuelle Erlebnisse vermittelt.

Soweit ich gesehen habe, ist das Buch erst am 09. September erschienen, allzu viele werden es bisher also noch nicht gelesen haben. Ich werde es mir mal kaufen, ich mag solche Bücher mit persönlichen Geschichten aus dem Leben generell.
Allerdings komme ich hier so langsam nicht mehr nach mit den ganzen Buchempfehlungen, wird also dauern, bis ich´s durch habe.
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