Ich habe das Buch "Die Nacht der Masken" geschrieben - und dazu viele Menschen interviewt, die auf so einer Maskenparty feiern.
Viele der Gäste auf diesen Erotikpartys fühlen sich wie in dem Film »Eyes Wide Shut« ohne zu wissen, dass er auf der Novelle beruht. Die Geschichte wurde nur nach New York ins 20 Jahrhundert verlegt.
Einer meiner Interviewpartner, der auf einer Maskenparty Klavier spielt erzählte:
»Kennst du Eyes Wide Shut?« Die meisten
antworten: »Ja, klar.«
»So ähnlich ist es auf der Nahct der Masken – und ich, ich bin der Mann am Klavier.« Genau das
ist meine Rolle, ich bin Nick Nightingale, der Freund von Bill Harford aus
dem FilmEyes Wide Shut oder Nachtigall, der Pianist aus Schnitzlers Traumnovelle.
Ich habe sowohl die Traumnovelle als auch den Film erst gelesen beziehungsweise
gesehen, nachdem ich schon über ein Jahr hier Klavier gespielt
hatte. Aber ich dachte sofort: In der Tat, das ist genau mein Job. Nur dass
mir nicht die Augen verbunden werden, ich darf zuschauen. Aber ansonsten
ist die Parallele verblüffend, und ich genieße das sehr. Wobei Schnitzler das
Treffen viel geheimnisumwobener dargestellt hat als Stanley Kubrick. In
seiner Novelle sind die geladenen Gäste Mitglieder eines Geheimzirkels. In
gewissem Sinne trifft das auch auf die Gäste der Nacht der Masken zu, das
zeigen schon die Eingangskontrollen und das Prozedere, wie man überhaupt
an Karten kommt. Auch hier trifft sich eine geschlossene Gesellschaft. ...