Worin blättert ihr im Moment? XV - Gelesenes

Das ist der 11. Band dieser Reihe, aber man kann alle auch einzelen lesen, es wird immer wieder in kurzen Rückblicken erklärt, warum Isabelle Bonnet, ehemalige Kommisarin in Paris bei einer Anti-Terroreinheit, jetzt in Fragolin im Massif de Maures lebt.
Da dort normalerweise nicht viel los ist, und sie auch nur einen, etwas schusseligen aber liebenswerten Mitarbeiter hat, wird sie immer wieder, wenn nötig, auf spezielle Fälle in der Umgebung angesetzt, von ihrem ehemaligen Chef in Paris.
So auch in diesem Fall, bei einem hochrangigen Mitarbeiter des Pariser Außenministeriums wurde in seinem Sommerhaus eingebrochen, und es ist ein geheimes Dossier verschwunden, das Paris nie hätte verlassen dürfen.
Isabell ermittelt mit Hochdruck, leider wenig erfolgreich, und dann wird der Minister tot aufgefunden. Das Dossier ist aber immer noch verschwunden.
Also ermittelt sie weiter, und zusätzlich ergeben sich noch ein paar private Verwicklungen.
Wie immer gut geschrieben, leichte, aber spannende Unterhaltung für entspannte Lesestunden.

Machines like me / Ian McEwan

Diese Geschichte spielt in einer alternativen Version des Vereinigten Königreichs in den 1980er-Jahren: Alan Turing lebt und forscht noch, Großbritannien hat den Falkland-Krieg verloren und die Digitalisierung ist weit fortgeschritten.
Charlie, ein junger Mann mit vielen Interessen, aber wenig Ambitionen, investiert seine Erbschaft in eine technische Spielerei: er kauft einen der ersten 24 vollständig künstlichen Menschen: Adam. Diesen zu erziehen und auszubilden wird sein neues Projekt, das er zusammen mit seiner attraktiven Nachbarin Miranda angehen will. Idealerweise wird daraus eine romantische Beziehung zwischen Charlie und Miranda entstehen. Doch sein Plan geht nicht ganz auf, denn Adam verliebt sich in Miranda und bringt außerdem ein dunkles Geheimnis ihrer Vergangenheit ans Licht.
In dieser ungewöhnlichen Dreiecksbeziehung werden die Lesenden auf eine philosophische und moralische Reise genommen, auf der die (ethischen) Grenzen der Computertechnologie ausgelotet werden. Kann künstliche Intelligenz wahre Gefühle haben und zeigen?

Ich fand die Geschichte spannend, hochaktuell mit Überlegungen in verschiedene Richtungen. Letztenldich auch die Frage, könnte ich mir so eine Maschine (Menschen) in meinem Leben vorstellen?

Ian McEwan
Abbitte von 2001..das Buch würde ich gerade zum...xten mal lesen.
Aber ich hatte es mal verborgt...auf nimmer Wiedersehen.
Verfilmung von 2007 ist auch sehenswert.

Doof.
Hätte ich Dir geschickt, aber ist bereits im Bücherschrank gelandet.

Danke für das Angebot

Mal gucken, ob es vlt. im Bücherschrank (öffentlich) ist.
Wenn ja, melde ich mich nochmal.
Verfilmung?
Nix weiss.

Wie an anderer Stelle schon angekündigt habe ich es auch gelesen - eben auf den Vorschlag von @*****ida hin. Nochmal Danke dafür.

Ihre Worte dazu kann ich nur unterschreiben. Mit Ausrufezeichen!

Kurz - knackig - und viele Fragen aufwerfend. Stark. Beängstigend.

Untertitel:
Mein Mann, der Alzheimer, die Konventionen und ich
Katrin Seyfert hat Ihren Mann 5 Jahre durch seine Alzheimer Erkrankung begleitet, er war Anfang 50 als die Diagnose kam, und sie haben 3 Kinder, die alle noch keine Teenager waren.
Sie schreibt ehrlich und schonungslos davon wie es ist, auf einmal für alles zuständig sein zu müssen, wie es ist sich mit Geldsorgen, Krankenkassen, Pflegedienst und Versicherungen etc. rumzuschlagen, aber auch Mutter und Ehefrau zu sein.
Wie es ist wenn der ehemals starke Partner seine Sprache, sein Gedächtnis und seine Teinahme am Familienleben verliert, wie die Kinder damit umzugehen lernen.

Und welche Rollen die Gesellschaft ihr aufdrängen möchte, was von ihr erwartet wird, erst als Pflegerin ihres Mannes, dann als Witwe. Aber sie findet immer wieder ihren eigenen Weg, auch wenn das nicht allen Mitmenschen gefällt.
Ein starkes Buch, nicht immer leicht zu lesen.

Eine andere Pflegende hat einen kleinen Job in einer örtlichen Bücherei und den letztens in unserer Gruppe präsentiert - sie war dran den Ausstellungsbereich zu bestücken und hat dort neben Infobroschüren zu örtlichen Dienstleistern (über Pflegedienste, Pflegeberater, Pflegestützpunkt, offene Behindertenarbeit, Nachbarschaftshilfe, ....) auch diverse Bücher ausgestellt. - Darunter genau das, was Du hier vorstellst.

Max Korn steht als Pseudonym für einen bekannten deutschen Autor, der wohl regelmässig auf den Bestsellerlisten auftauchen soll.
In seinen jungen Jahren hat er einige Zeit in dem Ort Thalberg im südlichen Bayerischen Wald verbracht. Die Geschichten und Mythen die es um die dortige Region gibt, haben ihn zu einer Trilogie gebracht. Natürlich sind die Menschen fiktiv..... Geschichte lässt sich aber nun mal nicht mehr umschreiben!

Korn schreibt deutlich und doch ist da noch viel zwischen den Zeilen zu lesen. Man fühlt die Kälte des Regens, der durch die Nacht peitscht. Wenn man sich darauf einlässt, dann hört man das Wispern und Knistern des dunklen Waldes. Wenn man schon vor Ort war, dann weiss man, wie es ist, vom Bergkamm hinüber zum Dreisessel zu sehen und wie es ist, wenn der Wind vom tschechischen rüber bläst.....

1935 - wer sich ein bischen mit der Geschichte auskennt, der versetzt sich in eine Zeit, wo "der Österreicher" zunehmend Einfluss gewinnt; wo in diesen entlegenen Gebieten auf der damaligen deutschen Landkarte noch nicht jedes Haus, jeder Hof, Elektrizität und Telefon hat; wo eine Beiwagenmaschine oder gar ein Automobil in diesem entlegenen Flecken schon etwas Besonderes sind; wo einer, der in München zum Studieren war, schon was zählen würde. Also lässt man ihn seinen Turm bauen. Ist ja das Holz aus der Familie. Dass er dafür die Kinder in den Sommerferien bis zum Siechtum werkeln lässt.....

Man lernt sie kennen - Elisabeth. Die Tochter der Zaunreiterin und junge Witwe.
Ihren Schwiegervater, den Großbauern von vor Ort und seine verbliebenen Söhne.
Den ehemaligen Pfarrer, der in einer rauhen Winternacht an der Kirchentür festgefroren war.
Seinen Nachfolger.
Den Teufel. Also Herrn Teufel, der geldig ist und dem der Granitsteinbruch vor Ort gehört. Aus Passau kommt er und bleibt nach der Stipvisite im Steinbruch gern über Nacht im Ort - zum Kartln. Im örtlichen Wirtshaus. Mit den schmierigen Fenstern......
Und Karl, den Kommissar, der so einiges aufzuklären hat.

Das regnerische Wochenende hat es gebraucht um den ersten Teil der Trilogie zu lesen. Es gab Gänsehaut und AHA-Momente. - Jetzt hol ich mir die beiden anderen Teile 1977 + 2022 auch noch.

Weiss zufällig jemand, wer hinter dem Pseudonym "Max Korn" steckt.

Max Korn steht als Pseudonym für einen bekannten deutschen Autor, der wohl regelmässig auf den Bestsellerlisten auftauchen soll.
In seinen jungen Jahren hat er einige Zeit in dem Ort Thalberg im südlichen Bayerischen Wald verbracht. Die Geschichten und Mythen die es um die dortige Region gibt, haben ihn zu einer Trilogie gebracht.

Hier der zweite Teil - der auf dem ersten Teil aufbaut..... und an Grusel eine gute Schippe drauflegt.

Beginnen wir mit dem Prolog 1947 der davon berichtet, wie im Frühjahr Waldarbeiter in einer von den üblichen Wegen abgelegenen Anpflanzung eine elendig erfrorene Leiche finden. Wohl über den Winter zu Tode gekommen. Wohl Einer von denen, die es zwar aus der Kriegsgefangenschaft in Richtung Heimat geschafft haben, dann aber scheints zu ausgemergelt für den tiefkalten Winter und den vielen Schnee im Bayerischen Wald waren, um es bis nach Hause zu schaffen. Wer? Das wird man nie herausfinden, denn jedwede Kennzeichen an der zerfetzten Uniform fehlen, das Gesicht ist von Tieren angefressen und die Finger und Zehen abgefrohren....................

Auch das fahrende Volk tritt wieder auf.

Und die Metzgerstochter kommt zu Maria auf die Alm - nach dem Urlaub in Italien.... Für die Unschuld, die sie dort gelassen hat, wird sie noch bitter bezahlen.

Und dann sind da diese Zigarettenstummel um die Alm herum.

Einen Satz geb ich Euch noch mit.... "Spüren Sie schon seinen Schatten auf ihrer Seele?"

Talberg .... ein Ort der die Seelen vergiftet....

Hier drei Empfehlungen für locker-leichte Romane mit Tiefe, die Sommergefühl bringen (erst recht, wenn das Wetter es nicht tut), sich gut anfühlen und gleichzeitig zum Nachdenken anregen:

Ewald Arenz - Der große Sommer
Caroline Wahl - 22 Bahnen
Tomasz Jedrowski - Im Wasser sind wir schwerelos

Ewald Arenz - Der große Sommer
Ein Coming of Age Roman, der die Sommerferien von Frieder erzählen, auf die er hingefiebert hat und die dann doch so anders werden als erwartet. Er muss die Sommerferien bei seinem Großvater verbringen, den er eher fürchtet als liebt, und für Prüfungen lernen. Für mich ist dieser Roman ein gefühlvolles Zu sich finden, eine Geschichte von erster großer Liebe, Nähe zu Familie, jugendliches Über die Stränge schlagen.
Ich mochte sehr, mit welcher Ruhe und Liebe mich dieser Roman zurückgelassen hat - und mir den Mut gegeben hat, selbst ein bisschen mehr zu wagen.

Caroline Wahl - 22 Bahnen
Die Protagonistin Tilda ist eine junge Frau, die gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester bei ihrer alkoholabhängigen Mutter lebt. Sie kümmert sich um den Alltag, ihre Schwester, ihre Mutter, ihr Studium und versucht alles miteinander in Gleichgewicht zu bringen und ihre eigene Zukunft zu gestalten. Das Schwimmen ist ihre Auszeit, bei der sie nur bei sich sein kann.
Ich mochte sehr, mit welchem Humor die Figuren beschrieben werden, und die Botschaft, so zu sein, wie man ist. Gleichzeitig gibt es schwere Themen, die belasten, die aber gleichzeitig so leicht erzählt werden und zeigen, wie vielfältig das Leben ist.

Tomasz Jedrowski - Im Wasser sind wir schwerelos
Ein melancholischer Liebesroman, der von Ludwik und Janusz erzählt, die sich im Polen der 80er Jahre kennenlernen. Sie verbringen einen Sommer miteinander und stehen doch danach jeder für sich vor der Entscheidung, was dieser Sommer für sie bedeutet hat und wie sie in einer Gesellschaft, in der Homosexualität ein Tabu ist, mit ihrer Liebe umgehen wollen.
Für mich ein Roman, der eine zarte Liebesgeschichte erzählt, die zeigt, dass man sich lieben und doch so unterschiedlich mit (gesellschaftlichen) Umständen umgehen kann. Ich mochte diese Verletzlichkeit, die vermittelt wurde, dass aus meiner Sicht kein Richtig vs. Falsch vermittelt wurde, sondern dass wir uns unsere Entscheidungen eben immer von äußeren Faktoren beeinflusst werden.

Viel Spaß beim Lesen!

Max Korn steht als Pseudonym für einen bekannten deutschen Autor, der wohl regelmässig auf den Bestsellerlisten auftauchen soll.
In seinen jungen Jahren hat er einige Zeit in dem Ort Thalberg im südlichen Bayerischen Wald verbracht. Die Geschichten und Mythen die es um die dortige Region gibt, haben ihn zu einer Trilogie gebracht.

Und hier mit "2022" der dritte Teil.....

Wir steigen ein Ende August 2022. Talberg hat zwischenzeitlich einen weiteren Wandel durchgemacht. Die Metzgerei und die Bäckerei gibt es nicht mehr - dafür jetzt aber eine örtliche Polizeistation. Und das ist gut so. Denn in dieser Nacht ziehen zwei schwere Unwetter und eine nachfolgende Regenfront über Talberg hinweg. Unwetter mit schweren Gewittern, massiven Regenfällen und Sturm. Dieses Wettergeschehen entwurzelt Bäume. Und diese geben schreckliche Geheimnisse preis.

Nur so viel - man wird das fahrende Volk wieder treffen.

Corona und Impfverweigerer finden genauso Platz in diesem Band, wie eine schreckliche Kindermordserie.

Und irgendwie ist das Ende doch versöhnlich.
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... und es bleiben Frage offen - absichtlich

Harter Tobak .... wenn man so wie ich nicht ständig Krimis liest. Und vor allem, ich war schon vor Ort. Kennen die Gegegbenheiten....

Im Nachwort verweist der Autor übrigens darauf, dass man die Bücher 1935 - 1977 - 2022 durchaus in anderer Reihenfolge lesen könnte, als der chronologischen. Man könnte ganz andere Zusammenhänge entdecken......

Bis gut zur Hälfte diesen Bandes habe ich mir gewünscht, dass die Trilogie doch verfilmt gehören würde........ danach nicht mehr.......... am Ende schon wieder......... Puh.

Absolute Empfehlung. Aber nix für Angsthasen oder Missbrauchsopfer häuslicher Gewalt.

"Als die Welt noch uns gehörte" von Liz Kessler. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2023. Die Geschichte beginnt 1936 in Wien mit einem unbeschwerten Ausflug in den Prater, den die Freunde Leo, Max und Elsa zu Leos neuntem Geburtstag unternehmen. Von da an folgt die Geschichte den höchst unterschiedlichen Schicksalen der drei Kinder bis ins Jahr 1945. Leo und Elsa sind jüdischen Glaubens, Max ist Deutscher und macht "Karriere" in Hitlers Jugendorganisationen. Es ist zwar ein Jugenbuch, aber dennoch auch für einen Erwachsenen berührend. Auf jeden Fall kesenswert. Ich hab's kurz nach den EU-Wahlen gelesen und mich dabei oft gefragt, ob all die Wähler von rechtspopulistischen, rechtsextremen und faschistischen Parteien es einfach nicht besser wissen oder all das tatsächlich noch einmal wollen?!

Ein ziemlich gehyptes Buch, das mit einem wunderschönen Farbschnitt verlegt wurde. Es fällt unter Jugendbücher, und ich habe es in der entsprechenden Abteilung meiner Buchhandlung gefunden und hatte daher eher ein seichtes, entspanntes Leseerlebnis erwartet. Das war es eher nicht, zumindest nicht für mich.

Die Autorin beschreibt eine Kriegsatmosphäre, die an den Ersten Weltkrieg erinnert. Zu Anfang war es die Armut der Protagonistin und ihr Kampf, sich und ihre Mutter zu versorgen, während der Bruder an der Front war, die für mich den Ton der Geschichte bestimmt hat. Im weiteren Verlauf werden dann detailliert der Kriegsalltag in der Nähe der Front und an der Front beschrieben und zum Schluss die Schrecken einer Invasion. Vor all diesen düsteren Themen ist für mich die wunderschöne Liebesgeschichte leider nicht richtig zur Geltung gekommen.

Ich werde den zweiten Teil noch lesen (es wird eine Dulogie), um zu wissen wie es ausgeht, werde dabei aber mehr von Neugier als von Vorfreude angetrieben.

Ich fürchte, ich bin mit falschen Erwartungen an diese Geschichte herangegangen. Der Märchenbezug hat mich dazu verleitet, eine gemütliche Geschichte zu erwarten, für einen kuscheligen Nachmittag auf der Couch. Doch Märchen können ziemlich niederträchtig sein, und diese Geschichte ist es auch. Evangeline scheint mehr und mehr die Kontrolle über ihr Schicksal zu verlieren und wird von Jacks manipuliert und in einen Strudel von Ereignissen gestossen, die immer rascher aufeinander folgen und sie (und den Leser) auf eine wilde Achterbahnfahrt bringen. Mir erschienen die schnellen Wendungen der Geschichte teilweise gehetzt und ich hätte mir ein langsameres Tempo gewünscht, einfach zwischendurch Zeit zum Durchatmen, und etwas weniger das Gefühl, die Protagonisten auf einer Talfahrt ins Unglück zu begleiten, während alle immer verzweifelter nach einem Happy End suchen.

So bin ich nicht sicher, ob ich den Rest der Trilogie noch lesen werde oder es einfach dabei belasse.

So eine schöne Romance! Dieses Buch habe ich jetzt innerhalb von 24 Stunden durchgelesen und es hat mich nach meinen letzten, etwas schwierigen Büchern wieder mit dem Lesen versöhnt.

Amelia soll Philipp heiraten, den Kronprinzen von Harlington und ihr bester Freund. Doch dann stirbt Philipp bei einem Autounfall, und sein Vater und Amelias Bruder vereinbaren eine sehr kurzfristige Hochzeit mit dem jüngeren Bruder und neuen Kronprinzen Nicolas, der sich bis jetzt immer nur für sich selbst interessiert hat. Teilweise war das Buch vorhersehbar, doch mir hat die Liebesgeschichte zwischen Amelia und Philipp viel Spaß gemacht, und noch mehr Spaß machten all die Geheimnisse und Intrigen drumherum.

Seichte Unterhaltung, rasant geschrieben und flüssig zu lesen.

Klappentext:

Anna O. ist die Person, die polarisiert. Erfolgreich mit einem StartUp, soll sie ihre Freunde im Schlaf ermordet haben. Einem Schlaf, aus dem sie seit vier Jahren nicht mehr aufwacht. Die einen halten sie für schuldig, die anderen für unschuldig.
Aus der Haftanstalt wird sie in die Schlafklinik The Abbey eingeliefert, wo sie von dem bekannten Psychologen Benedict Prince unter äußerster Geheimhaltung behandelt werden soll. Unter der Beobachtung des Justizministeriums und der Polizei (seiner Ex-Frau). Unterstützt wird er in der Pflege von der Krankenschwester, die Anna O. bereits während der Haft pflegte.
Während Dr. Prince seine Behandlung mit dem Ziel Anna O. aufzuwecken beginnt, was zur Folge hätte, dass sie vor Gericht gestellt werden kann, überkommen ihm Zweifel. Ist das moralisch korrekt?
Das Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Nüchtern aus der Sicht des Wissenschaftlers Dr. Ben Prince, aus der Sicht von Anna O., dem Tagebuch, Patient x und anderen. In Rückblenden wird auf eine Frau eingegangen, die während des Schlafwandelns ihre Stiefkinder ermordete. Wo gibt es Zusammenhänge?
Wer ist Patient X?
Auf den ersten Blick liest sich das Buch spannend. Der Plot ist gut angedacht und scheint aus dem Wust an Veröffentlichungen herauszuragen, so dass man denkt: „Wie, nur in 30 Länder verkauft? Welches Land könnte diesem Thriller widerstehen?“
Leider ist dem nicht so. Häufig wirkt es wie gewollt spannend, was auch an den Wiederholungen liegt und den flach gezeichneten Figuren: Irgendwie wurde ich mit ihnen nicht warm.
Der Wechsel der Perspektiven könnte zur Spannung beitragen. Wie zuvor erwähnt, wiederholt sich dadurch vieles und das Buch wird langatmig, obwohl man eigentlich nur schnell eine Seite nach der anderen rasch umschlagen möchte. Nur um zu erkennen: Ach, das gab es bereits.
Die Auflösung kann überraschend wirken, mir war sie leider schon recht früh klar.
Dem Buch hätten weniger Seiten und weniger Überladung an eingebrachten Themen deutlich gutgetan. 480 Seiten sind einige zu viel.
Mich konnte das Buch nicht ganz packen, aber ich kann gut nachvollziehen, warum andere von einem Pageturner sprechen. Die Erzählperspektive, die Einbindung von Patient X, die sich langsam aufbauende Gefahr um Dr. Prince…. Mich störte das verwendete Handwerkszeug. Als regelmäßige Thrillerleserin bin ich halt anspruchsvoll.
Leseprobe: https://www.book2look.com/book/9783104918006

Gytha Lodge: Was ich euch erzähle (Detective Chief Inspector Sheens ermittelt, Band 4)

DCI Jonah Sheens wird, während er mit seiner kleinen Tochter unterwegs ist, in einem Biergarten von der blutüberströmten Keely angesprochen. Ihr geht es gut, doch muss man sich Sorgen um ihre verschwundene Schwester Nina machen.
Sie bietet ihm den folgenden Deal an: DCI Sheens muss sich ihre Geschichte anhören. Danach wird sie erzählen, wo ihre Schwester Nina ist.
Während Keely beginnt zu erzählen, findet Sheens Team schnell heraus, dass beide Schwestern zwischen zwei Pflegeeltern und Heimen hin und her geschubst wurden. Dies seitdem Keely 9 Jahre alt ist. Beiden Pflegeeltern hat Nina sexuellen Missbrauch und Misshandlungen vorgeworfen, allerdings die Aussagen später widerrufen.
Keely drückt sich wie eine Erwachsene aus, wenn sie ihre Geschichte erzählt. Ist sie authentisch? Kann man ihrer Aussage trauen? Wie glaubhaft kann eine Zeugin sein?
Ein perfekter Thriller, der teilweise an ein Kammerspiel erinnert und mich das Ende des Buches kaum erwarten lässt.
Die Ermittler in Form von DCI Jonah Sheens und sein Team überzeugen wie in den drei Vorgängerbüchern erneut.
Gytha Lodge schafft es erneut einen soliden, unblutigen Thriller zu schreiben, dessen 416 Seiten sich schnell lesen lassen und Lust auf Band 5 der Reihe machen.

Schrecklicher Plot.
Solche Krimis mag ich gar nicht mehr lesen.

So verschieden sind Geschmäcker
Das nächste Buch, welches ich hier vorstelle, ist kein Krimi und berührt, verstört tausendmal mehr.

Geschmack, nein.
Aber ab und zu ist mir diese Brutalität, wenn sie absolut realistisch erscheint, einfach zu viel. Obwohl ich solche Krimis mit einem realistischen bzw. politischen background gut finde.
Dann muss ich einfach mal wieder Mariana Leky lesen.

Bin sehr gespannt