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Japanische & (Süd)-koreanische Literatur

Japanische & (Süd)-koreanische Literatur
Hallo zusammen,

ich würde mich gerne zur Literatur dieser Länder austauschen.
Mit dem Kopfkissen-Buch und den Geschichten des Prinzen Genji kommen immerhin die ersten ´Romane´aus Japan.. und sie wurden von Frauen geschrieben.

Und nachdem in diesem Jahr ein zumindest japanisch-stämmiger Autor den Nobelpreis für Literatur bekommen hat, wäre es doch toll, sich die Bücher aus diesen Ländern genauer anzuschauen.

Ich möchte, sofern es erlaubt ist, gerne auf die feine Arbeit des cass-Verlags hinweisen.

Herzlichst
Stephan
*******rden Frau
93 Beiträge
Der Schlüssel
Im cass-Verlag ist kürzlich "Der Schlüssel" in einer neuen, passenderen Übersetzung erschienen.
Schon 1956 erstmals erschienen, löste es eine grosse Pornographiedebatte in Japan aus.
Typisch japanisch, gibt es zwischen dem Ehepaar im Buch keine Kommunikation über deren erotischen Phantasien, ABER beide führen ein eigenes Tagebuch, in der Hoffnung, dass der andere jeweils die erotischen Einträge liest.
Ein sehr feines, hoch erotisches Buch!
Tanizaki Junichiro & Kawabata Yasunari
Liebe sweetgarden,

ganz herzlichen Dank für deinen Hinweis auf dieses wunderbare Buch! *g*

Das nicht-offensichtliche, diskrete oder auch latente Beschreiben ist sehr typisch für die japanische Literatur.
Gerne möchte ich daher um "Die schlafenden Schönen" von Kawabata Yasunari ergänzen.
Hier nähern sich ältere Herren eingeschläferten/betäubten jungen Schönheiten.
Ein grenzgängerischer Roman über die Jugend und das Alter, über Leben und Tod.
******fun Frau
8.229 Beiträge
ich weiß, ich beziehe mich auf den film und es ist somit ein wenig off topic, aber da der film ja auf dem roman beruht, hoffe ich es is ok, wenn ich meinen senf dazu gebe *senf*

ich habe den film gesehen https://de.wikipedia.org/wik … der_schlafenden_Sch%C3%B6nen und muss gestehen, ich fand ihn teilweise erregend aber hauptsächlich verstörend. wie die junge frau aus deren sicht der film gedreht wurde, die mir immer wieder erniedrigend benutzt und schlecht behandelt schien... ich glaube beim lesen wäre das für mich kein vergnügen...
Ja, Filme liefern ganz eigene Bilder und eine andere Realtiät als sie im Buch und somit in unserer Phantasie entsteht.
Ich habe den Film nicht gesehen, aber ich stimme Dir bei, dass auch im Buch die Mädchen zu Objekten werden.
Das mag man sicherlich aus jeder Perspektive erregend finden, oder eben nicht *g*
******fun Frau
8.229 Beiträge
ja... teilweise finde ich es durchaus erregend... und als idee spannend...

aber wie geschrieben, zum ende hin eher schal und irritierend... der film spielt auch nicht in japan, sondern in berlin... schade eigentlich, denn gerade als japanischen film hätte er mir sicherlich besser gefallen. den kulturellen bruch finde ich immer wieder klasse.. wie bei "tampopo" https://de.wikipedia.org/wiki/Tampopo

aber das is schon zu weit vom thema weg, *tuete* sorry... mea culpa...
******fun Frau
8.229 Beiträge
nachtrag... korrektur...
der von mir oben angegebene link ist nicht der film den ich meinte, meine verfilmung ist schon deutlich älter... sorry... kann sie aber leider nicht finden...
"Reise um Japan" , Rudolf Lindau
Ein lesenswerter Reisebericht aus der Zeit, kurz vor der Öffnung Japans (1864).
Geschrieben von Rudolf Lindau, der als Preuße in schweizer Diensten einen der aus westlich-kolonialistischer Sicht so beliebten "Freundschafts- und Handelsverträge" mit Japan abschließen sollte.
Diese "ungleichen Veträge" sind bezeichnend für den Umgang der "zivilisierten Welt" mit der asiatischen, aber auch afrikanischen Bevölkerung im 19.Jahrhundert.
(Verweis: Mario Vargas Llosa, "Der Traum des Kelten")

Lindau beschreibt sehr klug und glücklicherweise mit einer humanistischen Brille, wie die Japaner diesen Druck und den Zwang der Europäer und Amerikaner erlebt haben.
Ebenso gibt er uns einen kritischen Einblick in das kolonialistische Denken seiner Zeit.

Wer sich also für das ausgehende 19.Jahrhundert interessiert, findet hier ein spannendes Zeitzeugnis.
********Dude Mann
48 Beiträge
Könnte sein, dass ich jetzt etwas ins Off-Topic gleite, je nachdem ob man den Thema das Threads darin sieht, dass es über japanische Autoren oder über Literatur über Japan beschäftigt geht.

Ich kann Andreas Neunkirchen sehr empfehlen.
Zum einen hat er die "Gebrauchsanweisung für Japan" geschrieben, zum anderen auch Krimi-Romane, u.a. "Yoyogi Park".

In ersterem Buch geht es halt um die japanische Kultur und Gesellschaft, z.B. um Verhaltensweisen und Besonderheiten in Japan. Ich finde es sehr unterhaltsam, aber auch informativ geschrieben und kann es jedem Japan Interessiertem wärmstens empfehlen.

Die Krimis des Autors (der erste heißt Yoyogi Park, die nachfolgenden Titel sind mir gerade entfallen) spielen in Tokyo und verfolgen die Kommisarin Sato bei ihrer Arbeit. Als Roman wurde ich die Bücher nur so mittelmäßig einstufen. Aber die Handlung selbst steht nicht unbedingt im Vordergrund. Denn in den Romanen werden immer wieder, für die Handlung unwichtige, Kleinigkeiten genau erklärt, z.B. warum wer wen in welcher Reihenfolge begrüßt oder wie angesprochen wird. So das man letztlich wieder einiges über die japanische Kultur mitnehmen kann und die Handlung selbst eher dazu dient, den Informationen einen Rahmen zu geben.
Also gilt für die Romane ebenso, wer etwas über Japan lernen möchte *top* wer jedoch einen richtig tollen Krimi lesen will *nein*
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