Die Nacht der Frauen - von Katja Maybach
Beim Stromern durch unsere örtliche Bücherei bin ich an dem Buch
"Die Nacht der Frauen"
Zwanzig Jahre nachdem sie ihre Heimatstadt fluchtartig verlassen hat, kehrt Dalia Rheinberg nach Wien zurück. Eigentlich hatte sie ihren Vater nie wiedersehen wollen, lastet sie ihm doch den Selbstmord ihrer Mutter an. Doch als er schwer krank in eine Klinik eingeliefert wird, erklärt sie sich bereit, für ihn einige wichtige Firmenunterlagen zusammenzusuchen. Sie kann nicht ahnen, dass sie etwas finden wird, das ihr Leben für immer verändern soll – den Beweis für eine unerfüllte Liebe, das Dokument einer dramatischen Nacht, das Zeugnis einer großen Freundschaft.
hängen geblieben.
Gestern habe ich damit begonnen und wiederholte Male schon im Internet nach möglichen Zusammenhängen gesucht. Die ersten 80 Seiten waren weg wie nichts, so flüssig liest sich das Buch, obwohl es vor Informationen nur so strotzt.
Ich gebe Euch mal einen kurzen Einblick, damit Ihr wisst, was es so spannend macht:
Beginnen wir im Juni 1979. Wir befinden uns in Paris, wo die Industriellentochter Dalia (welche als siebenjähriges Mädel mal ihre Mutter gefragt hat, warum sie denn wie eine Blume heissen würde und zur Antwort bekam, sie hätte den Namen nicht von einer Blume, sondern er käme aus dem hebräischen und die beste Freundin der Mutter hätte ihn angeraten) mit ihrem deutlich älteren Ehemann, dem hocherfolgreichen Pianisten Tomasz zusammenlebt. Dalia erhält vom Anwalt ihres Vaters - welchen sie nach dem Selbstmord ihrer Mutter vor 21 Jahren nie wieder gesehen hat - einen Anruf, sie möge doch bitte in die Familienvilla am Neusiedler See kommen, um Unterlagen aus dem Safe zu nehmen, die ihr Vater, der aktuell schwer herzkrank und absolut abgeschirmt von der Öffentlichkeit in einer Klinik weilt, benötigen würde. In wenigen Sequenzen erfühlt mal als Leser, wie schwer es der jungen Frau fällt nach Wien und weiter zur Villa zu reisen. Ein Besuch am nahegelegenen Friedhof erzählt von den Gräbern der Großeltern, der Mutter und eines Grabes eines Kindes "Rachel Weizmann 30.April 1939 - 2. November 1939". Das Kindergrab hatte sie früher öfter mit ihrer Mutter besucht und nie genauere Auskünfte dazu erhalten. Wir erfahren, dass Familie Weizmann im Nebenhaus der Villa gewohnt hatte und Dalia findet im Safe einen seltsamen Schenkungsbrief, sowie im ehemaligen Zimmer ihrer Mutter Irene Bücher, in denen Bilder und Briefe von ihr und Leah, der Nachbarin zu finden sind. Die Briefe beginnen im März 1938 nach einem Aufenthalt von Leah und ihrem Mann Eliah Weizmann (der Name sagt uns ja, dass es um eine jüdische Familie gehen muss) in Wien, wo ihnen klar wird, wie präker die politische Situation sich zeigt. Sie erzählen von einer Schwangerschaft und Gedanken über eine Flucht und den Hindernissen dazu. Auch erfahren wir von Leahs Schwägerin Lavinia, die mit dem wohl einflussreichen opportunistischen Juden Hanno Schwarz, der intensive Freundschaft zu Hitler pflegt, verheiratet ist.
In einem Schwenk im Kapitel fünf landen wir bei Irene und Leah 1938 am Neusiedler See. Leah eben gerade risikoschwanger erfährt von Irene, dass der (groß-)elterliche Betrieb wohl insolvent ist und sie daher gut verheiratet werden soll, was sie aber zu verhindern weiss, indem sie den besten Freund (Christian Rheinberg) ihres Verlobten in spe küsst. Die Beiden treffen sich wenige Tage später in Wien wieder..... und das Schicksal nimmt wohl seinen Lauf....
Was denkt Ihr? Wer ist wohl Dalia wirklch? Warum bedankt sich Eliah Weizmann am 2. November 39 bei seinem guten Freund Christian Rheinberg im Rahmen der Schenkung seiner Firma überschwänglich für Loyalität und Freundschaft?
Gänsehaut.... unbedingt ..... Ich bin begeistert!