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Worin blättert ihr im Moment? XIII

Harald Jähner: Wolfszeit
... Deutschland und die Deutschen 1945 - 1955, Rowohlt Berlin 2.Aufl. 2019.

Die Stunde Null in den Trümmerlandschaften 1945 der Großstädte - gruselige Nachkriegsbilder und Mythos zugleich. Wie überlebten die Überlebenden des Weltkrieges in zwei Hungerwinter danach?

Wer räumte den Schutt weg? In Berlin waren es größtenteils die "Trümmerfrauen", allzu oft auch etwas planlos, bis die Berliner Stadtverwaltungen den wilden Enttrümmerungsaktionen Einhalt gebot und das Ganze organisiert und koordiniert wurde.

Die Frankfurter ließen sich damit Zeit, bis es erste Beschwerden der Bürger gab. Dann machte man ersteinmal einen Plan. Chemiker der Universität entwickelten ein Verfahren, aus dem Schutt Sinterbims zu gewinnen. Die Frankfurter machten ihren Schutt zu Geld. Clever ... Eine Grundlage, die Frankfurt zur "Bundeshauptstadt des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders" machte.

Der Historiker Harald Jähner bietet einen ganzen Strauß von Überlebenskünsten aus dieser Zeit, auch das "deutsche Frowleinwunder" gehörte dazu. Die Männer waren gefallen oder in Kriegsgefangenschaft oder vermisst. KInder spielten in den Trümmerlandschaften, nicht ungefährlich. 7 gr. Fett pro Tag standen jedem zu, gerade so viel, um nicht zu verhungern. Die Schwerstarbeiter-zulage sah doppelt so viel vor - für jene Trümmerfrauen zumindest in der Hauptstadt. Erst 1977 wurde die letzte Trümmerbrigade in Dresden aufgelöst.

Was die Eltern und Großeltern noch erzählten, wenn sie denn erzählten, findet sich, und mehr Interessantes und Kurioses, in diesem Buch; für einen Historiker erstaunlich fesselnd erzählt und mit viel Detailkenntnis ausgestattet.

Wer sich für diese Zeit der Anfänge der zwei deutschen Staaten interessiert und für den mühsamen Alltag des "Ottonormalverbrauchers" damals, der wird hier fündig.

(C)Clairvaux2019
*****eiv Frau
13.461 Beiträge
Danke für den Tipp.
Nichts ist spannender als das Alltagsleben; auch in Geschichte.

Z.
**********Found Mann
7.591 Beiträge
The second machine Age
Erik Brynjolfsson und Andrew Mcafee versuchen, die aktuelle digitale Revolution, die uns seit 10 Jahren unter anderem mit dem Aufkommen der ersten Smartphones und der immer weiter zunehmenden Bedeutung des Internets, zu erklären, zu deuten und auch die Möglichkeiten der Zukunft zu zeigen.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert:
1. die Grundlage der zweiten "Maschinen" Zeit, was natürlich die technischen Entwicklungen und auch das Wachstum der Möglichkeiten durch geänderte Rechner-Kapazitäten bedingt.
Die Autoren vergleichen das ganze gerne mit der Industriellen Revolution durch die Einführung der Dampfmaschine und nutzen dieses Bild auch regelmäßig.

2. Die Auswirkungen und auch die Möglichkeiten die sich dadurch ergeben werden, bzw. können.

3. Welche gesellschaftlichen und sozialen Änderungen diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nach sich ziehen wird, Zukunft der uns bekannten Arbeit, Umbau von Arbeitsplätzen, welche Typen von Arbeit werden in der Zukunft autonom von Maschinen gemacht, im Umkehrschluss welche voraussichtlich nicht gemacht werden können.
Was bedeutet das für einzelne Gesellschafts-Gruppen, Gewerkschaften, sollte es Steuern auf "maschinelle" Arbeit geben, etc.

Alles in allem ein hochinteressantes Sachbuch das ich jedem, den das Thema interessiert nur ans Herz legen kann.

Grüße
Hartwig
*****ool Frau
1.004 Beiträge
Die Bullet Journal Methode
Verstehe deine Vergangenheit, ordne deine Gegenwart, gestalte deine Zukunft von Ryder Carroll

Inhalt
Der Erfinder der bahnbrechenden Bullet-Journal-Methode Ryder Carroll zeigt in diesem Buch, wie Sie endlich zum Pilot Ihres Lebens werden und nicht länger Passagier bleiben. Seine Methode hilft mit einer strukturierteren Lebensweise achtsamer und konzentrierter zu werden. Inzwischen lassen sich Millionen Menschen von ihm inspirieren. In diesem Buch erklärt er seine Philosophie und zeigt, wie Sie Klarheit ins Gedankenchaos bringen, wie Sie Ihre täglichen Routinen entwickeln und vage Vorhaben in erreichbare Ziele verwandeln. Mit nur einem Stift und einem Notizblock und Carrolls revolutionärer Technik werden Sie produktiver, fokussierter und lernen, was wirklich zählt - bei der Arbeit und im Privaten.

Mich hat dieses Buch von meiner chaotischen Planerin (die sehr oft mal Termin verpennt hat) zu jemanden verändert, der keinen Geburtstag mehr vergisst. Ok, ich habe auch Videos bei YouTube geschaut, aber trotzdem echt gut.
*****ida Frau
17.855 Beiträge
"ich werde fliegen" - Dana Czapnik
Ein Jugendbuch, ein Mädchenbuch, ein Coming-of-Age-Buch *g*

Lucy ist 17 und eine tolle Basketballerin. Nicht nur in der Mädchenmannschaft ihrer Schule sondern auch auf den Spielplätzen mitten in New York, auf denen sie mit ihrem besten Freund Percy trainiert. Percy, dessen Vertraute sie ist und in den sie bis über beide Ohren verliebt ist. Doch er schleppt eine Schulschönheit nach der anderen ab, Lucy ist und bleibt für ihn nur beste Freundin, Kumpel, Sparingspartnerin beim Basketball.
Dass Lucys Freundin Alex, die auch im Basketballteam ist, gerade ihren ersten Freund hat, macht die Sache nicht leichter.
Wie gut, dass es ihre Cousine Violet gibt. Violet, die einige Jahre älter ist als Lucy und mit ihrer Freundin Max in einem Loft lebt, in dem sie sich hingebungsvoll ihrer Kunst widmen. Violet, die Lucy mit genau der richtigen Literatur zur richtigen Zeit versorgt und die in Sachen Emanzipation, Selbstbestimmung und Seinen-eigenen-Weg-finden ein gutes Rollenvorbild ist.
Doch all die Diskussionen über Frausein im ausgehenden 20. Jahrhundert in Amerika, die philosophischen Ausflüge in Moral und Ethik des Kapitalismus machen es Lucy letztlich nicht wirklich leichter.
Würde sich ihr Leben ändern, wenn Percy sie endlich küsste? Was will sie mit ihrem Leben? Ist das Ziel, eine möglichst gute Uni zu besuchen, wirklich ein erstrebenswertes?
Wird sie sich im Leben je so frei und energiegeladen fühlen können wie auf dem Basketballfeld?

Sehr genau beschreibt Frau Czapnik das New York der 1990er, die Straßenzüge entfalten sich wie auf einem Foto vor den LeserInnen. Ein quasi nostalgischer Blick zurück in eine Zeit vor 9/11.
*****_50 Frau
390 Beiträge
Bonita Avenue
von Peter Buwalda ( nie vorher von ihm gehört ) habe ich auf den Stuttgarter Buchwochen letztes Jahr entdeckt, jetzt aber erst gelesen.

Man könnte es als Familiengeschichte beschreiben, wäre aber zu banal für die Vorgänge in dieser niederländischen Familie.

Familie: Vater & Mutter & zwei Mädchen ( aus ihrer ersten Ehe ). Vater Siem ist Mathematiker, ein toller Stiefvater voller Empathie, macht problemlos Karriere ( erst als Judoka, dann als Mathematiker, als Professor, als Rektor ... ). Alles läuft mehr oder weniger so, wie er es sich wünscht. Ruhig. Friedlich.
Aber da gibt es noch seinen Sohn aus der ersten Ehe, ein krimineller Nichtsnutz, der sich logischerweise benachteiligt fühlt, weil er bei seiner Alkohol-abhängigen Mutter leben muss.

Die Töchter entwickeln sich prima ... Schule gut, Studium gut ... Die Ältere - Joni - zieht zusammen mit ihrem Freund, einem Fotografen, eine Internetseite auf, schöne Fotos einer speziellen Art.

Der Vater stellt eines Tages eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Frau fest, deren Internetseite auch er ab und zu besucht. Fängt an nachzuforschen. Daraufhin ändert sich alles.
Mehr will ich nicht verraten !

Stilistisch Klasse, gute Vergleiche ( nicht so hergesucht wie sonst oft ). Es wird von verschiedenen Personen / verschiedenen Seiten erzählt.
Obwohl ich mich frage, ob es möglich ist, dass fast alle Personen in dieser oder jener Hinsicht gestört sind, ist es unglaublich spannend / auch gruselig / verstörend.
Wirklich lesenswert !

Gruss
Clara
Gerade gestern wieder in die Hände gefallen und dankbar aufgenommen: DAS LACHEN IM ALTEN ROM von Mary Beard. Beard ist Altphilologin in Cambridge und in Sachen Antike eine Auskennerin. Und sie versteht auch noch, amüsant zu schreiben. 👍Wer kennt nicht das Gekichere um "Schwanzus longus" in Monty Pytons "Leben des Bryan". Die Szene ist gar so unhistorisch, wie man vermuten könnte. Der römische Schriftsteller Casius Dio berichtet eine ganz Ähnliche um den Kaiser Commodus, der derbe Szenen lieferte, aber sich Senatoren das Lachen verkneifen müssten, um nicht einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Denn in seiner Umgebung galt ein generelles Lachverbot. Doch der Kaiser liebte es, durch unfreiwillige Komik diese staatsfeindlichen Lacher geradezu zu provozieren. Ein Dilemma - andere Zeiten, andere Sitten. 😀😁😂😃
Mary Beard: Das Lachen im alten Rom, eine Kulturgeschichte.
*********ten_2 Frau
1.051 Beiträge
Sebastian Niedlich
„Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“
„Meine Gabe, den Tod anderer Leute voraussehen zu können, hat schon was. Gibt ein prima Partyspiel. ‚Hey, ich sage euch, wer als Nächstes stirbt!‘ Spaß für die ganze Familie!“

Freunde sind etwas Wunderbares. Und manchmal findet man sie an den ungewöhnlichsten Orten. Martin hätte allerdings darauf verzichten können, am Sterbebett seiner Großmutter die Bekanntschaft des leibhaftigen Todes zu machen. Dieser hat sich eingefunden, um die Seele der alten Dame sicher ins Jenseits zu befördern – und ist begeistert, dass ihn endlich jemand sehen und hören kann. Für ihn steht fest: Martin und er sind dazu bestimmt, beste Freunde zu werden. Schließlich ist er ein echt netter Typ! Und hey: Niemand kann so glaubhaft versichern, dass man weder an Langeweile, noch an einem gebrochenen Herzen sterben kann … Im Laufe der Zeit gewöhnt Martin sich daran, dass der Leibhaftige stets bei ihm auftaucht, wenn er es am wenigsten gebrauchen kann. Doch als er eine ganz besondere Frau kennenlernt, muss er sich eine entscheidende Frage stellen: Macht es überhaupt Sinn zu leben, zu lieben und nach dem Glück zu suchen, wenn am Ende doch immer der Tod wartet?

Schmunzeln und lachen, weinen und sich trotzdem wohlfühlen: DER TOD UND ANDERE HÖHEPUNKTE MEINES LEBENS ist eine schwarze Komödie mit Herz, die man so schnell nicht vergessen wird.

Es ist ein sehr gutes Buch. Mal was anderes. Ich bin jetzt auf den letzten Seiten und fand dieses Buch sehr kurzweilig und unfassbar gut geschrieben. Ich fühlte mich mitgenommen und abgeholt, auch wenn ich zu anfangs sehr skeptisch war. Ich habe gelacht und geweint. Klare Empfehlung meinerseits! *top*
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.066 Beiträge
Wodurch ist dieses Buch etwas anderes?
*********ten_2 Frau
1.051 Beiträge
Ich meinte damit, im Gegensatz zu dem, was ich sonst so lese. *zwinker*
Honigduft und Meeresbrise ~ Anne Barns
Stell Dir vor, Du sitzt im Garten unter dem blühenden Flieder und hast Lesezeit. Im Flieder summt und brummt es vor sich hin und Du tauchst ein in ein Buch, in dem Anna - die Urenkelin von Martha - ihre Oma besucht, welche gerade dabei ist Honig zu schleudern:

Geliebte Martha, von dir zu lesen, gibt mir unendlich viel Kraft! – So beginnt der Brief, den Anna in Händen hält. Die mit Tinte auf das vergilbte Papier geschriebenen Buchstaben sind noch immer gut sichtbar. Trotzdem fällt es Anna schwer, die geschwungene Schrift zu entziffern. Nur am Datum gibt es keine Zweifel: Dezember 1941. Vor fast achtzig Jahren wurde dieser Brief an ihre Urgroßmutter adressiert, und doch hat Anna ihn eben erst gemeinsam mit ihrer Oma geöffnet. Sein Inhalt lässt ein Familiengeheimnis vermuten und Anna beschließt, nach Ahrenshoop zu fahren und dem auf den Grund zu gehen.

Anna - Ende 30 - hat auf tragische Weise ziemlich zeitgleich ihre beste Freundin und ihren über alles geliebten Opa verloren. In den Verlust um die Freundin ranken sich noch viele Beziehungen zu anderen Freunden, der Familie der Freundin und auch ihrer Beziehung zu Jens, was aufgearbeitet werden will. Und dann ist da noch dieser Brief, der uns in die Irrungen und Wirrungen des zweiten Weltkrieges zurückführt.

In leicht zu lesender, berührender Wortwahl geschrieben. Durchaus als Urlaubslektüre geeignet. Und für mich persönlich irgendwie richtig gut nachvollziehbar... mein Papa ist Jahrgang 45 und seine (also einen Teil unserer Familie) hat er erst so ca. 2000 wiedergefunden.

Heute mal mit Bild... wegen der oben beschriebenen Stimmung.
01. Mai 2019
Die stumme Patientin von Alex Michaelides
Dieser Psychothriller war eine Empfehlung, und ich habe ihn verschlungen.
Die Malerin Alicia Berenson ist verheiratet mit dem Fotografen Gabriel, beide sind erfolgreich und leben in London.
Aber dann wird sie neben der Leiche ihres Mannes gefunden, für den Mord verurteilt und in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, denn sie schweigt seit der Tat.
Seit Jahren redet sie kein Wort.
Der Psychiater Theo Faber findet diesen Fall faszinierend und er lässt sich extra in diese Klinik versetzen um die Chance zu bekommen, mit Alicia Kontakt aufnehmen zu können.
Es glingt ihm tatsächlich zu ihr durchzudringen, was eine Welle von unterschiedlichen Ereignissen in Gang setzt.
Sehr intelligent geschrieben mit vielen unerwarteten Wendungen.
*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Heilen mit der Kraft der Natur
"Heilen mit der Kraft der Natur" von Prof. Dr. Andreas Michalsen

Ein leidenschaftliches Plädoyer für eine moderne Naturheilkunde

Andreas Michalsen [...] hat traditionelle Verfahren wie Blutegel, Aderlass, Yoga oder Fasten wissenschaftlich erforscht und setzt sie klinisch mit großem Erfolg um. Damit bahndelt er nicht nur wirksam die häufigsten Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Arthrose und Diabetes. Er zeigt in diesem Buch auch, wie man den Herausforderungen des modernen Alltags durch Stressabbau und gesunden Lebensstil begegenen kann.

Inhaltlich gab dieses Buch für mich nicht viel Neues, von den meisten Verfahren hat man irgendwann in aktuellen Lebensweisen-Diskussionen schon mal gehört. Für mich besonders an diesem Buch war, dass der Autor über den Yoga- und Vegan-Hype hinausgeht und nicht moralisch diskutiert, sondern anhand konkreter Beispiele belegt, wie bestehende chronische Krankheiten sich innerhalb von kurzer Zeit bessern können, wenn der Patient seinen Lebensstil ändert. Das schafft er ohne erhobenen Zeigefinder, sondern immer mit Blick auf Zusammenarbeit und Umsetzbarkeit - etwas, das mir sonst sowohl bei Ärzten als auch bei vielen anderen Interessierten an diesen Themen fehlt.
*****ida Frau
17.855 Beiträge
@*****ine , danke, das klingt enorm spannend!
Thriller ermüden mich ja mittlerweile, so dass ich da so gut wie gar keine mehr lese - der allerdings reizt mich nach deiner Besprechung *gg*
*****ida Frau
17.855 Beiträge
Das Leuchten in mir
Grégoire Delacourt

Ein Buch über die Liebe.
Über das Verlangen.
Über den Rausch.
Über das Verlassen.
Über das Zurückbleiben.
Über den Schmerz.
Über die Lust.
Über das Leben.

Emmanuelle ist seit 18 Jahren mit Olivier verheiratet. Sie haben zwei Kinder, er leitet ein Autohaus, sie arbeitet in einem kleinen Bekleidungsgeschäft. Sie sind eine glückliche Familie.
Bis Emmanuelle mittags in einem Bistro einen Mann dabei beobachtet, wie er sich mit der Serviette den Mund abwischt.
Da ist es um sie geschehen.
Sie ist im Rausch; im Liebesrausch. Stellt ihr altes Leben auf den Prüfstand und gesteht sich ein, was sie nie sehen wollte.

Ein aufwühlendes Buch, ein überraschendes Buch, ein leben_diges Buch. Denn es bietet Wendungen, mit denen die geneigte Leserin definitiv nicht rechnen kann.
Was ist Liebe eigentlich? Wie zeigt sie sich? Wann hört sie auf und wer bestimmt das? Wer sind wir, wenn die Liebe anders ist, als wir sie erträumten?

Ich habe mir das Buch gekauft (*ja* tatsächlich - ihr wisst, ich kauf mir quasi keine neuen Bücher mehr... *zwinker* und: ich hab es NICHT bereut!), aufgrund einer Vorstellung hier in der Gruppe - und hätte gerne verlinkt, bzw mich bei der Autorin bedankt, leider spuckt die Suche den Beitrag nicht aus... daher: wenn du hier mitliest: *danke*
Die Nacht der Frauen - von Katja Maybach
Beim Stromern durch unsere örtliche Bücherei bin ich an dem Buch

"Die Nacht der Frauen"
Zwanzig Jahre nachdem sie ihre Heimatstadt fluchtartig verlassen hat, kehrt Dalia Rheinberg nach Wien zurück. Eigentlich hatte sie ihren Vater nie wiedersehen wollen, lastet sie ihm doch den Selbstmord ihrer Mutter an. Doch als er schwer krank in eine Klinik eingeliefert wird, erklärt sie sich bereit, für ihn einige wichtige Firmenunterlagen zusammenzusuchen. Sie kann nicht ahnen, dass sie etwas finden wird, das ihr Leben für immer verändern soll – den Beweis für eine unerfüllte Liebe, das Dokument einer dramatischen Nacht, das Zeugnis einer großen Freundschaft.

hängen geblieben.

Gestern habe ich damit begonnen und wiederholte Male schon im Internet nach möglichen Zusammenhängen gesucht. Die ersten 80 Seiten waren weg wie nichts, so flüssig liest sich das Buch, obwohl es vor Informationen nur so strotzt.

Ich gebe Euch mal einen kurzen Einblick, damit Ihr wisst, was es so spannend macht:
Beginnen wir im Juni 1979. Wir befinden uns in Paris, wo die Industriellentochter Dalia (welche als siebenjähriges Mädel mal ihre Mutter gefragt hat, warum sie denn wie eine Blume heissen würde und zur Antwort bekam, sie hätte den Namen nicht von einer Blume, sondern er käme aus dem hebräischen und die beste Freundin der Mutter hätte ihn angeraten) mit ihrem deutlich älteren Ehemann, dem hocherfolgreichen Pianisten Tomasz zusammenlebt. Dalia erhält vom Anwalt ihres Vaters - welchen sie nach dem Selbstmord ihrer Mutter vor 21 Jahren nie wieder gesehen hat - einen Anruf, sie möge doch bitte in die Familienvilla am Neusiedler See kommen, um Unterlagen aus dem Safe zu nehmen, die ihr Vater, der aktuell schwer herzkrank und absolut abgeschirmt von der Öffentlichkeit in einer Klinik weilt, benötigen würde. In wenigen Sequenzen erfühlt mal als Leser, wie schwer es der jungen Frau fällt nach Wien und weiter zur Villa zu reisen. Ein Besuch am nahegelegenen Friedhof erzählt von den Gräbern der Großeltern, der Mutter und eines Grabes eines Kindes "Rachel Weizmann 30.April 1939 - 2. November 1939". Das Kindergrab hatte sie früher öfter mit ihrer Mutter besucht und nie genauere Auskünfte dazu erhalten. Wir erfahren, dass Familie Weizmann im Nebenhaus der Villa gewohnt hatte und Dalia findet im Safe einen seltsamen Schenkungsbrief, sowie im ehemaligen Zimmer ihrer Mutter Irene Bücher, in denen Bilder und Briefe von ihr und Leah, der Nachbarin zu finden sind. Die Briefe beginnen im März 1938 nach einem Aufenthalt von Leah und ihrem Mann Eliah Weizmann (der Name sagt uns ja, dass es um eine jüdische Familie gehen muss) in Wien, wo ihnen klar wird, wie präker die politische Situation sich zeigt. Sie erzählen von einer Schwangerschaft und Gedanken über eine Flucht und den Hindernissen dazu. Auch erfahren wir von Leahs Schwägerin Lavinia, die mit dem wohl einflussreichen opportunistischen Juden Hanno Schwarz, der intensive Freundschaft zu Hitler pflegt, verheiratet ist.
In einem Schwenk im Kapitel fünf landen wir bei Irene und Leah 1938 am Neusiedler See. Leah eben gerade risikoschwanger erfährt von Irene, dass der (groß-)elterliche Betrieb wohl insolvent ist und sie daher gut verheiratet werden soll, was sie aber zu verhindern weiss, indem sie den besten Freund (Christian Rheinberg) ihres Verlobten in spe küsst. Die Beiden treffen sich wenige Tage später in Wien wieder..... und das Schicksal nimmt wohl seinen Lauf....

Was denkt Ihr? Wer ist wohl Dalia wirklch? Warum bedankt sich Eliah Weizmann am 2. November 39 bei seinem guten Freund Christian Rheinberg im Rahmen der Schenkung seiner Firma überschwänglich für Loyalität und Freundschaft?

Gänsehaut.... unbedingt ..... Ich bin begeistert!
******fun Frau
8.229 Beiträge
Themenersteller 
Ulrich Tukur - Die Seerose im Speisesaal
gestern habe ich ulrich tukur gehört, von ihm selbst gelesen...

Die Seerose im Speisesaal: Venezianische Geschichten

Ulrich Tukur ist mit diesem Band eine bezaubernde Hommage an die Lagunenstadt gelungen, wo er seit Jahren lebt. Seine Geschichten sind romantisch, komisch und voller liebenswerter Figuren. Mit unbändigem Vergnügen und einer tiefen Zuneigung nähert er sich den Spuren in dieser Stadt und fügt sie zusammen zu einem poetischen Vexierspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Fiktion und Realität.
quelle - https://www.amazon.de/Die-Se … he-Geschichten/dp/3548608396

hm... ich muss gestehen, dass ich abgebrochen habe. obwohl ich ulrich tukur eigentlich mag. ich fand die geschichten langatmig und sehr mit opulenten wortspielereien gefüllt. wer venedig liebt und gerne verspielte prosa und nette geschichten mag, keine wirklichen handlungsstränge braucht, der hat sicher viel spaß daran... für mich ist das bissi zu fad.
******fun Frau
8.229 Beiträge
Themenersteller 
Mutter Corsage - Heide Meyer und Silke Kettelhake
Enthüllungen einer Dessous-Verkäuferin

Tanga, Push-up, Strapse: Heide Meyer weiß ganz genau, wie ihre Kundinnen eine gute Figur machen. Seit über fünfzig Jahren arbeitet sie als Dessous- Verkäuferin, und dabei hat sie einiges erlebt: Frauen, die jeden Preis zahlen, um den Gesetzen der Schwerkraft zu trotzen, und Männer, die Reizwäsche für ihre Nichten erstehen.

Kaum jemand kommt seinen Kunden so nah wie eine Dessous- Verkäuferin. Authentisch, unterhaltsam und mit großer Leidenschaft für ihren Beruf erzählt Heide Meyer von ihren täglichen Erlebnissen und lädt ein zu einem höchst aufschlussreichen Blick in die Umkleidekabine.

hier ging es mir wie bei tukur... ich bin eher an büchern interessiert, die ein ziel oder eine geschichte erzählen. sie verwendet immer wieder gleiche bilder und wiederholt sich einfach sehr häufig.
*gaehn*
****az Mann
4.492 Beiträge
Soeben den dritten Band von Harry Potter beendet, jetzt gehts auf zum vierten.
*********rs68 Frau
669 Beiträge
Das ist der beste von allen 😁
******fun Frau
8.229 Beiträge
Themenersteller 
Dora Heldt - Urlaub mit Papa
Vater-Tochter-Geschichte

Es sollte ein toller Urlaub werden: Christine (45) will nach Norderney, um einer Freundin bei der Renovierung ihrer Kneipe zu helfen. Doch dann wird sie von ihrer Mutter dazu verdonnert, ihren Vater mitzunehmen. Kaum sind sie dort, übernimmt Heinz (73) auch sofort das Kommando auf der Baustelle. Es kommt für Christine aber noch schlimmer, als Papa erfährt, dass auf der Insel nach einem Heiratsschwindler gefahndet wird. Für Heinz ist klar: Das muss Johann sein, der mysteriöse Pensionsgast, der Christines Herz Kapriolen schlagen lässt. Mithilfe von Papas neuen Freunden – 72, 75, 63 Jahre alt – soll Johann zur Strecke gebracht werden...
https://www.amazon.de/Urlaub … mit+papa&qid=1557687754&s=ga

ich kannte dora heldt noch nicht und habe ein wenig unbedarft auf leichte lektüre gehofft. das is sie... leicht und locker, kein besonderer tiefgang, nett...

manches war ganz witztig, aber vieles unnötig, langatmig...

x-mal wollte ich dem "papa" einfach einen schubs und seiner tochter einen tritt geben... boah... echt... so ignorant kann kaum ein mensch sein und so unnütz die geschichte mit dem angeblichen heiratsschwindler... die letzten 50 seiten *gaehn* haben sich für mich gezogen wie kaugummi.

dennoch... sicher nette, leichte urlaubslektüre...
*********ten_2 Frau
1.051 Beiträge
Ich bin die Nacht von Ethan Cross (Thriller)
Band 1 von 6
Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen ...

Aktuell bin ich ungefähr auf Seite 50. Noch blicke ich nicht ganz durch, aber bisher habe ich einen guten Eindruck vom Buch. Ich glaube der Moment, wo ich es nicht mehr weglegen kann, kommt in den nächsten Seiten. *g* Ich finde es spannend mal die Sicht vom Killer zu lesen. Die Dinge die bisher passiert sind, waren verstörend und irgendwie faszinierend. Auch der Grund wieso... Aber ich möchte nicht spoilern *zwinker* Lest es selbst.
*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Caroline Rosales: Sexuell verfügbar
Es wird viel geredet über die patriarchalisch geprägte sexistische Gesellschaft, doch selten über den Nährboden, der das Wachstum solcher männlich-dominierten Machtstrukturen begünstigt. Caroline Rosales erzählt nah an ihrer eigenen Geschichte, wie bereits kleine Mädchen darauf konditioniert werden, lieb und höflich zu sein und dem Onkel doch ein Küsschen zu geben. Und wie aus diesen Mädchen Frauen werden, die mehr auf das Gegenüber achten als auf sich selber. Das müssen wir ändern. Denn es gibt viele Grauzonen zwischen unserer Erziehung, Missbrauch und Feminismus. Hier werden sie beleuchtet.

Die Autorin erzählt aus ihrem eigenen Leben und von ihren Erfahrungen als junge Frau, Journalistin, Mutter. Das liest sich leicht, aber mir fehlte irgendwie eine gesellschaftliche Einordnung, ein feministischer Ansatz, einfach irgendwas das das Buch zu etwas anderem gemacht hätte als eitler Selbstbeschau mit Wiedererkennungswert für andere Frauen.
Die zwei Leben der Florence Grace - Tracy Rees
Ähm also ja... ich glaub ich hab dieses Mal ordentlich daneben gegriffen...


Die Waise Florrie Buckley wächst wild und glücklich bei ihrer Großmutter in den weiten Mooren von Cornwall auf. Kurz vor dem Tod offenbart die alte Frau das Geheimnis ihrer wahren Herkunft: Florrie ist Teil der reichen Grace-Familie. Mit dem Umzug zu ihrer unbekannten Familie nach London, verändert sich ihr ganzes Leben.
Fortan ist sie für alle nur noch Florence Grace. Doch in der großen Stadt bei der fremden Familie fühlt sie sich nicht willkommen. Als ihr vermeintlicher Cousin Turlington auf der Bildfläche erscheint, findet sie in ihm endlich einen Freund. Über die Jahre entwickeln sich zwischen den beiden leidenschaftliche Gefühle. Aber der charismatische Turlington hat dunkle Geheimnisse.

Der Roman kommt zwar hochgelobt daher, aber die Sprache, die sich wiederholenden, sich in einem Jammertal dahinkrampfenden Befindlichkeiten der Hauptprotagonistin... grausam... Dann wieder federleichte Beschreibungen der Landschaft Cornwalls, so dass man die Heide auf dem Moor schier riechen kann. Aber dieser auf Teufel komm raus in die Länge gezogene Standesdünkel, die Familienverstrickungen im 19. Jahrhundert..... Ich persönlich quäle mich ob des schlechten Wetters echt tapfer durch.... Tracy Rees und ich werden aber sicher keine Freunde mehr....
*****eiv Frau
13.461 Beiträge
Liest sich ein bißchen so wie "Heidi".

Zeruleiv
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