Welches Buch sollte eurer Meinung nach ein MUSS sein???

Einsteigerbüchlein: Ohne Wurzeln keine Flügel von Bertold Ulsamer, Goldmann Verlag

definitiv "Die Gnadenfrist" von Mario Benedetti

in meiner Auflistung:

"Der Nazi und der Friseur" von Edgar Hilsenrath

Hier ein Auszug aus einer Rezension von Manfred Orlick:


Edgar Hilsenrath erzählt in seinem Roman „Der Nazi & der Friseur“ die Lebensgeschichte von Max Schulz. Der uneheliche, aber rein arische Sohn der Hitlergläubigen Minna Schulz freundet sich mit dem jüdischen Nachbarsjungen Itzig Finkelstein an, dessen Vater einen Friseurladen besitzt. Während Itzig blond und blauäugig ist, hat Max eher ein jüdisches Aussehen. Beide absolvieren schließlich eine Friseurlehre. In den 30er Jahren wird Max Mitglied der NSDAP und geht zur SS. In der Kristallnacht brennt er Finkelsteins Friseurladen ab. Später wird er zum Massenmörder, als er während eines SS-Einsatzes die gesamte Familie Finkelstein eigenhändig erschießt. Während des Krieges tut er seinen Dienst in einem Konzentrationslager.

Nachdem die Nazis den Krieg verlieren, wechselt Max Schulz seine Identität, schlägt sich mit einem Sack voller Goldzähne als eben jener Itzig Finkelstein auf dem Schwarzmarkt durch, wandert quasi für ihn nach Palästina aus, kämpft als Pionier der ersten Stunde für die Gründung Israels und erfüllt sich seinen Lebenstraum vom eigenen Friseursalon. Mehr noch: er schließt sich sogar einer jüdischen Terrorgruppe an und macht mit seinem ungebrochenen Nazi-Idealismus Karriere in Israel.

Für seinen Roman war Edgar Hilsenrath in die Täterperspektive eingetaucht und so gelang ihm eine grotesk überhöhte Geschichte, eine Satire über die Juden und die SS. So konnte aber nur jemand schreiben, der den Holocaust selbst überlebt hatte. Außerdem ging der Autor dem Zusammenhang von kleinbürgerlichen Aufstiegswillen und faschistischen Verbrechen nach.

Der satirische Umgang mit der Judenvernichtung und der Gründung des Staates Israel war in den 70er Jahren noch tabu. Da verwundert es nicht, dass dieser Roman, oft auch „Henkersballade“ genannt, damals von allen deutschen Verlagen abgelehnt wurde. Aber die absurde Darstellung des bedrückendsten Themas der Deutschen Geschichte hat sich durchgesetzt und findet auch nach fast 30 Jahren wieder eine interessierte Leserschaft.

Für mich eines der besten Bücher zur Thematik, welches ich immer wieder lesen kann und lese.

auf die schnelle fallen mir da zwei bücher ein:

'vernimm mein flehen' von ann-marie macdonald

und

'früchte des zorns' von john steinbeck

Reiner Kunze, Die wunderbaren Jahre. Das Leben in der DDR (or allem das der Jugendlichen) in äußerst knappen prägnanten Szenen.

@**RO: Dieses Buch stellt für mich an vielen Stellen ein Gleichnis zu meiner eigenen Jugend in der DDR dar. Es ist sehr gut recherchiert, sehr authentisch.

Auch ich würde es als unbedingt empfehlenswert betrachten, sowohl für diejenigen, die innerhalb des Systems involviert waren, diejenigen, die davon wenig mitbekamen oder die Täterrolle einnahmen, als auch für Menschen, die nicht in der DDR lebten.

@******nny: da sind wir schon zwei!! Ich kam per Ausreiseantrag meiner Mutter mit 14 raus (und war anfangs absolut nicht glücklich darüber) und war dann an meiner Westschule die DDT-Expertin. Da hat mir Kunze oft geholfen, wenn mir die eigenen Worte fehlten, ebenso im Gespräch mit meiner Tochter, wenn sie mit so schwer zu beantwortenden Fragen kam "Erzähl mal, wie es in der DDR war!"

@**RO:

Ich war gerade 16 Jahre, als die Mauer fiel, aber meine Erlebnisse in diesem System haben mich sehr geprägt. An dieser Stelle möchte ich nur im Ansatz darauf eingehen, da es sehr persönlich ist.

Meine Familie war politisch verfolgt, mir wurden, gerade im Bereich Bildung, viele Möglichkeiten. Meine Eltern sind bis heute traumatisiert und ich, die in sehr jungen Jahren gegen das Regime aktiv wurde, hatte ebenfalls entsprechende Konsequenzen zu ertragen.

Dieses Buch klärt auf, gerade, da ich momentan verschiedene Strömungen erlebe. Der Sozialismus als Ideal, hier oft in der Glorifizierung der DDR und zumeist ohne fundierte Kenntnisse über die Manifeste des Sozialismus, andererseits die Unkenntnisse und auch Abwehr, ähnlich dem Erleben und der Wiedergabe des dritten Reiches, gerade im Bezug zur momentanen innerpolitischen Lage, machen eben jene Werke mehr als interessant.

...mir wurden verschiedene Möglichkeiten genommen.

Auch wenn es sprachlich und stilistisch gesehen, jedenfalls in der Übersetzung, ein Graus war, so ist zu diesem Komplex der Aufarbeitung von real existierendem "Sozialismus" von Solschenizyn "Der Archipel Gulag" ein wichtiges Buch für mich gewesen.

Da auch wichtige DDR-Lenker durch ihre Sowjetunion-Aufenthalte in dieser Zeit mit sozialisiert wurden, erschien nach der Lektüre doch einiges verständlicher oder in einem neuen Licht.

Die Bücher von Haruki Murakami sind laut mir ein Muss.
Insbesondere Kafka am Stran und Mister Aufziehvogel.
Mein absolutes Lieblingsbuch (sicher 15mal gelesen und dann verschenkt) ist "Der Gott der kleinen Dinge" von Arundhati Roy. Ich liebe liebe liebe liebe es.
lg
llillysie

Achja, dann noch "1984" von George Orwell.

wäre es angebracht das Buch von
Joachim Bauer
" Schmerzgrenze" zu lesen....

Ich habe es mit sehr viel Interesse gelesen und vieles mitgenommen.

http://www.faz.net/aktuell/f … r-schmerzgrenze-1628163.html

Für mich ist es jetzt kein MUSS, der eine mag Fantasy, der andere nicht. Aber das schönste Buch, das ich bis jetzt gelesen habe ist `Tintenherz` von Cornelia Funke.

Mrs. T

Ein Essay von Hermann Hesse aus dem Band Kleine Freuden: Die Kunst des Müsiggang, nur ein paar Seiten,aber wer lässt sich nicht gerne über DIE KUNST DES MÜSSIGGang inspirieren?

Und von Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel, kein Roman im klassischen Sinne,aber ein sehr gutes Buch über das Verführerische von Ideologien,geschrieben von 1933 bis 1943; Untertitel (wie ich finde sehr aussagekräftig):
Versuch einer Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef Knecht.
Hinten sind dann noch die Gedichte der Schüler und Studenten. Das Gedicht Glasperlenspiel fängt so an:
Musik des Weltalls und Musik der Meister
Sind wir bereit in Ehrfurcht anzuhören,
zu reiner Feier die verehrten Geister
Begnadeter Zeiten zu beschwören........

Da muss ich doch glatt daran denken wie Oskar Lafotaine und seine Geliebte Sarah Wagenknecht an die Spitze der PDS/Die Linke wollen, auf dass beide hoffen mit ihrer "Musik des Weltalls" (=populistische Kritik an allem möglichen) zu erreichen, dass die Partei (=PDS) wohl denkt oder fühlt bei Oskars Reden : ...Sind wir bereit in Ehrfurcht anzuhören..
Spinne ich, oder wiederholt sich die Die Eigendynamik von Ideologen und Ideologien (nach Hermann Hesse alles GLASPERLENSPIELER) immer wieder?

Meine Bibel für eine gute Beziehung und ein absolutes MUSS in meinem Bücherregel ist

Die 5 Sprachen der Liebe von Gary Chapman

Kann ich nur empfehlen, wenn es einem nicht immer gelingt seinen Partner zu verstehen.

Paulo Coelho - Der Alchimist

:o)

Dieses Buch ist eine Aufgabe für`s Leben! Ich bin grad dabei und es hat es in sich.

Im Übungsbuch für jeden der 365 Tage im Jahr eine Übung, wo man wirklich Feindseligkeiten, Vorurteile und Co auch den ärgsten "Feinden" gegenüber aufgeben muss.

Wer sich darüber austauschen möchte, schreibt gerne eine PN an mich...

Ich finde es wäre für alle eine Bereicherung, wenn sich mehr Menschen auch damit auseinandersetzen würden

http://www.amazon.de/Gewaltf … e=UTF8&qid=1340650109&sr=8-1

Es gibt von Marshall B. Rosenberg viele gute Ansätze die im täglichen Leben, der Arbeitwelt, im Freundeskreis, in der Internetkommunikation etc. angewendet werden könnten und was einiges erheblich vereinfachen würde. Die Macht der Worte

Bücher sind meiner Meinung nach auch für die persönlichen Entwicklung hilfreich und können eben mehr sein als eine reine Zerstreuung oder Unterhaltung.

Ich finde, ein "MUSS" darf es bei eigener ausgesuchter Lektüre nicht geben, sonst geniest man das Buch ja nicht mehr.

Es gibt Bücher, die ich nicht missen möchte, gelesen zu haben.

Früchte des Zorns von John Steinbeck z.B. oder Die Korrekturen von Jonathan Franzen.

Vielleicht mein Liebloingsbuch ist Der Glöckner von Notre-Dame von Victor Hugo.

Es gibt zu viele unglaublich gute Bücher, man sollte mal eine Ranking-Ecke erstellen. Gibts sicher bereits.

Ich sehe das wohl ähnlich wie Schlawimmer, ein MUSS sollte es nicht geben, aber es gibt ja doch immer wieder so den Fall von "das musst du einfach gelesen/gehört/gesehen haben" und das ist dann gar nicht so als Befehl sondern als begeisterte Empfehlung gemeint.

In diesem Sinne meine begeisterten Empfehlungen:

Haruki Murakami - Mister Aufziehvogel.
Meiner Meinung nach Murakamis bester Roman, der mit seiner Erzählung einen Film im Kopf ablaufen lässt, bei dem David Lynch Regie geführt hat und Wojciech Kilar den Soundtrack dazu beisteuert. Kaum in Worte zu fassen, wie genial ich das Buch finde.

Douglas Adams - Per Anhalter...
Keine Weltlektüre, klar, aber für mich essentiell und lese ich alle paar Jahre mal wieder, entdecke dabei laufend neues für mich und genieße die nostalgische Reise durch's All.

Peter Hoeg - Das stille Mädchen
Ein Roman wie kein anderer, der (siehe Amazon zum Beispiel) auf sehr gemischte Resonanzen traf und nur wenige begeistern konnte.
Das Buch ist komplex, besonnen und schwankt zwischen augenzwinkerndem Humor bis hin zur expliziten Gewalt und wieder zurück, ist mal Selbstfindung, mal utopisch anmutend.
Dazu die ständigen parallelen zur klassischen Musik, die grandiose Ausarbeitung des Hauptcharakters und die geschickt eingeflochtenen Zeitsprünge... ganz groß!

So, ich finde 3 ist eine gute Zahl vorerst

Fred Vargas als Autorin von Kriminalromanen

Hier werden vor allem Frauen vorgestellt, die nicht unbedingt krimitypisch sind: große, charakterlich starke, äußerst kritische aber auch sehr liebenswerte.

Sicher kein "Muss". Aber einfach nur schön.

Ein modernes Märchenbuch. Ein Abenteuerbuch. Ein Phantasiebuch. Eine Liebesgeschichte. Eine Geschichte über Helden, Mut, Ehre, Tapferkeit. Eine Geschichte in der Geschichte....

Gern auch als Vorlesebuch für Jugendliche und Erwachsene.

"Die Brautprinzessin" von William Goldman

http://buchbegegnungen.blog. … sin-william-goldman-5663624/

Also, selbst als erklärter Murakami-Fan, der alles verschlingt, was Murakami-sama verfasst (inklusive Biographie und Sekundärliteratur), muss ich sagen: Bei der Lektüre dieses Buches kam mir mehr als einmal der Verdacht, das Murakami-sama während des Schreibprozesses entweder auf Droge war oder nicht ganz bei sich - oder beides...

Die Geschichte an sich ist klasse, klar - aber ca. 300 Seiten weniger wären in dem Fall mehr gewesen .

Ich würde jedem Murakami dringend ans Herz liegen - und von diesem Buch ebenso dringend abraten.