John Irving

"Letzte Nacht in Twisted River"

und ja, es lohnt, sich nach geraumer Zeit die schon gelesenen noch mal vorzunehmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, sein erzählerisches Genie während der Wiederholungstat noch mehr schätzen zu können. Liegt aber auch an meinem Reifeprozeß

verständliche Sichtweise. Manchmal macht es Sinn, solche Äußerungen zu überprüfen und manchmal auch, sie nicht wahrzunehmen. Journalisten sind selten objektiv, auch wenn sie es sein sollten.
Ich selektiere, wenn möglich. So mancher prominente Künstler, Literat und sogar in den Himmel gehobener Philosoph soll ein echtes menschliches Ekelpaket (gewesen) sein, sagt - ja, wer eigentlich?

Solang er nicht gegen "gute Sitten" verstößt (was natürlich individuell interpretierbar ist), nehm' ich einfach das Beste von ihm ;-).

Wenn man Irving's halb-biographischen Roman "Die imaginäre Freundin" liest, mag man einfach nicht glauben, dass dieser Langweiler all diese anderen, fulminanten Bücher geschrieben haben soll. Hat er aber!
Zumindest wurden sie unter seinem Namen veröffentlicht. Mir reicht das

ist auch mein Favorit.
Andererseits begeistert mich, daß er für jeden Roman ein anderes Sujet wählt und das auch trefflich zu realisieren weiß.

Alle zwei Jahre ist (leider) unrichtig. Alle 3 - 5 Jahre trifft die Abstände besser. Man sagt, er sei ein harter Arbeiter und ein pedantischer Rechercheur; beides führt eben genau zu diesen durchaus angemessenen Entwicklungszeiten seiner Erzählungen.

Allerdings bin ich, was Irving betrifft definitiv unzurechnungsfähig

ja und Juchu... ich hab ihn auch seit heute. Aber noch weide ich mich an der Freude des Besitzes. Er liegt einfach nur da, auf dem Lesetisch und wartet darauf, verschlungen zu werden

besser spät als nie.
Ein weiterer Irving-Fan scheint "geboren" zu sein.