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David Foster Wallace

David Foster Wallace
Ich bin jemand, der sehr viel und gerne liest. Ich denke, dass ich für mein Alter schon recht viel gelesen habe und Bücher führen mich täglich in eine "fremde Welt". Sie lassen mich oft meine Beeinträchtigen vergessen.
Heute bin ich mit dem wohl bekanntesten Werk von David Foster Wallace angefangen. Ich muss sagen, dass ich schon nach gut 100 Seiten von der Sprachgewalt schier überwältigt bin. Mich würde es freuen, mich mit euch über dieses Buch und auch den Autor austauschen zu können.
Sorry
Ich habe den Buchtitel vergessen. Es handelt sich natürlich um "Unendlicher Spaß"
****aM Frau
292 Beiträge
hw18cm
Das hast Du gut beschrieben,denn auch ich fühle mich beim lesen wie in einer anderen,fremden Welt:)
Ich bin dann richtig drin und erschrecke total,wenn mich einer anspricht,oder das Telefon geht:)
Auch ich lese sehr viel und das seit meinem 15.Lebensjahr.Ich kann NICHT mehr zählen,wieviel Bücher es waren.
Viel spaß beim lesen und LG,
*kaffee* Liesa
@Liesa
Hast du schon was von David Foster Wallache gelesen? Wenn ja, was hälst du davon
****aM Frau
292 Beiträge
@hw18cm
Nein habe ich nicht.Da ich am Montag aber sowieso in einen großen Buchhandel gehe,werde ich mal schnüffeln:)
Bin schon gespannt:)
LG,Liesa
*****_bl Frau
14 Beiträge
Infinite Jest
Ein Beitrag im Spiegel letzten Herbst über DFW hat mich neugierig gemacht und so habe ich mir den unendlichen Spass bestellt, auf englisch.
Vielleicht lags auch daran, glaube aber nicht, da mein Englisch ziemlich gut ist - jedenfalls habe ich bis zu dem Punkt gelesen, als er einen Anfall vor der College Leitung bekam und weggebracht wurde.
Da erst habe ich realisiert, dass das Geäusserte nie gesagt wurde, sondern lediglich gedacht.

Da die Kapitel-Struktur es anbot, habe ich es vorerst im Regal "geparkt" - zur späteren Weiterverdauung.
Hatte zu jenem Zeitpunkt weder Zeit noch Muse, mich den verschlungenen und z.T. sehr abstrakten Satzkonstrukten zu stellen - zu mächtig um es einfach nebenbei zu konsumieren.

Ob es mir gefällt, kann ich daher noch nicht sagen.

Wie geht es dir dabei, HW?
Schon über die ersten 100 Seiten hinaus?
ich habe nun 280 Seiten gelesen und ich gebe dir recht. Es ist schon konfus aber mich beeindruckt die Vielfalt und die Sprachfertigkeit ungemein. Aber ich denke, dass der teilweise konfuse Stil gerade den Reiz des Buches ausmacht.

Es ist zwar kein Buch, dass man so zwischendurch mal "wegliest" aber ich finde es hochinteressant. Die englische Ausgabe hat mich aber auch an meine Grenzen geführt. Versuche es mal mit der Übersetzung wenn da magst. Der Übersetzer hat unglaubliche 6 JAHRE für die Übersetzung benötigt. Das unterstreicht wohl nochmal die unglaubliche Dichte.

Ich bin bisher ein Fan des Buches. Es wird zwar vielen zu anstrengend sein aber ich mag es
*******enza Mann
3.454 Beiträge
> vorerst im Regal "geparkt" - zur späteren Weiterverdauung.

Wie a.a.O. bemerkt doch wohl hoffentlich neben "Ulysses"?

Bücherecke: Worin blättert ihr im Moment??? – Teil IV

Bin fast durch. Habe zwar Anglistik studiert, wäre aber nach der Buchvorstellung im Fernseh nie auf die Idee gekommen, mir das im Original zu bestellen. Der Übersetzer hat wie bereits bemerkt sechs Jahre an der Übersetzung gearbeitet.

Wenn Du ein paar Seiten weiterliest, wirst Du feststellen, daß Wallace in einigen Wisssenschaftsbereichen (Medizin, Pharmakologie, Mathematik) profundes Allgemeinbildungs-Niveau hat. Als Literat dürfte das im sprachlichen Bereich noch erheblich potenziert sein. Insbesondere Semantik und Lexikografie.

Der Übersetzer schilderte, daß er an einigen Stellen richtig in den verstaubten Archiven wühlen mußte, bis er den einen oder anderen lexikalischen Eintrag gefunden hatte. Setz Dir die Schwelle also an der Ecke nicht zu hoch. Ich finde es lohnt sich.

Mich hats irgendwann ab Seite 300pp gepackt, als die Sache mit den Bostoner AA-Gruppen losging.
*****_bl Frau
14 Beiträge
Parkplatz
Nein, nicht neben Ulysses, sondern neben Bolaños 2666 *zwinker*

Nun muss ich mir den Schinken doch früher vornehmen, als geplant - du hast mich an den ... gepackt, wenn ich welche hätte.

Du behauptest also, lediglich 10% der lesenden Bevölkerung wären intellektuell in der Lage, das Ding fertig zu lesen und auch noch zu verstehen?
Hm, die Messlatte ist hoch, aber DIE Herausforderung nehme ich an -
auf englisch!

Hier ein Buch-Tipp für dich, wenn du es gerne komplex und vielschichtig magst aber gleichzeitig unterhalten werden willst:

Die Rifter Triologie von Peter Watts, selbstredend auf englisch
1. Starfish
2. Maelstrom
3. Behemoth: B-Max und Seppuku

Aber Achtung: ist Science Fiction, was ja bekanntlich nicht jedem liegt.

Das letzte literarische Schwergewicht, welches ich bis mindestens zur Rente auf die Seite legen wollte (war damals Mitte 20), war der Butt von G. Grass.
Ach, es gibt einfach so viele gute Bücher...
*******enza Mann
3.454 Beiträge
keiner versteht mich (otto waalkes)
> das Ding fertig zu lesen und auch noch zu verstehen?

Mit dem Verstehen ist das so eine Sache. Du kennst die Figur des Otto (ist ein anderer Otto als in der Überschrift) in "ein Fisch namens Wanda", der so gerne Nietzsche liest?

Die beste Bemerkung dazu fand ich mal bei Oswald Spengler ("Der Untergang des Abendlandes"). Sinngemäß: Einen mathematischen Beweis kannst du verstehen oder auch nicht. Bei den übrigen geisteswissenschaftlichen Fragestellungen geht es in aller Regel um die TIEFE des Verständnisses.

Heißt hier konkret: Inwieweit drückt der Autor in Deinem Assoziationsnetzwerk irgendwelche Knöpfe?

Wenn ich nicht irre, gibt es zu diesem Roman mittlerweile ganz eigene Communities, die sich dauerhaft mit der Unzahl der oft nur in Nebensätzen hingeworfenen Andeutungen auseinandersetzen. Bin da aber noch nicht involviert. Und habe auch kein Beispiel auf Tasche. Soll aber wohl fast exegetischen Charakter haben. Und die Bibel "verstehst" du ja auch nicht beim ersten Lesen, sondern entdeckst im Laufe Deines Lebens immer wieder neue Bilder die dich anrühren.

Allerdings bin ich nun wirklich kein Literaturwissenschaftler und kann mitnichten Wallace irgendeinem Genre zuordnen oder "ähnliche" Autoren nennen. Mir fehlt einfach die Zeit, wirklich viel zu lesen (Qualität statt Quantität) und ab und zu krieg ich halt n Affen und kaue drei Monate auf so nem Wälzer rum. (Im Sommer zum zweiten Mal Schwabs "Sagen des klassischen Altertums") Insofern ist die Anzahl der Knöpfe, die er bei mir gedrückt hat, tatsächlich wohl auf das peinlichste beschränkt.

Nichtsdestotrotz sind da tatsächlich eine ganze Reihe ganz irrer Bilder und Motive drin. Ich würde mich freuen, wenn wir die (und dieser thread darf sich gerne lange hinziehen) ad hoc besprechen, wenn ihr jeweils so weit seid.

Für den Anfang also eine erste dilettantische Kritik: Ich fand, daß die Vielzahl der Personen, die eingeführt werden, trotz aller Sprachgewalt doch eher blaß bleiben. Was das "Durchblicken" im Rahmen der Montagetechnik nicht unbedingt einfach macht. Die Beschreibungen evozierten bei mir ganz einfach keine Bilder, und wenn dann eben nur sehr blasse. Benchmarker hierbei ist für mich Thomas Mann und ein Pemulis ist halt kein Minheer Peperkorn.

Teilt ihr diese Ansicht? Lag das daran daß ich zu schnell gelesen habe? Oder lag das an der Übersetzung? Oder an der fast schon "krampfig" zu nennenden, modernistischen, <sarkastisch> "echt irre hippen" </sarkastisch> Setzung der Akzente?
Ich bin wie gesagt erst auf Seite 330 und kann mir daher noch kein umfassendes Urteil bilden aber der Vergleich mit dem Zauberberg hinkt meiner Ansicht nach.
Aber für ein abschließendes Urteil muss ich zunächt weiterlesen
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Bilder im Kopf
> der Vergleich mit dem Zauberberg hinkt meiner Ansicht nach.

Da hast du natürlich recht. Mir ging es hierbei ausschließlich um die unnachahmliche Art, mit der Thomas Mann es verteht, Personen sprachlich sehr akzentuiert einzuführen, und dabei Bilder zu evozieren.

Möglicherweise ist hier mein Eindruck auch dadurch etwas schief, daß es ja vom Zauberberg oder auch den Buddenbrooks Filme gibt, die ich natürlich gesehen habe. Da wird das dann schon intensiver.

Ich denke aber, die sprachlichen Stilmittel, mit denen Personen eingeführt und verdichtet werden, kannst Du auch durchaus jetzt schon beurteilen. Zumindest Deinen Eindruck schildern.

Man muß zusätzlich anmerken, daß Mann natürlich seinen ganz eigenen Stil entwickelt hat, den er in aller Regel in jedem Werk einheitlich durchhält, während Wallace innerhalb dieses einen Romans je nach Szene vollkommen unterschiedliche Tempi, Jargons etc verwendet. Durchaus stimmig, aber auch dies erhöht das "Gewöhnungsniveau." Bei Mann dauert es maximal 50 Seiten, bis ich wieder "drin" bin. Bei Wallace kommt alle 3-50 Seiten ein Szenenwechsel, der sich auch sofort sprachlich niederschlägt.

Also dieser ständige Wechsel der Stilmittel und auch - ich bleibe dabei - die eher blassen, extrem abstrakten Personenbeschreibungen bilden zwei wesentliche Hürden, warum ich behaupte, daß kaum 10% das durchstehen.
****ing Mann
156 Beiträge
Auch ich habe mit der englischen Ausgabe angefangen als damals der Tod von Wallace durch die Feuilletons ging, allein die inhaltliche Dichte einzelner Sätze hat mich irgendwann übermannt. Lord of the Rings in Original habe ich problemlos geschafft, bei Infinitive Jest habe ich irgendwann aufgegeben. Fast wagt man zu behaupten, dass selbst viele "Native Speaker" mit dem Buch ihre Probleme haben.

Nach ca. einem Viertel habe ich das Buch neben Dostojewskis Idioten in das Regal gestellt und auf neuen Mut oder die deutsche Ausgabe gewartet. Letztere widerrum liegt jetzt auf dem "Zu lesen"-Stapel und wenn ich die Diskussion hier lese, bekomme ich richtig Lust auf den Schinken. Erst werden allerdings zwei Foer-Bücher fertiggelesen *g*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Is ja irre
Vor einiger Zeit habe ich mir eine neue Haustürklingel bestellt, bei der man eigene soundfiles einspielen kann. Ich habe zuletzt eine Sequenz aus dem Rauchhaus-Song von Ton Steine Scherben rausgeschnitten und nach mp3 konvertiert. Immer wenn jetzt jemand auf die Klingel drückt, erschallt es:

" 'Is ja irre', sacht Mensch Meier, sind wa wieder einer mehr..."

*zwinker*
AW zu "Bilder im Kopf"
ich muss dir rechtgeben. es gibt durchaus Parallelen. Wallace versucht zwar sehr genaue Bilder der Personen zu zeichnen. Ihm gelingt es jedoch nur teilweise und die "Überfrachtung" einiger Sätze ist teilweise schon anstrengend.
Ich für meinen Teil denke auch, dass Wallace eher ein sogenannter "Writers writer" war.
Es wird sich vielen Leuten schwer fallen durchzuhalten aber soweit ich das nach nun 407 Seiten beurteilen kann, lohnt es sich bei diesem Werk am Ball zu bleiben.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Authentizität
@****cm

Ich vermute du schweigst heut gerade stille, weil du an den Stellen bist, wo die Bostoner AA-Gruppen geschildert werden. Und Du das Buch nicht mehr weglegen magst.

Die Stelle wo sich der Schweitzer ein so unglaubliches Loch in den Bauch freut, weil er nach jahrzehntelangem alkoholbedingtem Dünnpfiff zum ersten mal wieder eine feste Wurst scheißt. Und das ganze vor einem Forum von über 100 Leuten öffentlich, aufrichtig bekennt. Wo dieses an Absurdität kaum noch zu übertreffende Erlebnis für ihn tatsächlich zu einer Erleuchtung wird, die ihn den Sinn des Daseins (und des AA-Regelwerks) erkennen läßt. Ich mag Charles Bukowski durchaus, aber gegen diese Sachen ist er nur noch kalter Kaffee, oder?

Diese gnadenlose Ehrlichkeit. Dieses abgrundtiefe Wühlen in den hintersten Winkeln der menschlichen Psyche. Die "Krokodile:" Sie sind seit Jahrzehnten dabei. Egal was ihnen vom Mikro aus gerade erzählt wird, egal wie abgefuckt, beschissen und mitleiderregend auch immer die Geschichte des Vortragenden sein mag: Sie haben so was ähnliches schon zigmal gehört, tausendfach schlimmeres dito, und es entlockt ihnen nur ein müdes Lächeln.

Math 25:40

Solche Geschichten kann man sich nicht wirklich ausdenken. Sowas muß man im direkten Kontakt mit Betroffenen erlebt/gehört haben, und kann es bestenfalls literarisch ein wenig ausschmücken.

Ich habe vor geraumer Zeit meinen Zivildienst in einem Obdachlosenasyl geleistet. Die, die mit ihrer Geschichte von Dir "Mitleid" erheischen wollten, waren noch nicht wirklich durch. "Mitleid?" fragt das Krokodil. "Mitleid, wofür? Das nennst du LEIDEN? Mach dich nicht lächerlich..."

Und - ohne Scheiß - es ist an dieser Stelle ein Geschenk, daß Du behindert bist. Wie wirkt genau dieser Gedankengang auf Dich ganz persönlich? (Wenn es zu heavy wird gerne auch per pm)

Kann man dieses Buch wirklich aushalten?

Jesus. (Bitte hier phonetisch auf Englisch;)

Hier auf joyclub ist in jedem zweiten Profil von Authentizität, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit oder Offenheit die Rede. Genau an dieser Stelle sehe ich einen extremsten Bezugspunkt zum Roman, über den ich als Intermezzo gerne ein wenig mit euch diskutieren würde. War es nicht wiederum Thomas Mann, der den Begriff "Erkenntnisekel" geprägt hat?
Ich muss leider sagen, dass ich in den letzten 2 Tagen nur 20 Seiten lesen konnte, weil ich beruflich sehr eingespannt war und abends einfach zu müde war.
Du hast recht, gerade wird das AA-Treffen beschrieben und gerade diese schonungslose Ehrlichkeit und drastische Erzählweise zieht mich in ihren Bann.
Um kurz auf meine Behinderung zu kommen: Ich persönlich glaube, dass mich gerade wegen meiner Behinderung diese Stellen noch mehr beeindrucken. Ich kann zwar die Gedankengänge einiger Personen schon nachvollziehen, weil ich ab und an auch große Verzweifelung spüre. Trotzdem bin ich sehr gut integriert und habe viele Menschen, die zu mir stehen und das beruhigt und macht stolz. Es bringt übrigens sehr viel Freude mit dir zu diskutieren auch wenn ich in einigen Punkten wohl aufgrund der noch fehlenden Lebenserfahrung etwas naiver und nicht so fundiert bin, wie du es bist. Hoffe auf weitere interessante Beiträge!
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Mitleid
> Ich persönlich glaube, dass mich gerade wegen meiner Behinderung diese Stellen noch mehr beeindrucken.

Das denke ich auch. Ich habe schon von vielen Behinderten gehört, daß sie kein Mitleid wollen. Nietzsche würde vermutlich sagen, Mitleid ist nichts als eine sehr subtile Demütigung. (Vermutlich formuliert er das noch besser aber ich habe kein Zitat auf Tasche).

Naja und bei Marathe und dann der AFR spielen ja Behinderungen auch noch eine wichtige Rolle. Kommen wir sicher noch drauf zurück.

Ich habe nochmal geblättert, die Stelle mit dem Schweitzer ist auf Seite 507. Da kommt also noch unglaublich viel dazu. Am Anfang findest du die merkwürdigen Reglen der AA oder die teils hochnotpeinlichen Geschichten der Teilnehmer als Leser noch lustig, aber irgendwann bleibt dir das Lachen im Halse stecken und am Ende bist Du nur noch platt und völlig erschöpft im Geiste.

> Es bringt übrigens sehr viel Freude mit dir zu diskutieren

wie geht nochmal der smiliey fürs rotwerden...

Das Kompliment schicke ich gerne zurück; bin ja noch nicht lange dabei, aber Dein Engagement für diese Gruppe verdient großen Respekt.
Bin gerade tief in den Bostoner AA-Welten.
Bei der Passage über das Eschaton-Spiel war ich kurz davor, aufgrund der ganzen Abkürzungen aufzugeben. Wie ging oder geht es euch damit?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
der kampf geht weiter...
> Wie ging oder geht es euch damit?

Augen auf und durch. Das Bewußtsein, solche Bücher durchzustehen, kann einen durchaus durchs Leben tragen, wenn es mal eng wird.

Das Eschaton-Spiel endet ja damit, daß am Schluß durch einen regel-widrigen Eingriff eines der Mitspieler die spielerische Ebene (der Court als Karte der Welt) mit der realen Ebene (Spieler auf dem Tennisplatz) vermischt wird. Was zu einer ziemlichen Katastrophe führt (Rechner im Arsch, einer der Spieler stürzt mit dem Kopf in den Monitor - immerhin keine Mikrowelle,lol - und kommt nicht mehr raus --> Krankenhaus).

Eine solche "Ebenen-Vermischung" endet immer in einer Katastrophe. Unsere moderne Zeit ist dadurch geprägt, daß wir uns selber "umprogrammieren." Man denke an Techniken wie NLP. Oder an Timothy Learys "Exopsychologie", die die meisten Bewohner von Ennet-House am eigenen Leibe erfahren haben dürften. Wer programmiert da wen, wenn das Ich Subjekt und Objekt der Neuprogrammierung zugleich ist? Ähnlich ein Schriftsteller, den die Vermischung der Wirklichkeit mit seiner Phantasie in den Selbstmord treibt.

Die größte Ebenen-Vermischungs-Katastrophe des 20. Jahrhunderts war Kurt Gödels Aufsatz "Über unentscheidbare Probleme der Principia Mathematica und verwandter Systeme". Douglas Hofstadters "Gödel Escher Bach" ist auch so ein beliebter ungelesener Schinken in jedem zweiten Bücherregal. Und ebenso lesenswert.

Das ist grob das, was mir assoziativ in der Erinnerung haften geblieben ist. Ich bitte um Entschuldigung, daß ich die Passagen en Detail nicht mehr nachgeschlagen habe.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
q.e.d.
Du behauptest also, lediglich 10% der lesenden Bevölkerung wären intellektuell in der Lage, das Ding fertig zu lesen und auch noch zu verstehen?

Ja, und zusätzlich hatte ich behauptet, daß von diesen 10% nur ein Bruchteil in der Lage sei, das Buch rein physikalisch hinreichend lange mit den Armen hochzuhalten.

14 Tage Funkstille.
Quod erat demonstrandum?
Oder schaut ihr euch gerad den Film an, lol?
Sorry war mit Lesen beschäftigt.........
aber ich bin seit 4:37 Uhr heute morgen durch. Eines der komplexessten und beeindruckensten Bücher, die ich je gelesen habe.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Hut ab
Hut ab.

Das war ein ganz schöner Marathon. Als ich hier eingestiegen war, hatte ich ja nahezu drei Monate Vorsprung, denn ich habe nicht die Zeit und Energie, so regelmäßig zu lesen.

Na dann schlaf Dich erst mal aus und laß dir Zeit für einen umfangreichen Kommentar. Bin mal gespannt.
*******ueis Frau
152 Beiträge
Ich gestehe: ich gab es vor 4 Monaten nahezu ungelesen wieder zurück. ABER das heisst nicht, dass ich es mir nochmal vornehmen werde.

Mich hat gerade dieser eurige Austausch dazu sehr inspiriert. Erst einmal also ein schnelles Danke.

"Kleines Mädchen mit komischen Haaren" hat mich drauf gebracht. Und dann steht hier noch "Der Besen im System" rum. Hat den jemand schon gelesen und kann was dazu sagen?
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