Würde ich ein Buch kaufen, das ich nur mit einer speziellen Brille eines bestimmten Konzern lesen kann? Wohl kaum! Daher frage ich mich, warum
audible überhaupt als "Hörbuchplattform" in Erwägung kommen soll. Die einzige "Einschränkung" die ich akzeptiere, ist ein Buch, weil man ein Medium braucht, in dem die Buchstaben festgehalten werden oder im Falle eines Hörbuch, ein Abspielgerät, dass mir "Daten" in hörbare Töne umwandelt. Aber nie würde ich ein Buch akzeptieren, das mir "vorschreibt (technisch)", wo und wie ich es lesen oder hören kann. Gerade das versucht
audible mit dem Format
.aax zu erreichen. Ich habe mich in Zeiten der Markteinführung von
audible auch von der Werbung blenden lassen, bis ich ganz schnell an die "hausgemachten" technischen Begrenzungen eines Konzern gestoßen bin. Da mag sich mittlerweile das ein oder andere geändert haben, das Interesse an
audible liegt bei mir seit dem aber schon sehr tief im Minusbereich. Interessant auch, dass das Tochterunternehmen von Amazon wie die Mutter versucht, seine Marktbeherrschung auszunutzen:
https://www.spiegel.de/wirts … e-eingereicht-a-1053668.html Die kleinen Unternehmen bleiben dabei auf der Strecke, die Vielfallt weicht letztendlich einer "Monokultur". Aber das soll hier kein Thread für oder gegen audible sein, erklärt aber das folgende.
Ich war früher auch kein Fan von Hörbüchern. Drei Sachen haben mich "abschrecken" lassen. Zum einen die Stimme des Vorlesers. Manchmal kann es sein, dass man eine Stimme einfach nicht mag - da kann das Hörbuch noch so interessant sein, der Störfaktor ist zu groß. Andererseits kann eine Stimme so verzaubern, dass sie den Stil des Autors "überlagert", d.h. es ist schon ein Unterschied, ob ich die Geschichte lese oder vorgelesen bekomme. Gleiche Texte können unterschiedlich wirken. Der nächste Punkt ist die Hörbuchfassung ansich und da habe ich (wenn auch geringer) das gleiche Problem wie bei der Sache "Buch und Verfilmung". Es kann von einander abweichen. Der dritte Punkt nun liegt an meinem Leseverhalten. Wenn ich abends im Bett noch lese, kann es passieren, dass ich dabei einschlafe. Das Buch rutscht zur Seite, bleibt aber weitestgehend da aufgeschlagen, wo ich eingeschlafen bin. Ein Hörbuch "ließt" allerdings gnadenlos weiter und ich habe dann das Problem, die Stelle wiederzufinden, an der ich "ausgestiegen" bin.
Dann habe ich für mich einen Bereich entdeckt, in dem Hörbücher genial sind - das Autofahren. Gerade bei Langstrecken, die bei mir nicht selten sind, liebe ich Hörbücher. Ganze Romane habe ich so "konsumiert", vollständige Biografien habe ich mir auf Autobahnen schon "reingezogen". Ich habe mir so einen Zugang zu Literatur eröffnet, die ich (zeitlich) nie hätte lesen können. Und erstaunlicherweise bleibe ich wach und konzentriert.
Und dabei bin ich (leider) wieder bei
audible: Ich bevorzuge entweder Audio-CDs, die ich in jedem CD-Player (DVD-Player, Blu-ray-Player) abspielen kann. Wenn man will, kann man die auch Online bestellen oder wie gehabt in Buchhandlungen kaufen - wie ein ganz normales Buch. Die andere Variante sind Audiokompressiondateien im
mp3 Format (
Ogg Vorbis wäre eine Alternative, aber das führt jetzt zu weit). Die gehen dann auch auf einen Stick (mein Autoradio hat einen USB-Anschluss) oder lassen sich ohne proprietäre Software wie z.B.
audible ganz einfach von meinem Smartphone abspielen. Das kann man dann auch via Bluetooth mit diversen Geräten verbinden (z.B. Autoradios, externe Lautsprecher oder Kopfhörer, wenn sie Bluetooth unterstützen). Wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, ist es auch sehr einfach, seine Audio-CDs in mp3 am heimischen PC umzuwandeln. Mache ich immer, um nicht hunderte von silbernen Scheiben im Auto liegen zu haben.