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Worin blättert ihr im Moment? XV - Gelesenes

Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.091 Beiträge
Oh, Jenny Erpenbeck. Vor vielen Jahren las ich "Gehen. Ging. Gegangen" von ihr und wurde überhaupt nicht warm mit diesem Buch, obwohl es so gelobt wurde. Ja, ich weiß, es war 2019 sogar Pflichtlektüre in Niedersachsen in Grund- und Leistungskursen Deutsch des Abijahrgangs.
Dennoch machte ich einen weiten Bogen um weitere Bücher von ihr.
Nun bin ich durch Dich neugierig geworden. Um ehrlich zu sein, empfinde ich 20€ für 160 Seiten einen stolzen Preis. Da ich momentan regelmäßig Rezensionsexemplare erhalte lese ich diese zuerst und warte auf die TB Ausgabe.
*****ida Frau
17.886 Beiträge
Themenersteller 
Serge
von Yasmina Reza
Sie ist die Autorin von 'Gott des Gemetzels', das mit Kate Winslet, Jodie Foster und Herrn Walz so genial verfilmt wurde.

Und jetzt wieder Familie... diesmal geht es um die drei Popper-Kinder, die nach dem Tod ihrer Mutter, einer ungarischen Jüdin, allein sind. Sie leben in Paris, sind dort aufgewachsen und haben keinerlei Bezug zu ihrer Religion oder ihrer Herkunft. Bis die Tochter des Ältesten - eben jenes Serge - nach Auschwitz fahren will, zum Ort der Auslöschung des Großteils der Familie Popper.
Vater, Tante und Onkel kommen mit. So nahe waren sich die Geschwister schon lange nicht mehr. Räumlich gesehen. Denn auf diesem Trip brechen lange zurückgehaltene Vorwürfe sich Bahn, alte Verletzungen zeigen sich, aber auch eine in der Kindheit geborene Verbundenheit.

Der Ich-Erzähler Jean, Bruder von Serge, wechselt zwischen objektiven Beschreibungen der Familienszenen und subjektiven Verstrickungen.
Fein zu lesen, weil der Schreibstil fesselt.

Verlag schreibt:
Der neue Roman von Yasmina Reza: „Dieses meisterliche Buch gehört zum Besten, was es derzeit zu lesen gibt.“ Nils Minkmar, Süddeutsche Zeitung

Die Geschwister Popper: Serge, verkrachtes Genie und homme à femmes, Jean, der Vermittler und Ich-Erzähler, und Nana, die verwöhnte Jüngste mit dem unpassenden spanischen Mann. Eine jüdische Familie. Nach dem Tod der Mutter entfremdet man sich immer mehr. Zu ihren Lebzeiten hat keiner die alte Frau nach der Shoah und ihren ungarischen Vorfahren gefragt. Jetzt schlägt Serges Tochter Joséphine einen Besuch in Auschwitz vor. Virtuos hält Reza das Gleichgewicht zwischen Komik und Tragik, wenn bei der touristischen Besichtigung die Temperamente aufeinanderprallen. Hinter den messerscharfen Dialogen ist es gerade die existentielle Hilflosigkeit dieser Menschen, die berührt.

********eams Frau
2.975 Beiträge
Gilbert Bach: Hinter dem Schmerz nichts als Romantik
„Es ist explizit. […] Die Figuren dieser Erzählung handeln zu jeder Zeit safe, sane and consensual. […] Mitunter wird es qualvoll und ambivalent, dennoch werden hier keine persönlichen Grenzen überschritten, kein Zwang erlebt, niemals Gewalt verübt.“ - Gilbert Bach

Recht hat er in (und mit) seinem Vorwort. Sprachlich beeindruckend nimmt uns Gilbert Bach auf rund 160 Seiten mit auf ein Wochenende, das an Intensität, Ereignissen und Wechselbädern der Gefühle nur schwer zu übertreffen ist.

Gilbert, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, und Claire sind seit Jahren verheiratet, dabei jedoch niemals monogam gewesen. So ist es wenig verwunderlich, als Jon zu Beginn der Geschichte zu dem Paar stößt. Jedenfalls nicht verwunderlich für Claire und Jon. Gilberts Welt wird hingegen ordentlich durchgeschüttelt.

Inhaltlich möchte ich nicht weiter auf Einzelheiten eingehen, zum Einen würde es die Spannung mindern und zum Anderen ist es ein Buch was vermutlich jeder ganz anders empfinden wird.
Thematisch, um etwas konkreter zu werden, geht es um Hedonismus, BDSM, Cuckolding und die tiefe Liebe zwischen drei Menschen. Ein Buch was sicherlich nicht für jeden zu empfehlen ist.

Mir persönlich hat das Buch sehr gefallen. Überraschenderweise, da ich bisher grade dem Thema Cuckolding mehr als nur skeptisch gegenüber stand. Allerdings konnte ich es, trotz aller Begeisterung beim Lesen, nicht „in einem Rutsch“ lesen. Es war mir gelegentlich zu intensiv, hat mich emotional zu heftig mitgenommen. Was ich nicht als Manko sondern als Plus sehe. Für mich sind die besten Bücher jene, die mich nachhaltig beeindrucken und bewegen.
Ich würde mich freuen, wenn weitere Bücher des Autors @*******Bach folgen würden.
****n27 Frau
1.805 Beiträge
Schmetterlinge im Bauch sind die gefährlichsten Tiere......
Schmetterlinge im Bauch sind die gefährlichsten Tiere der Welt

Silke Neumayer (alleinerziehend, schreibt für Fernsehsendungen und lebt in München)

Jetzt kommt der Herbst und kuschelige Leseabende stehen einem ins Haus - wenn man dann ganz viel Herzschmerz und Erinnerungen an die Berge braucht..... ist man in dem Buch wirklich richtig.

Tip: Nicht ohne Kräuterbonbon´s und greifbare Currywurst mit Pommes lesen *zwinker*

Seicht, leicht - ich hab´s in der Hängematte mit dem großen Blubb im Kopf und einem Loch im Herzen gelesen....
Jep - ist so.....
*****bue Mann
405 Beiträge
Reinhold Beckmann: Aenne und ihre Brüder - Die Geschichte meiner Mutter

Reinhold Beckmann, mir bekannt als Sportmoderator früherer Jahre, zeichnet das Leben
seiner Mutter, die bis zu ihrem Tod als 98jährige Gesprächspartnerin war, nach.
Wesentlicher Bestandteil sind die Kriegsjahre, in denen die vier Brüder allesamt ihr
Leben ließen.
Ich kenne etliche Bücher über diese Zeit, aber keines hat mir die Situation der Soldaten
dieser sechs Jahre 1939 - 1945 so nahe gebracht. Immer wieder druckt Beckmann
Feldpostbriefe ab, die das jeweils aktuelle Empfinden der Soldaten widerspiegeln.
Dies Buch ist sehr lesenswert für alle, die sich für geschichtliche Zusammenhänge
und Hintergründe interessieren. Die verstehen wollen.
****n27 Frau
1.805 Beiträge
@*****bue vielen Dank für den Tip! Bei meiner Oma mütterlicherseits waren auch solche Briefe da. Wir konnten sie aber nicht sichern, bevor sie sie in ihrem Schmerz - auch hier waren Brüder, Cousins, Onkel und der erste Mann gefallen...- vernichtet hatte. Es tut mir in der Seele weh, dass ich das nicht mehr meinem Sohn zeigen kann. Gegen das Vergessen.
So könnte mir das Buch wohl weiterhelfen.
****ga Frau
1.104 Beiträge
Ich will es doch auch! - von Ellen Berg

Eigentlich würde ich nie zu einem Buch mit so einem Cover greifen, da es mich nicht anspricht. Aber das Wort "Downdating" im Klappentext hatte mich neugierig gemacht. Horizonterweiterung, dachte ich mir, könne nie schaden...

Ich wurde wirklich positiv überrascht, da ich mal Lust auf ein Buch hatte, das zum Weiterlesen einlädt. Und genau DAS machte dieses Buch. Ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Witzig, aber nicht zu klamaukig, warmherzig, aber nicht zu kitschig, ironisch, aber niemals verletzend, und immer positiv.
Das Buch macht Lust auf "Downdating"; ein Begriff, der ja an sich schon sehr entlarvend ist, wenn frau:man sich Gedanken über das macht, was Online-Dating heutzutage bedeutet.

Frikadelle zum Frühstück Charlotte ist Ärztin, hat einen tollen Job, eine tolle Wohnung, tolle Freunde – nur leider keinen Mann. Und das mit 39! Langsam wird es eng. Da taucht plötzlich Uwe auf, der attraktive, aber ziemlich ungehobelte Klempner. Geht gar nicht. Tja, geht doch! Denn Hals über Kopf verliebt sich Charlotte in sein umwerfendes Lächeln und seine unkonventionelle Art: Buletten zum Frühstück, Tanzen im Regen, Poolbillard in düsteren Kneipen. Charlotte ist selig, ihr Umfeld entsetzt. Downdating? Das kann doch nichts werden! Was willst du denn mit dem? »Herrlich fieser Humor.« cosmopolitan
Roter Lavendel

Habe das Buch erst angefangen zu lesen, habe mich dazu entschlossen da mir Krimis gefallen und mir die Pflanzen gefällt desweiteren würde ich auch mal einen Urlaub in der Provence machen *zwinker*. Da ich noch nicht sehr weit bin kann ich leider noch nicht viel zum Buch sagen
****n27 Frau
1.805 Beiträge
Zitat von *****_88:
Roter Lavendel

Habe das Buch erst angefangen zu lesen, habe mich dazu entschlossen da mir Krimis gefallen und mir die Pflanzen gefällt desweiteren würde ich auch mal einen Urlaub in der Provence machen *zwinker*. Da ich noch nicht sehr weit bin kann ich leider noch nicht viel zum Buch sagen

Dann solltest Du Dich bitte mit dem Inhalt dieses Forenteiles genauer auseinandersetzen, es geht nämlich ausdrücklich um GELESENES, auch wenn die Forensparte unglücklich beschriftet ist.
****ga Frau
1.104 Beiträge
Zitat von *********ch76:
Zitat von *****_88:
Roter Lavendel

Habe das Buch erst angefangen zu lesen, habe mich dazu entschlossen da mir Krimis gefallen und mir die Pflanzen gefällt desweiteren würde ich auch mal einen Urlaub in der Provence machen *zwinker*. Da ich noch nicht sehr weit bin kann ich leider noch nicht viel zum Buch sagen

Dann solltest Du Dich bitte mit dem Inhalt dieses Forenteiles genauer auseinandersetzen, es geht nämlich ausdrücklich um GELESENES, auch wenn die Forensparte unglücklich beschriftet ist.

Könnte nicht vom Mod- Team vielleicht die Überschrift geändert werden ?
Gerade weil es in der anderen Büchergruppe eine ähnliche Überschrift gibt, kommt es wohl gelegentlich zu Missverständnissen.
Die andere Gruppe thematisiert explizit die Bücher, die frau:man gerade liest, eben auch parallel.

Wenn hier stünde: Gelesenes....was habt ihr gerade hinter euch ? oder so ähnlich, dann würde es klarer.
****n27 Frau
1.805 Beiträge
Zitat von ****ga:
Zitat von *********ch76:
Zitat von *****_88:
Roter Lavendel

Habe das Buch erst angefangen zu lesen, habe mich dazu entschlossen da mir Krimis gefallen und mir die Pflanzen gefällt desweiteren würde ich auch mal einen Urlaub in der Provence machen *zwinker*. Da ich noch nicht sehr weit bin kann ich leider noch nicht viel zum Buch sagen

Dann solltest Du Dich bitte mit dem Inhalt dieses Forenteiles genauer auseinandersetzen, es geht nämlich ausdrücklich um GELESENES, auch wenn die Forensparte unglücklich beschriftet ist.

Könnte nicht vom Mod- Team vielleicht die Überschrift geändert werden ?
Gerade weil es in der anderen Büchergruppe eine ähnliche Überschrift gibt, kommt es wohl gelegentlich zu Missverständnissen.
Die andere Gruppe thematisiert explizit die Bücher, die frau:man gerade liest, eben auch parallel.

Wenn hier stünde: Gelesenes....was habt ihr gerade hinter euch ? oder so ähnlich, dann würde es klarer.

Wieso zitierst Du da mich - ich gehöre nicht zum Inventar von Joy.....
****ga Frau
1.104 Beiträge
Zitat von *********ch76:
Zitat von ****ga:
Zitat von *********ch76:
Zitat von *****_88:
Roter Lavendel

Habe das Buch erst angefangen zu lesen, habe mich dazu entschlossen da mir Krimis gefallen und mir die Pflanzen gefällt desweiteren würde ich auch mal einen Urlaub in der Provence machen *zwinker*. Da ich noch nicht sehr weit bin kann ich leider noch nicht viel zum Buch sagen

Dann solltest Du Dich bitte mit dem Inhalt dieses Forenteiles genauer auseinandersetzen, es geht nämlich ausdrücklich um GELESENES, auch wenn die Forensparte unglücklich beschriftet ist.

Könnte nicht vom Mod- Team vielleicht die Überschrift geändert werden ?
Gerade weil es in der anderen Büchergruppe eine ähnliche Überschrift gibt, kommt es wohl gelegentlich zu Missverständnissen.
Die andere Gruppe thematisiert explizit die Bücher, die frau:man gerade liest, eben auch parallel.

Wenn hier stünde: Gelesenes....was habt ihr gerade hinter euch ? oder so ähnlich, dann würde es klarer.

Wieso zitierst Du da mich - ich gehöre nicht zum Inventar von Joy.....

Ich habe dich zitiert, weil du Phil1_88 auf den Aspekt hingewiesen hast. Mir ist das allerdings grundsätzlich egal, da ich weiß, dass nur Gelesenes besprochen werden soll.

Fühlst du dich angegriffen, weil ich deinen Beitrag aufgriff und den Vorschlag machte, vielleicht mal die Überschrift zu verändern - vom Mod- Team natürlich.
Und wenn ja, warum ?
Das war doch nicht negativ gemeint, sondern eher konstruktiv, weil diese Situation hier öfter vorkommt.
Manch' eine:r könnte danach vielleicht keine Lust mehr haben, noch einmal etwas vorzustellen, was ja wirklich schade wäre. *g*
*********irty Frau
1.382 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ****ga:
Zitat von *********ch76:
Zitat von ****ga:
Zitat von *********ch76:
Zitat von *****_88:
Roter Lavendel

Habe das Buch erst angefangen zu lesen, habe mich dazu entschlossen da mir Krimis gefallen und mir die Pflanzen gefällt desweiteren würde ich auch mal einen Urlaub in der Provence machen *zwinker*. Da ich noch nicht sehr weit bin kann ich leider noch nicht viel zum Buch sagen

Dann solltest Du Dich bitte mit dem Inhalt dieses Forenteiles genauer auseinandersetzen, es geht nämlich ausdrücklich um GELESENES, auch wenn die Forensparte unglücklich beschriftet ist.

Könnte nicht vom Mod- Team vielleicht die Überschrift geändert werden ?
Gerade weil es in der anderen Büchergruppe eine ähnliche Überschrift gibt, kommt es wohl gelegentlich zu Missverständnissen.
Die andere Gruppe thematisiert explizit die Bücher, die frau:man gerade liest, eben auch parallel.

Wenn hier stünde: Gelesenes....was habt ihr gerade hinter euch ? oder so ähnlich, dann würde es klarer.

Wieso zitierst Du da mich - ich gehöre nicht zum Inventar von Joy.....

Ich habe dich zitiert, weil du Phil1_88 auf den Aspekt hingewiesen hast. Mir ist das allerdings grundsätzlich egal, da ich weiß, dass nur Gelesenes besprochen werden soll.

Fühlst du dich angegriffen, weil ich deinen Beitrag aufgriff und den Vorschlag machte, vielleicht mal die Überschrift zu verändern - vom Mod- Team natürlich.
Und wenn ja, warum ?
Das war doch nicht negativ gemeint, sondern eher konstruktiv, weil diese Situation hier öfter vorkommt.
Manch' eine:r könnte danach vielleicht keine Lust mehr haben, noch einmal etwas vorzustellen, was ja wirklich schade wäre. *g*

Zunächst bitte ich, hier deswegen jetzt keine Diskussion zu starten.

In der Überschrift steht ja extra "gelesenes" dabei, das sollte doch ausreichen, bei lesenden Menschen " *zwinker*
*********irty Frau
1.382 Beiträge
Gruppen-Mod 
Karin Slaughter, Die gute Tochter
Ich habe neuerdings Karin Slaughter für mich entdeckt.

Kurzfassung aus dem www:

"Lauf!", fleht ihre große Schwester Samantha. Mit vorgehaltener Waffe treiben zwei maskierte Männer Charlotte und sie an den Waldrand. "Lauf weg!" Und Charlie läuft. An diesem Tag. Und danach ihr ganzes Leben. Sie ist getrieben von den Erinnerungen an jene grauenvolle Attacke in ihrer Kindheit. Die blutigen Knochen ihrer erschossenen Mutter. Die Todesangst ihrer Schwester. Das Keuchen ihres Verfolgers.
Als Töchter eines berüchtigten Anwalts waren sie stets die Verstoßenen, die Gehetzten. 28 Jahre später ist Charlie selbst erfolgreiche Anwältin. Als sie Zeugin einer weiteren brutalen Bluttat wird, holt ihre Geschichte sie ganz ungeahnt ein.

"Die gute Tochter" ist ein Meisterwerk psychologischer Spannung. Nie ist es Karin Slaughter besser gelungen, ihren Figuren bis tief in die Seele zu schauen und jede Einzelne mit Schuld und Leid gleichermaßen zu belegen.


Ich persönlich finde es ein tolles Buch, wenn Mensch Thriller mag. Sehr leicht zu lesen und immer wieder spannend, ich habe es an einem Tag verschlungen. Persönliche Empfehlung von mir. *g*
*****bue Mann
405 Beiträge
Franziska Grillmeier Die Insel
Aus gegebenem Anlass: Frau von der Leyen besucht die Insel Lampedusa.
Schon vor Jahren hat das Franziska Grillmeier gemacht. Sie schildert die
Verhältnisse auf den griechischen Inseln, die von Flüchtlingen
überschwemmt werden. Da helfen auch die Küstenwachen nicht.
Europas Strände werden überlaufen. Gegen eine zu große Menge kommt
man mit Abwehrmaßnahmen nicht gegenan. Man muss die Zahl geringer
machen, die Menge reduzieren. Das will von der Leyen bzw. die EU auch.
Aber ausgerechnet mit Tunesien.
Würde man das viele Geld nicht für Abschottung, sondern für
Verbesserung der Verhältnisse vor Ort einsetzen, so wäre wohl allen mehr geholfen.
Das Buch erschien Anfang des Jahres bei C.H.Beck
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.091 Beiträge
Gytha Lodge: Wer auf Dich wartet (Detective Chief Inspector
Klappentext:
DU HAST ES GESEHEN. DU HAST NICHTS GETAN. WER WIRD DIR NOCH TRAUEN?
Ein Mord vor laufender Kamera. Doch der Mörder bleibt im Dunkeln … Abends, kurz vor elf. Aidan loggt sich ein, um mit seiner Freundin Zoe zu skypen. Doch als die Verbindung steht, sieht er nur ihr leeres Zimmer. Dann einen Schatten. Ist Zoe etwa nicht allein? Hilflos muss Aidan mitanhören, wie im Hintergrund gekämpft wird. Bis schließlich Stille herrscht...
Als DCI Jonah Sheens und sein Team von der Kriminalpolizei Southampton Stunden später Zoes Wohnung betreten, finden sie die Leiche der jungen Frau. Was hat Aidan dazu gebracht, so lange zu zögern, bis er die Polizei gerufen hat? Und warum kannte er die Adresse seiner Freundin nicht? Niemand aus Zoes großem Freundeskreis weiß etwas Schlechtes zu sagen über die hilfsbereite junge Künstlerin. Tatsächlich scheinen sehr viele Menschen auf Zoes Unterstützung angewiesen gewesen zu sein. Schon bald stoßen die Ermittler auf ein Geflecht aus Abhängigkeiten, dunklen Geheimnissen und Missgunst. Verdächtige gibt es genug – doch wessen Motiv ist mörderisch genug?


Dies ist der zweite Band um DCI Sheens und sein Ermittlungsteam, die dieses Mal in einem Fall ermitteln, in dem Aidan mit seiner Freundin Zoe skypen möchte. Doch sieht er sie nicht, hört einen Kampf und informiert die Polizei später darüber, dass seine Freundin ermordet wurde.
Ihre Adresse nennt er nicht. Ein Freund, der die Adresse seiner Freundin nicht kennt? Ist er der Mörder, der eine falsche Fährte legen möchte?
Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig, da Zoe als hilfsbereit gilt und auf dem ersten Blick mit jedem gut zurechtzukommen scheint.
Ich mochte auch diesen Krimi von Gythia Lodge. Mir gefällt das unspektakuläre Ermittlungsteam, bei dem erneut das Privatleben nicht in den Vordergrund gestellt wird, sondern die Lösung des Falls. Wer hat ein Motiv, die Kunststudentin zu töten? Wie sah die Beziehung zwischen ihrem Freund Aidan, der ihr eine kaputte Ehe vorspielte, wirklich aus? Waren ihre Freunde wirklich Freunde oder gab es unterschwellige Konflikte?
In Rückblicken über ein Jahr wird die toxische on-off Beziehung zwischen Zoe und Aidan beschrieben, während in der Gegenwart DCI Sheens mit seinen Kollegen eine Spur nach der anderen verfolgt, die sich zerschlägt. Das Buch las ich nur mit wenigen Unterbrechungen, was den Rückblenden, den Perspektivwechseln, den Figuren und der Gestaltung der Kapitel geschuldet war.
Ein typischer, ruhiger, britischer Krimi, der sich auch unabhängig vom Band 1 der Reihe lesen lässt.
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.091 Beiträge
Jeanette Walls: Vom Himmel der Sterne
Klappentext:
Die meisten Leute halten nicht viel von der jungen Sallie Kincaid. Sie ist die Tochter des Duke, mehr nicht. Aber Sallie hat andere Pläne – und sie wird alle davon überzeugen ...
Sallie ist die Tochter des mächtigsten Mannes einer Kleinstadt in Virginia. Geboren zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist sie fünf Jahre alt, als ihre Mutter nach einem Streit mit Sallies Vater, dem charismatischen Duke Kincaid, stirbt. Er heiratet erneut und bekommt einen Sohn. Als Sallie dem Halbbruder beibringen will, so stark wie der Vater – und sie selbst – zu sein, führt ihre waghalsige Nachhilfe zu einem schweren Unfall. Sallie wird verstoßen und muss das Anwesen verlassen.
Mit siebzehn Jahren kehrt sie zurück ins Große Haus, entschlossen, sich ihren Platz in der Familie zurückzuerobern. Doch der Duke ist tot, es gilt die Prohibition und in der Stadt herrscht Lynchjustiz. Sallie ist entschlossen, nicht ein zweites Mal zu weichen – und widersetzt sich der harten Männerwelt selbstbewusst und scharfsinnig, um sie für immer zu verändern.

Es gibt Bücher, die mag man nicht aus der Hand legen. Fasziniert blättert man eine Seite nach der anderen um, liest fast die Nächte durch und ist ein wenig enttäuscht, wenn die 448 Seiten gelesen sind.
So erging es mir mit „Vom Himmel der Sterne“, in der die Sallie sich für mich zu einer Heldin ihrer Kleinstadt entwickelt.
Sie ist die Tochter des mächtigsten Mannes einer Kleinstadt, den sie abgöttisch liebt. Als kleiner Wildfang verfängt sie ihren noch kleineren Halbbruder in einen Unfall und muss die Familie verlassen. So verbringt sie die nächsten Jahre in Armut bei ihrer Tante.
Mit 17 Jahren kehrt sie ins „große Haus“ zurück und muss sich ihren Platz erkämpfen. Als ihr Vater, genannt der Duke, bei einem Unfall stirbt, kämpft sie. Gegen ihre Familie, gegen die Männerwelt, für die Stadt und gegen die Prohibition. Dabei offenbart sie soziale Gerechtigkeit, viel Mut, Intelligenz, Geschick und kreative Ideen.
Ich könnte noch mehr ins Detail gehen, doch würde ich dann zu viel spoilern.

Warum konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen? Mir wuchs Sallie von der ersten Seite ans Herz. Vom kleinen Mädchen, bis zur Frau, die ihren Weg geht und dabei die Kleinstadt mitnimmt. Ihre Menschen, ihre wirtschaftliche Grundlage. Ihr Willen Hindernisse aus dem Weg zu gehen, die Menschen zu verbinden und die Schicksalsschläge zu überleben.
Wie in anderen Büchern von Jeanette Wells überzeugt weniger die Sprache, sondern die Zeichnung ihrer Charaktere. Nicht nur Sallie, auch die Nebenfiguren werden gut und logisch gezeichnet. So lebt das Buch von seiner Handlung und seinen Charakteren, die einen guten Einblick in das Leben einer Kleinstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts geben.
Es wundert mich nicht, dass die Filmrechte bereits verkauft wurden.
*****a_S Mann
8.193 Beiträge
JOY-Angels 
Ben Okri: Die hungrige Straße
(1991 "The famished Road", dafür 1993 Booker Prize; Okri lebt in Nigeria und London und ist Fellow der Royal Society of Literatur, Vice-President of the English Centre of International PEN und dieses Jahr auch zum Ritter geschlagen worden)

Azaro wird in das 1960 von England unabhängig gewordene Nigeria geboren, in dem Armut und Gewalt herrschen, und ist ein Geisterkind, halb zwischen der Welt der Toten und der der Lebenden hin- und hergerissen, sodass er die Geister in unserer Welt sehen kann und von ihnen immer wieder bedrängt wird, mit ihnen zu kommen, also zu sterben.

Als Einzelkind lebt er mit seiner Familie in einem Compound, das ist eine ärmliche Arbeitersiedlung ohne Strom und Wasserzufuhr, mit kaputten Dächern und Ratten in den Wänden. Seine Mutter ist Straßenverkäuferin, die kaum etwas verkauft, dafür immer wieder von bezahlten Schlägern der politischen Parteien (die quasi die Rolle der nichtexistenten Polizei übernehmen) bedroht wird.

Der Vater ist Lastenträger und wird dabei wie ein Sklave fast zu Tode geschunden. Er ist eigentlich ein guter und rechtschaffender Mann, trinkt aber auch und ist gewalttätig. Letzteres will er zu Geld machen, in dem er sich entscheidet, Boxer zu werden, und durch steigende Popularität kommt er auf die Idee, ein Politiker für die ganz Armen zu werden, also die behinderten Bettler, die noch ärmer sind als er.

Der vierte Hauptcharakter ist eine furchtlose Barbesitzerin, die von den Leuten aus dem Compound für eine Hexe gehalten wird. In dem Streit der Partei der Reichen und der der Armen schlägt sie sich auf die Seite der der Reichen und kommt als einzige im Compound zu ein wenig Geld, wird aber damit nicht glücklich.

Insgesamt beobachtet man eigentlich alle nur beim Scheitern, was das Buch zu einem traurigen macht, aber dann ist da noch die Geisterwelt, die Okri im Sinne des magischen Realismus und auch Horrors in die harte afrikanische Realität einflechtet und in wunderbar nachfühl-seh-riech-schmeckbaren Worten beschreibt. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, was so sehr alle Sinne angesprochen hat, wie dieses.

Zudem lernt man anhand eines kleinen Ausschnitts aus einer bestimmten Zeit in einem bestimmten Land ganz viel über die Kultur und die Spiritualität Afrikas. Das Buch entführt einen tatsächlich im besten Sinne in eine fremde Welt, die im Schatten unseres Reichtums unter heißer Sonne darbt. Und am Ende freut man sich trotz des Leidens und Scheiterns, dorthin mitgenommen worden zu sein.
****dia Mann
18 Beiträge
Habe vor Kurzem eine Erzählung von Heinrich Böll "Der Zug war pünktlich" gelesen gehabt und muss das empfehlen. Ich sage nicht, um was es geht, ich bin selber 'blind' rein und die Geschichte hat Eindruck hinterlassen.
*****eiv Frau
13.504 Beiträge
Nicht dagegenhalten, trotzdem Horkheimer lesen.
*****_50 Frau
391 Beiträge
Heinrich Steinfels Die Möbel des Teufels

Klingt nach Kriminalroman, aber erst nach der Hälfte des Buches taucht mal eine Detektei auf. Und so ein „richtiger“ Krimi mit wer / was / wo und Schiesserei ist es auch nicht. Gott sei Dank.

Die Schwester von Leo Prager wird ermordet, und er fährt nach 44 Jahren ( die er auf einer Insel verbracht hat ) wieder nach Wien, um seine Schwester zu identifizieren … und muss eine Menge für ihn Unverständliches hören und sehen … Die Jahre auf der Insel – abgeschottet - haben ihn von einem normalen Leben entfernt, alle Erinnerungen sind verblasst.
Vom Leben seiner Schwester war ihm ohnehin nicht viel bekannt, da sie zig Jahre keinen Kontakt und erst im letzten halben Jahr per Skype gesprochen hatten. Sie hatte als Stenografin im Parlament gearbeitet. Aber sollte sie deshalb ermordet worden sein ? Oder übte sie noch andere Tätigkeiten aus ?
Es scheint um eine Formel für neuartige Computer zu gehen … aber irgendwie doch nicht.
Leo Prager versucht – mit Hilfe der Polizei und des Detektivbüros - mehr über das Leben der Schwester beziehungsweise ihren plötzlichen Tod herauszufinden.
Und findet viel über sein eigenes Leben heraus, da sich auf einmal Erinnerungslücken schliessen und jahrelang Verdrängtes zum Vorschein kommt.
Ein wenig Happy-End gibt es auch.


Der Autor ist Österreicher und schreibt auch so – eben mit österreichischem Humor und milder Ironie und Doppelsinn und Wortspielen. Gefiel mir sehr gut. Ein lockerer Stil, den man kaum findet und der mich fasziniert hat.
Die Personen werden genau beschrieben, so genau, dass ich sie vor mir sehe. Und dann spielt es noch in den ersten Zeiten von Corona. Fast „urkomisch“ zu nennen !

Was mir auch sehr gefällt: Es werden Bücher / Musik / Politik etc. erwähnt und mit in die Geschichte einbezogen, d.h. so nebenbei bekomme ich Einblicke nicht nur in Österreichisches Leben, sondern bei mir kommen Erinnerungen an das Leben der 1960iger / 70iger Jahre hoch.
Rundum gut !

Hat schon jemand die vorherigen Bände von Cheng + Frau Wolf gelesen ?
*****_50 Frau
391 Beiträge
CY / RADIUM GIRLS


Im Literaturkreis der VHS wurde dieses Buch vorgeschlagen, aber erst als ich es gekauft hatte, habe ich festgestellt, dass es sich um eine „Graphic Novel“ ( neudeutsch ) handelt.


Es geht um die „Radium Girls“ in den USA, Frauen, die es in den zwanziger Jahren geschafft hatten, einen Job zu bekommen, selbst Geld zu verdienen und damit unabhängig(er) zu sein.
Sie arbeiten in einer Firma in New Jersey, bemalen dort Zifferblätter von Uhren mit Farbe – allerdings wissen sie nicht ( das weiss allerdings kaum jemand ), dass die Farbe Radium enthält ( damit die Ziffern leuchten ).
Radium ist giftig, und da die Frauen die Pinsel immer wieder anlecken ( damit die „spitz“ bleiben ), nehmen sie das Gift auf und erkranken …
Sie begehren auf … mutige Frauen … und schaffen es, finanzielle Entschädigungen zu bekommen …
Das ist nicht viel gegen einen qualvollen Tod, aber es war einer der ersten Kämpfe gegen einen übermächtigen Arbeitgeber.


Cy, die junge Zeichnerin, hat richtig schöne Figuren erschaffen, Figuren, die etwas darstellen. Einfache Umrisse, interessante Gesichter, gute Farben.

Aber als Vielleserin sind mir Illustrationen nicht genug. Zu wenig Text.

Als Ganzes ist das Buch gut gemacht. Einen Versuch war es wert.
****n27 Frau
1.805 Beiträge
Der Geschichtenbäcker - Carsten Henn
Carsten Henn, über den ich ja weiter oben schon berichtet habe, gelingt es mit einfachen Sätzen und wenigen Protagonisten so zu erzählen, dass man förmlich den Mehlstaub der Backstube, die Enten am Teich und die Primaballarina auf der Bühne sieht, sowie den Duft frisch gebackenen Brotes in der Nase hat.

Sophie - Tänzerin, landet nach einer Verletzung im Arbeitslosengeld. Und um dieses weiterhin beziehen zu können heuert sie in einer Bäcker ein. Nur für drei Tage *zwinker* .

Florian - ihr Mann und Choreograph lässt sich von seiner Jugendliebe und Hausmitbewohnerin Marie - einer Kindergärtnerin, einlullen.

Die Beziehung des Künstlerpaares geht durch ein tiefes Tal, denn Sophie ist rast- und ratlos, so aus ihrem eigentlichen Leben herausgerissen.

Dann ist da noch Elsa - die Verkäuferin in der Bäckerei; die ihre ganz eigene Lebensgeschichte hat und darum so ist, wie sie nun mal ist.

Und es gibt Maria ähm tschuldigung Anouk - die Tochter von Sophies Schwester - die in ihrer so eigenen Welt lebt. Als Mutter von Jesus (einer Barbiepuppe) und Segen bringt.

Tja und was wäre dieses Buch ohne Bäcker. Giacomo. Der Brote mit Geschichte für jeden der Dorfbewohner backt. Und doch so seine ganz eigene Geschichte hat. Auf die man mit Lesegeduld kommt.

Nicht zu vergessen ... Motte - aber wer das ist und wie die Nonna von Giacomo so drauf ist und warum das aktuelle Zeitgeschehen im Kindergartenalltag mit dem Abarbeiten von Kopfläusen, Hand-Fuß-Mund-Krankheit und Scharlach bei einem 2020 erschienen Buch eben nicht ein "wir machen das schnell alles durch, damit wir dann Ruhe haben.... Oh wie sollte sie sich täuschen." geschickt verpackt wird..... das kann ich nur jedem ans Herz legen.

Ort zum Lesen.... ich glaube für den Strandkorb zu schwer. Mehr so ein Kuscheldecken Buch mit Tee, frischem Brot und klassischer Musik oder italienischem Schlager.... Und spätestens auf den letzten Seiten empfiehlt sich ein Taschentuch in greifbarer Nähe.
... Der Geschichtenbäcker.....
@*********ch76 danke für den Beitrag, ich habe dieses Buch auf meinem Toolino, und Du hast mich neugierig gemacht. Carsten Henn kenne ich bisher nur als Krimiautor.
Das Buch ist für den Urlaub, nicht Strandkorb sondern Liege am Strand
*******agen Frau
393 Beiträge
Ich hab von Carsten Henn den Buchspazierer gelesen.
Das fand ich auch sehr charmant
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