Marta Orriols Der Moment zwischen den Zeiten
Aus dem Klappentext:
Mittags in einem Restaurant am Strand von Barcelona trifft sich ein Paar, Mauro und Paula, das seit mehr als zehn Jahren zusammenlebt.
Mauro spricht über dies und das, bis er die Bombe platzen lässt: er hat sich in eine jüngere Frau verliebt und will Paula verlassen … Eine der ältesten Geschichten der Welt.
Doch nur wenige Stunden später ist Mauro tot, ein Autofahrer hat eine rote Ampel übersehen und ihn getötet.
Schockstarre. Fassungslosigkeit. Paula Cid steht vor den Trümmern ihrer Liebe. Mit einem Schlag ist alles vorbei.
Wie trauern um einen Mann, der einen kurz vor seinem Tod verlassen hat? Wie weiterleben?
Paulas Leben gerät total aus den Fugen. Sie hatte die Ankündigung von Mauro noch nicht verkraftet, nicht einmal richtig begriffen, da kam dieser Anruf.
Eine durch und durch seltsame und unfassbare Situation.
Paula findet keinen Weg, kann kaum noch essen und schlafen, nur noch ( zu ) viel arbeiten
( sie ist Kinderärztin ). Widersprüchliche Gefühle: Sie will trauern, aber eigentlich doch nicht, weil er sie aus heiterem Himmel mit dem geplanten Verlassen konfrontiert hatte und sie immer noch wütend auf ihn ist.
Familie und Freunde trösten, ahnen den Hintergrund nicht, weil Paula nichts vom Verlassen-Werden erzählt hatte. Paula versucht, sich von dem eigenen Zwiespalt nichts anmerken zu lassen.
Daher gibt die Familie die üblichen Floskeln von sich … „man muss jetzt vorausschauen“ … „du bist doch noch jung“ … „das Leben geht weiter“ … ( mich hat es geschüttelt bei diesen Worten ).
Marta Orriols beschreibt unglaublich intensiv das Schwanken zwischen der Erinnerung an die grosse Liebe und der Wut.
Die Unsicherheit, wie es weitergehen soll. Ob sie sich jetzt gleich in eine neue Beziehung stürzen soll
( weil ihr Nähe und Wärme fehlen ) oder nicht ( weil Mauro ja noch immer im Kopf anwesend ist ).
Und der wirkliche Abschied noch gar nicht stattgefunden hat …
Sehr berührend !
Nicht nur für die, die eine Trennung hinter sich haben …