Zeugnisse einer anderer Kultur - weg damit?
Diese Frage möchte ich unter uns Buchfreunden mal aufwerfen.Und zwar habe ich neulich im MDR Kulturradio einen Beitrag zu Peter Sodanns Bücherladen in Mgdeburg gehört, und wie er zigtausende DDR- Bücher vor der Verbrennung in Hochöfen oder der Verschüttung in Tagebauen rettete.
Also mich, als ehemalige Biblitheksassistentin, hat dieser Beitrag nicht nur sehr berührt, sondern ich bin über die Vernichtung von Büchern als Zeitzeugen sehr erschüttert. Die Vernichtung wurde damit begründet, dass man Platz für die neuen Bücher, die ja nun aus den alten Bundesländern kamen, schaffen musste.
Als ich umziehen musste, habe ich nicht meine Bücher einfach weggeschmissen, sondern sie den Verein für Freunde der Bibliothek geschenkt.
Unwillkürlich ging mir die ganze Menschheitsgeschichte durch den Kopf: die Arroganz der Christen gegenüber den Heiden im alten Ägyten, als sie ihre Heiligtümer zerstörten - die ganzen Zerstörungen der Kulturen von besiegten Völkern - die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten 1933 - und jetzt wieder Bücherverbrennung, aber aus Platzmangel.
Habt Ihr schon einmal Peter Sodann in Magdeburg besucht? Es lohnt sich, auch mal in einer der BRD unbekannten Literatur zu stöbern.