Biss zum Morgengrauen (I-IV)

Bei Anne Rice abgeschrieben?

Sakrileg!!

Die Frau erschreckt mich noch mal zu Tode - gerade wenn man denkt, man könnte in das Geplätscher einer ruhigen Forumsecke mal wieder eine Angel auswerfen, blitzen schon die Zähne...

Anne Rice hat Sakrileg abgeschrieben? Ich will gar nicht erst dran denken..

Och Möööööönsch!

Nein, ich wollte nur sagen, dass ich die Bücher von Anne Rice wesentlich brauchbarer finde als diese halbgaren BISSen zum Abend(b)rot

Chris wandert zu seinem Regal...
...summt "Moon over Bourbon Street" von Sting vor sich hin..
...blättert in "The Vampire Lestat"...
...ärgert sich über Gabrielle...
(aus persönlichen Gründen, so hieß/war mal eine Partnerin)
...zieht Bram Stokers Darcula aus einer anderen Reihe..
...wundert sich über die Attraktivität von Vampirgeschichten im Allgemeinen...
...schnappt sich den Rest von seinem Wein und verschwindet mit dem Buch Richtung Bett.

Warum wundert dich das chrismaas?

Vampire wie Edward sind so ähnlich wie der Ritter, der einen erretten wird - nur eben auf der bösen Seite angesiedelt und trotzdem verloren in der ach so bösen Welt auf immer und ewig. Ist das nicht traurig?

Sie sind überirdisch schön, sie haben Kräfte die mit normalen "Männern" nicht zu vergleichen sind - es sind Superhelden, blutrünstig und gefährlich.

Also geradezu ideal um davon zu träumen.

Es ist die Gefahr die von ihnen auzugehen scheint, die reizt und gleichzeitig auch wieder die Traurigkeit die sie umgibt. Man möchte sie retten, indem man sich selbst opfert.

Denk an die becircende Tänzerin bei "From Dusk `till Dawn" - die Männer stehen sabbernd da und plötzlich verwandelt sich dieses wundervolle Wesen in ein gieriges Monster. Welch Schock! Dass es umgekehrt nicht funktioniert kann man sich da fast schon denken.

Dann doch lieber Bram Stockers Dracula - der macht keine Unterschiede.

Nur so aus Neugier... (und die Gefahr hin, gerade OT zu geraten)...inwiefern macht Dracula keine Unterschiede? Ist schon etwas her, dass ich das Buch gelesen habe, deshalb steh ich da grad ein bisschen auf dem Schlauch.

Vampire als errettende Ritter zu bezeichnen halte ich allerdings offen gestanden nicht unbedingt für den gelungensten Vergleich.

Eher den des dämonische Versuchers, der einfach allgemeine Werte über den Haufen wirft, absolut frei ist und diese Freiheit genießt - und einem ebendiese ( irgendwie durchaus reizvolle) Freiheit ebenfalls in Aussicht stellen kann - und dem man trotzdem nie 100%ig vertrauen kann.

Aber sorry, in dem Punkt ist Ich-beiß-nur-Tiere-es-sei-denn-es-geht-nicht-anders-Edward aus meiner Sicht nicht mal ein richtiger Vampir...

Okay, Eure Darstellung sehe ich ein: Der Vampir als eine reduzierte und konzentrierte Form des Männlichen, bedrohlich und mitleiderregend zugleich. Welche Frau würde nicht gerne mal so einen Typen erleben, und welcher Mann träumt nicht davon, mal so ein Typ zu sein.

Abgesehen von mitleiderregend. Und hier denke ich klaffen die Wahrnehmungen auseinander: Männer wollen zwar den dunkel-brütenden, gefährlich charmanten, unberechenbaren und manchmal grausamen Herrscher der Nach geben, aber mehr eigentlich auch nicht. Okay, es gibt die blassen Teenager, die aus mangelndem Selbstwertgefühl dabei eine romantische Verdammtheit zu verströmen versuchen um sich "retten" zu lassen. Prima, die Beziehungsbasis hält nicht mal bis zum Pizzabestellen.
Schon blöd, das Bücher mit derartigen Männertypen dann offenbar tatsächlich auf die Art von Frauen rezipiert werden. Jahrelang hat man uns Männern eingebläut, dass wir Schmerz männlich tragen und nicht drüber reden sollen - und dann sowas

Deinen letzten Satz verstehe ich allerdings nicht: Männer werden von der betörenden und gleichzeitig gefährlichen Aura einer Vampirin auch angezogen; allerdings regt sich dann nicht der Instinkt zum retten, sondern eher der zum... wie soll ich sagen - besiegen.

hallo gemeinsam...

auch ich bin letztens über den ersten teil von biss gestolpert...klebebuch passt...nur erinnert es mich sehr an eine buchreihe, die ich vor laaaanger zeit gelesen habe...war von l.j. smith und heißen "vampire diaries". waren damals 4 teile...und sehr ähnlich aufgebaut wie biss...

ja, mit herr der ringe hab ich auch gekämpft.. es hätte mir jemand sagen können, dass man sich das vorwort vom ersten teil(ziemlich zäh) sparen kann, wenn man den kleinen hobbit gelesen hat...

ich denke, für einfach so lesen ist die biss-reihe ganz nett...ich zumindestens hab nicht immer lust auf anspruchvolles..da ist das was nettes für nebenher...und zu den filmen naja.. nachdem ich die darsteller gesehen habe, die so garnicht zu der vorstellung passen, wie ich sie mir im buch gemacht hab...weiß nicht ob ich die mir dann zu gemüte führen möchte...dann lese ich lieber

und was das thema vampire angeht.. gehe ich mit meinen vorrednern konform... ich finde es nur interessant, was für eine wandlung vampire inzwischen gemacht haben...siehe biss.. siehe buffy.. sie anne rice.. siehe bram stoker...die werden ja immer harmloser*ziwnker* und tageslichttauglich...

lg nemesis

Tja, das scheint so ein natürlicher Trieb der Männer zu sein: Ey, da ist mir was überlegen. Mach isch platt, ey...!

Bis zu einem gewissen Grad kenne ich diese Will-besiegen-Trieb auch, aber bisher ging mir das eher bei Charakteren wie Paris Hilton so ( also das ist schon wieder ein anderes Thema...)

Also, einen Vampir tät ich mich nicht retten wollen. Schließlich kann eine Maus auch nicht der beste Freund einer Katze sein.
Würde mich lieber besiegen lassen - um dann mit Leuten wie Lestat de Lioncourt und Co. nach anderen Leuten zu suchen - und denen dann mal genussvoll meine Rettung in Aussicht stellen... fg

ein bisschen verunglückt als Vergleich. Aber ihr habt`s ja trotzdem verstanden was ich damit meine.

Und das mit dem Vampirin und besiegen - das meinte ich ja. Ihr habt da eine ganz andere Ansicht was das angeht, wie mit einem phantasierten (da eben nur in den Geschichten) Vampir umzugehen ist.

Ich selbst wüsste gar nicht, ob ich mich beißen lassen würde *schulterzuck*, wahrscheinlich täte ich dem ewigen Leben einen schnellen Tod vorziehen. Wer will schon ewig leben?

Da das aber nur Geschichten sind in Büchern werde ich mich bald auf den nächsten Band stürzen, allerdings immer noch leicht verärgert, da es Teil 3 und 4 nur als Hardcover-Version gibt. Das hatte man mir zu Anfang nicht gesagt im Buchhandel.

Vorsicht, Richie, voooorsicht...
So platt sind wir Männer doch auch nicht. Nicht alle. Nicht immer. Naja, sei's drum.
Einerseits hast Du schon Recht: Es gibt einen aggressiven Instinkt im Mann, der auf Bedrohung mit Vernichtung reagiert - aber bei einer verführerischen Bedrohung sieht das etwas anders aus.
'Besiegen' war so gesehen vielleicht nicht das richtige Wort, ich hatte nach etwas gesucht was nicht mit retten zusammenhängt. Es ginge eher darum, diese attraktive Bestie zu bezähmen und zu zeigen, das der eigene Wille stärker ist - was dann ja wieder laut Konvention der Grund dafür ist, das Männer immer gegen weibliche Vampire verlieren.
Unfair, sowas.

Ich vermute mal das Stephenie Meyer versucht hat, diese Konventionen zu durchbrechen, und dann mit den tageslichttauglichen, gewissensgeplagten und weichgespülten Vampiren herausgekommen ist, wie Nemensis sie so schön beschreibt.
Harmlos stimmt, und das geht auch mal eine Buchreihe lang gut - und dann? Ist dann der Vampir als mythologische Figur endgültig ausgelatscht, wie es Drachen spätestens seit Grisu sind? Kinderbücher gibts ja schon genug; und eigentlich ist Twilight ja auch eins

@******aas

Entschuldige, wenn du dich stellvertretend für deine Geschlechtsgenossen gerade fälschlicherweise zur plattem Kampfmaschiene degradiert fühlst, so war das sicherlich nicht gemeint.

Lass mich versuchen, es etwas charmanter auszudrücken und damit deine eigenen Worte zu Hilfe nehmen:


Genau das ist es, was ich meinte.

Mit plattmachen war nicht Vernichtung gemeint, sondern sich auf Teufel komm raus nicht unterordnen zu wollen !

Aber dann hinterher jammern, wenn Mina Harker und Co. den Schwanzvergleich gewinnen!

Aber mal ehrlich: Was hat man davon?
Sobald der Wille eines Vampirs gebrochen ist, verliert er doch eigentlich jeden Reiz!

Oder kann man Lestat de Lioncourt vorstellen, wie er sagt: "Schatz, ich geh dann mal Wäsche aufhängen! Und nachher bastel ich Tischkärtchen für das Sommerfest im Kindergarten!"

Hab mich vertan. Nicht im Thema, sondern im Thread. (echt wahr )

Dachte, wir wären bei einer allgemeineren Vampir-Diskussion ( gibt´s nämlich an anderer Stelle ).

Also sorry für die Abschweifung.

Die Threads überlagern sich ja auch inhaltlich, und personell genauso

Jepp...aber die Stellungnahme zum Thema passt doch besser an anderer Stelle, oder?

Zurückjepp. Copy/paste? Dann hauen wir uns drüben weiter...

Dann werde ich mal das Duell hier durchbrechen, grins.

Ich habe mir die beiden ersten Biss-Folgen bestellt, sie sind angekommen und es fällt tatsächlich schwer, sie aus der Hand zu legen....außer aus rein praktischen Gründen, lächel.
Band 3 und 4 werden sicher ebenfalls in meinen Besitz übergehen und ich freu mich schon darauf weiterzulesen.

Hallo Lisa, ich dachte schon wir hätten alle anderen verjagt

Abgesehen von den praktischen, was sind denn Deine Gründe sie nicht aus der Hand zu leben (und tatsächlich beide gleichzeitig?)?

Hallo zurück...

lach, natürlich lese ich nicht beide gleichzeitig...neee..schön nacheinander.

Ich mag einfach fantasie-Geschichten und Vampire stehen auch bei mir hoch im Kurs.
Die Geschichte ist einfach geschrieben und liest sich leicht, es ist alles andere als anstrengend, in das Buch einzutauchen, finde ich. Also lasse ich Bella gerne in mein Bett und verfolge ihre Geschichte bis mir die Augen zufallen....was leider zu lange dauert, grins, ich sollte tagsüber lesen.
Vampire sind schon faszinierend...wer möchte nicht ewig leben?! Vielleicht steckt dahinter ja auch die Flucht, sich nicht mit dem eigenen vorbestehenden Ableben zu beschäftigen....macht doch mehr Spass, sich in eine Fantasiewelt zu träumen, in der man diesen Gedanken nicht benötigt, lach...allerdings ist das nicht mein Beweggrund. Ich mochte schon "Rüdiger den kleinen Vampir" und "Interview mit einem Vampir" ist einer meiner Favoriten. Kennst du "Leila"? Ob es dazu ein Buch gibt weiß ich nicht, aber den Film habe ich mehrfach gesehen und liebe ihn einfach....
Warum gefällt einem irgendwas besonders gut? Keine Ahnung, aber ich mag auch andere Fantasie-Geschichten wie "Herr der Ringe" oder "Die Nebel von Avalon". Es ist einfach klasse, mal für eine Zeit aus der eigenen Realität heraus in eine Andere Welt zu hüpfen und sich verzaubern zu lassen. Dazu bedarf es nicht immer der "Erwachsenen-Literatur", gerne lese ich auch Sachen von Pullman, wie der "Goldene Kompass" oder Geschichten von Drachen, die eher an jugendliche Leser gerichtet sind. Nur bei "Harry Potter" ist bei mir eine Grenze erreicht... auch wenn viele ihn vergöttert haben...ich nicht!

So, jetzt bin ich aber wieder ganz in meiner Welt und verabschiede mich für heute, ich darf nämlich auch sonntags ab und zu arbeiten und das mache ich jetzt...."Biss" muss leider bis heute Abend geschlossen bleiben.

Einen wunderschönen Tag noch ,
Lisa

Ich glaube ja nicht, das die "kritische Fraktion" hier im Thread Euch miesepetrig das Lesen verbieten will, es geht bei den Themen ja eher um die Werte, die die Bücher vermitteln können. Der Rest ist Geschmack, oder Stilpurismus, oder einfach die Freude am hinterfragen und sich-drüber-lustig machen.

Ich lese selbst nicht nur hochgestochenes und intellektuelles, oder versuche, meinen Trash als "ironischen Kontrapunkt der Gegenwartsliteratur" zu rechtfertigen - ich lese Dinge, die mich interessieren und die mir Spass machen; Mark Twain und Douglas Coupland genauso wie Piers Anthony, Fritz Leiber und Oliver Hassencamp.
Es sind dann auch weniger die Genres oder Epochen oder Stile, sondern die Situationen, die mich anziehen, und die klassische Abenteuererzählung (im Sinne von "Personen tun und erleben was, was sie verändert" - nicht Abenteuer = Lederstrumpf). Das dabei die Geschmäcker völlig individuell sind, hat mir Lisa schon gezeigt - ich mag selbst Tolkiens Ringtrilogie, aber auch Harry Potter - während ich Marion Zimmer Bradley langweilig finde, und Pullmans Bücher sind eine der wenigen Ausnahmen, die mich in Rage bringen

Zu sagen, man sei zu alt für Fantasy / Mystery ist für mich überhauzpt kein Argument.

Sicherlich gibt es bestimmte Autoren, über die wächst man einfach hinaus.

Aber da gibt es zum Beispiel diese Romanreihe von T. Williams, über eine alternatve Computerwelt - die Hintergedanken dazu hat mein Onkel nicht mal verstanden der ist fast schon so lange "vom Fach" wie ich alt bin

Und nach Simmons "Endymion" kann man sich das erste Semester Vergleichende Religionswissenschaft sparen

Nichtsdestotrotz stelle ich einen gewissen Anspruch an Fantasy - und da fällt Twilight leider durchs Raster.

Aber das ist ja auch ein Argument der Pro-Fraktion: Es ist einfach schnell und leicht wegzuziehen. :=)

Wisst ihr was ich auch gar nicht so schlecht finde an den Bücher?

Sowohl meine Tochter als auch ich haben die Bücher verschlungen und ich finde es schön, wenn ich mich mit meiner Tochter mal ohne Kompromisse auf ein "Super" einigen kann

Und wenn ich sie durch die Bücher dazu bekommen habe, mal etwas anderes zu lesen, ausser ihre Pferdebücher, finde ich das noch besser. Nicht, das ich sie von ihren Interessen abbringen will, aber ab und an mal was anderes vor der Nase.

Die Bücher sind einfach gut zu lesen und nicht die üblichen Vampirgeschichten. Es ist Kitsch pur und tut ab und an einfach gut.

LG
Steffi

Habe sie alle innerhalb von zwei Wochen durchgelesen......
Haben mir gut gefallen, ist zwar nix anspruchsvolles aber zum entspannen sehr scön